Red Rocks and Citylights - Südwesten Oktober 2016

  • So, ich bin auch wieder up to date.

    Yant Flat hatten wir 2013 auch auf der Agenda, wurde aber kurzfristig wegen Faulheit gecancelt. :whistling: Wir haben den Nachmittag dann doch lieber am Pool verbracht. Aber ich sehe mal wieder, dass wir was verpasst haben. Beim nächsten Mal...

    Den Yellow Rock habe ich auch noch auf meiner Eier-Liste stehen. Aber wenn ich dieses steile Stück so sehe... ;(

    Viele Grüße
    Bettina

  • Den Yellow Rock habe ich auch noch auf meiner Eier-Liste stehen. Aber wenn ich dieses steile Stück so sehe...


    Das muss wohl nicht immer so heftig gewesen sein. Wir werden es beim nächsten Mal auf jeden Fall nochmal testen. Wenn ich es da hoch geschafft habe, schaffst du das auf jeden Fall! :whistling:

  • Das muss wohl nicht immer so heftig gewesen sein. Wir werden es beim nächsten Mal auf jeden Fall nochmal testen. Wenn ich es da hoch geschafft habe, schaffst du das auf jeden Fall!

    Das es nicht so heftig war kann ich bestätigten. Wir waren vor ein paar Jahren (2009) am Yellow Rock und der Weg nach oben war einfach nur steil, aber eben zu keinem Punkt gefährlich. Eventuell wenn der Weg wieder etwas öfter begangen worden ist, wird es wieder leichter nach oben zu kommen.
    Finde es aber gut, dass ihr es nicht erzwingen wolltet. Es gibt nichts schlimmeres als wenn man selber Angst hat und trotzdem genötigt wird weiterzugehen. Habe das schon oft in den Bergen erlebt. Eltern die ihre Kinder an Abgründe vorbei lotsen und man eindeutig erkennt, das will das Kind jetzt nicht wirklich. Also alles richtig gemacht :thumbup:

    so Long
    alljogi

  • 18.10.2016 - Natural Beauties

    Und ewig grüßt das Murmeltier - was für eine Nacht! Melina war der Ansicht, sie müsste lautstarke Kämpfe im Schlaf ausfechten und hat damit alle geweckt - nur sich selbst natürlich nicht! Ich frage mich was sie so alles merkwürdiges träumt! Als ich dann endlich wieder eingeschlafen bin, hat Markus mich unsanft aus dem Bett geschubst - ja sag mal - sind die heute irgendwie alle verrückt geworden?! Den Rest der Nacht sägte er vor sich hin, nur um mich dann um 6 Uhr mit seinem Rumgespiele am Handy aufzuwecken. Ich mag nicht mehr - ich hasse frühes Aufstehen!
    Um kurz vor 7 Uhr quäle ich mich gerädert aus dem Bett. Die Dusche fällt heute morgen dafür etwas länger aus - sonst wird das nix mit dem Wachwerden!
    Als ich endlich fertig bin, sind auch die Mädels aufgewacht. Melina entert die Dusche als Nächste, sie muss Haare waschen, dass kann ja dauern. Da Markus noch wegen seinem Rücken etwas lahmgelegt ist, gehe ich mit den anderen Mädels schon mal zum frühstücken.
    Der Frühstücksraum ist sehr groß, wunderschön hell, modern eingerichtet - und brechend voll! Es gibt eigentlich ziemlich viele Tische und Stühle, die sind aber alle bis auf den letzten Platz belegt.
    Wir schauen erst einmal was es denn alles Essbares gibt.

    Das Buffet ist Klasse! Von Muffins, Toast, Bagels, verschiedene Brotsorten bis Waffelmaschinen, mexikanische Omelette, Würstchen es ist alles da. Am Besten ist das Obstbuffett wo ständig frische Ananas, Erdbeeren und noch jede Menge andere Obstsorten aufgefüllt werden. Auch der Kaffee schmeckt hier richtig gut. Ganz anders als das schwarze Spülwasser, das teilweise so angeboten wird.
    Melissa füllt sich ihre Müslischale mit Froop Loops und macht sich auf die Suche nach einem freien Platz.
    Wir sind gerade fein am futtern, da kommt Markus mit Melina im Schlepptau - die, ich glaube es nicht - keine Schuhe angezogen hat! Kann man diese Beiden denn keine 5 min alleine lassen?

    Während wir unser Frühstück genießen, skypt meine Große mit ihrer Freundin Sima. Schließlich muss man ja auf dem Laufenden bleiben was zu Hause so alles passiert.
    Nach dem leckeren Mahl, holen wir noch schnell unsere fertig gepackten Rucksäcke aus dem Zimmer und ab geht's.
    Als erstes heute morgen um kurz vor 9 Uhr gilt es einen Allradjeep aufzutreiben damit wir morgen auf die Coyote Buttes South kommen. Witziger Weise ist die einzige Jeep Rental Station weit und breit, direkt neben dem Hotel. Im Laden gibt's jede Menge Boote - aber keinen einzigen Jeep - hm, sehr komisch. Natürlich sind wir dann auch falsch, hier kann man nur Boote mieten, wir sollen es mal gegenüber versuchen, da gäbe es zeitweise einen Jeep Verleih. Hä, wieso zeitweise?
    Wir dackeln also auf die andere Straßenseite, sieht ja alles ziemlich verlassen aus hier. Aber tatsächlich finden wir das winzige Büro von Canyon Adventures Tours mit dem Hinweis auf Jeep Rentals. Natürlich ist trotz der angeblichen Öffnungszeit kein Mensch anwesend und das Büro verschlossen. Wir versuchen es mit der angegebenen Telefonnummer auf dem Plakat an der Tür. Am anderen Ende meldet sich ein Deutsch sprechender Mann, der überhaupt nicht versteht was wir von ihm eigentlich wollen. Ups, da habe ich doch glatt die amerikanische Vorwahl vergessen. Wer weiß, wen wir da in Deutschland angerufen haben - sorry!
    Der zweite Versuch klappt dann und wir erreichen tatsächlich eine Frau der Vermietstation - nur ist leider frühestens morgen Nachmittag ab 16 Uhr wieder ein Jeep frei. Menno und jetzt? Ich checke noch den angeblich zweiten Vermieter hier vor Ort nur um festzustellen, dass die Telefonnummer ein und die selbe ist. Na ganz toll, soviel zu den Coyote Buttes South - da kommen wir mit unserem Auto definitiv nicht hin! Sollte wohl nicht sein.
    Zu allem Überfluss bekommt Melina auch noch Unterleibsschmerzen. Geht denn heute alles schief? Wir halten nochmal kurz im Hotel an damit ich noch ein paar Schmerztabletten mitnehmen kann. Jetzt aber los, sonst ist der Vormittag gleich schon mit Nichtstun rum.
    Unser erstes Ziel heute ist nur 4 Kilometer entfernt und so parken wir nur 5 Minuten später auf dem großen Parkplatz des Horseshoe Bend. Hier ist es ziemlich voll - kein Wunder, der Tag verspricht wieder sehr schön zu werden und die Sicht ist klar - die perfekten Voraussetzungen also.

