Zwei kaspern durch den Winter - Tour durch den Westen der USA im Februar 2017

  • Nach all dem Krieg Gedöns der Atomraketen brauchten wir dringendst einen friedlicheren Ort. Ich schlug das Tumacacori National Monument vor, wo Toni und ich schon waren, aber das Martina noch nicht kannte.
    Ich hatte Martina schon vorher darauf vorbereitet, dass hier im Süden Arizonas alle Maßangaben auf der Interstate metrisch sind und nicht wie sonst in den USA in Meilen. Ganz ehrlich, mir ist das inzwischen wurscht, ich komme mit beiden Maßangaben klar. Foto - Tumacacori National Historic Park


    Schon am Eingang zum National Historic Park eine kleine Überraschung, denn da standen gut zehn Autos. Ui was hier heute los? Als ich mit Toni hier vorbei schaute, war da tote Hose. Das Tumacacori National Monument untersteht dem National Park Service. Da wir wie immer einen National Park Pass besaßen, brauchten wir keinen Eintritt löhnen.


    Wir krauchten zuerst in die knapp 200 Jahre alte Kirche. Was erst 200 Jahre alt und dann sieht die so zerzaust aus? Jo ist so. Das Gebäude wurde nur gut 20 Jahre von der Kirche genutzt. Erst haute der Priester ab, dann die Indianer. Am Ende gammelte der Bau einsam vor sich hin. Ach so, und fertig gebaut war sie auch nicht.
    Foto - Blick in die Kirche der San José de Tumacacori Mission


    Foto - Eine der ehemaligen Säulen in der Kirche.


    Der National Park Service will die die Gebäude der Mission nicht rekonstruieren, sondern hält sie in dem Zustand, wie alles zur Gründung des National Parks im Jahr 1908 aussah.
    Foto - Martina mit der 70D und das 24-105 4.0L IS USM liefert inzwischen regelmäßig gute Bildchen, wie dieses hier.


    Foto - Diese Ruine war früher mal die Unterkunft der Priester. Alles ein wenig windschief, aber trotzdem brauchbar. Hier bei uns sagt man: " 'N beten scheif hett Gott leiv ".


    Auf dem Weg zur Leichenhalle erzählte ich Martina, dass man von dort in den Himmel kommt.


    Als sie das hier sah, hatte sie verstanden was ich meinte. :D


    Foto - Auf dem Friedhof der Mission wurden nur die christlichen Indianer eingebuddelt. Die Ungläubigen mussten sich was anderes suchen.


    Nach einer Stunde waren wir durch. Es war wieder sehr schön....nee noch besser, denn auch hier merkten wir wie grün alles war. Also wir können den Tumacacori National Historic Park nur empfehlen.

  • Zum Sonnenuntergang wollten wir noch in den Saguaro National Park. Dafür mussten wir an der Mission San Xavier Del Bac vorbei und nutzten die Gunst für einen kurzen Halt. Foto - Mission San Xavier Del Bac


    Eingangsportal der 1797 erbauten Kirche.


    Wir waren schon zweimal hier, aber noch nie am Abend. Besucher waren nur noch sehr wenige vor Ort. Die Indianer, die vor der Kirche ihren Schmuck und Fladenbrot verkaufen waren am zusammen packen.


    Die Kirche war schon geschlossen. Wir kannten sie zwar schon von innen, hätten aber gerne erneut rein geschaut.


    Selbst dieser Kurzbesuch der Mission San Xavier Del Bac hat sich für uns gelohnt. Das Ding ist im Abendlicht eine Augenweide. Einen Besuch können wir nur empfehlen. Aber kommt lieber etwas früher, denn die Kirche sieht im Inneren wunderschön aus.

  • Ein Blick von mir gen Himmel ließ mich wieder kribbelig werden, denn die Wolken am Himmel sahen nach einen schönen Sonnenuntergang aus. Einer der Punkte im Raum Tucson, wo der Sonnenuntergang gefeiert wird, ist der Gates Pass. Wir wollten mitfeiern, also hin da. Foto - Saguaro National Park


    Im Saguaro National Park war ein Autokorso im Gange. Scheinbar waren auch andere sonnenuntergangssüchtig. Am Viewpoint des Gates Pass war kein Parkplatz mehr frei. Beim nächsten Parkplatz ein Stückchen weiter nach Süden gefiel mir die Aussicht nicht. Ich erinnerte mich an eine Parkbucht gleich unterhalb des Gates Pass, wo nur ein Auto platz hat und vor allem stand da noch niemand. Die gehörte jetzt uns.
    Foto - auch der Mond kam rechtzeitig zur Verabschiedung der Sonne. Die Landschaft leuchtete in einem sanften Rot. Der alte Mann war so glücklich. Ja keine Ahnung, aber ich liebe den Scheiß.


    Gute Nacht liebe Sonne und tschüss bis morgen früh. Ich hab dich lieb.


    Martina und ich, wir spielten noch ein wenig mit den Zoomobjektiven rum. Ich zeigte ihr, wie man das Gegenlicht beim Sonnenuntergang für ein Bildchen nutzen könnte.


    Wow und dann begannen auch noch die Wolken an zu leuchten. Wenn ihr nach Tucson kommt, müsst ihr euch das auch mal am Gates Pass antun. Lasst euch nicht von den Menschenmassen zum Sonnenuntergang abschrecken. Guckt nach oben, da läuft garantiert niemand rum. :D

  • Am Abend checkten wir im Super 8 Marana - Tucson Area ein. Das Hotel kannten wir schon von einer der vergangenen Reisen. Die Bude war mit 74,16€ nicht ganz billig für die Nacht. Zur Zeit lief hier die Tucson Gem and Mineral Show 2017 und da reisen Händler und Käufer aus der ganzen Welt an. Viele Hotels entlang der Interstate werden dann zu Läden. Die Händler mieten Zimmer in den unteren Etagen und bauen darin ihre Waren auf. Foto - Tucson Premium Outlets


    Wir hielten uns im Hotel nicht lange auf, denn wir wollten noch zu den Tucson Premium Outlets. Ich hatte davon erst gestern Abend in Google erfahren, als ich nach einer OshKosh Filiale gesucht habe. Das Outlet Center muss neu sein, denn unsere Navis kannten das Ding nicht. Wir nutzen dann einfach das Smartphone und Google Maps um dort hin zu navigieren, was auch prima funktionierte.


    Die Tucson Premium Outlets hauten uns von Anfang an vom Hocker. Das war alles so stylish und so schön hier.


    Foto - Berglöwe, würden wir gerne mal in der freien Natur sehen, aber die Tierchen sind sehr rar.


    Wir waren etwas verwundert, dass hier so wenig los war, denn am Umfeld und den Läden konnte es nicht liegen.


    Foto - Service pur....überall standen sehr gemütliche Sitzmöbel und gratis Ladestationen für Handy und Co.


    Im OshKosh fand die Omi dann endlich die beiden Hosen, die sie schon seit Las Vegas gesucht hat. Wir hatten die ja schon einmal für Liam gekauft, aber aus denen war er inzwischen rausgewachsen. Diese würden ihm dann im nächsten Jahr passen.


