Atem(be)raubendes Peru 2019

  • Schade, dass es so wolkig war im Gebirge.


    Ja, leider regnete und gewitterte es an dem Tag immer mal wieder.


    Bei euch gab es wenigstens eine Heizung und bestimmt auch warmes Wasser, bei den Hotels meiner Tochter gab es das nicht, Wassertemperatur zum Duschen 8-10 Grad und Raumtemperatur in den Hochlagen auch nicht viel wärmer. :D


    Uiihhh, da hatten wir ja noch Glück. Warmes Wasser und ein überschlagenes Zimmer hatten wir wenigstens.


    Meine Tochter hatte sich vorsorglich schon Tabletten gegen die Höhenkrankheit in der Apotheke geholt und diese dann auch gebraucht, dazu hatten ihr die peruanischen Freunde geraten.


    Vor der Einnahme wird allerdings gewarnt, da die Tabletten die Symptome verschleiern. Wir haben das bei dem Niederländer erlebt (weiteres dazu kommt noch). Besser ist das Akklimatisieren in Arequipa, d. h. mindestens 2 Tage dort bleiben, was aber bei uns aus Zeitgründen nicht ging. Die Naturheilmittelchen + eine Aspirin haben schon geholfen, denn das (:kotz:) blieb bei mir aus. Wir haben auf dem Rückweg übern Pass einige über den Straßenrand hängende Köpfe gesehen.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Oje... da hattest du ja keinen tollen Tag ! Ich hatte die Höhenkrankheit zum Glück nur einen Nachmittag. Dank dem Mittel aus der Apotheke gings mir am nächsten Tag richtig gut.


    Ich glaube, in Südamerika sollte man nicht mit Pünklichkeit rechnen... wir haben auch dann und wann gewartet. Andere Länder, andere Sitten :D . In unserem Zimmer in Chivay lag nach dem Essen eine Wärmeflsche im Bett :D . Hat gut getan ! Das Wasser war aber warm :D .

  • Ich hatte die Höhenkrankheit zum Glück nur einen Nachmittag. Dank dem Mittel aus der Apotheke gings mir am nächsten Tag richtig gut.


    Ich erinnere mich. Schade um das Alpaka-Steak :zwinker::D .


    In unserem Zimmer in Chivay lag nach dem Essen eine Wärmeflsche im Bett [/size] :D . Hat gut getan ! Das Wasser war aber warm :D .


    Was für ein Service :thumbup: . Ich hätte auch gerne eine Wärmeflasche gehabt. Welches Hotel hattet ihr?

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Das Hotel hieß "El Refugio", wunderschön gelegen in einem Canyon. Zur Wärmeflasche gabs noch ein Pralinchen auf dem Kissen :D


    Oh, ich glaube, dass da die Niederländer untergebracht waren. Da ging es etwas abenteurlich über Steinplatten steil nach unten und dort war ein Telefon. Dann kam ein Angestellter und hat die Gäste und das Gepäck abgeholt. Unser Kleinbus fuhr uns danach zu unserem Ho(s)tel. Das war nur 10 Fahrminuten weiter.

    Liebe Grüße


    Ilona


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  • Hast du die schon mal vorgestellt?


    Nene - die hat ja noch keiner entdeckt. :zwinker:(:fluecht:)



    Ich glaube, ich bekomme vom Lesen schon die Höhenkrankheit.
    Für einen Flachlandtiroler wie mich ist das ja abartig hoch. ^^


  • Nene - die hat ja noch keiner entdeckt. :zwinker:(:fluecht:)


    Ach so . Dann wird es aber Zeit, Otto, dass du die Linien entdeckst.


    Ich glaube, ich bekomme vom Lesen schon die Höhenkrankheit. Für einen Flachlandtiroler wie mich ist das ja abartig hoch. ^^


    Dann warte mal ab, wie hoch es zum Schluss der Reise noch geht :D .

