another Höllenritt review oder Racetrack 66

  • Tag 10


    Dieser Tag bleibt Bilderlos. Letztendlich war auch nichts los.
    Heute geht der Rückflug zu Ostküste. Delta war die einzigste Airline die einen Flug
    mit angenehmen Flugzeiten anbot. Abflug in LAS 13:30, Ankunft JFK 21:30.
    Also gemütlich frühstücken und auschecken. Nochmal hoch bis zur Freemont St.
    und dann gemütlich über Nebenstraßen zum Rental Car Center.
    Gefahrenen Kilometer von Boston bis hier, 5509, Verbrauch glatt 10 Liter auf 100 km.
    Spritpreise bewegten sich zwischen 2.25$ und 2.39$ die Gallone.
    Check Inn bei Delta an der Bushaltestelle vom Rental Car Bus, also kein Schlange stehen im Terminal.
    War echt ein netter Typ, er hat uns gute Sitze weiter vorne gegeben. Der Flug war komplett voll,
    es wurde noch Minutenlang Plätze getauscht bis alle zufrieden waren. Wir waren es,
    denn unser Mittelplatz war der einzigste der frei blieb. Neuer Airbus A321, super Sitze, sehr gutes
    IFE und gratis W-Lan gab es auch. Der Flug war sehr ruhig und unspektakulär, wir landeten vor der
    Zeit in JFK. Koffer waren mit die ersten und ab zu Budget. Gebucht war eine Luxus Limo.
    Bekommen haben wir ein Chevrolet Impala. An der Ausfahrt nach dem e-Toll Dingens gefragt,
    (bekommt man bei Alamo dort) muss drin sein sagt Harvey, ist aber nicht, also zurück.
    Gefahrene km 0,1. Auto muss getauscht werden, die können kein e-Toll Dingens auftreiben,
    die sind fest verklebt im Auto (normaler Weise) Nächstes Auto, Dodge Charger R/T, 370 PS, V8.
    Die ersten 10 km macht das Auto noch Spass, geiler Sound und ordentlich Schub, aber das harte
    Fahrwerk nervt total. Im Hotel (Renaissance Westchester) habe ich gleich mal
    die nächste Budget Filiale rausgesucht. Der wird getauscht.

  • Tag 11


    Unser Flug von Boston startet um 22:30, also genug Zeit um vom
    New Yorker Speckgürtel nach Boston zu fahren. Ich war recht früh wach,
    habe meinem noch schlafenden Beifahrer einen Zettel hinterlassen und bin
    fix zu Budget, noch mal fix 0-100 gemessen, laut GPS 5,2 sec. :thumbup:
    Im hellen brachte der Dodge einen nicht unerheblichen Frontschaden ans Licht.
    Die linke Seite der Frontschürze und der Unterfahrschutz hing in Fetzen,
    das konnte man im Dunkeln gestern nicht sehen.
    Erst recht ein Grund das Auto zu tauschen.
    Budget in White Plains war nur Minuten entfernt, eine kleine Citystation.
    Die 4 Autos die da waren sind natürlich alle reserviert, also weiter zum
    Westchester Airport. Die Fahrt dahin ein kleines Träumchen, Herbstwaldliches Gebiet,
    Sonnenaufgang, leichter Nebel, echt klasse. Soccer mums fahren ihre Kids zu Privatschulen,
    alles unter der Aufsicht der Cops, witzig anzuschauen.
    Am Airport ist der Tausch kein Problem, einzigst eine Luxus Limo haben sie nicht.
    Geworden ist es ein Ford Explorer. Gefahrene Kilometer im Dodge, genau 100.
    Zurück im Hotel war mein Beifahrer wach, kann also losgehen.
    Bis New Haven auf der I 95 und ab da so viel wie möglich auf dem Hwy 1 an der Küste lang.
    Traumhaft zu fahren, niedliche Küstenorte, super Häuser, tolles Wetter, die Kilometer hier
    hinterlassen mehr Eindruck als die 66.
    Kurz vor Boston wird noch ein Shoppingstop eingeplant, der letzte Bass Pro vor dem Airport sozusagen.
    Rein zufällig in Foxborough, wo nebenan das Stadion der New England Patriots ist.
    Da auch gleich einen Schlenker durch den Fanshop gemacht. Schon imposant das ganze Areal.