    Die Omi kaufte natürlich noch anderen Kram im OshKosh. In Sachen Kinderklamotten ist der Laden für uns die erste Wahl. Kleiner Tipp. Wir haben bei denen einen Account angelegt. Das kann man in jeder Filiale machen. Man braucht dafür nur eine Email Adresse. Vorm Bezahlen gibt man dann einfach seine Emailadresse an und bekommt dann fast nach jedem Einkauf Gutscheine per Mail, die man beim nächsten Einkauf nutzen kann. Einfach Mail auf Handy und an der Kasse zeigen, fertig.


    Für uns wurde es dann Zeit, denn der Tag war lang. Wer Outlet Center mag, für den sind die Tucson Premium Outlets ein Muss.
    Zurück im Motel gab es auf dem Zimmer Abendbrot. Danach checkte ich mal wieder die Wetteraussichten. Oha, Petrus hatte es mal wieder faustdick hinter den Ohren. Dem Kerl schien es Spaß zu machen, mich heraus zu fordern, aber auch wenn ich vielleicht einen "lütten wech" hab, doof bin ich noch lange nicht. Dazu aber später mehr. Auf jeden Fall beschlossen wir morgen wieder nach Phoenix zu gehen, weshalb ich da noch schnell ein Zimmer buchte. So das war's für Heute, gute Nacht.

  • Lasst euch nicht von den Menschenmassen zum Sonnenuntergang abschrecken. Guckt nach oben, da läuft garantiert niemand rum.

    :thumbup: Cooler Spruch und werde ich mir das nächste Mal merken. Menschenmassen sind mir einfach immer wieder ein klein wenig suspekt. Keine Ahnung warum.


    Hab den Bericht das Wochenende (und den Rest heute Morgen) nachgelesen und bin wie immer bei deinen Berichten ganz vertieft. Verdammt ich wollte doch noch vor dem Frühstück etwas arbeiten. Naja, muss ich es halt danach machen (:fluecht:)
    Freu mich wenn es weitergeht. Nehm bloß auf meine Arbeit keine Rücksicht :D


    Wir waren auch einmal an einem Februar des Jahres 2005 in Tuscon und hatten keine Chance ein Zimmer zu bekommen, weil da war irgendeine Mineralienmesse. Die scheint da immer im Februar zu sein, wie ich Dank deinem Bericht weiß.


    so Long
    alljogi

  • Guten Morgen aus dem warmen Tucson. Nach einem Frühstück im Super 8 Marana - Tucson Area, ging es zum Saguaro National Park, wo wir die Golden Gate Road fahren wollten. Ich kannte die schon von einer Tour mit Toni und wollte, dass auch Martina diese kennenlernt.
    Foto - Golden Gate Road, die in einem sehr guten Zustand und durchaus mit einem normalen PKW machbar war.


    Früher dachte ich immer, das Innere eines Kaktus wäre weich und fleischig, aber seid unserer Reisen durch die USA haben wir gelernt, dass die großen ein Gerüst aus Holz haben, was sie Aufrecht hält. Ist ja auch logisch, die Dinger wiegen mehrere Tonnen und da sind so ein paar Knochen aus Kaktusholz schon eine Stütze. Der hier ist dahin. Nach und nach fällt der weiche Kram ab und am Ende bleibt noch das Skelett aus Kaktusholz stehen, bis eine laues Windchen ihn umkippt und dem ein Ende bereitet. Möge er in Frieden ruhen.


    Wir waren schon sehr früh am Morgen hier. Uns fielen sofort die vielen Vögel auf. Was ein Gezwitscher. Scheinbar bekamen die Niederschläge nicht nur der Flora, sondern auch der Fauna gut. Alle waren so gut gelaunt, wir auch. :D


    Was'n Punk. Der ist auch hin, aber dem hat's das Kaktusholz zerzaust.


    Nach 8km auf der Golden Gate Road erreichten wir wieder den Teer im National Park und fuhren weiter Richtung Gates Pass, wo wir gestern Abend zum Sonnenuntergang waren. Die Fahrt auf der Golden Gate Road können wir nur empfehlen. Die Landschaft ist hier nicht viel anders, aber im Gegensatz zum Teer ist man hier doch eher alleine.


    Damit endet unser diesjähriger Besuch des Saguaro National Park. Wir haben nicht viel im Park gemacht, aber uns war in diesem Jahr die Mission Mine und der jetzt folgende Besuch eines Events wichtiger. Wir werden aber in den nächsten Jahren wieder kommen, denn die Landschaft ist ein Traum.
    Foto - Aussicht vom Gates Pass über den westlichen Teil des Saguaro National Park. Heute früh war der Parkplatz am Gates Pass komplett leer.

  • Die Tucson Gem and Mineral Show im Convention Center lief in diesem Jahr unter dem Motto "Mineral Treasure of the Midwest". Martina war noch nie bei dem Event im Convention Center. Sie kannte nur die Straßen Händler und die in den Hotels. Toni und ich hatten schon mal das Glück und waren damals begeistert. Heute konnte ich endlich auch Martina damit eine Freude machen. Blöd nur, dass die da auch Schmuck verkaufen. Ich bekomme immer das Zittern, wenn Frauchen Blinkblink beguckt. Könnt ja sein, dass sie ein Vermögen ausgibt. So komme ich doch nie zu einer neuen Kamera. Foto - SMG-Tucson Convention Center


    Der Eintritt kostete dort normal 13,-$ pro Person. Gestern Abend hatte ich im Internet nach einem Coupon geschaut und diesen gefunden. Da wir keinen Drucker hatten, haben wir einfach jeder unser Smartphone genommen und ein Bildchen gemacht. Die beiden Fotos wurden an der Kasse akzeptiert, weshalb wir nur 11,-$ pro Nase zahlen mussten.
    Foto - Arena des Tucson Convention Center. In der Regel geht das hier nicht so ruhig zu, z. Bsp. wenn die Arizona Wildcats oder die Tucson Roadrunners sich mit ihren Gegnern beim Eishockey die Rüben einhauen.


    Foto - Das Bild aus Stein nennt sich "Rio Grande" und kostete 6900,-$


    Dieses Landschaft aus Stein und Mineralien gab es schon für 249,-$ zu kaufen.


    Auf der Mineralien Show werden auch immer Fossilien gehandelt.


    Foto - das ist eine Scheibe aus polierten, versteinerten Holz. Der Preis dafür war 150,-$.


    Foto - Das zackige Dingens in der Bildmitte ist versteinertes Holz, dass in diese Form geschnitten und danach poliert wurde. Solche Skulpturen schienen im Kommen zu sein, denn wir sahen mehrere Händler mit so etwas. Mit 220,-$ ist der Spaß nicht ganz billig.


    Tja, was das? Sieht cool aus, gell!? Na eine Idee? Nee? Ist doch einfach! Ist eine Fotografie. Ehrlich, ich schwöre.


