Ganz hin und weg oder "Made in America"

Zitat von rattlesnake

Tolle Bilder und das ihr in Page in Tiefschlaf gefallen seid nach einem solchen Tag ist verständlich. Habt ihr überhaupt noch Zeit gefunden für eine kleine Wanderung im Bryce? Ich weiß, dass man doch einiges an Zeit auf der CCR liegen lässt und dann wieder vom Bryce zurück bis Page ist eine Leistung.

Viel Zeit zum Wandern gab es nicht. Allerdings vergeht einem die Lust am Wandern auch recht schnell, wenn man quasi im Entenmarsch die Gegend erkundet. Noch ist Nebensaison und es ist jetzt schon voll. Da möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie das in der Hochphase aussieht.
Ein paar Hikes sind allerdings noch sehr leer. Z.B. heute im Canyonlands NP der Sliprock Hike oder auch morgen "Fiery Furnace". Morgen Abend am Delicate Arch dürfte allerdings brechend voll sein, wenn man sich hier in Moab umschaut. Ist enorm, was hier los ist. Im City-Market musste ich Schlange stehen und beim Anblick der Schlange im "Moab Brewery" habe ich die Lust verloren und sind im Denny's eingekehrt.

Alternative zur Wave - 22.05.2013

Fast schon wie erwartet, hat es leider gestern nicht mit der Permit für die Wave geklappt. Wir sind allerdings alles andere als traurig, haben wir doch einen weiteren Grund wieder in den Südwesten zu reisen. Sozusagen wegen einer offenen Rechnung.

Dann spulen wir eben das Alternativprogramm ab. Dieses besteht aus Horseshoe Bend und Monument Valley, meinem ganz persönlichen Highlight. Auf die Frage, warum gerade das MV mein Liebling ist, kann ich keine Antwort geben; es ist einfach so.

Beim Horseshoe Bend fängt der Stress nicht erst mit dem Aufstieg an, sondern schon weit vorher auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Hat man diese Hürde erst überwunden, kann man sich dem Horseshoe Bend annähern. Annähern deshalb, weil es aufgrund des Windes, der weht, unglaublich gefährlich ist, sich an der Felskante aufzuhalten. Entsprechend zurückhaltend haben wir fotografiert.

Nach ca. 2h waren wir am ersten Spot fertig und wollten uns einer offenen Rechnung aus dem Vorjahr widmen: Lower Antelope Canyon und einer Photosession. Aber auch hier war wegen Überfüllung geschlossen. Bereits bei der Zufahrt zum Parkplatz bildete sich ein Stau, den wir mit entsprechender Missachtung und einem beherzten Tritt auf das Gaspedal unseres Tahoes hinter uns ließen und uns in Richtung Monument Valley auf den Weg machten.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Kayenta zum Burger und Mails checken im Gasthaus "zum goldenen M" machten wir uns auf die letzten Meilen zum MV. Dieses empfing uns gebührend mit einem Sandsturm und, man lese und staune, Wolken. Nicht viele, aber gerade genug, um entsprechende Eindrücke einzufangen. Meine Lieblingssehenswürdigkeit machte mir damit den Entschluss beim nächsten Mal wieder vorbei zu schauen sehr leicht. Das ganze muss ich nur noch Maja verkaufen.

Mit ein bisschen "Pipi" in den Augen, der Wind war heftig, machten wir uns weiter zu unserer Herberge für heute, dem Desert Rose Inn in Bluff. Unserer Meinung nach jeden einzelnen Cent wert. Nach eine wenig Sortieren, Bilder sichten/sichern und Picknick auf der Veranda fallen wir kaputt, aber glücklich in die unglaublich angenehmen Federn.

Gefahrene Strecke: 190 Meilen

Auf dem Weg nach Moab - 23.05.2013

Das Desert Rose Inn ist fabelhaft, zumindest nach unserem Verständnis. Der Blockhausstil tut da sein übriges. Wenn wir nicht noch einiges vor hätten, würden wir noch bleiben. Daher haben wir hiermit einen weiteren guten Grund im Südwesten wieder vorbei zu schauen.

Doch nun heißt es sich auf den Weg nach Moab zu machen. Unser Weg führt uns durch das kleine verschlafene Örtchen Blanding. Blanding war die Alternative zu Bluff, falls wie dort keine Bleibe gefunden hätten. Was wir allerdings nicht wußten, dass Blanding ein kleines, aber feines und gut sortiertes Dinosaurier-Museum hat, das bei seinen Preis von $ 3,50 pro Erwachsenen nicht zu teuer ist. Kurzzeitig hatte ich sogar überlegt ein paar Bucks zu spenden, da ich das Museum recht gut finde. Keine Ahnung, warum ich es dann nicht gemacht habe.

Es werden aber nicht nur alte Knochen ausgestellt. Auch ein paar Kuriositäten um Dinos herum sind dabei.