    Liebe Grüße


    Ilona


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  • Schade, dass es dich mit der Höhenverträglichkeit so erwischt hat, aber auch schön das ihr das in relativ kurzer Zeit in den Griff bekommen habt.Vor unseren Reisen in die Anden, war die Höhenverträglichkeit nicht zu kennen,wirklich ein Thema, was uns schon jahrelang vorher sehr beschäftigte.
    Im Vorfeld der Südamerikareisen sind wir mal auf den Pikes Peak, zum Testen, hochgefahren und haben es nicht für schlimm empfunden.
    Bei unserer Reise in Nordargentinien, haben wir die Route genauso geplant und durchgeführt, dass wir schon tagelang auf Basis 2500, mit kleinen Abstechern auf 4300, waren.Bevor es dann auf nahezu 5000 ging, hatten wir noch eine Übernachtung auf 3700 eingeplant. Uns hat somit, ohne irgendwelche Hilfsmittel, die Höhe nichts ausgemacht. Allerdings sind wir auch nicht gewandert.
    Auf 4900 wart ihr bei eurer Reise ja schon, da bin ich jetzt aber gespannt wie hoch ihr noch kommt.

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




  • Schade, dass es dich mit der Höhenverträglichkeit so erwischt hat, aber auch schön das ihr das in relativ kurzer Zeit in den Griff bekommen habt. Vor unseren Reisen in die Anden, war die Höhenverträglichkeit nicht zu kennen,wirklich ein Thema, was uns schon jahrelang vorher sehr beschäftigte.
    Im Vorfeld der Südamerikareisen sind wir mal auf den Pikes Peak, zum Testen, hochgefahren und haben es nicht für schlimm empfunden.
    Bei unserer Reise in Nordargentinien, haben wir die Route genauso geplant und durchgeführt, dass wir schon tagelang auf Basis 2500, mit kleinen Abstechern auf 4300, waren. Bevor es dann auf nahezu 5000 ging, hatten wir noch eine Übernachtung auf 3700 eingeplant. Uns hat somit, ohne irgendwelche Hilfsmittel, die Höhe nichts ausgemacht. Allerdings sind wir auch nicht gewandert.
    Auf 4900 wart ihr bei eurer Reise ja schon, da bin ich jetzt aber gespannt wie hoch ihr noch kommt.


    Hallo Heiner,


    Ihr habt euch nicht nur im Vorfeld damit beschäftigt, sondern ihr habt euch auch richtig akklimatisiert. Das konnten wir aus Zeitgründen leider nicht. Aber ich bin froh, dass ich auf die chemische Keule verzichten konnte. Wir waren immer nur über einen kürzeren Zeitraum in der Höhe unterwegs. Es macht auch einen Unterschied, ob man nur mal kurz in der Höhe ist oder man dort wandert. Zum Schluss der Reise hätten wir durchaus im Mt Everest Basis Camp (5350 m) einchecken können :zwinker::D .


    Hier ist übrigens eine Information zum Thema Höhenmedizin:


    Mit steigender Höhe nimmt der Luftdruck kontinuierlich ab. Während auf Meeresspiegelniveau ein Druck von etwa einem Bar herrscht, beträgt er in 5000 Metern noch die Hälfte, am Mount Everest (8848 Meter) gar nur ein Drittel des Normaldrucks. Da der Sauerstoffpartialdruck entsprechend absinkt, steht dem Körper mit jedem Höhenmeter immer weniger des lebenswichtigen Gases zur Verfügung.


    Bis etwa 3500 Meter über Normalnull kann der menschliche Organismus den Sauerstoffschwund in der Regel problemlos verkraften. Wer höher hinauf will, muss sich allmählich an die Gebirgsluft anpassen. In extremen Höhen oberhalb von 5500 Metern funktioniert das allerdings nicht mehr vollständig und bei 7500 Metern beginnt schließlich die "Todeszone", die einen längeren Aufenthalt gänzlich ausschließt. (Quelle: Spiegel)

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 18.04.19 – Yanque -> Puno


    Cruz del Condor - el condor pasa


    In der Nacht regnete es weiter und trotz der dicken Decken froren wir. Um 5:30 Uhr standen wir auf, denn um 6 Uhr gab es ein einfaches Frühstück mit dünnen Fladenbrötchen aus dem Steinofen. Viel Zeit hatten wir ohnehin nicht zum Frühstücken, denn der Kleinbus fuhr schon um 6:30 Uhr vor. Geplant war 6:45 Uhr, doch das niederländische Ehepaar blieb an dem Vormittag im Hotel.


