Das Castillo de San Marcos befindet sich in St. Augustine, Florida. Es ist die Hauptattraktion in dem Ort, der aber noch vieles mehr zu bieten hat.
Mit dem Bau des Castillos wurde 1672 begonnen und der Kern des Forts wurde 1695 beendet. Das Castillo wurde ständig umgebaut und befand sich immer wieder in unterschiedlichen politischen Händen – Spanien, Großbritannien, USA. Es ist seit 1924 ein National Monument, so dass für den Besuch der "America the Beautiful Pass" gültig war.
Link zum National Park Service
Ich habe das Castillo bei meinem Aufenthalt im März 2009 mehrfach besucht, um mir neben dem Fort auch das Abfeuern der Kanonen und die Show von Freiwilligen in historischen Kostümen anzusehen.
Abends gab es dann noch ein Reenactment der besonderen Art.
Die Besichtung war wirklich klasse.
Ein Luftbild, um den Aufbau des Castillo zu zeigen.
Bilder vom Außenbereich
Sicht von der Innenstadt
Ravelin – ein nie zu Ende gebauter Vorbau zum Fort
Der Eingang
Dieser Ofen diente dem Erhitzen von Kanonenkugeln; die glühend heißen Kugeln sollten die beschossenen Schiffe in Brand setzen.
Im Bereich des Ravelin
Im Castillo sind einige Freiwillige aktiv, die sich dort in historischen Kostümen präsentieren. Diese bedienten auch die alten Kanonen.
Aufnahmen im Innenhof
Ich glaube, diese Uniform hätte mir auch gestanden.
Bilder innerhalb des Gemäuers – dort befinden sich Aufenthalts- und Geschäfts-Räume, sowie Lager und auch eine kleine Kapelle.
Der Zugang zum Dach der Gebäude und der Bastionen an den Ecken, welche vollständig begangen werden konnten und einen schönen Blick ins Fort und die Umgebung boten.
Hier waren auch diverse Kanonen ausgestellt.
Diese hier sind noch in Benutzung.
Der Eingangsbereich mit dem Ravelin
Der Innenhof von oben
Alle 2 Stunden gab es eine kleine Showeinlage, wenn die Reenactors anrückten und die Kanonen abfeuerten. Beim ersten Mal am frühen Morgen war die Schar der Beteiligten noch klein, es wurde auch nur ein Kanone abgefeuert.
Zunächst wurde ein wenig der Ablauf erklärt – die Befehle wurden nämlich auf Spanisch abgegeben.
Dann wurde die Kanone geladen und abgefeuert.
Dabei wurde sicherlich weitaus mehr Schwarzpulver verwendet, als ich es letztens beim Schießen mit Vorderladergewehren kennen gelernt hatte.
Das Abfeuern war ungemein laut, ich bin jedes Mal zusammengezuckt. Das Bild direkt beim Abfeuern war jedenfalls total verwackelt.
Danach war ein wenig Posen angesagt.
(Nein, ich wurde danach NICHT abgeführt.)
Abmarsch
Später am Tag waren dann mehr Darsteller beim Kanonieren beteiligt.
Da diesmal alle 3 Kanonen zum Einsatz kamen, wurden sie vorher schon in Stellung gebracht.
Man sammelte sich wieder im Innenhof...
...und marschierte nach oben.
Durch die vielen Personen war das Ganze ein wenig unterhaltsamer.
Sie haben ihre Kanonen beladen und ganz schön rumgeballert.
Danach wurden die Kanonen wieder gereinigt.
Welches Boot ist wohl versenkt worden?
Für den Abend wurden Tickets für eine Reenactment-Show (6 $) angeboten. Ich habe mir ein Ticket für den frühen Abend besorgt und war gespannt, was da abgehen sollte.
Die Amis haben ja einen besondern Faible, "ihren" Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 durch eigene Aktivitäten wieder aufleben zu lassen, indem sie manchmal ganze Schlachten nachspielen. Diesmal sollte aber erstmalig eine Begegnung von Spaniern und Briten aus dem Jahre 1740 nachgestellt werden - "1740: Enemy At The Gates". Dazu wurde man in Gruppen durch das Castillo geschleust und konnte den Darstellern bei ihren Vorführungen zusehen und zuhören. Man war dabei bloßer Beobachter und sollte sich auch mit Fragen zurückhalten; Fotos waren natürlich erlaubt.
Kurz vor Beginn zog innerhalb von 10 Minuten plötzlich Nebel auf, die Sonne verschwand und für die Darbietung wurde ein wirklich angemessenes aber skurriles Ambiente geboten.
Dieser Herr im britischen Rock saß da etwas deplaziert vor dem Eingang rum. Wenn man ihn ansprach, murmelte er was von "Ruhm und Ehre für König Georg".
Und nach und nach kamen allerlei seltsame Gestalten dazu.
Beginn des Reenactments:
Das Castillo war 1740 in Hand der Spanier, ein Nachbar-Fort aber gerade von den Briten erobert worden. Die Spanier planten einen Feldzug zur Rückeroberung und diese Planung wurde von den Freiwilligen dargestellt.
Auf dem Platz vor dem Fort machten die Briten sich Gedanken zur Eroberung des Castillos (der Plan scheiterte und das Castillo wurde niemals erstürmt).
Der sitzende Herr hängte dabei ganz heftig den Arroganten raus.
Spanische Wachen im Eingangsbereich
Planung der Verteidigung
Im Innenhof
Die Rückeroberung des benachbarten Forts durch die Spanier wurde geplant.
Auch Zivilisten hielten sich im Fort auf (bei Belagerungen auch mal eine große Anzahl).
Beim Quacksalber bzw. Arzt
Eine Handverletzung
Da wollte ich keine Zahnschmerzen haben, denn zur "Linderung" kannte man nur die Zange.
Inspektion und fertig zum Abmarsch
Ich fand die 30 Minuten mit den unterschiedlichen Aufführungen ganz unterhaltsam, unsere Führerin war glücklich, das der aller erste Versuch einer solchen Darbietung so gut geklappt hatte.
Während der ganzen Zeit war Kanonenfeuer zu hören; nach der Führung konnte man diesem beiwohnen – es sollte die ganze Nacht geballert werden.
Es war laut und qualmig.
Neben dem Castillo hat mir St. Augustine auch sonst prima gefallen.
Leider habe ich es versäumt, dass in der Nähe befindliche Fort Mantanzas zu besuchen.