    Meine Familie rennt mal wieder ohne Rücksicht auf Verluste vor. Ich lasse mir mit Melina schön Zeit, ihr geht's immer noch nicht so gut und ich will Fotos machen. Wir sind ja hier nicht auf der Flucht!
    Nach einer kurzen Steigung geht es ziemlich lange bergab - sieht weiter aus wie ich dachte und runter ist ja auch nicht das Problem.
    Der Blick auf die Umgebung ist einfach nur schön. Was für eine tolle Landschaft!

    Nach etwa 15 min Fußweg haben wir den Bend erreicht. Hier ist es trotz des frühen Vormittags ziemlich laut und hektisch. Soweit man schauen kann - überall Asiaten. Warum können die nicht auch einfach mal nur ruhig alles genießen?
    Wir trauen uns erst gar nicht so nah an den Abgrund heran und Melina sucht sich mit Michelle lieber ein schönes Plätzchen fernab von dem Gewusel. Den Beiden ist die Tiefe nicht so geheuer.

    Wir stehen einfach nur am Rand und schauen in den Abgrund. Ja, ich hab schon viele Bilder davon gesehen aber der Anblick in real ist eine ganz andere Hausnummer - einfach nur gigantisch und überwältigend. Ich kann nur jedem empfehlen, diesen kurzen Fußweg selbst einmal zu machen um das hier in Live zu erleben.

    Auch wenn ein Teil des Bends um diese Uhrzeit noch im Schatten liegt, macht der Anblick einfach nur Gänsehaut!
    Markus hat sich auf einen etwas erhöhten Felsen geschwungen um einen noch besseren Überblick zu bekommen.
    Lissy und ich robben uns auf dem Bauch zum Abgrund. Stehend so dicht ranzugehen, ist uns dann doch eine Nummer zu heiß!

    Eine Weile liegen wir nur da und genießen den Blick in die Tiefe. Auf einmal hüpfen zwei ziemlich durchgeknallte Asiatinnen uns buchstäblich zwischen den Beinen rum. Hergottnochmal, gibt's denn hier nicht genügend Platz, muss man uns über die Beine springen? Zu allem Überfluss tritt eine dieser beiden rücksichtlosen Gestalten Lissy auch noch auf die Finger. Grrr, gleich passiert hier ein Unglück! Wenn die jetzt noch einmal herumspringt ohne darauf zu achten was sie anrichtet, kann ich gleich auch mal gerne springen und zwar ihr an den Hals.
    Überhaupt gibt es hier dermaßen leichtsinnige Menschen, es ist einfach unfassbar! Alles nur für das perfekte Foto. Auf einem Bein so dicht wie möglich am Abgrund stehen, ist da noch eins der harmlosesten Fotos die wir so beobachten.

    Nach einer ganzen Weile machen wir uns auf den Rückweg. Unser Fazit: der Bend und die Landschaft sind einfach nur toll. Durch die Menschenmassen, die hier herumwuseln, verliert es leider etwas seinen Reiz.
    Auf dem Rückweg in der langen Steigung werden Melinas Schmerzen so schlimm, dass sie erst mal eine Ibuprofen nehmen muss und eine Pause braucht. Nützt ja nichts, wenn's dem Kind nicht gut geht. Der Rückweg fällt somit länger aus wie gedacht. Wenn man erst mal an der Hütte oben im Bild angekommen ist, hat man die Steigung hinter sich.

    Auf dem Parkplatz stehen mittlerweile einige professionelle Anbieter. Ich frage einen ob er nicht noch einen Jeep Verleih hier kennt. Leider kommt er aus Sedona und sie selbst bieten solche Touren nicht an. Er gibt uns aber den Tipp an der Hauptstraße in Page zu schauen, da könnte man Offroad Fahrzeuge mieten. Da wir jetzt sowieso über den Glen Canyon Dam müssen, halten wir kurz an der Vermietstation, die schon von weitem an den Werbetafeln zu erkennen ist.
    Leider wars das auch schon, denn außer den Tafeln gibt's hier nichts, nur kleine Werbeflyer. Allerdings sehen wir schon, dass wir diese Fahrzeuge nicht gebrauchen können, denn erstens sind sie offen und zweitens haben sie maximal 4 Sitze!
    Tja, damit wäre diese Hoffnung dann auch dahin.
    Kurz vor dem Staudamm zweigt eine kurze Offroad Straße ab, die uns runter zum Fluss führt. Von dieser Stelle aus haben wie die Aussicht auf die Rückseite des Damms. Allerdings ist die Landschaft hier einfach wunderschön und die Felsen leuchten dunkelrot gegen den blauen Himmel an.

    Ein paar Minuten später fahren wir auf den Parkplatz des Glen Canyon Staudamm. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hier mittlerweile unübersehbar und überall läuft Security mit schusssicheren Westen herum. Nicht mal mehr einen Rucksack darf man mit ins Visitorcenter nehmen.
    Im Visitorcenter selbst gibt's die üblichen Andenken. Auch hier fragen wir die Ranger nochmal nach Jeep Rentals, erfahren aber leider auch nichts Neues. Wir bekommen noch ein Prospekt von der Glen Canyon Area und gehen dann auf die Aussichtsterasse. Puh, das geht ja ganz schön tief runter! Leider hab ich mein Weitwinkelobjektiv im Rucksack vergessen. Mit dem 24-70er auf der Kamera bekomme ich die Staumauer bis ganz unten nicht drauf. Zum Zurückgehen hab ich auch nicht wirklich Lust und so schauen wir dem regen Treiben auf der Staumauer zu. Sogar dort unten patrouilliert Sicherheitspersonal hin und her.