    Ein Händler bot Fotos von Mineralien, Steine und Fossilien an. Ich habe kurz mit ihm gesprochen. Er erzählte mir, dass er die Fotos zum Teil mit Hilfe eines Mikroskops gemacht hat. Andere sind Makroaufnahmen und der Rest normale Fotos von polierten Materialien. Sein Stand war sehr gut besucht. Die Dinger waren auch extrem gut gemacht.


    Ein Highlight sind bei jeder Show die fluoreszierende Mineralien. Hier In Tucson war ein Händler vor Ort. Er hatte ein Zelt aus schwarzen Stoff in der Halle aufgestellt. Im Inneren leuchteten unter UV Licht Mineralien in allen Farben.


    Bei Tageslicht sehen solche Mineralien meistens nach gar nix aus. Erst das Schwarzlicht, macht sie zu solchen bunten Farbklecksen.


    Das Fotografieren der bunte Steine war nicht ganz einfach, denn im Zelt ist es dunkel. Dann musste ich alles freihändig machen, da Stative nicht erlaubt waren und ich eh keinen Bock hatte eins mit zu schleppen.


    Mittags sind wir dann nach draußen auf die Fressmeile gegangen. Wir schlenderten einmal an allen Buden vorbei und entschieden uns am Ende für Teriyaki Chicken, 10,-$ die Mahlzeit. Das Zeug war sehr gut. Vollgefuttert ging es weiter Steine und Co. gucken.


    Foto - Fossile Fische. So etwas war zwar interessant mal zu sehen, aber an die Wand würd ich mir die Kadaver nicht nageln. Am Ende stinkt die ganze Bude noch fischig.


    Mosaikbilder waren auf der Börse der Renner. Mir gefiel dieses aus polierten Naturstein sehr gut. So ein Ding zu machen ist eigentlich nix wildes. Man besorgt sich ein paar Natursteinfliesen, schneidet diese im Winkel und noch einmal mit dem gleichen Winkel von der anderen Seite. Dann setzt man alles neu zusammen - fertig.


    Nee nix für den kleinen Geldbeutel. Das sind alles Edelsteine und die sind nun mal nicht so groß.


    Foto - Diese fossilen Meerestiere waren poliert, sahen toll aus, aber am Ende sind das auch nur Staubfänger, daher habe ich davon auch nix gekauft. Puh wieder Geld gespart. :D


    Foto - Malachit aus dem Kongo, Preis 6000,-$


    Foto - gediegen Kupfer aus der Chino Mine in New Mexiko. Der Klumpen sollte "nur" 25000,-$ kosten.


    Foto - Fluorit (Flussspat) aus China gab es für läppische 30000,-$


    Foto - Fluorit und Baryt auf Quarz gab es für 4800,-$


    Foto - dieses Gold stammt aus der Eagle's Nest Mine in Kalifornien. Dieses ist eines der größten Stücke gediegen Gold, was je gefunden wurde. Es war unverkäuflich und ist derzeitig in Privatbesitz eines Sammlers.


    Foto - das hier schimpft sich Scheelit, stammt aus China und ist unverkäuflich gewesen.


    Es soll ja Leute geben, die Elfenbein mögen...ja ja ich auch, aber an lebenden Tierchen. In diesem Fall soll es sich um fossiles Elfenbein handeln, also Stoßzähne die im Eis gefunden wurden. Ganz ehrlich, für mich ist das Kitsch.


    Foto - der Tisch stammt von einem Handwerker aus Frankreich. In die Tischplatte aus Apfelholz ist versteinertes Holz aus Arizona eingearbeitet worden. Der Tisch ist für 35000,-$ schon am Vormittag des ersten Tages der Mineral Treasure of the Midwest verkauft worden.


    Foto - Dieses Bild aus Stein nennt sich Starburst und gab es für 1850,-$


    Nach ein paar Stunden auf der Mineral Treasure of the Midwest hatten wir genug. Wir haben viel Neues gesehen, aber auch einiges aus der Rubrik Käse. Die Tucson Gem and Mineral Show findet jährlich im Februar statt. Da wir immer im Februar in den USA unterwegs sind, haben wir noch öfter die Chance da mal wieder vorbei zu schauen. Wem es ähnlich geht, dem können wir nur einen Besuch empfehlen und dem Rest....

  • Während wir bei der Mineralien Show im Convention Center waren, parkte unser Auto bei der Saint Augustine Cathedral. Jetzt nach all dem teuren Gedöns, war uns nach etwas heiligem. Die Kathedrale von Tucson kannten wir zwar schon, aber wenn andere täglich in die Kirche gehen, können wir das auch ein zweites Mal. Foto - Saint Augustine Cathedral


    Das Außengelände war sehr gepflegt und der Kunstrasen gerade frisch gemäht. Ach der wird gar nicht gemäht? Der sah aber so aus. :D


    Die Saint Augustine Cathedral Anno 1897, sollte ursprünglich im gotischen Stil, nach europäischen Vorbild gebaut werden. Da die Kirche damals gerade klamm war, wurde aus der Idee nix. Da stand sie nun halbfertig und nicht nach dem Geschmack der Gläubigen. 1928 wurde dann an der Kirche weiter gebaut, wobei man den gotischen Kram entfernte und dem Bau mexikanischen Barock verpasste.
    Da sie im Inneren nach Meinung der Einheimischen immer noch hässlich aussah, wurde der Bau in den Jahren 1966-68 entkernt. Nur die Außenmauern inklusive der beiden Türme blieben damals ganz, der Rest flog auf den Müll. Im Inneren wurde dann auch alles im Stil des mexikanischen Barock gebaut, womit die Gläubigen endlich glücklich waren. Jo und mir gefällt sie auch.


    Geht man von Osten in die Kirche, also durch das Hauptportal, wird man von wunderschönen Wandmalereien empfangen.


    In der Saint Augustine Cathedral lief noch die Samstag Nachmittags Messe, die 16.30Uhr endet. Wir gingen rein und verfolgten die letzten Minuten der Messe. Die war etwas anders, als wir es bis dato kannten. Ok der Pfarrer hielt seine Predigt, eine Tante trällerte ein Liedchen, dann auch wir Kirchengänger. So weit alles normal, aber dann huschten einige nach vorne zum Ringelpiez mit Anfassen. Einige knieten sich auf den Boden, ein Mann in unserer Nähe küssten den auch noch. Danach bekam noch jeder seinen Keks vom Pfarrer und fertig war das.


    Nach dem die Gläubigen gegangen waren, wollten wir uns ein wenig in der Saint Augustine Cathedral umschauen, bemerkten aber noch eine Gebetsgruppe bei einem der Seitenaltare. Einer betete vor, die anderen murmelten wie die Papageien alles nach. Ui was nun? Wir wollten gucken, aber die nicht stören. Plötzlich kam die Putzfrau und begann mit der Reinigung des Kirchenbaus. Ok wenn die mit dem Besen klappern darf, können wir auch mal gucken.
    Die Gruppe, alles Weiße, war komisch. Hätte man uns gesagt, dass das 'ne Sekte wäre, wir hätten das geglaubt. Die Vorbeterin wurde mal laut und dann auch wieder leise. Die kamen uns vor wie in Trance. Foto - Blick Richtung Altar


    Foto - Blick Richtung Ostportal der Kirche.


