Der Trail „Plain of Six Glaciers“ befindet im kanadischen Banff NP, genauer gesagt am Lake Louise im gleichnamigen Ort in den Rocky Mountains.
Wenn man diesen Trail mit dem „Lake Agnes Trail“ und den beiden Beehives (Little Beehive und BigBeehive) kombiniert, hat man eine sehr schöne Tageswanderung von ungefähr 18 km zusammen und muss nur wenige Strecken zweimal gehen.
Startpunkt ist am Lake Louise, einem malerischen See in den kanadischen Rockies – leider auch sehr stark touristisch besucht. In der Hauptsaison werden dort im Minutentakt die Touristen aus den Bussen ausgeladen.
Das riesige und bekannte Hotel „The Fairmont Chateau Lake Louise“ direkt am See ist eine gnadenlose Bausünde und führt zu noch mehr Besuchern.
Das Wetter im Juni 2005 war leider eher durchwachsen, recht wolkig und nicht sehr warm, letzteres ist zum Wandern ja nicht so schlecht. Glücklicherweise wurde ich von Regen (diesmal) verschont.
Das Ziel sind Aussichten auf die Gletscher des Mount Victoria, welchen man vom Startpunkt aus am anderen Ende des Sees sieht. Zunächst geht es aber hoch zum Lake Agnes, wo man einem Teahouse rasten kann. Dieser liegt zwischen den beiden Beehives (Bienenkörbe), die links und rechts im Vordergrund gut zu erkennen sind.
Es geht erst eine Zeitlang recht langweilig durch den Wald nach oben (3 km). Ab und zu kann man auf den Lake Louise schauen.
Dann erreicht man den kleinen Mirror Lake.
Mirror Lake und Big Beehive
Ab hier hat man mehrere Möglichkeiten zum Weitermarsch, da ich den gesamten Trail mit allen Möglichkeiten gehen wollte, ging es erst mal hoch zum Little Beehive. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf die Berge im Osten, bei mir war es leider dunstig bzw. wolkig, die Berge waren aber größtenteils frei von Wolken.
Gut zu erkennen das Skigebiet auf der anderen Seite und die Seilbahn, von deren Bergstation man sehr gut auf diese Seite blicken kann.
Schön zu sehen sind der Lake und das Chateau.
Aussicht auf den Big Beehive
Man muss den größten Teil des Little Beehive Trails zurück, um zum Lake Agnes zu gelangen. Dort im Teahouse bin ich erst mal kurz eingekehrt. Die bieten tatsächlich sehr viel Tee an.
Der See war noch größtenteils zugefroren und liegt sehr idyllisch.
Den See umrundet man teilweise, dort lag auch noch Schnee.
Da geht es gleich hoch
Das Teahouse im Hintergrund
Man steigt steile Serpentinen hoch zum Big Beehive ...
... und weiter zum dazugehörigen Lookout mit einer Schutzhütte.
Der Ausblick hier ist ähnlich dem Blick vom Little Beehive, so dass man ersteren sich hätte sparen können; es ist aber ein etwas anderer Blick auf den Lake und das Panorama ist beim „kleinen Bienenkorb“ besser.
Blick auf den Little Beehive
Über den Highline Trail geht es wieder abwärts, ab und zu schon gute Aussichten auf Berge und Gletscher. Man trifft auf den eigentlichen Plain of Six Glaciers Trail, den man vom Lake Louise hin und zurück gehen kann.
Durch eine karger werdende Landschaft geht man weiter aufwärts auch noch durch ein paar kleinere Schneefelder. Schließlich erreicht man ein weiteres Teahouse, wo man rasten kann (und es hat eine Toilette!).
Das letzte Stück geht nochmals recht steil hinauf, man läuft einen Grad entlang und erreicht eine steile Steinwüste – das Trailende.
Von hier aus hat man eine super Aussicht auf Berge und Gletscher – ich bin beim Zählen aber irgendwie nicht auf 6 Gletscher gekommen! Es ist schon sehr alpin hier und wegen des doch mal einsetzenden Sonnenscheins hab ich mir die Ohren (mal wieder) verbrannt. Ein hoher Sonnenschutzfaktor ist also angesagt!
Während der Rast gab es einen lauten Knall und einiges an Schnee und Eis ging von dem Gletscher ab, der einem vom Lake unten ins Auge fällt. Die ausgelöste kleine Lawine sieht man im vorherigen Bild.
Zurück ging es einige Kilometer über den gleichen Trail wie beim Hinweg zurück, dann wandert man auf dem normalen Plain-Trail, den man beim Aufstieg nicht gegangen ist, weiter abwärts.
Farbenfroher Bewohner
Der Rückweg war leider nicht mehr sehr spannend, so dass ich nur anraten kann, den Weg so wie ich zu gehen, sonst ist es beim wiederholten Laufen zu langweilig.
Ab dem See waren die „Normal-Touristen“ wieder voll nervig. Von dort sind es dann noch 2 restliche Kilometer. Neben Kanufahren (Asiaten-Gruppen sind dabei besonders spaßig anzusehen) kann man auch an einer Stelle klettern. Die meisten beschränken sich auf einen Walk entlang des Sees – und da kann es in der Hauptsaison sehr voll werden.
Insgesamt waren es ungefähr 18 km und ich habe mit Pausen und Fotostops 6,5 Stunden gebraucht. Ich kann diesen Trail empfehlen, man sollte aber auch die hier gewählte Trailkombination wählen, evtl. den Little Beehive auslassen.
Aber schöneres Wetter hätte ich schon gerne gehabt!
In der Nebensaison muss man mit Schneefeldern rechnen, ich habe aber nur zwei/dreimal meine Schneegamaschen benutzt, und besonders warm war es auch nicht.
Sehr wichtig: ein guter Sonnenschutz ist aufzutragen!
Blick zurück zum Trailende – der ist da irgendwo rechts von der Mitte...
...und ein letztes Bild vom Lake Louise, den Bergen und den Gletschern - aufgenommen von der Bergstation der Lake Louise Gondola.