    Ich mache trotz des falschen Objektivs noch ein paar Fotos, dann besuchen wir noch schnell die sauberen Restrooms und machen uns wieder auf den Weg.
    Unsere Fahrt führt uns über die 89 Richtung Kanab.
    Ungefähr 29 Meilen weiter zweigt von dort die White House Road ab. Wir steuern zuerst das BLM Center oberhalb des Weges an. Ein sehr hilfsbereite ältere Dame fragt mich gar nicht erst wo wir denn hin wollen. Sie weiß sofort, dass wir bestimmt zur Nautilus möchten - stimmt auffallend! Sie erklärt uns den Weg, der bis hinter den ersten Wash kein Problem sein dürfte. Ab dort wird die Strecke dann zu sandig für unser Fahrzeug. Außerdem bekommen wir noch Karten von der House Rock Valley Road auf die wir nachher noch möchten.
    Als ich sie nach der CBS frage, winkt sie ab - ohne Allrad sollen wir es erst gar nicht versuchen - keine Chance. Es ist wirklich wie verhext!
    Die White House Road, die direkt ab Beginn unpaved ist, ist zwar etwas holperig aber ansonsten wirklich ohne Probleme zu befahren. Der Wash, den wir durchqueren müssen, ist mit Verbundstein gepflastert und komplett trocken. Direkt dahinter befindet sich ein kleiner unscheinbarer Parkplatz - und wir sind das einzige Fahrzeug! Herrlich nach dem überlaufenen Horseshoe Bend!
    In der Ferne erkennen wir den White House Campground wo mehrere Fahrzeuge in der Sonne glitzern, der scheint ja ganz gut besucht zu sein. Ich befrage meinen Kompass im Handy - ja hier sind wir richtig. Die Rucksäcke aufgesetzt und es kann losgehen!

    Durch das leere Flussbett wenden wir uns vom Parkplatz kommend nach rechts. Das Flussbett ist ziemlich sandig aber durch die lange Trockenzeit hier in der Gegend ist der Sand hart wie Stein. Nur noch am Rand gibt es feinen Puderzuckersand. Zum Laufen ist das auf hier jeden Fall super!

    Es geht immer einfach der Nase nach. Verlaufen kann sich hier auf jeden Fall keiner! Wir bestaunen die farbenfrohen von Wind und Wetter geschliffenen Felsen. Auch hier ist die Umgebung einfach nur wunderschön. Lissy klettert schon wieder auf den Felsen herum. Einfach nur geradeaus gehen, ist nichts für sie.

    Nach einer Weile rätseln wir ob wir nicht schon am Ziel vorbeigelaufen sind und ob wir die Nautilus überhaupt erkennen. Aber diese Sorge ist völlig unbegründet, denn sie ist überhaupt nicht zu übersehen. Schon von weitem leuchtet sie uns in strahlendem Weiß entgegen.

    Wir steigen von rechts auf den geschliffenen Felsen rauf und stehen unvermittelt plötzlich im Inneren der Muschel. Was für ein tolles Naturwunder. Leider kommt sie auf den Fotos lange nicht so gut rüber wie in Wirklichkeit.

    Wir machen jede Menge Fotos und lassen uns von hinten in die Öffnung runter rutschen. Schade, dass schon ein Teil der Decke eingestürzt ist. Auf dem Boden liegen noch jede Menge dicke Bruchstücke herum. Aber auch so, ist sie wirklich ein Schmuckstück. Das schönste aber ist: wir sind hier ganz allein! Die Stille tut richtig gut - einfach nur Nichts!

    Auf dem Rückweg werden wir gesandstrahlt. Es wehen ziemlich heftige Windböen, die uns den Sand nur so um die Ohren hauen. Nach dem Urlaub, braucht meine Kamera wohl dringend eine professionelle Reinigung.

    Der Wind wird immer heftiger, gut, dass der Weg zurück nicht so weit ist. Kurze Zeit später sitzen wir schon wieder im Auto, das war toll!
    Zurück auf der 89 biegen wir nur ein paar Meilen weiter, mitten in der scharfen Kurve bei Big Water nach links auf die House Rock Valley Road ab. Wie oft ich die 89 schon gefahren bin, irgendwie ist mir diese Straßenabzweigung noch nie aufgefallen!
    Die HRVR ist ziemlich rau und mit vielen Washes durchsiebt - kein Vergleich zu den anderen bisher gefahrenen Offroad Strecken. Aber es macht riesig Spaß sie zu befahren und wir ziehen wieder eine große Staubwolke hinter uns her.

    Für die Road wird ein Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit empfohlen und trotzdem sehen wir einige Geisteskranke mit Wohnmobilen und Anhänger hier herumfahren - sogar ein Cabriolet kommt uns entgegen - der muss sich nun wirklich nicht wundern, wenn der Unterboden kaputt geht!
    Unterwegs gibt es ein oder zwei haarige Stellen, an denen Markus richtig Gas gibt - die Mädels kreischen jedes Mal wie auch der Achterbahn. Auf halbem Weg zum Wire Pass kommen wir an einem Grader vorbei, das hat die Straße hier auch dringend nötig.
    Der Wire Pass Parkplatz ist ziemlich voll. Ich muss mir jetzt erst einmal anschauen wie das hier mit dem Permit so funktioniert.