    Mit einsetzten der Dämmerung machen wir uns auf den Weg zum Airport.
    Der Ford hatte 449 km mehr auf dem Tacho.
    Den Ablauf hat sicher jeder vor Augen.
    Auto in die Abgabereihe fahren, Christopher jr. kommt und liest den km Stand ab, Koffer raus,
    alle Fächer kontrollieren und mit den Koffern ab zum Bus.
    Check Inn, Security und dann auf das Boarding warten.
    Schlaflos im Flugzeug wurden die 6 Stunden mit Filme gucken überbrückt.

  • Tag 12


    Sandwich in London. Der Flieger aus Hamburg hat Verspätung. Ist wohl ein wenig windig.
    Den Flug nach Hamburg verschlafe ich komplett, nach dem aufsetzten gleich mal das Telefon angeschaltet.
    Chaos pur in Hamburg, der Sturm hat die Stadt quasi lahmgelegt. Geistesgegenwärtig öffne ich die Car 2 Go app
    und reserviere eines der 4 letzten Autos.
    Am Auto angekommen lauerten schon einige Leute rum und warteten das meine Reservierung abläuft (:tongue:)
    Die Fahrt nach Hause dauert anstatt 40 min. heute über 3 Stunden.


    Fazit


    Tja, Route 66, ich habe verzweifelt auf den Mythos gewartet, auf ein gewisses Gefühl was sich einstellen sollte.
    Es war super und hat Spaß gemacht keine Frage, aber letztendlich ist es eine Straße wie es tausende gibt,
    durch alte Orte von denen es tausende gibt. Wenn man ehrlich ist, nach dem dritten alten Motel und der
    alten Tankstelle hast du eigentlich genug, weil es ändert sich nichts.
    Würde ich es empfehlen? Nein, Mythos hin oder her, es gibt viel schönere Strecken.
    Auch als Biker der das Easy Rider Gefühl sucht, vergesst es, das Gefühl gibt euch jede Landstraße in der Provinz da drüben.
    Und ob jetzt 1, 12, 53, oder 66 auf dem Schild steht ist völlig egal.


    Insgesamt bin ich 6058 km gefahren, letztendlich komplett entspannt und problemlos zu bewältigen.
    Um das Kostenkapitel mal abzukürzen. Alle Kilometer zusammen, also geflogen und gefahren,
    und alle Ausgaben mit Pizza, Jeans und M&M´s ergeben einem Kilometerpreis von 0,17€ pro Person.
    In diesem Sinne, bis zur nächsten Staubfahne.

  • So ein USA-Durchquerungsreisebericht finde ich Klasse. Wir sind 2009 von Denver nach SAF, allerdings nur partiell 66. ich fand es interessant mal durch so nicht bekannte Gegenden zu fahren. Besonders Minnesota und Dakota haben mir gefallen.

  • Danke für denn Bericht. Dein Fazit bestätigt meine Meinung über diesen Mythos und lässt mich weiterhin die Augen verdrehen wenn mein Kollege zum 100. mal von seinem Traum erzählt die Route 66 zu fahren. Gemacht hat er’s zu seinem Glück immer noch nicht.


    Ich seh schon, der trend dieses Jahr geht in Vegas zur Suite. Wo nicht dort, wo sonst :thumbup:

  • Genau die Frage haben wir uns auch gestellt.
    Was träumt man wenn man die 66 fährt, was stellen sich die Leute vor?
    Frag ihn mal Kat, würde mich echt interessieren.

  • Dein Bericht über die Tour finde ich Klasse, hat viel Spaß gemacht zu lesen. :thumbup:


    Ich sag ja, für dieses Gefühl brauchst du keine 66 auf dem Straßenschild.

    Das ist richtig - aber irgendwie unterstütz es das Gefühl doch. Ich hatte den Traum, die 66 mal mit dem Mopped zu fahren, auch mal. Inzwischen ist er ziemlich in die Ferne gerückt, aber noch nicht aufgegeben. Denn was besonderes ist trotzdem dran, wenn man auf der Route unterwegs ist.

    Bei vielen Stammtischtreffen dabei, aber immer noch zu wenig.

  • Ich hatte vergeblich auf das "Gefühl" gewartet, kam aber irgendwie nichts.
    Es ist normal, irgendwie nix besonderes.
    Kann natürlich daran liegen das man schon einige Meilen in den Staaten runtergerissen hat,
    für jemanden der noch nie da war ist diese Fahrt wohl was Besonderes.

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