Ich wollte früh im Spiel eine verdammte Strafe gegen Nashville«
Eishockey-Schiedsrichter Tim Peel hatte offenbar vergessen, dass er live im Fernsehen zu hören ist. Ein fragwürdiger Kommentar zu einer Zeitstrafe sorgte für Empörung. Nun hat die NHL reagiert.
ZitatDie NHL hat einen ihrer erfahrensten Schiedsrichter wegen eines unsportlichen Kommentars in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Tim Peel, der Ende April aufhören wollte, werde bei »keinem Spielen der NHL mehr arbeiten, jetzt und in Zukunft«. Das teilte die nordamerikanische Eishockeyliga am Mittwoch mit .
Was war passiert? Im Spiel der Detroit Red Wings bei den Nashville Predators in der vergangenen Nacht stellte Peel Predators-Stürmer Viktor Arvidsson wegen Beinstellens zwei Minuten vom Eis. Dabei hatte er seinen Gegenspieler Jon Merrill kaum berührt. Auf Fernsehbildern sah die Aktion eher nach einer Schwalbe aus, die Strafe war umso fragwürdiger.
Peinlich wurde es für Schiedsrichter Peel wenige Minuten später. In der NHL haben die Referees Mikrofone, ihre Entscheidungen und Kommentare sind also teilweise im Fernsehen zu hören. Offenbar dachte Peel aber nicht darüber nach, als er sagte: »Es war nicht viel, aber ich wollte früh im Spiel eine verdammte Strafe gegen Nashville kriegen«. Dann ging es in die Werbung. Die Predators bekamen zwar mehr Zeitstrafen als Detroit (4:3), gewannen das Spiel aber 2:0.
Die NHL reagierte wenige Stunden später und sperrte Peel wegen seines Kommentars. »Es gibt keine Rechtfertigung für seine Kommentare, unabhängig vom Kontext oder seiner Absicht, und die National Hockey League wird alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Integrität unseres Spiels zu schützen«, sagte Colin Campbell, NHL-Direktor für den Spielbetrieb. Nichts sei wichtiger als die Integrität des Spiels, Peels Verhalten stehe im Widerspruch dazu.
Peel stand seit 1999 als NHL-Schiedsrichter auf dem Eis. Insgesamt kam er bei mehr als 1300 NHL-Spielen der regulären Saison und 90 Play-off-Spielen zum Einsatz.