    Ok, wo ist unser Bargeld? Da wir natürlich an der Self Pay Sation nicht wechseln können, bin ich froh, dass wir noch jede Menge Quarter und Dimes im Auto haben sonst hätte das Kleingeld nicht gereicht.
    Da Kinder bis einschl. 12 Jahre nichts zahlen müssen, schnappe ich mir einen Permitumschlag aus der Box und befülle ihn mit 24 $. Das Geld kommt dann in die Sicherheitsbox und der Kontrollabschnitt ins Auto wie ein Parkticket. Danach tragen wir uns noch ordnungsgemäß ins Trailregister ein. Du meine Güte, bis wir hier alles Nötige erledigt haben, ist Abend!
    Am Trailhead stehen kleine Toilettenhäuschen bereit. Schön ist ja anders - aber es hilft alles nichts - ich muss mal! Gut, dass wir immer Desinfektionsmittel für die Hände dabei haben.
    So, jetzt kanns endlich losgehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite startet der Trail zum Wirepass Slot.

    Den Hügel runter müssen wir durch lockeren Sand stapfen aber als wir erst einmal im Wash sind, geht es schnell voran. Nur auf die großen Steine, die gelegentlich im Weg rumliegen, müssen wir aufpassen. Der Wash schlängelt sich durch die Landschaft. Die roten Berge im Hintergrund leuchten in der Sonne und gelegentlich wachsen ein paar wilde Blumen am Wegesrand. Besonders viel Abwechslung gibt es leider nicht. Umso mehr freuen wir uns als eine merkwürdig verschlungene Felswand am Wegesrand auftaucht. Lissy muss sie natürlich sofort erkunden. Wie lange das wohl gebraucht hat, bis die so aussah?

    Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt rechts der Abzweig zu den Coyote Buttes North - hier gabelt sich also der Weg zur Wave. Dafür haben wir leider kein Permit gewonnen. Zum Wire Pass Trailhead zu kommen wäre kein Problem gewesen. Vielleicht haben wir beim nächsten Mal da mehr Glück!
    Unser Weg führt immer weiter der Nase nach. Hinter einer Kurve denken wir schon, jetzt geht der Slot los - leider ist er nur 1 Ecke lang und schon stehen wir wieder im Wash.

    Als wir uns dem Wirepass Slot nähern, wird der Boden rauer und es liegen viele dicke Steine herum. Ab hier geht es über Stock und Stein - immer schön auf den Boden achten!

    Auf dem Foto oben geht es nach der nächsten Kurve dann endlich los. Unvermittelt stehen wir mitten im Slotcanyon. Die Wände werden immer höher und schlängeln sich in vielen Kurven rotorange in den Himmel.

    Je weiter wir rein gehen, desto weniger Tageslicht fällt auf den Boden. Hier ist fotografieren ganz schön schwierig und das erforderliche Stativ liegt natürlich im Hotelzimmer - wo sonst!

    Der Spaß ist leider ziemlich schnell vorbei. An einer Stelle geht es ca 3 Meter nach unten. Dort lag wohl immer ein dicker Stein und ein paar Holzstücke als Hilfe. Das ist jetzt alles weg und somit ist hier an der Stelle bereits Schluss. Denn runter kommen, dürfte nicht das Problem sein. Hoch kommen wir hier auf keinen Fall mehr!

    Schade, also alle Mann wieder zurück. Melina, der es seit der Nautilus eigentlich wieder etwas besser ging, hat schon wieder solche Schmerzen, dass ihr ganz schlecht ist. So ein Mist!
    Auf dem Rückweg ist den Mädels langweilig. Schließlich haben wir die gleiche Strecke ja auf dem Hinweg schon ausgiebig bewundert. Die Mädels schnappen sich daher ein paar herumliegende Sandsteinklötze und ein paar kleine Äste, mit denen sie dann kleine Tierchen schnitzen.

    Als wir die Strecke fast hinter uns gebracht haben, entdecken wir in einer der Felswände Löcher mit Kokons und weißen Eiern (:eek:) . Was da wohl drin ist? Vielleicht kann mich da ja mal jemand aufklären?!
    Ich bin jedenfalls froh, dass wir den Bewohnern nicht unterwegs begegnet sind!

    Die restlichen Meter durch den Wash gehen dann doch noch ganz schnell. Gegen 16.30 Uhr tragen wir uns wieder aus dem Trailregister aus. Die Mädels stellen ihre Kunstwerke hier zur Deko aus.

    Der Weg zur Straße zurück ist viel schöner als die Hinfahrt. Immer wieder müssen wir anhalten um die bunten Felsen zu bewundern und um ein paar Fotos zu machen.

    Etwa auf halber Strecke überholen wir wieder den Grader, der hat in der Zwischenzeit schon einiges an Aufräumarbeiten hier geleistet!
    Ziemlich schnell sind wir danach wieder auf festem Asphalt. Michelle jubelt, ihr hat schon das Hinterteil von dem Gerüttel weh getan. Unser Weg führt uns weiter in Richtung Kanab. Ich hab da noch so eine Idee. Nach knapp 18 Kilometer kommen wir an der Abzweigung zum Paria Movie Set vorbei. Wenn wir denn schon mal hier sind, wollen wir uns das auch noch anschauen. Die Gegend hier sieht auf jeden Fall schon mal vielversprechend aus.

    Die Offroadstrecke zum historischen Paria Set ist mit waschbrettartigen Rillen übersäht und wir werden ordentlich durcheinander gerüttelt. Der Ausblick auf die rot-weiß gestreiften Badlands in der tiefstehenden Sonne, ist ein Traum. An einer der hochgelegenen Stellen haben wir einen tollen Ausblick in den Canyon.

    Der letzte Wash vor dem Filmset hat es in sich. Wer hier nicht genug Bodenfreiheit hat, setzt definitiv auf. Wir fahren ganz langsam durch und sind schon auf dem Picknickplatz der Ghosttown. Die weitere Straße ist so schlecht, dass sie zur Zeit gesperrt ist.

    Das Filmset selbst ist in 2006 durch Brandstiftung komplett abgebrannt aber die Umgebung hier, in der unzählige Western gedreht wurden, ist immer noch fantastisch. Schade, dass wir keine Grillsachen dabei haben, hier wäre jetzt genau der richtige Ort dafür gewesen! Noch dazu sind wir wieder ganz allein unterwegs.