    Es war wieder sehr schön in der Saint Augustine Cathedral und vor allem interessant. Auch hier können wir nur zu einem Besuch raten.

  • Am Nachmittag fuhren wir wieder nach Phoenix. Wir wären gerne in eine andere Gegend gefahren, aber nur hier war das Wetter wirklich gut. Ich hatte weitere zwei Nächte in unserem Stammhotel Ramada Tempe at Arizona Mills für je 54,55€ plus 3000 Wyndham Punkte reserviert. Wir mögen halt die Bude. Foto - Body Art Expo Phoenix


    Seit paar Tagen redeten wir immer mal wieder über die Body Art Expo Phoenix. Schon seit Monaten wusste ich, dass wir die Chance hätte uns diesen Event anzutun, nur hatten wir keine Ahnung, ob das etwas für uns ist. Ich hatte paar Fotos von der Veranstaltung im letzten Jahr gesehen, die mich nicht gerade ermutigten, denn demnach wären wir dort die Außenseiter. Foto - Tattoo Künstler beim erstellen einer Vorlage


    Da saßen wir nun in Phoenix und waren neugierig auf die Body Art Expo Phoenix, hatten aber auch Schiss. Am Ende siegte die Neugierde und wir fuhren zu den Phoenix Fairgrounds. An der Einfahrt auf das Gelände wurden uns gleich mal 8,-$ Parkgebühr abgeknöpft. Die Frau im Kassenhäuschen fragte uns dann wo wir hin wollten und sagte uns wo wir lang fahren müssen, denn das Gelände war riesig. Foto - auch dieser Tätowierer war beim zeichnen einer Vorlage


    Der Eintritt war mit 20,-pro Person nicht ohne. Alternativ gab es einen Dreitages Pass für 45,-$. Nee uns reichte ein Abend, wollen ja noch was anderes sehen und noch wussten wir ja nicht wirklich, was wir hier zu sehen bekommen würden und ob uns das dann auch noch gefällt. Foto - Tätowierer bei der Arbeit


    In zwei großen Hallen waren diverse Stände zum Thema "Body Art" aufgebaut. Vor allem Tattoo Künstler stellten sich vor. Dann gab es Anbieter von Tattoo Technik, Piercing Kram, aber auch Klamotten und was weiß ich, also alles was zur Szene passt. Foto - auch die Mädels waren am tätowieren


    Die Stände der Tattoo Künstler wurden vor allem mit Black Music und ordentlich Bass beschallt. Einige hatten dafür extra DJs engagiert. Foto - DJ bei der Arbeit


    Foto - das Tätowieren der Kopfhaut stellten wir uns besonders schmerzhaft und heikel vor.


    Auf der Body Art Expo Phoenix ging es vor allem um sehen und gesehen werden. Die Leute zeigten was sie hatten, weshalb viele halbnackt da saßen bzw. durch die Hallen schlenderten. Das alles lief gesittet ab und ohne peinliche Momente. Foto - Tätowierer bei der Arbeit. Auch er zeigte seinen tätowierten Körper.


    Am Anfang kamen wir uns fehl am Platze vor und vieles wirkte erst einmal komisch auf uns. Ich denke Schuld waren wir selbst. Nach einer halben Stunde hatte sich unser verklemmtes Gegucke gelegt und wir schauten den Künstlern zu.


    Foto - Die Leute waren alle cool drauf und spielten mit der Kamera, so wie dieser Künstler.


    Foto - jo sah etwas komisch aus.


    Egal wo wir gerade zuschauten, wir wurden immer freundlich empfangen.


    Foto - gedehnte Piercings, wie bei diesem Tätowierer, sahen wir auf diesem Event in Massen. Sie schienen irgendwie zur Tattoo Szene zu gehören.


    Foto - Das Mädel freute sich, als ich mit der Kamera kam. Och, sie war ja auch hübsch.


    Foto - Ich hab ja schon immer gerne Menschen beobachtet und in den letzten Jahren auch vermehrt fotografiert. Ich hatte es vor allem auf Typen abgesehen, also Leute deren Aussehen eine Geschichte erzählt. Glaubt mir, hier war ich im Paradies.


    Jeder Tattoo Stand hatte Modelle, an denen live und in Farbe gewerkelt wurde. Alles war so gemacht, dass wir Besucher zuschauen konnten. Wenn sie meine Kamera sahen stoppten sie in der Regel ihre Arbeit, rutschten zur Seite, so dass ich freie Bahn für ein Bildchen hatte. Ich sagte immer artig danke, obwohl mir das gar nicht so recht war. Ich machte lieber ein Foto von denen in einer typischen Szene.


    Wer eine Pause brauchte, konnte nach draußen gehen, wo Hunger und Durst nach allen Regeln der Kunst bekämpft wurden.


    Foto - hier nur eine kleine Auswahl. Alles wurde frisch zubereitet. Wir holten uns ein paar Onion Rings, denn die sahen lecker aus.


    Draußen bei den Fressbuden passierte nicht so viel, weshalb wir wieder drinnen weiter auf Motivsuche gingen.


    Foto - Viele Modelle brachten ihre Partner und Freunde mit, die ihnen während der Prozedur das Händchen hielten. Manch einer ließ sich auch bei seiner "Behandlung" filmen. Wahrscheinlich wurde der Film dann bei Kaffee und Kuchen mit den Schwiegereltern aufgeführt. :D


    Ihr hätte ich gerne das Händchen gehalten, aber ich bin doch so schüchtern.


    Wer ein echter Tattoo Held sein will, muss seine Bude auch entsprechend pimpen. Zeug dafür gab es auch zu kaufen.


    Für 79,99$ plus Tax konnte man hier ein Original der Mona Lisa kaufen.


    Foto - Ui das sah schmerzhaft aus. Das Ding war frisch gestochen und war deshalb etwa erhaben.


    Einige Tattoo Stecher ließen sich von ihren Kollegen garnieren.


    Ach was ich noch erzählen wollte, die Farbe des Abend war Schwarz. Fast alle liefen in schwarzen Shirts rum. Die Stände der Künstler und Firmen waren durch schwarzen Stoff abgeteilt. Es gab aber auch Ausnahmen. Ich lief da im weißen Shirt rum. Beim nächsten Mal nehme ich auch ein Schwarzes und klebe mir ein Tattoo aus der Wundertüte auf den Arm. Mann will ja dazu gehören. :D


    Jo so viel zum Pflichtteil der Body Art Expo Phoenix. Wir waren angenehm überrascht, wie ruhig und cool das da zuging. Die Leute waren alle sehr freundlich und grüßten auch uns, die offensichtlich nicht dazu gehörten. Ich denke sie hielten uns für welche von der Presse. Auf der nächsten Seite kommen wir zur Kür.

  • Kurz vor 17.00Uhr kam über Lautsprecher eine Durchsage, dass in Kürze der eine oder andere Contest ausgetragen wird und wir alle zur Bühne kommen sollen.
    Foto - MC des Abends war Crayz the Ink Pimp, der selbst ein Tattoo Studio in Kalifornien besitzt.


