Off we are! Indian Summer Tour 2014

Danke für Eure guten Wünsche. Noch hängen wir körperlich etwas durch. Klimatisch macht es einem diese Stadt aber auch nicht ganz so leicht. Die Luft kann sich nicht recht zwischen kühl und schwül entscheiden, wenn man zur U-Bahn hinabsteigt, ist das wie ein Gang in die Sauna, dann steigt man in einen Zug, in dem nichtmal Fischstäbchen auftauen würden - und bem Aussteigen beginnt das Ganze wieder umgekehrt.

Sind aber gestern tapfer 2,5 Stunden durch Williamsburg gewalkt. Wirklich ein sehr interessantes Viertel, hatten wir bisher nur abends und noch nicht so ausgiebig kennengelernt. Praktischerweise endete die Tour in der Nähe von Peter Luger's Steakhouse...

Nun ja. Been there, done that. Wie sagt der Amerikaner? "Underwhelmed". Noch ein bisschen die Graffitis in der Nachbarschaft erkundet, dann mussten wir erstmal die Füße pausieren lassen. Conny blieb gleich liegen. Ich habe abends nochmal dem East River Hallo gesagt und in der Brooklyn Ice Cream Factory ein Eis gegessen.

Ach komm, es ist nach 12, da geht noch was zu essen.

Nun werden wir uns gleich mal für einen Manhattan-Besuch feinmachen, heute Nachmittag erkunden wir dann Bushwick und eine Besichtigung der Brooklyn Brewery steht auch noch im Plan Ich glaube, da gibt's sogar Freibier...

Station 2 unserer Tour ist erreicht: der Bear Mountain State Park. Kaum außerhalb der Stadt ist schon richtig Indian Summer. Freue mich sehr darauf, morgen die Wanderschuhe auszuführen und auf den Berg zu steigen...
Die letzten beiden Tage waren seeehr laaang. Jeder New York-Besucher kennt das, wenn einem abends so richtig die Füße brennen. Erst sind wir in der gestopft vollen Rush-Hour-Subway zum Port Authority Terminal an der 42nd Street, weil dort der Cake Boss ein Café betreibt. Kennt das jemand von TLC? Dieser Tortenbäcker aus Jersey. Conny wollte da UNBEDINGT hin und weil Hoboken nicht auf dem Weg lag, musste es das Cake Boss Café sein. Reine Tourifalle - aber leckere Backwaren!

Dann die 42nd Street runter. Die Gegend um den Times Square ist ja wirklich reiner Zirkus. Ich finde, das wird immer schlimmer, normalerweise muss man da nen großen Bogen drum machen. Der Bryant Park kam uns da schon wie eine Oase vor. Kurzer Blick in die New York Public Library, dann zur Central Station und in der Sardinendose namens Subway nach Soho gezockelt. Dort dank Dividenden-Scheck bei REI ein Hemd quasi geschenkt bekommen, ein Deutschland-Trikot im adidas-Laden erstanden - check, check. Zum Lunch gab es Sandwiches, dann wieder in die Subway Richtung Brooklyn, diesmal nach Bushwick. Die Gegend war Jahrzehnte lang absolte No-Go-Area. Bei dem großen Stromausfall 1977 wurde das Viertel praktisch komplett geplündert und in Brand gesetzt. 1.600 Gebäude wurden abgefackelt. Vor ein paar Jahren zogen dann die ersten Künstler ein, denen Williamsburg zu teuer geworden war - und damit kam die Street Art nach Bushwick.

Jetzt ist Bushwick ein richtiges Szeneviertel, schon noch sehr undergroundig, schmutzig, laut, stinkend - aber sehr interessant. Wir lieben es, solche Gegenden zu erkunden und immerhin 30 Leute waren auf der Walking Tour dabei. Die ging dann natürlich auch wieder viel länger als kalkuliert. Der Zeitplan passte aber trotzdem bestens und wir kamen pünktlich zur Führung durch die Brooklyn Brewery, die wiederum in Williamsburg beheimatet ist. Wer sich für Craft Beer interessiert, sollte unbedingt mal die Geschichte dieser Brauerei lesen - und natürlich das Bier trinken. Ich bin großer Fan von dem Lager und dem Oktoberfest. Die "Tour" ist eigentlich ein reines Besäufnis. Vier verschiedene Biere gibt es zum Probieren, darunter zwei Starkbiere. Das eine hatte über 9% Alkohol! Wenn man dann eine Frau dabei hat, die sich nichts aus Bier macht... Nachdem die Gruppe gut angesäuselt war, wurden wir ins Brauhaus geführt. Dort sieht man Kessel und Rohrleitungen (die Anlage kommt natürlich aus Deutschland), dazu in einer weiteren Halle zwei Menschen, die Kisten zukleben. Fertig. Zurück an die Bar. Ab jetzt kostet das Bier 5$ und man kann sich noch ne Stunde mit den Mitarbeitern unterhalten. Ich fand's super - Conny halt nicht so. Aber so waren wir immerhin quitt für den Tag.

Bei Fornino auf der Bedford Avenue teilten wir uns dann noch ein fantastische Pizza mit Muscheln und ordentlich Knoblauch. Pizza können die ja echt in New York!

Heute morgen war dann so ein bisschen der Akku alle. Draußen war's grau und es nieselte immer mal wieder. Also machten wir keinen großen Ausflug, sondern blieben in der Park Slope Nachbarschaft. Es gab superleckeres Frühstück in einem Diner, dann drehten wir eine größere Runde durch den sehr schönen Prospect Park bis zur Grand Army Plaza. Dort schauten wir noch schnell in der Brooklyn Public Library vorbei, dann holten wir in einer kleinen Hertz-Station den Mietwagen ab. Zwei Stunden früher als bestellt, aber kein Problem. War natürlich überhaupt kein Spaß, quer durch New York zu fahren, aber schließlich fanden wir den Weg und hier oben in der Gegend des Hudson River Valley war die Fahrt durch die bunten Wälder dann trotz trübem Wetter richtig schön. Sogar Murmeltiere gab es am Straßenrand. Nicht alle lebendig.

Check-In in der Overview Lodge in traumhafter Lage am Bear Mountain mit tollem Blick auf den Hessian Lake und den Hudson. Das Zimmer ist ungefähr doppelt so groß wie das in Brooklyn. In den Woodbury Outlets ließen wir heute Nachmittag noch ordentlich die Karte glühen. Anschließend Steaks im Outback. Typisch Amerika-Urlaub also. Wenn jetzt die nächsten Tage die Sonne öfter scheinen würde, könnten wir uns über gar nichts beschweren.