    Meine Bande hat keine Lust mehr für Sightseeing - sie haben nur noch eins: Hunger! Unter Protest von Markus biegen wir auf vielfachen Wunsch an der 89 nach rechts Richtung Kanab ab und nicht zurück nach Page. Da wird sich bestimmt ein nettes Restaurant für 5 Hungrige finden.
    Unterwegs fange ich schon mal an den Bericht zu schreiben, dann habe ich heute Abend nicht mehr so viel zu machen.
    Um kurz nach 18 Uhr erreichen wir unser Ziel. Die Mädels wollen zu McDonalds - Nee, ganz sicher nicht, dafür hätten wir hier nicht hinfahren müssen. Markus kurvt etwas unmotiviert in den Straßen herum, bis wir Dennys Chuckwagon entdecken. Irgendwie kommt uns die Ecke hier bekannt vor und es riecht schon hier draußen so gut. Mal sehen was es da so zu Futtern gibt.

    Von Außen sieht es jedenfalls schon mal super aus. Als wir durch den Torbogen gehen, wird mir klar, dass wir hier in 1998 schon einmal waren. Damals hat aber weder der Torbogen noch der Eingang hier hinten existiert!
    Die kuriose Ausstellung im Garten ist fast immer noch die Gleiche wie damals. Das müssen wir uns natürlich mal aus der Nähe anschauen.

    Der ganze Außenbereich gleicht einer Kulisse aus den verschiedensten Westernfilmen. Die Kinder haben jedenfalls richtig Spaß.

    Mmh, der Geruch hier draußen, lässt unseren Magen Purzelbäume schlagen, das riecht ja vielleicht gut.
    Am Eingang erhalten wir Menükarten und staunen - denn hier ist zum ersten Mal nicht Wait to be seated. Jeder setzt sich einfach dahin wo er mag!
    Wir suchen uns einen Tisch mit 2 bequemen Bänken etwas weiter von der Tür entfernt aus. Da zu früheren Zeiten die Schauspieler der ganzen Westernfilme hier in Kanab wohnten, sind die Wände mit Originalbildern übersäht. Soweit man schauen kann, unzählige bekannte Gesichter.

    Wir bestellen nach langem hin und her 4 Angusburger und 1 Colorado Buffalo Burger mit Potato Wedges und Cola. Während das Essen über dem offenen Feuer zubereitet wird, schauen wir uns die Fotos mal etwas näher an. Markus geht mit Michelle schon mal unsere Getränke zapfen, denn die sind hier Selbstbedienung.
    Das Essen kommt ziemlich schnell und schmeckt einfach nur Klasse! Wer Burger liebt, muss hier unbedingt mal reingehen - sehr lecker!

    Eigentlich wollte meine Kleinste noch einen Nachtisch aber nachdem sie alles verputzt hat, passt definitiv nichts mehr rein!
    Das war doch mal richtig lecker. Gut gelaunt und fein gesättigt, wollen wir uns jetzt noch den angeschlossenen Shop zum Restaurant anschauen. Auch hier landen wir mitten in einem großen Sammelsurium aus Westernutensilien. Es gibt Cowboystiefel, Chaps und Lassos in allen erdenklichen Farben und Größen.

    Melina hat an einem Drehständer einen Magneten entdeckt, den sie unbedingt haben möchte. Hm, wir haben allerdings kein Bargeld mehr dabei aber Markus kann tatsächlich die 4,50 $ mit der Kreditkarte zahlen. Fein, Kind glücklich - alles gut!
    Langsam aber sicher werden wir alle müde und draußen ist es schon ziemlich dunkel. Schnell nochmal die Toilette aufsuchen und dann müssen wir uns mal auf den Heimweg machen.


    Markus hält unterwegs in der Nähe von Big Water extra nochmal für mich an einem Feldweg an. Der Sternenhimmel hier draußen ist einfach unglaublich schön. Wieder mal vermisse ich mein Stativ! Wir können sogar die Milchstraße deutlich erkennen. Eine ganze Weile schauen wir uns das Spektakel an. Langsam wird es dann aber doch kalt. Wenn die Sonne erst mal weg ist, merkt man schon, dass es langsam Herbst wird.
    Markus ist natürlich mal wieder viel zu schnell unterwegs bis wir am Straßenrand ein äsendes Reh entdecken. Puh, so eins auf der Motorhaube und unser Wagen ist platt! Danach geht es zum Glück etwas langsamer weiter.
    Bevor wir unser Hotel erreichen, statten wir dem Walmart noch einen allabendlichen Besuch ab. Wir brauchen noch ein paar Toilettenartikel und für morgen früh eine Palette Wasser, ein 6er Pack Cola und Sprite, 4 Bier, Zimtröllchen, Salat, Pfirsiche, Brötchen, Salami und natürlich unsere Lieblingschips. Damit hätten wir doch ein perfektes Picknick zusammen!
    Michelle holt sich noch schnell 2 Eos Eier mit.
    Oh Mann, jetzt sind wir alle ganz schön erledigt vom Tag, gut, dass unser Hotel bereits in Sichtweite ist.
    Um 21.30 Uhr sind wir zurück im Zimmer. Markus setzt sich noch mit seinem Handy auf den Balkon. Michelle und Melina probieren Masken aus, die sie im Walmart gekauft haben und Lissy chillt auf ihrem Bett.
    Ich räume die Lebensmittel in den Kühlschrank, lade sämtliche Akkus neu, sichere alle Fotos und schreibe noch den Tagesbericht fertig.
    Und während alle anderen zwischenzeitlich in den Schlafmodus übergegangen sind, mache ich um 23.30 Uhr endlich das Licht aus.


    Wetter: sonnig, 25 Grad - perfekt zum Wandern
    gefahrene Kilometer: 297 Kilometer
    gelaufene Kilometer: 17,5 Kilometer
    Highlight des Tages: die Naturwunder von Utah


    Das Gopro Video des Tages folgt

  • Dann gehts ja ab morgen weiter, warte schon seit Tagen, auf deiner Website bist ja schon bißl weiter engel1

  • Ein voller Tag.
    Der weg zum Horseshoe sieht ja fast wie "betoniert" aus.
    Wir waren irgendwie 2009 oder 2010 dort. Da ging es nur über Tiefsand. Das war vielleicht anstrengend!
    Ich glaube wir waren eine halbe Stunde unterwegs.