    Beim ersten Wettbewerb "Hot Stud" wurde der "Hengst" des Tages gesucht. Es gab tatsächlich ein paar Verrückte, die einen halben Strip hinlegten. Keine Ahnung warum die Damen dabei die ganze Zeit so laut gekreischt haben.


    Zuerst waren das nur drei Herren der Schöpfung, die sich mehr oder weniger um die weiblichen Zuschauer bemühten. Er ganz links auf dem Bild, lüftete nicht mal sein Shirt. Dann war da noch ein Waldschrat (links im Hintergrund) dessen Show auch nur peinlich war. Der dürre Heini in der Bildmitte gab alles. Die Mädels tobten und wir dachte alle schon, dass er das Ding gemacht hätte, als plötzlich ein kleiner dicker Latino anrückte. Der meinte, dass er auch noch mitmachen wolle. Das Volk grinste, denn niemand traute ihm das zu.
    Dann kam ein Fall von Denkste. Der Latino zog sein Shirt aus und brachte seinen Bauch in Wallung, mit einem Booty Shake vom Allerfeinsten. Der Kerl war so genial, sein ganzer Körper zitterte, zur Krönung gab es noch einen Arschblitzer. Danach hatte hatte er alle Lacher auf seiner Seite und gewann das Ding. Foto - Shake Hand mit dem Zweitplatzierten.


    Als Kostenlose Zugabe für das johlende Publikum und zum Hohn für die Unterlegenen gab er noch eine Zugabe.


    Danach gingen die normalen Wettbewerbe los, wie das Tattoo des Tages, das beste Text Tattoo, die schönsten Beine und was weiß ich. Foto - Da man uns für welche von der Presse hielt, kam dann jeder Arsch zu uns und zeigte sich von ....ähhh ja einer Seite. Woher kommt eigentlich der Begriff "am Arsch der Welt"? :D


    Einbeinig versus Dreibeinig. Der Muckimann fand sich cool, aber die Oma war cooler.


    Bei den Wettbewerben sahen wir am Ende nicht mehr durch. Einige Teilnehmer gingen mehrmals auf die Bühne, weil Teilnahme am "hübschen Bein", "buntes Tattoo" usw..


    Star Wars vs. Predator, tja jeder wie er mag.


    Er hatte unter anderem, seine Kinder auf die Brust "malen" lassen. Damit wir sehen konnte, wie gut das gemacht war, hatte er uns ein Foto von den Kindern gezeigt.


    Manche Körper waren schon richtige Kunstwerke. Ich habe ehrlich gesagt Null Ahnung von Tattoos und dachte bis dato immer, dass solche sanften Abstufungen in der Farbe bei einem Tattoo nicht möglich wären.


    Dann kam sie auf mich zu und ich wollte nur noch ihre ( . )( . ) sehen. Sie nahm das Hemdchen, zog es hoch und ich...


    ...durfte ihre Seite begucken.


    Auf einem Bein kann man schlecht stehen, sagten immer die Suffköppe aus meiner Verwandtschaft und kippten sich einen weiteren Köm hinter die Binde. Ich bin mir sicher, dass sie ihr zweites Beinchen demnächst auch verzieren wird.


    Ja...keine Ahnung, mir fällt nix ein.


    Zuerst wurde die Leute von der Jury beguckt, danach marschierten sie zur Presse, also zu mir und ich durfte knipsen. Das ging so den ganzen Abend.


    Das ist der Arm eines jungen Indianers, der sich einen seiner Vorfahren stechen lassen hat.


    In den Contest Pausen guckte ich mich immer unter den Zuschauern um. Neben mir standen diese beiden Mädels. Puh mir wurde plötzlich so heiß. Ich musste mich erst einmal setzen und Luft zu wedeln.


    Wenn man sich so ein Tattoo machen lässt muss man ja damit etwas bezwecken. Auf deutsch, man will das Ding zeigen oder selbst angucken. Hmmm...unter den Achseln? Liegt er dann im Bett auf dem Rücken, Hände hinterm Kopf und die Freundin ist am machen und stöhnt dabei: "ach du dicker Uhu"? :D Nee mal im Ernst, was bringt das Ding da. Man könnte damit auch Leute erschrecken. Arm heben und "Kuckuck" rufen...ach nee ist ja ein Uhu, na dann ruft man eben "Uhu".


    Links das Mädel...ja hübsch war sie auch, nee ich meine, bei ihr konnte ich einen Plan erkennen. Ihr Werk war zwar noch nicht fertig, aber alles passte zusammen. Bei der Dame rechts sah das etwas planlos aus.


    Ich hatte euch doch erzählt, dass ich immer auf der Suche nach Typen bin. Also das hier sind definitiv zwei ganz interessante Damen.


    Jo war wieder Pause. Der Stand etwas hinter uns und nutzte die Pause für ein Selfie. Isser nich hübsch der Jung. :D


    Die Show ging dann weiter. Ich stand da nix ahnend, als sich eine Dame vor mir aufbaute und mir das hier zeigte. Was ich ein Spanner? Quatsch, ich wollt ja gar nicht, aber die kamen ja immer zu mir.


    Guck mal das Mäuschen, was die ganze Zeit neben mir stand. Sie lächelte mich an. Rechts die Dame, ja sie war wirklich eine, gutaussehend so um die 50, wollte erst nicht zu mir kommen, denn sie hatte nix drunter. Da hat doch glatt die Jury eingegriffen und sie zu mir geschickt. Ich fand das nett und habe eine anständiges Bildchen von ihrem Popo gemacht.


    In der Pause habe ich mich auf die Bühne gesetzt und das Volk beobachtet. Ich sag nur Proooooost. Jo Bier war hier erlaubt und wurde auch ordentlich konsumiert. Trotzdem lief alles gesittet ab....vielleicht war der Eine oder Andere nur etwas entspannter. Sie rechts war bestimmt verarm....wegen der kaputten Klamotten. :D


    Am Ende waren die Text Tattoos dran. Dieser Herr mit dem tollen Bart stand mit seiner Family schon 'ne Weile rechts von uns. Ich schaute ihm immer mal wieder ins Gesicht, weil mir der Bart wirklich gefiel. Leider konnte ich kein Bild von ihm machen. Um so überraschter war ich, als auch er plötzlich vor mir auf der Bühne stand. Ich habe natürlich zuerst sein Gesicht geknipst.....


    ...und dann sein Tattoo. So richtig schlau wurde ich aus dem Tattoo nicht. Ich erkenne noch einen 100$ Schein und paar Buchstaben, aber einen Reim kann ich mir daraus nicht machen.


