So habe ich das damals beschrieben...
Um 12:00 kamen die ersten Motorräder in Sicht, früher als erwartet. Alles Harleys oder Goldwings oder ähnlich schwere oder skurrile Bikes. Chrom blitzte, Motoren heulten, Fahnen wehten, alle winkten und jubelten den Bikern zu. Gigantisch! Nach etwa 20 Minuten fuhren die letzten Motorräder an uns vorbei. Ich hatte zwar gedacht, dass alles etwas länger dauern würde, aber es war auch so schon beeindruckend. Wir blieben noch eine Weile im Schatten sitzen, dann beschlossen wir, zum Weißen Haus aufzubrechen. Wir wunderten uns, dass die Leute immer noch am Straßenrand standen und die Fahrbahn noch nicht wieder freigegeben war. Ich ging auf die Straße und wurde sofort von einem Ordner wieder zurückgewunken. Aber ich hatte schon genug gesehen. Und gehört!
Wie ein Donnergrollen, das aus der Ferne kommt und immer stärker anschwillt,
dröhnten die Motoren der schweren Motorräder heran. In der flirrenden Hitze über dem Asphalt spiegelten sich die Scheinwerfer, als zuerst eine Polizeistaffel, dann Militärmotorräder und schließlich erneut Hunderte, ja Tausende von Bikern über die Mall cruisten. Ohne Unterbrechung fuhren sie strahlend, lachend, winkend und Fahnen schwenkend an uns vorbei. Wir bekamen den Mund gar nicht mehr zu, Lennard filmte seinen Speicherchip voll und ich habe wahrscheinlich jedes Motorrad geknipst. Absolut irre!!!
Zwischendurch stärkten wir uns mit einem Hotdog und gegen 2:00 gingen wir dann doch weiter zum White House. Auch in den Nebenstraßen alles voller Motorräder. Ich fragte einen Polizisten, ob er eine Ahnung hätte, wie viele Biker in der Stadt wären, aber er meinte, er könnte es nicht einmal schätzen. In der Washington Post war von 900 000 Teilnehmern die Rede.