    Bin gespannt wann die Auflösung zu den an der Wand hängenden Eiern kommt :D

  • Ein voller Tag.
    Der weg zum Horseshoe sieht ja fast wie "betoniert" aus.
    Wir waren irgendwie 2009 oder 2010 dort. Da ging es nur über Tiefsand. Das war vielleicht anstrengend!
    Ich glaube wir waren eine halbe Stunde unterwegs.

    Bin gespannt wann die Auflösung zu den an der Wand hängenden Eiern kommt :D

    Der Weg war zwar immer noch sandig aber Tiefsand ist anders. Man konnte schon ziemlich gut laufen und runter war es auch nicht anstrengend :D
    Tja, mit den Eiern bin ich auch gespannt ob mir das jemand sagen kann. Mr. Google hat sich da nicht festgelegt. :rolleyes:

  • Endlich hatte ich die Zeit und habe mir die letzten Stunden auch schön genüsslich deinen Reisebericht zu Gemüte geführt. Dein Schreibstil ist einfach nur unglaublich schön!! 8o Bei vielem bin ich ganz deiner Meinung und ich konnte mich deshalb sehr gut hinein versetzen. Bin schon gespannt wie es weiter geht! :thumbup:

    USA...where my heart belongs! :love:



    MFZB.gif

  • Das sind echt tolle Videos. Da muss ich mir echt überlegen, bei der nächsten Reise auch eine mitzunehmen. Wo hast Du die geliehen, wenn ich fragen darf? Oder war das Privat.

    Ansonsten, tolle Berichte, tolle Schreibweise. Da kann man so richtig mitreisen  :thumbup::gbei:


    Vielen Dank, dass Du uns teilhaben lässt.   (:danke:)

    july4
    Schöne Grüße aus der Lüneburger Heide
    von Maike & Carsten

  • Endlich hatte ich die Zeit und habe mir die letzten Stunden auch schön genüsslich deinen Reisebericht zu Gemüte geführt. Dein Schreibstil ist einfach nur unglaublich schön!! 8o Bei vielem bin ich ganz deiner Meinung und ich konnte mich deshalb sehr gut hinein versetzen. Bin schon gespannt wie es weiter geht! :thumbup:

    :* Danke, Melli! Ich schreibe gerade am nächsten Tag. Sobald dieser fertig ist, geht es weiter :whistling:

    Das sind echt tolle Videos. Da muss ich mir echt überlegen, bei der nächsten Reise auch eine mitzunehmen. Wo hast Du die geliehen, wenn ich fragen darf? Oder war das Privat.

    Ansonsten, tolle Berichte, tolle Schreibweise. Da kann man so richtig mitreisen  :thumbup::gbei:


    Vielen Dank, dass Du uns teilhaben lässt.   (:danke:)


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    Hallo, Carsten, vielen Dank!
    Nein, die habe ich nicht privat geliehen. Es gibt unter http://www.actioncam-verleih.de (ich hoffe, ich darf das hier so sagen ?!) wirklich günstige Angebote. Ich hatte im Netz noch einige Anbieter mehr gefunden allerdings um einiges teurer. Wenn Du dir eine GoPro mieten möchtest, kannst du mir ja mal eine PN schreiben, dann kann ich dir dazu auch gerne noch nähere Tipps geben.
    Ich bin jetzt so infiziert - ich brauche definitiv eine Eigene! :thumbup:

  • Hallo, Carsten, vielen Dank!
    Nein, die habe ich nicht privat geliehen. Es gibt unter http://www.actioncam-verleih.de (ich hoffe, ich darf das hier so sagen ?!) wirklich günstige Angebote. Ich hatte im Netz noch einige Anbieter mehr gefunden allerdings um einiges teurer. Wenn Du dir eine GoPro mieten möchtest, kannst du mir ja mal eine PN schreiben, dann kann ich dir dazu auch gerne noch nähere Tipps geben.
    Ich bin jetzt so infiziert - ich brauche definitiv eine Eigene!

    Oh super. Das ist eine gute Idee, sich erstmal eine zu mieten, bevor man sich eine kauft... Sind ja nicht ganz billig. Und man hat immer das neueste Modell.
    Wenn ich mal eine mieten möchte, werde ich Dich auf jeden Fall noch mal belästigen

    july4
    Schöne Grüße aus der Lüneburger Heide
    von Maike & Carsten

  • Ich hab mir letztes Jahr ein günstige Alternative für Hawaii für Unterwasser geholt. Fand Preis Leistung sehr gut.
    GoPro war mir definitiv zu teuer, da Alternative ca 60€ gelistet hat

  • So, bin auch nachgereist. Ihr legt ja die letzten paar Tage ganz schön ein Tempo vor... :thumbup:

    Die Schuhe von Deiner Ältesten waren wohl nicht die Beste Wahl für die Universal Studios... :whistling: Wenn ich da mal von meiner Tochter extrapolieren darf: Doofe Schuhe anziehen und dann nach 2 Stunden über schmerzende Füsse beklagen... X/

  • Oh super. Das ist eine gute Idee, sich erstmal eine zu mieten, bevor man sich eine kauft... Sind ja nicht ganz billig. Und man hat immer das neueste Modell.
    Wenn ich mal eine mieten möchte, werde ich Dich auf jeden Fall noch mal belästigen


    Das kannst Du gerne machen. ^^

    Ich hab mir letztes Jahr ein günstige Alternative für Hawaii für Unterwasser geholt. Fand Preis Leistung sehr gut.
    GoPro war mir definitiv zu teuer, da Alternative ca 60€ gelistet hat

    Ja, es gibt auf dem Markt viele billigere Alternativen. Da ich aber mit der geliehenen super zurecht gekommen bin und sie Klasse Bilder liefert, wird's bei mir die GoPro werden.