    Irgendwann hatten wir genug bemaltes und gestochenes Fleisch gesehen und verließen die Body Art Expo Phoenix, von der wir beide positiv überrascht waren. Vor allem die Herren sahen manchmal wie kleine Hobbygangster aus, aber die waren alle so lieb, so freundlich und ganz entspannt. Niemand nahm sich wichtig. Ja klar, sie haben sich gerne gezeigt. Zum Glück, denn sonst hätten wir ja nix zu gucken gehabt. Sollte während einer unserer Februartouren wieder so ein Event hier in Phoenix statt finden und wir wären vor Ort, wir würden uns das wieder antun.
    Foto - Fressmeile im Außenbereich der Body Art


    Fix und kaputt fuhren wir zum Ramada Tempe at Arizona Mills, wo es Abendbrot auf dem Zimmer gab. Ich guckte mir noch im Internet das Wetter an, denn morgen wollten wir den ganzen Tag draußen verbringen. Och Sonne Wolken Mix, damit kommen wir sehr gut klar, aber was danach kam sah einfach nur Scheiße aus. Darüber zerbrechen wir uns heute aber nicht mehr das Köpfchen. Jetzt geht's ins Bettchen. Gute Nacht.
    Foto - die Karre war uns schon heute Nachmittag bei der Anreise aufgefallen. Sie gehörte einem der Tattoo Stecher. Jetzt am Abend hatte er die Weihnachtsbeleuchtung in den Reifen eingeschaltet. Sah gut aus.

  • Ich bin noch dabei und immer noch begeistert...


    Wir hatten bei Rapid City überlegt, wir dort die "Minuteman Missile National Historic Site" anschauen. Wir haen uns dann aber des alten Abrüstungs-Slogan "Petting statt Pershing" entsonnen und sind nicht hingefahren :thumbup:

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



    MDd8MTkuMDQuMjAyNXw3IGF1ZiBlaW5lbiBTdHJlaWNofGV1cm8=.jpg

    Wer unsere Reisen nach- und miterleben möchte, ist hier jederzeit willkommen!
    Steffuzius.png
    Bei 32.png kleinen und großen Stammtischtreffen dabei

  • Ziemliches Pensum legt ihr vor :thumbup:
    Bislang kam ich noch nie auf die Idee, solche Veranstaltungen zu besuchen.
    Tattoos und Mineralien sind aber nicht wirklich auf meinem Radar (:tongue:)


    Gucke mir die Steine lieber in der Natur an :zwinker:

  • Hm, der Phoenix gefällt mir (von der Dame mit dem schwarz-weiß gescheckten Kleid).
    Der Rest sieht schon ziemlich planlos aus, wie Glanzbildchen in einem Poesie-Album.
    Ansonsten: klasse Milieu-Studie!

  • Die Tattoobilder sind fantastisch! :thumbup:

    Gruss
    nirschi
    :)
    ------------------------------


    I have a dream
    ---------
    -----------------


  • Heute lief alles etwas ruhiger an, denn wir hatten erst um 10.00 Uhr unseren ersten und einzigen Termin des Tages. Nach dem Frühstück fuhren wir noch etwas Shoppen, natürlich Klamotten für Liam. Via WhatsApp fragten wir Laura, ob die Sachen genehm wären. An der Kasse wurden wir von einer netten älteren Dame abgefertigt. Als sie Martinas Kreditkarte kontrollierte, merkte sie, dass wir Deutsche sind. Da keine anderen Kunden weit und breit zu sehen waren begann sie an zu plaudern. Sie erzählte uns, dass ihr Mann Deutscher ist und sie eine Katze haben, die "Schatzi" heißt. Dann wollte sie wissen, was uns hier her verschlägt. Nach dem alles "geklärt" war hauten wir ab, denn der blöde Zeiger hatte es eilig gen 10.00 Uhr zu kommen.


    Schon vor unserer Reise haben Martina und ich über das Arizona Renaissance Festival 2017 und andere Events geredet und uns gegen alle entschieden, so auch gegen das Renaissance Festival, denn eigentlich wollten wir viel weiter im Norden Schnee und was weiß ich angucken. Da Petrus aber dagegen war, verschlug es uns in den Süden, wo die Karten neu gemischt wurden. Wir hatten heute zwei Veranstaltungen im Angebot, einmal die World Championship im Hoop Dance wo wir auch unsere Freunde die Apachen treffen würden. Auf das Renaissance Festival wollte ich eigentlich nicht, weil meine zukünftige Frau dort in diesem Jahr (laut Plan im Internet) nicht auftreten würde. Was soll ich lang labern, wir haben uns doch für die leichte Kost entschieden, denn da gibt es garantiert etwas zu lachen und verhungern tut man dort auch nicht.
    Inzwischen ist das unserer dritter Besuch hier, weshalb wir schon wussten, wie man an preiswerte Tickets kommt. Dank dem Coupon zahlten wir statt 24,-$ pro Person nur einmal den Preis und durften beide rein.
    Foto - kurz vor 10.00 Uhr warten auf Einlass.


    Gleich hinterm Eingang sehe ich Tonis neu Mama. Ich war so hin und weg, dass ich kein vernünftiges Foto hinbekommen habe. Ich ging zu Sprout (links) und sagte zu ihr:" Honey I' love you" und meine Braut antwortete: I love you too".
    Meine Olle war sprachlos, denn sonst war ihr Oller immer so schüchtern gegenüber der Damenwelt. Ich dachte mir, wenn nicht jetzt, dann nie. Ich verabredete mich später mit Sprout und zog mit Martina weiter.


    Wir waren nur paar Meter gegangen, da flirtete schon die Nächsten mit mir. Heute war definitiv mein Tag. Ich konnte alle haben.


    Auf dem Festival laufen auch immer Alleinunterhalter rum, die die Leute spontan bespaßen sollen, wie Quasimodo hier links. Rechts das Mädel ist vom Clan Tynker Circus, einer Gruppe, die hier eine eigene Show haben.


    Wir kennen seit letztem Sommer auch das Colorado Renaissance Festival. Uns gefällt es hier in Arizona einen Hauch besser, weil großzügiger angelegt.


    Heute war der erste Tag, der Saison 2017, die jedes Wochenende bis Mitte April geht. Die Rasenflächen waren alle noch grün. Ich denke am Ende der Saison ist der Rasen froh, dass er wieder ein paar Monate seine Ruhe hat.


    Wir hatten uns als erste die Show von Tartanic ausgesucht. Wir kannten die schon von den früheren Besuchen und mögen sie. Dem Chef der Truppe war eine junge Frau aufgefallen, die die ganze Zeit auf ihr Handy guckte, statt der Show zu folgen. Er nahm ihr das Handy ab und suchte im Telefonbuch des Smartphone eine Nummer in New York raus, die er live anrief. Natürlich konnten wir alles über sein Mikrofon verstärkt verfolgen. War ein netter Spaß.


    Dann ging das weiter mit der Musik, einem Mix aus Dudelsack und ordentlich Bums.


    Ich nutzte die Gunst der Stunde und beobachtete das schöne Geschlecht.



    Auch hier reagierten die Leute auf unsere Kameras, was uns wiederum Spaß machte.


    Cast in Bronze haben wir schon öfter gesehen, zuletzt im Sommer in Colorado. Da hatte er ein Schild aufgestellt, dass man ihn während der Show nicht filmen soll. Hier gab es das nicht. Da hält sich eh niemand dran.
    Sein Instrument besteht aus 35 Glocken die zusammen knapp 4 Tonnen wiegen. Wir konnten deutlich sehen, dass alles auf einem Anhänger montiert war, mit dem er dann von einem Jahrmarkt zum nächsten zieht.


