Die Schlacht an der Göhrde

  • Die Schlacht an der Göhrde (nicht weit von Lüneburg) am 16. September 1813 war eine Schlacht der Befreiungskriege gegen das Frankreich von Napoleon, aus der die Truppen aus Preußen, Russland und Hannover siegreich hervorgingen. Sie hatte entscheidende Bedeutung für den weiteren Verlauf des Konflikts.


    An vergangenen Wochenende fanden dort einige Veranstaltungen zur 200-Jahr-Feier statt.
    Weitere Infos dazu hier.



    Das Ganze hat zwar nichts mit dem Westernhobby zu tun, passt aber als Living History grundsätzlich in diese Ecke.



    Ich guck ja ganz gerne mal über den Tellerrand zu anderen Darstellungen der Living History und diese Veranstaltung hat mich als Teil der deutschen Geschichte einfach interessiert. Ich wollte auch mal sehen, was denn die "Napoleon-Reenactors" so drauf haben. :zwinker: Dazu kam, dass ich in der Gegend bei jemanden übernachten konnte, den die Veranstaltung auch interessierte. :winken: Und so bin ich am Freitag vom Niederrhein an die Elbe gefahren.



    Die rund 400 Teilnehmer des Reenactments waren auch schon am Freitag (oder früher) angereist und hatten ein Lager aufgebaut. Dieses konnte während der gesamten Tage besichtigt werden.
    Am Samstag hatten die Darsteller nach einer Kranzniederlegung am Göhrde-Denkmal mit ein paar Scharmützeln zunächst untereinander ihren Spaß.
    Am Nachmittag wurde dann etwa 1,5 Stunden lang die Schlacht vor 200 Jahren (grundsätzlich) nachgespielt.
    Das war schon ein interessantes Erlebnis - von der Lautstärke der Kanonen und Gewehrsalven mal ganz zu schweigen.


    Am Sonntagmorgen gab es für die Zuschauer noch mal eine kleinere Gefechtsdarstellung, bei der es nicht ganz so voll mit Besuchern war wie am Samstag, und ich somit auch was umher gehen konnte für Bilder.



    Zunächst mal einige Ansichten vom Lager und dem drum herum.










    Hier wurden keine Joints sondern Tütchen mit Schwarzpulver für die Vorderladergewehre gedreht. :zwinker:




    Ein paar "Braunschweiger Beobachter", die zum Teil auch im Westernhobby aktiv sind.





    Der Schmid hatte immer gut zu tun.



    Die ersten Ansätze eines Lazaretts - das Rote Kreuz wurde erst etwa 50 Jahre später gegründet.


    Schieß-Übungen



    Auch mit der Kanone - da haben aber so einige Zuschauer schwer gestaunt.



    Sammeln der einzelnen Truppen. Wie auch vor 200 Jahren waren auf beiden Seiten unterschiedliche Verbündete aus anderen Staaten/Nationen vertreten.










    Das Göhrde-Denkmal


    Denkmal für die Gefallenen der Schlacht


    Zum Gedenken waren die Truppen angetreten und es fand eine Kranzniederlegung statt. Leider wurden dabei zu viele Reden gehalten (von Politikern der Umgebung).






    Nach dem Mittag marschierten die meisten der Truppen auf und verließen das Lager. Das war aber noch nicht die Vorbereitung für die Nachstellung der Schlacht; vielmehr hatten die Darsteller mit einigen nachgestellten Vorpostengefechten außerhalb des Veranstaltungsgeländes intern ihren Spaß (so die Erklärung des Moderators, der die Veranstaltung und Schlachtnachstellung über Lautsprecher kommentierte).







    Langsam wurde es Ernst - die Kanonen wurden an den Steinkerhöhen in Stellung gebracht.



    Die Zuschauer mussten nun hinter die Absperrungsbänder und konnten von dort die Gefechtsdarstellung über das weitläufige Gelände verfolgen. Auf der rechten Seite waren die Preußen, Engländer, Russen und weitere Verbündete aufgestellt und auf der linken Seite auf einer Anhöhe die Franzosen und deren Verbündete (u.a. auch noch die Sachsen).




    Die Nachstellung der Schlacht dauerte etwa 1,5 Stunden, bei der so einiges vorgeführt wurde (erklärt durch den Moderator). Am Ende waren wie vor 200 Jahren die Anhänger Napoleons besiegt.


    Hiervon ein paar Eindrücke (irgendein Video wird evtl. ja mal auf Youtube auftauchen).














    Appell aller Darsteller nach dem Schauspiel






    Am 2. Tag durften die Zuschauer zunächst an einer Maßregelung teilnehmen. Ob der nicht gut gekämpft hatte oder einfach nur frech war?



    Die knapp einstündige Vorführung danach war eine Kurzfassung der Vorführung tags zuvor mit weniger Darstellern. Aber da die Zuschauer sich nicht in vielen Reihen vor der Absperrung drängelten, konnte ich umher gehen und ein paar Bilder aus der Nähe aufnehmen.













    Ich habe den Besuch nicht bereut und fand die Nachstellung der Schlacht und das Ganze drum herum sehr interessant. Glücklicherweise ist es trocken geblieben und die Veranstalter waren offenbar mit der Besucheranzahl sehr zufrieden. Am Samstag war es jedenfalls ziemlich gut besucht.


    Link auf einen Bericht der TAZ online zu der Veranstaltung




    Das Highlight der 200-Jahr-Feiern zu den Befreiungskriegen wird in ein paar Wochen das Reenactment und die Feierlichkeiten zur Völkerschlacht in Leipzig sein.
    Aber wie ich schon gehört habe, wird es da wohl sehr gedrängt zu gehen durch die hohe Anzahl von Besuchern und den wahrscheinlich 4750 Reenactors.

  • Hallo Otto
    Coole Sache, tolle Bilder, sehr gutes Lager (Das Ganze hat zwar nichts mit dem Westernhobby zu tun, passt aber als Living History grundsätzlich : da gebe ich dir recht )
    wenn man dann noch bekannte auf den Bildern findet :thumbup:
    Danke für den Bericht :thumbup:

  • Als Zugabe noch ein paar Detailaufnahmen




    Kanonen





    Laden der Vorderladerwaffe; hier muss auch Pulver beim Feuerstein eingefüllt werden.



    Bei der "Ambulanz"




    Ausrüstungsdetails















    Wen das Thema mehr interessiert:
    Über das Treffen 2013 gibt es einen ausführlichen Bildbericht: Teil 1

  • Mittlerweile ist Teil 2 der tollen Bilder von den Darstellern veröffentlicht worden.
    Link auf Teil 2



    Außerdem sind ein paar Videos hochgeladen worden.
    Video 1


    Video 2


    Video 3


    Da kommt schon ein wenig mehr rüber als auf den Bildern - nur das Gelabere ist manchmal etwas anstrengend. :zwinker:

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