    So, bin auch nachgereist. Ihr legt ja die letzten paar Tage ganz schön ein Tempo vor... :thumbup:

    Die Schuhe von Deiner Ältesten waren wohl nicht die Beste Wahl für die Universal Studios... :whistling: Wenn ich da mal von meiner Tochter extrapolieren darf: Doofe Schuhe anziehen und dann nach 2 Stunden über schmerzende Füsse beklagen... X/

    In dem Alter ist bequem egal, Hauptsache es sieht gut aus. :rolleyes: Das wird auch wieder anders. engel1

  • 19.10.2016 - The North Rim of Grand Canyon

    Heute Nacht habe ich tatsächlich mal etwas besser geschlafen - wenn auch nicht länger. Um halb 7 Uhr bin ich wach während alle anderen noch in ihre Kissen schnarchen. Ich nutze die Gelegenheit um ein paar Whats App in die Heimat zu schicken. 20 min später wacht so langsam der ganze Rest auf und ich schleppe meine noch müden Knochen unter die Dusche.
    Etwa 1 Stunde später sind wir alle frisch geschniegelt und gestriegelt. Hm, eigentlich schon ganz schön spät für das was wir heute vorhaben - also flott Mädels - auf zur Schlacht am Buffet.
    Im Frühstücksraum steppt der Bär. Es ist mal wieder alles bis auf den letzten Platz belegt. Michelle holt sich schnell etwas leckeres Futter und setzt sich kurzerhand mit ihrem Teller auf die Terrasse. Brr, nee, dass ist mir um diese Uhrzeit noch zu kalt!
    Erst mal in aller Ruhe eine Waffel gebacken und meinen Bagel getostet. Als ich fertig bin, hat Melina zum Glück einen Tisch erwischt. Fein, dann guten Appetit. Ich genieße den leckeren Milchkaffee und die frische Ananas - mmmh!
    Lissy futtert wie immer im Schnellverfahren und verschwindet noch für eine Runde im Fitnesscenter - dieses Kind hat eine Energie, ich werde es nie verstehen!
    Melina bekommt nur ein paar Erdbeeren runter - so kenne ich sie gar nicht. Leider fühlt sie sich auch heute morgen noch immer nicht richtig gut. Ich hoffe, dass wird im Laufe des Tages endlich besser!
    Ok, jetzt wirds aber Zeit! Schnell nochmal nach oben aufs Zimmer und unsere Sachen geschnappt. Während ich die Kühltasche für unser Picknick packe, räumt Markus noch die Rucksäcke zusammen.
    Um kurz nach 9 Uhr sitzten wir im Auto - natürlich hat Lissy ihre Jacke oben vergessen und muss nochmal aussteigen. Wenn der Kopf nicht angewachsen wäre!
    Heute morgen nehmen wir die 89 in Richtung Bitter Springs. Am Horseshoebend vorbei wird die Landschaft immer schöner. Die Straße schraubt sich den Berg hinauf und von einer Anhöhe haben wir einen fantastischen Rundblick auf die rot-gelben Steine und Page. Sogar die Schornsteine in der Nähe des Antelope Canyons können wir von hier oben erkennen.
    Natürlich müssen wir erst mal ein paar Fotos machen.

    Die weitere Fahrt führt uns durch alt bekannte Gebiete. Kurz vor Bitter Springs halten wir an einem weiteren Viewpoint an. Einige Natives bauen dick eingemummelt die ersten Stände mit Touristenkram auf. Wir schauen uns kurz um, finden aber nichts was uns wirklich gefällt. Dafür genießen wir die tolle Aussicht auf die Vermillion Cliffs.

    Die Felswand der Cliffs ist leuchtet in der Morgensonne und am Himmel ist sogar noch der Mond zu sehen.
    Am Fuße des Gebirges erreichen wir Bitter Springs. Hier gabelt sich die Straße und wir biegen nach rechts auf die 89 A ab. Bitter Springs ist ein richtiges Nest mit einer Handvoll Häuser und einer Kirche - eigentlich kaum einer Erwähnung wert.
    Knapp 10 min später haben wir die Navajo Bridge erreicht, die hier den Colorado überquert. Keiner hat Lust schon wieder auszusteigen. Selbst Schuld, ich will mir das auf jeden Fall näher ansehen. Während ich mir meine Kamera schnappe und zur Brücke laufe, fährt Markus auf die andere Seite zum Visitor Center. Auch gut, dann kann er mich da fein abholen.

    Der Colorado River hebt sich in einem leuchtenden Grün wunderschön von den roten Felswänden ab. Auf dem gegenüberliegenden Brückenträger sitzt ein Condor und lässt sich die warme Sonne auf das Gefieder scheinen. Wie gut, dass ich noch mein Wechselobjektiv eingepackt habe. Ein Amerikaner erklärt mir, wo dieser Condor getrackt worden ist. Ach ja, jetzt sehe ich das Schildchen auch.
    Wenn ich das Tier so da sitzen sehe, kann ich fast gar nicht glauben, dass es eine Flügelspannweite von ca. 3 m hat. So groß sieht der gar nicht aus!
    Leider ist der Vogel aber faul und hat so überhaupt keine Lust zu fliegen. Schade eigentlich.

    Auf der anderen Seite werde ich schon erwartet. Markus hat sich seinen Stempel im Visitor Center abgeholt und die Mädels haben in der Zwischenzeit dem Restroom einen Besuch abgestattet. Fein, dann kann es ja weiter gehen.
    Hinter der nächsten Kurve geht die Straße nach Lees Ferry ab - das schaffen wir heute leider auch nicht mehr, schade.
    Kurz darauf liegen dicke Steine am Straßenrand. Ganz schöne Oschis, hier möchte ich nicht stehen wenn die runterfallen. 3 Meilen weiter halten wir auf dem Parkplatz vor den Cliff Dwellers an.
    Von den Felshäusern sind leider nicht mehr alle sehr gut erhalten. In 2 oder 3 kann man allerdings noch reingehen. Puh, hier drin ist es ganz schön eng und niedrig. Entweder waren die Bewohner Liliputaner oder sie hatten keine Platzangst.

    Wir stromern ein bisschen auf dem Platz herum und machen ein paar witzige Fotos mit den herumliegenden Bouldersteinen. Manche stehen auf ganz dünnen Sockeln. Ich kann gar nicht glauben, dass die stabil sind. Sehr vertrauenserweckend sieht das jedenfalls nicht aus. Ich muss den mal richtig hinstellen.

    Melina muss schon wieder ganz dringend auf Toilette. Hm, hier gibt es zwar ein Dixiklo aber der ist natürlich abgeschlossen. Und nun? Kurzerhand findet meine Tochter eine Lösung und schlägt sich in die Büsche. Hilfe, diese Familie!
    Gut, dass heute Vormittag nicht allzu viele Leute hier sind.