    Der Mann hatte in der Nacht Magen-Darm-Probleme, so dass Naniella einen Arzt rufen musste. Bestimmt waren das bei ihm die Nachwirkungen der Höhenkrankheit oder Nebenwirkungen der starken Medikamente, die er sich in der Apotheke besorgt hatte. Jedenfalls sollte er sich noch ein paar Stunden im Hotel ausruhen.


    Wir fuhren als erstes zum Hauptplatz im Ort Yanque. Dort tanzte eine Folkloregruppe um den Brunnen.




    Natürlich gab es auch dort viele Souvenirstände.



    Vor allem die ältere Generation mag es nicht, fotografiert zu werden und dieses süße Mädel strahlte als Einzige regelrecht in die Kamera.



    In Yanque durfte man sogar die Kirche von innen fotografieren. Das ist ganz selten der Fall.




    Die kurvenreiche Straße schlängelt sich entlang dem Rio Colca und seinen Terrassen aus der Vor-Inka-Zeit.





    An den Aussichtsparkplätzen finden sich immer Verkaufsstände und gegen eine Spende ist ein Foto mit einem Alpakababy möglich.



    Die frühere Straße führte um den Berg, doch sie fiel einem schweren Erdbeben zum Opfer. Deshalb gibt es jetzt diesen Tunnel.



    Unser Touristentransporter hielt immer mal wieder an. Hier hatten wir einen schönen Blick auf den Rio Colca.




    Ein paar Kilometer weiter irgendwo oben in der Wand



    sind keine Schwalbennester, sondern ehemalige Vorratskammern der Inkas.



    Hier an der Kontrollstelle mitten im Canyon wird der Eintritt fällig. Man beachte, dass Extranjeros = Ausländer den Höchstpreis bezahlen müssen. Bei uns waren fast alle Eintrittspreise im Paketpreis drin.



    Kurz darauf stoppte der Bus und wir wanderten zum Canyonrand. Wir waren überhaupt nicht sicher, ob wir Kondore zu sehen bekommen, denn das ist nicht immer der Fall. Aber schon auf dem Weg kreisten sie zahlreich über unseren Köpfen.



    Wem kommt da nicht das bekannte melancholische Lied in den Sinn: El condor pasa


    Der Kondor fliegt vorbei.
    Oh majestätischer Anden-Kondor,
    nimm mich mit in meine Heimat in den Anden.
    Oh Kondor, ich will zurück in mein geliebtes Land
    und mit meinen Brüdern, den Inkas, leben.
    Das ist meine größte Sehnsucht, oh Kondor.
    In Cusco, auf der Plaza Principal, dort warte auf mich.
    Auf dass wir wandern zum Machu Picchu
    und zum Huayna Picchu.


    Das sind noch Jungtiere und sehr wahrscheinlich Weibchen.




    Das Federkleid der männlichen Kondore ist schwarz mit weißer Halskrause und sie haben einen Kamm.




    Der größte Raubvogel der Welt erreicht eine Spannweite von über 3 Metern und eine Höhe von 1,5 Meter. Er ernährt sich nur von Aas und nutzt thermische Aufwinde, die ihn auf bis zu 7000 m Höhe tragen. Es ist gut, dass die Kondore hier geschützt werden, denn der Riesenvogel wird erst mit 12 Jahren geschlechtsreif und ein Weibchen legt nur alle 3 Jahre ein Ei.


    Wir gingen etwa einen Kilometer am Rand entlang




    und machten bestimmt 500 Kondorbilder.


    Dann fuhren wir noch ein paar Kilometer zum eigentlichen Mirador Cruz el Condor weiter.



    Dort am Aussichtspunkt tummelten sich die meisten Touristen,



    aber die Kondore hatten hier an dem Tag wohl keine gute Thermik.


    Wir fuhren dieselbe Strecke wieder zurück und hielten noch im Örtchen Maca. Als 1991 der Vulkan Hualca Hualca in der Nähe ausbrach, wurde der Ort durch das einhergehende Erdbeben fast vollständig zerstört. Mittlerweile wurde wieder alles aufgebaut und die Kirche restauriert.