    Seine Verkleidung soll angeblich von ihm ablenken. Die Leute sollen sich nur auf die Musik konzentrieren. Ganz ehrlich, der Kerl hat ein Ei auf dem Dach, denn der zappelt während seines Spiels so eigenartig rum, dass man gar nicht von ihm weggucken kann...weglaufen ja. :D
    Er hatte sein Glück schon in der NBC Fernseh Show "America's Got Talent" gesucht, aber nicht gefunden, denn auf die Dauer nervt sein Kram. Mal ein Liedchen ist ok, aber dann langt das auch.
    Wir saßen vorne in der ersten Reihe und gingen nach dem zweiten Lied. Länger hielten wir den Krach nicht aus.


    Die drei Mädels sind Statisten des Festivals. Ja wirklich, sie und weitere Kinder mit einer Betreuerin hatten ihren Platz im Schatten großer Bäume, wo sie Kinderspiele von anno dunnemals, wie hier den Ringelreigen vorführten.


    Dieses Mädel bot Tattoo Bilder an, die nur ein paar Stunden halten und vor allem nicht so weh tun.


    Egal wohin man schaute, lauter nette Menschen. Alles posierte für die Kamera.


    Er ist einer der drei Tortuga Twins....äh drei Männer die sich Zwillinge nennen? Komisch oder? Egal. In ihren Shows erzählen sie Geschichten à la "böser Wolf" und "Robin Hood" in der P16 Version.


    Ich hatte ja noch ein Date mit meiner Verlobten. Wir marschierten rechtzeitig zur Bühne, wo Sprout und Gerty mit ihrer Show Washing Well Wenches auftreten sollen. Wer da zu spät kommt hat keine Chance auf gute Plätze, denn die beiden gehören zu den Stars hier auf dem Festival.
    Direkt vor den Waschweibern lief noch das Programm "The Living Fountain", was wir noch nie komplett gesehen haben.
    Foto - The Living Fountain


    Die Geschichte der Living Fountain ist schnell erzählt. Ein Jüngling soll eine Figur auf einen Brunnen stellen. Er hat aber keine Lust und macht lieber etwas Musik, wodurch die Statue zum Leben erwacht. Die Beiden machen dann auf der Bühne rum.


    Jo und beim Finale wird die Statue zur lebenden Fontäne. Ich dachte zuerst, dass sie gut geschminkt wäre, aber wenn man ganz genau hinschaute konnte man sehen, dass sie einen Anzug aus dünnem Stoff trug in dem feine Schläuche eingearbeitet waren. Die Show kam am Anfang etwas albern rüber, war dann aber sehr gut.


    Und dann endlich, Sprout meine zukünftige Frau kam auf die Bühne. Ist sie nicht hübsch! :D Martina hat am nächsten Morgen Zuhause angerufen und unserem Toni erzählt, dass er bald eine neue Mama bekommt.


    Die Show der Washing Well Wenches ist recht einfach gestrickt, aber überaus erfolgreich. Zuerst holen sie ein "Opfer" auf die Bühne und machen dann ihren Spaß mit dem. Es gibt nur einen Themenbereich, Mann, Frau und die Liebe.
    Foto - die Beiden konnten nicht glauben, dass ein Mann mehr Holz vor der Hütten hat.


    Das waren die nächsten Opfer. Noch lachen die Drei.


    Die Mädels waren köstlich und wir Zuschauer nur am Grölen. Schon alleine wegen der Ladies Lohnte sich der Gang zum Festival.


    Guckt euch das Schwein an! Grabscht er nicht meiner Liebsten in den Ausschnitt. Auch wir gaben ihr ein paar Dollar.
    Ich verabschiedete mich noch persönlich von ihr und erzählte ihr, dass wir aus Germany wären. Wir sind weder verlobt noch verheiratet, aber ich gebe nicht auf. Vielleicht klappt es im nächsten Februar mit einem Heiratsantrag von mir. :D


    An diesem Stand schauten wir zu, wie Papier geschöpft wurde.


    Die Kindergruppe hatte Pause, dafür machten jetzt die Großen Ringelpiez mit Anfassen.


    Die Live Musik sah etwas lustlos aus.


    Zu Mittag gab es für Martina Hühnchen und Pommes für 6,-$ und ich wählte Grillhaxe mit Stampfkartoffeln 7,-$ die Portion. Das Essen war sehr gut und vor allem bezahlbar. Wenn ich da an das Festival in Colorado denke, wo die für 5 Onion Rings 5,-$ haben wollten.


    Mit diesem Video endet der erste Teil des Arizona Renaissance Festival 2017. Mit nur einem Klick geht es auf der nächsten Seite weiter.

  • Nach dem leckeren Mittagessen zogen wir weiter über das Gelände des Festivals und landeten an der Bühne der Three Guys & a Bunch of Drums. Die Jungs kannten wir schon. Sie sind fantastisch, vor allem ihre Mimik.


    In Reichweite meiner Kamera war ein Pärchen am turteln.


    Piraten


    Auf dem Renaissance Festival waren relativ wenige Kinder zu sehen. Dieses war uns auch schon in Colorado aufgefallen. Warum das so war, vermag ich nicht zu sagen. Angebote für Kinder gab es aber jede Menge, wobei die Shows dann eher etwas für die Erwachsenen waren.


    Böse Miezekatze. Ihr Kostüm hat nix mit der Renaissance zu tun, sah aber sehr schön aus. Außerdem nahm das hier eh niemand so genau, Hauptsache man fiel auf.


    Die Dame hat Puppen an- und ausgekleidet. Das sollte zeigen wie kompliziert früher das Ankleiden war. Heute nimm'ste ein Shirt, wenn du hast 'nen Schlüpfer, kurze Hose und paar Turnschuhe - fertig.


    Als Ghazaal Beledi World Music & Dance zu spielen begann, ergriffen wir nur Sekunden später die Flucht. Was sich nicht alles Musik schimpft...


    Hier die Schwarze des Tages. Sie war definitiv frisch geteert. Die Dame rechts gehörte zur "We are CROFT" Gruppe, die den Alltag der keltischen Völker nachgestellt haben.


    Mutter Redempta und Schwester Philomenia traten als Hey Nunnie Nunnie! auf.


    Bei Hey Nunnie Nunnie! werden Geschichten aus dem Leben der Nonnen erzählt. Wir haben die beiden schon mehrmals gesehen. Sie sind ein Garant für jede Menge Spaß. Foto - Mutter Redempta


    Wenn man sich dieses Bild anschaut...die blühenden Bäume. Nur 100 Meter weiter steht man mitten in der Wüste Arizonas, wo vereinzelt mal ein Kaktus rumlungert und sich paar trockene Büsche die Zeit vertreiben.


    Nee, hier gab es keine Perücken. Man konnte sich die Haare schön machen lassen. Ich wollt ja, aber meine Fussel auf dem Kopf haben die nicht inspiriert.