    So, alles einsteigen, die Fahrt geht weiter. Markus kaspert schon wieder herum, Michelle steigt ein und er fährt einfach los. Natürlich hat er nicht gesehen, dass Melina vor der weit geöffneten hinteren Tür steht. Es fehlte nur 1 cm und er hätte ihr mit dem fahrenden Auto die Tür vor den Kopf gehauen und wäre ihr zu allem Überfluss mit dem Hinterreifen über die Füße gefahren. Ja sag mal, geht's denn noch?! Dieser Mann kostet mich wirklich mehr Nerven wie ein vielfaches meiner Kinder zusammen!
    In der Nähe der Cliff Dweller Lodge bekommt Lissy auf einmal heftiges Nasenbluten. Es läuft wie bei einem aufgedrehten Wasserhahn. An einer Scenic Tafel ist zum Glück ein Parkplatz wo wir anhalten können. Wo das nur immer herkommt - wirklich komisch. Gut, dass wir unsere Palette mit dem Wasser dabei haben.
    So, jetzt geht die restliche Fahrt hoffentlich ohne größere Zwischenfälle weiter!
    Von hier aus schraubt sich die Straße wieder höher in den Berg hinein. Kurz bevor die Abfahrt zur 67 kommt, wird die Straße neu geteert und wir müssen auf das Pilotcar warten. Zur üblichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme steht auch hier wieder jemand mit einem Stoppschild in der Hand am Straßenrand.

    Wir haben Glück und müssen nicht allzu lange warten. Am Jacob Lake biegen wir zum North Rim ab. Von hier aus sind es noch ziemlich genau 41 Meilen bis zum Parkeingang. Der Grand Canyon Highway führt uns durch Landschaften mit hohen Nadelbäumen. Zeitweise sind riesige Flächen des Waldes vom Borkenkäfer komplett zerstört. An anderen Stellen hat offensichtlich ein Feuer gewütet - gruselig so ein Skelettwald.
    Kurz vor dem Park erwartet uns dann das obligatorische Parkschild.

    An dem nachfolgenden Rangerhäuschen bekommen wir gegen Vorlage unseres Annual Passes einen Parkplan und auf Nachfrage wird uns mitgeteilt, dass der Gift Shop und das Visitor Center noch bis 15 Uhr geöffnet ist. Ok, dann fahren wir da als erstes hin. Die Straße bis dorthin ist 11 Meilen lang und kurvenreich. Außer ein paar Wanderwegen und schönen Picknickplätzen ist noch nichts von der Abbruchkante zu sehen.
    Der Parkplatz vor der Lodge, ist gut gefüllt. Wir Mädels müssen erst mal wieder zu den Restrooms. Das viele Wasser fordert seinen Tribut. Vor dem Visitorcenter ist dieser schöne Stern im Boden eingelassen.

    Das Visitor Center selbst ist fast leer geräumt. Noch nicht einmal mehr Prospekte gibt es im Regal. Ich frage die nette Rangerin ob sie nicht 11 Prospekte für Melinas Klasse hat. Sie gibt uns die gewünschten Unterlagen gerne, die Saison ist ja ohnehin vorbei.
    Wir schauen uns noch die Ausstellung an und machen ein paar Fotos. Anschließend schauen wir uns noch im Souvenirshop nebenan um. Melina kauft sich natürlich auch hier einen Magneten.
    Meine Große hat Hunger und will unbedingt zurück zum Auto picknicken. Ja, gleich, ich kann doch hier nicht weg gehen ohne mal in die Tiefe zu schauen.
    Wir kommen an den tollen Lodgecabins vorbei. Nicht schlecht, die sehen von Außen richtig schön gemütlich aus.

    Hinter der Grand Canyon Lodge, die schon closed for season ist, ist zumindest die Terrasse noch geöffnet. Nur die schönen gemütlichen Holzstühle sind schon alle verpackt und weg geräumt. Die Aussicht ist einfach nur Wowh!

    Wir haben so ein Glück mit dem Wetter. Es ist hier zwar etwas kühler als in Page aber bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel macht uns das gar nichts!
    Zumal wir den Canyon noch nie bei Sonnenschein gesehen haben. Immer wenn wir am South Rim waren, hat es geregnet oder es war bewölkt. Den South Rim können wir in etwa 9 Meilen Luftlinie ganz hinten am Horizont gerade noch so erkennen.
    Melina und Michelle haben einfach nur noch riesigen Hunger und wollen daher mit Markus schon zurück zum Auto. Ja, dann geht halt vor.
    Ich mache noch ein paar Fotos und spaziere dann mit Lissy runter zum Bright Angelpoint. Der Fußweg dazu beginnt direkt unterhalb der Lodgeterasse.

    In kürzester Zeit sind wir auf der umzäunten Aussichtsklippe. Uns bleibt echt die Spucke weg, wir sind ganz allein. Um uns herum ist es total still und dabei diese Aussicht - einfach nur Weltklasse!

    Als nach einer Weile lautstark eine größere Gruppe Asiaten anrückt, treten wir schleunigst den Rückweg an. Warum tragen die eigentlich immer diesen komischen Mundschutz - das sieht wirklich ziemlich seltsam aus.
    Wir laufen zurück zum Auto wo uns die Anderen schon erwarten. So, dann mal los zum Picknickplatz, da haben wir im Vorbeifahren ja mehrere gesehen.
    Nur 5 min von der Lodge entfernt, halten wir an einem tollen Picknickplatz direkt am Rim und es ist sogar noch ein Tisch in der Sonne für uns frei. Schnell räumen die Mädels die Kühltasche aus und Markus sorgt in der Zwischenzeit noch für die Getränke.

    An der frischen Luft schmeckt es doch immer am Besten. Um uns herum fliegt ein Diadem Häher und macht einen mordsmäßigen Lärm. Er hofft wahrscheinlich auf herunterfallende Krümel. Leider lässt er sich nie lange genug nieder, damit ich ein Foto machen kann.
    Markus genießt in der Zwischenzeit mit seinem Nachtisch die tolle Aussicht.

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