Unser heutiger Ausflug fuehrt uns nach Kentucky.
Dort liegt der Mammoth Cave National Park. Von Nashville aus sind es ca. 150 km Fahrt, also ein Klacks fuer amerikanische Verhaeltnisse. Nach knapp eineinhalb Stunden erreichen wir um kurz nach zehn Uhr morgens den National Park.
Wie der Name des Parks schon sagt, geht es hier um eine Hoehle, genauer gesagt um ein Hoehlensystem. Unter dem Park und weit darueber hinaus verzweigt sich das groesste erforschte Hoehlensystem der Welt. Mehr als 627 km sind kartiert, viele Tunnel sind jedoch noch nicht erforscht.
Das Visitor Center ist riesig, viel groesser als wir erwartet haetten. Es werden eine ganze Menge an verschiedenen Touren angeboten, viele davon sind bereits ausgebucht. Die Historic Tour, die wir schliesslich buchen, startet um 10.45 Uhr und dauert zwei Stunden und 10 Minuten. Dabei muessen mehr als 400 Stufen und eine Strecke von 3,5 km in der Hoehle gelaufen werden. Na dann – auf geht’s.
Vor dem Start wird unsere Gruppe genau befragt, ob wir uns in den letzten Tagen in anderen Hoehle aufgehalten haben und vielleicht sogar noch dieselbe Kleidung oder Schuhe anhaben. Grund dafuer ist das White-Nose Syndrome, eine Krankheit, die Fledermaeuse befaellt und in den USA seit der Entdeckung im Jahre 2006 bereits sechs Millionen Fledermaeuse getoetet hat. Tatsaechlich ist eine Familie dabei, die daraufhin auf speziellen Matten die Schuhe reinigen muss.
Zwei Park Ranger begleiten die Gruppe zum Eingang der Hoehle. Auf dem Weg dorthin kreuzt eine Schlange unseren Weg – eine Copperhead. Der nordamerikanische Kupferkopf ist eine Viper, die bis zu einem Meter lang werden kann und ziemlich giftig ist. Der Biss ist zwar nur in seltenen Faellen toedlich, aber schmerzhaft ist er in jedem Fall. Also passen die Ranger gut auf, dass unsere Reisegruppe auch einen grossen Bogen um die Schlange macht!
Der Eingang zur Hoehle ist gross wie ein U-Bahnhof. Ein eiskalter Luftzug schlaegt uns entgegen, sodass wir sofort unsere Jacken anziehen.
Die ersten Gaenge sind dann ebenfalls riesig, hier koennten mehrere Busse nebeneinander herfahren. Fotografieren mit Blitz ist zwar verboten, doch ab und zu gibt es Leute aus unserer Gruppe, die es trotzdem tun! Sowas...
Bereits vor 5000 Jahren wurde diese Hoehle von Indianern entdeckt, allerdings irgendwann vor ca. 2000 Jahren wieder aufgegeben. Wiederentdeckt wurde sie dann schliesslich 1798 von weissen Siedlern. Die Temperatur im Inneren betraegt das ganze Jahr ueber konstante 13°C, die Luftfeuchtigkeit ca. 80%.
Die Tour fuehrt uns durch Passagen, die so eng sind, dass uebergewichtige Personen ihre liebe Muehe haben, da durchzukommen.
Oft muessen wir auch den Kopf einziehen, die Gaenge sind mal ewig hoch, dann wieder nur einen Meter. Sagenhaft. Tropfsteine oder aehnliches sehen wir keine. Die Hoehle wurde von einem unterirdischen Fluss geschaffen und ueber viele Millionen Jahre aus dem Fels gewaschen.
Am Ende sind wir froh, wieder im warmen zu sein. Aber der Ausflug hat sich gelohnt – ein tolles Erlebnis. Unvergesslich!
Der Rueckweg nach Nashville verlaeuft genauso problemlos wie die Hinfahrt, um 15.00 Uhr sind wir wieder in der Stadt. Unser Ford Escape erweist sich bisher als relativ sparsames Auto. Mit 27,7 Miles per Gallon, also etwa 8,5 Liter auf 100 km ist er nicht sonderlich durstig. Freut uns!
Unser erster Stop heute in Nashville ist am Parthenon, ein detailgetreuer Nachbau des originalen Parthenon-Tempels in Athen.
Der Centennial Park selbst ist sehr schoen angelegt, ein kleiner See in der Mitte, grosse Gruenflaechen und zwei unuebersehbare Ausstellungsstuecke mitten im Park.
Uns hat es super gefallen. Wir spazieren im Park entlang und genießen die Hitze. Heute haben wir das erste Mal die 100°F-Marke durchbrochen. Bei 102°F (38,9°C) schwitzt man schon ganz ordentlich!
Danach geht es zum Bluebird Cafe, eines der beruehmtesten Cafe’s in Nashville. Hier wurden unter anderem Garth Brooks oder Taylor Swift entdeckt. Leider oeffnen sie erst um 17.30 Uhr – zu spaet fuer uns. Reinlassen ab Oeffnung - keine Chance! Nur mit Reservierung!
Also geht es zurueck zum Broadway. Wir laufen den Capitol Hill hinauf und sehen uns das State Capitol und die anderen Regierungsgebaeude an.
Die Hochhaeuser von Downtown bieten oft einen tollen Kontrast zu den alten Gebaeuden. Fotomotive ohne Ende - manchmal kann man sich kaum entscheiden, was man alles noch fotografieren soll.
Dann spazieren wir wie gestern wieder ueber den Broadway. Heute besuchen wir das Rippy's Ribs Cafe, essen zu Abend und geniessen noch einmal die sagenhaft gute Live-Musik.
Als Abschluss machen wir noch eine Kutschenfahrt – danach geht es zurueck zu unserem Hotel. Ein toller Tag geht zu Ende – mal sehen, wie es morgen weitergeht!
Gefahrene Km: 355