    Das Mädel verhökerte Gummiohren, nee nicht solche ( . )( . ), richtige für den Kopp...na Elfenohren. Ob sie auch ein Elf war? Ich glaube nicht, sie sah eher wie ein Zweiundzwanzig aus. :D


    Nicht das ihr denkt, der alte Mann hat nur Mädels geknipst. Nöö nöö, hier der Quotenjüngling.


    Aber die Mädels sind nun mal schöner anzusehen. Ich könnte sie den ganzen Tag anschauen....ihre Kette, vor allem der Anhänger. Die gute Frau gehörte zu den "We are CROFT's". Die hatten ein kleines Dorf als Kulisse, wo sie wie früher kochten, backten, Wolle gesponnen haben und vieles mehr.


    Auch Menschen mit Handicap spielten bei den "We are CROFT's" mit, was wir persönlich gut fanden.


    Die Gebäude auf dem Gelände des Renaissance Festival sind ganz normale Häuser, die halt etwas anders aussehen. Sie werden nur an den Wochenenden von Anfang Februar bis um den 10.April genutzt. Danach befindet sich hier alles wieder im Dornröschenschlaf.


    Das ist seine königliche Hoheit Queen Catherine.


    Diese Männer waren etwas angeheitert. Als sie meine Kamera entdeckten gaben sie richtig Gas.


    So sehen die Fressbuden auf dem Festival aus. Vorne das Bunte ist nur Fassade, dahinter verbirgt sich ein ganz normaler Küchenbereich. Der Moderne Kram soll halt das Bild nicht stören. Die Preise waren in Ordnung. Wir haben neben Mittag noch ein Eis für 3,-$, 10 Onion Rings ebenfalls für 3,-$ und eine viertel Pizza für 4,-$ gekauft. Alles war sehr gut.


    Ein hübsches Paar. Die Beiden gehörten zum Hofstaat.


    Ein wirklich ungewöhnliches Kostüm, aber es erregte Aufmerksamkeit. Ziel erreicht!


    Ha, die Dame habe ich erwischt. Nee wirklich, das ist ein verlegenes Grinsen. Sie kam danach zu mir und wollte sich mir erklären, denn ich hatte gesehen wie sie an einem Flachmann genuckelt hat. Sie meinte, das Ding würde ihrem Freund gehören. Sie hatte schon einiges im Turm und roch auch dementsprechend. Das kann definitiv nicht von dem bisschen im Flachmann kommen. Jo und ihren imaginären Freund hab ich auch nicht gesehen. Aber süß war sie.


    Gegen 17.45 Uhr gingen wir zum Ausgang, aber nicht um das Gelände zu verlassen, sondern um all die netten Leute abzupassen, die sich auf dem Heimweg machten. Ich hatte mich vorher gefragt, wo wir noch paar Bildchen von den Besuchern knipsen könnten? Ja klar, am Ausgang, denn da müssen alle vorbei. Martina und ich teilten uns die "Arbeit", sie übernahm die rechte und ich die linke Seite und in der Mitte wilderten wir beide.
    Zum Ausgang kam auch der eine oder andere Artist und Künstler um sich von den Tagesgästen zu verabschieden. Cale the Juggler schnappte sich die Kinder und zauberte ihnen ein Lächeln aufs Gesicht.


    Unser Plan ging voll auf, denn wirklich jeder musste an uns vorbei. Schaut euch die Gesichter der Menschen an! Alle hatten ein Lächeln im Gesicht und gingen glücklich heim.


    Zum Renaissance Festival kann man auch ein Kleinkind mitnehmen, denn richtig laut ist da nix, Ausnahme der Heini mit dem Glockenspiel. Auch sonst gibt es dort kein Gedränge oder Schubsen. Alle wollen nur einen schönen Tag und etwas Spaß haben.


    Wer nicht laufen kann, der fährt. Ist die Oma nicht cool!?


    Natürlich waren wir den Leuten auch aufgefallen. Da standen zwei, die Fotos machten. Es gab nur positive Reaktionen. Ich hatte das 70-200 genutzt, weshalb sie mich erst sahen, wenn es zu spät war.


    Selbst echte Pelze waren hier kein Problem. Ach da fällt mir noch was ein. Eine ältere Dame hatte eine echte Ratte an ihrem Rock baumeln. Sie kam extra zu mir, um mir den Kadaver zu zeigen. Das Vieh sah aus, als wenn sie es von der Straße gekratzt hätte. Ich fand's eigenartig, aber das bin ich ja auch. Hauptsache die Oma war damit glücklich.


    Kurz nach 18.00 Uhr verließen wir als einer der letzten Gäste die Lokalität. Das war unser drittes Mal auf dem Arizona Renaissance Festival. Noch nie haben wir vom Anfang bis zum Ende durchgehalten. Uns ging es gut, kein Zipperlein nervte. Wir haben viel gelacht, gut gegessen und getrunken und viele interessante Menschen gesehen. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen. Euch können wir so ein Renaissance Festival auch nur empfehlen. Die gibt es in fast jedem Bundesstaat.
    Abschließend muss ich noch erklären, warum ich hier ein Foto von Martinas Schuhe zeige. Ganze einfach, sie wurde hier aber auch anderswo immer mal wieder darauf angesprochen, aber heute war es extrem. Den Damen gefielen die Dinger. Soll ich euch verraten wer die gekauft hat? Genau, der alte Mann und noch ein zweites Paar für meine Schwiegertochter.

  • Vom Arizona Renaissance Festival aus wollte ich noch nicht zum Hotel, denn ich hatte bisher keine einzigen Nachtbilder gemacht. Dafür ging es zum Tempe Center for the Arts, was eh in Hotel Nähe lag. Obendrein kannten wir das Ding schon und wussten, dass es dort schön ist. Foto - Fußgängerbrücke über den Tempe Town Lake


    Auf der Elmore Pedestrian Bridge war reges Treiben. Wegen der langen Belichtungszeit verschwinden die Fußgänger aber wie von Geisterhand.


    Dank der Langzeitaufnahmen ist sieht man am Himmel die Lichter der Flugzeuge als Striche. Fragt nicht was da am abendlichen Himmel los war. Der Flughafen von Phoenix ist keine 4km entfernt. Foto - Elmore Pedestrian Bridge


    Vor dem Tempe Center for the Arts war ein künstlicher Teich in dem sich die bunten Lichter des Center spiegelten. Bei mir seht ihr das Wasser sogar zappeln.


    Ja hier war dann wirklich Schluss mit lustig und wir machten ins Hotel, wo es noch ein kleines Abendbrot gab. Wie jeden Abend guckte ich Wetter. Was ich da sah ließ mich erschaudern. Ich glaube Petrus wollte mich ärgern. Ich hatte keine Ahnung, wo wir morgen schlafen würden und wollte das auch heute nicht mehr entscheiden, aber eines stand fest, wenn wir die Sonne sehen wollen, müssen wir früh aufstehen und Kilometer schruppen. Na denn gute Nacht.
    Klick auf das Bild für ein Panorama - Tempe Center for the Arts

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!