Weiter geht es in Richtung Moab. Auf dem Weg dorthin ist der Abzweig zum südlichen Eingang von Canyonlands National Park gelegen. Noch bevor man zum Eingang kommt, liegen ein paar interessante Wegpunkte, die man sich nicht entgehen lassen sollte. So etwa der Newspaper Rock, die Fahrt durch den Indian Creek und der "Einblick" auf Canyonlands.

Einmal im südlichen Teil von Canyonlands unterwegs, fällt es schwer, sich alle Viewpoints anzuschauen. Ein Tipp an dieser Stelle: nicht an einem Viewpoint vorbeifahren, mit der Absicht auf dem Rückweg dort anzuhalten. Das klappt eh nicht. Lieber step-by-step die Punkte anfahren und das "Angebot" nutzen. Wir haben den "Fehler" gemacht, uns einige Punkte aufzuheben, um uns diese nach unserem "Slickrock-Hike" anzuschauen. Allerdings hat uns der Hike so dermaßen geschafft, dass wir nach den 4 km zu Fuss fast zum Auto zurück gekrochen sind. Ok, unser Plan nur zum Viewpoint 1 zu gehen und dann umzukehren, war schnell erledigt, weil der Hike so toll ist, dass wir spontan weitergegangen sind. Leider hatte jeder von uns nur eine Flasche Wasser dabei. Das wenige Wasser war schnell rationiert und reichte so gerade eben. Der letzte Kilometer war gefährlich trocken. Dazu kam, dass es irre heiß war und der Wind mit 40-50 mph wehte. Zum Teil war der Wind so stark, dass es mein auf der Erde liegendes Stativ erfasst hat und ein paar Meter mitnahm. Man merkt nicht, wie man anfängt zu dehydrieren!
Daher ist meine zweite persönliche und einschneidende Erfahrung mit Flüssigkeiten in den USA: nimm viel Wasser mit; unabhängig davon, wie lange Du wo unterwegs bist. Die erste Erfahrung ist übrigens: tanke am besten schon, wenn Dein Tank noch halbvoll ist.

Der Rest ist schnell erzählt, da der Chevy seinen Weg nach Moab anscheinend wie im Schlaf fand und wir im Holiday Inn Express einchecken konnten. Das HI wird gerade renoviert bzw. umgebaut und der Pool ist leider leer. Wenn das alles abgeschlossen ist, kann man das Hotel mit seinen "nur" 76 Zimmern nur empfehlen.
Der Plan unser Nachtmahl in der Moab Brewery zu uns zu nehmen, wurde, angesichts der Warteschlange von gefühlt 5km, spontan in Denny's geändert. Morgen müssen wir früh raus, da wir die Fiery Furnace Tour gebucht haben. Freu' mich wie Bolle.

Gefahrene Strecke: 190 Meilen

Fiery Furnace Tour - 24.05.2013

Heute steht ein kleines Highlight unseres Urlaubs an - Fiery Furnace Tour im Arches NP. Etwas früher als sonst verlassen wir unser Hotel, um etwas vor 08:00 Uhr im Visitor Center des Arches NP zu sein. DIe Tour selbst startet um 09:00 Uhr, doch vorher findet eine Art Check-in statt. Bis zum eigentlichen Startpunkt der Tour sind es knapp 16 Meilen, die noch mit dem Auto gefahren werden.
Pünktlich wie die Maurer standen wir allerdings viel zu früh auf der Furnace-Matte und fragten uns bei jedem neuen Ankömmling, ob es sich hier um weitere Teilnehmer handelt. Ganz besonders heftig habe ich mir die Frage gestellt, als eine Gruppe Chinesen ankam. Zu meiner Erleichterung lief diese Gruppe irre laut nur zum Viewpoint.
Kurz vor neun war die Gruppe dann vollzählig. Außer uns beiden, war noch ein weiteres Pärchen Deutscher dabei. Der Rest waren Amerikaner. Ranger Karren (Bild weiter unten) machte noch ein paar verbale Aufwärmübungen und dann ging es auch schon los. Wenn ihr Karren als Guide dabei habt, ist Spass vorprogrammiert und eine Unmenge an Informationen.
Ein Wort noch zur Tour, bevor ich Euch mit den für sich sprechenden Bildern alleine lasse (der ausführliche Bericht wird auf unserer Homepage zu finden sein): die Tour ist nicht für jeden, der noch laufen kann, geeignet. Ein bisschen körperlich Fitness und Beweglichkeit sollte vorhanden sein. Auch für Kinder unter 5 Jahren ist die Tour nicht ratsam.

Normalerweise bin ich kein Freund von Leuten auf Photos. Doch hier macht es wirklich Sinn, da man dadurch die Größenverhältnisse (Mensch:Natur) besser einschätzen kann.

Ganz nebenbei, inzwischen haben wir mit Arches und Canyonlands auch noch eine nicht beglichene Rechnung offen und werden daher notgedrungen wiederkehren.