Fronleichnam in Brasilien

  • 4. - 7. Juni 2015


    Auch oder gerade in Brasilien ist Fronleichnam ein Feiertag und wir nutzen das lange Wochenende von Donnerstag bis Sonntag, um mit Freunden nach Minas Gerais in die Berge zu fahren.


    Das Ziel: Carrancas


    Am Mittwoch wird es spät im Büro und wir beschliessen, erst am Donnerstag morgen abzufahren. Es war abgemacht, dass uns unsere Freunde kurz Bescheid geben, wenn sie von zuhause los fahren, aber das WhatsApp funktionierte nicht und wir erhalten die Nachricht erst als sie schon fast in unserer Nähe sind. Nun aber los!


    Den ersten und einzigen Stau haben wir als wir von der Autobahn Dom Pedro in Richtung Minas Gerais auf die Autobahn Fernao Dias einbiegen.



    Den fast schon Pflichtstopp legen wir in der Fazenda do Vale ein, einer Autobahnraststätte in der es das beste Pao de Queijo von ganz Minas gibt.


    Nach etwas mehr als 250 km auf der Autobahn in Richtung Belo Horizonte verlassen wir die Fernao Dias auf Höhe Tres Coracoes und spätestens als der Asphalt endet sind wir fast alleine auf der Strasse:


    Einem uralten Brasilia mit Panne können wir mit Werkzeug weiterhelfen:


    Einsame Strassen in Minas Gerais:


    Wir erreichen Carrancas mit der Hauptkirche "Nossa Senhora da Conceicao das Carrancas"


    An Fronleichnam ist es Brauch, die sogenannten Tapetes de Corpus Christi auf der Strasse auszulegen. Diese "Fronleichnamsteppiche" dienen als Weg, auf dem beim Umzug der Pfarrer die Monstranz durch die Strassen der Stadt tragen wird. Sie werden aus Holzspänen, Blüten und anderen Materialien von den Bewohnern der Stadt am Fronleichnamsmorgen ausgelegt.



    Das Restaurent Adobe, in dem wir am Abend leckere Forelle verspeisen werden und nebenan der Imbiss Pit-Burger, dessen Hamburger wir am Samstag ausprobieren werden :)


    Der nächste Morgen. Ein Telefonkonferenz mit der Arbeit ermöglicht es mir live mitzuerleben, wie die aufgehende Sonne die letzten Nebelschwaden vertreibt.


    Los geht die Erkundung der Gegend. Es ist nicht einfach herauszufinden, wo in Carrancas die Wasserfälle und Natursehenswürdigkeiten sind. Eine Karte gibt es nicht, da die Guides glauben, das würde ihnen das Geschäft zunichte machen. Naja, es war eigentlich ganz einfach hinzufinden, ausserdem ist ja sowieso der Weg das Ziel.



    Wasserfall "Cachoeira da Fumaca"


    "Cachoeira Esmeralda"


    "Cachoeira do Coracao" - wer findet das Herz?


    Abendessen mit Sonnenuntergang im mexikanischen Restaurant "Mirante Serra Verde" mit spektakulärem Ausblick



    Am folgenden Morgen (Samstag) ist der Nebel dichter, aber auch heute vertreibt ihn die Sonne bis etwa 9 Uhr morgens und dann ist für den Rest des Tages strahlend blauer Himmel.


    Entlang der ehemaligen Estrada Real, der königlichen Strasse, auf der Gold von den Bergen Minas Gerais zu den Hafenstädten transportiert wurde, fahren wir zu weiteren Wasserfällen:


    Wasserfall "Cachoeira Zilda":


    Und hoch geht es auf die Berge zu einem Hochplateau, wo die Szenen für die Brasilianische Novela "Imperio" gedreht wurden, die auf dem Monte Roraima spielen. Der wahre Monte Roraima, im gleichnamigen Bundestaat, liegt tausende Kilometer entfernt und ist nur sehr schwer zugänglich.



    Zurück in Carrancas suchen wir uns einen Platz, um den Sonnenuntergang zu beobachten:




    Am Sonntag treten wir den Rückweg an. Unterwegs besichtigen wir noch die alte Bahnstation von Carrancas, leider nur mit einem leichten Trash Charme ...


    Das wars, ein klasse Wochenende, viel Sonne, tolle Wasserfälle, Abenteuer auf der Fahrt hoch zum Monte Roraima. Carrancas lohnt sich definitiv!

    1996: Der Südwesten, die klassische Einsteigertour
    1997, 1998, 1999: Ostküste und Südstaaten

    2011: Colorado, Wyoming, South-Dakota
    2012: Nevada, Utah, Arizona <click>


  • Die Wasserfälle waren sehr schön, nicht spektakulär, aber schön.


    Was uns überrascht hat, was das Städtchen Carrancas.
    Die meisten Kleinstädte im Landesinneren Brasiliens sind eher recht verwahrlost und trist. Hier in Carrancas waren auf dem Kirchplatz alle Gebäude gepflegt, es gab gute Bars und Restaurants und auch Privathäuser sahen nett aus.


    In Sachen Infrastruktur, gerade bei Nationalparks oder anderen Parks, könnte man noch viel verbessern, gerade im Vergleich zu den USA. Aber dafür ist in Brasilien der Abenteuerfaktor ein wenig höher, das ist ja auch nicht schlecht.


    Und ja, das Wochenende war sehr gelungen. Oft sind es die kurzen Ausflüge zu eher unbekannteren Orten, die manchmal schöner sind als die grossen Touristenmagnete (vor allem, wenn das Wetter passt, so wie an diesem Wochenende).

    1996: Der Südwesten, die klassische Einsteigertour
    1997, 1998, 1999: Ostküste und Südstaaten

    2011: Colorado, Wyoming, South-Dakota
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