    Auch in dieser Kirche durfte man fotografieren. Es ist alles Gold, was glänzt und beweist, wie es der Katholizismus verstand, die Bevölkerung durch Glanz und Gloria zu beeindrucken.




    Die kunstvoll geschmückte Trage für die Osterprozession stand schon bereit.



    Zurück in Yanque ging es zum Mittagessen in ein Büffetrestaurant. Hier werden die ganzen Touristengruppen abgespeist. Dennoch stimmte die Qualität und das Essen war sehr lecker.


    Nach dem Essen holten wir die Niederländer vom Hotel ab und dann ging es noch einmal über den 4900 m hohen Pass. Diesmal stoppte der Fahrer nicht, denn wir hatten noch ein paar Stunden bis zum Titicacasee vor uns.


    Um 17:30 Uhr wurden wir an unserem Hotel in Puno abgeliefert. Im Hotel lag keine Information für den Folgetag vor, so dass ich Katja wieder einmal kontaktierte. Der örtliche Reiseleiter rief kurz darauf an und sagte, dass wir um 7:00 Uhr abgeholt werden.


    Das Hotel Tierra Viva ist nicht weit von der Fußgängerzone entfernt. Dort gingen wir eine Pizza essen. Die Pizzen in Peru entsprechen eher einem Flammkuchen mit sehr dünnem Teig. Gut, dass wir keinen großen Hunger hatten.


    In der Nacht hatte ich wieder schreckliche Kopfschmerzen. Doch abgesehen davon haben wir geschlafen wie Babies, d. h. wir wurden alle zwei Stunden wach. Das lag bestimmt an der dünnen Luft, denn Puno liegt auf 3855 m Höhe. Kein Wunder, dass die Hotels in der Gegend keinen Fitnessraum haben. Hier ist schon die Treppe in den ersten Stock ein echter Workout .


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    Liebe Grüße


    Ilona


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  • 19.04.19 - Puno


    Der Titicacasee und die Inseln im Andenmeer


    Um 6:30 Uhr frühstückten wir, denn kurz nach 7:00 Uhr wurden wir abgeholt und zum Hafen gebracht. Dort sammelten sich alle Touristenbusse und die Leute wurden auf die einzelnen Boote verteilt.



    Das Wetter war noch nicht berauschend, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Als erstes steuerte der Bootslenker eine der Inseln der Uros an. Es gibt ca. 40 schwimmende Inseln einschl. Fußballplatz und Schulen. Wir besuchten die Flamingo Insel und jeder einzelne Gast wurde herzlich begrüßt.



    Unser Boot legte am Wahrzeichen der Insel an – einem Schilfflamingo als Ausguck.



    Die Uros waren das einzige Volk, dass sich den Inkas nicht unterwarf, denn sie hatten ihren Zufluchtsort im Schilf. Noch heute bleiben sie der Tradition treu und bauen ihre Schilfinseln, so wie uns das hier vom jungen Häuptling und seinem Vater gezeigt wurde.



    Die Frauen hingegen sticken.



    Ihre Haupteinnahmequelle ist allerdings der Tourismus. So wird vor jeder Hütte etwas verkauft.



    Jedes Paar wurde in eine der Hütten gezogen



    und dort verkleidet.



    Danach wurde man fast genötigt, irgendeine Stickerei zu kaufen. Auch ich ließ mich weichklopfen und erstand einen (hoffentlich) handgestickten Tischläufer für umgerechnet 30 €. Nachdem jeder etwas gekauft hat, wurden wir noch für 10 Soles = 2,50 € pro Person mit dem Mercedes (so bezeichnen die Uros ihr gelbes Schilfboot) zu einer Nachbarinsel gebracht.



    Die Frau des Häuptlings und ihr Schwiegervater steuerten das Boot mühsam.



    Die Bootsfahrt dauerte 20 Minuten. Die Kinder waren auch mit an Bord und hatten Entenküken dabei. Als sie dann noch "alle meine Entchen …" auf Deutsch sangen und die Hände aufhielten, war mir das zu viel. Dafür bekamen sie von uns keinen Sol mehr.



    Unser Motorboot hatte schon an der Insel angelegt und nach 10 Minuten Aufenthalt (hier hätte man an der Bar etwas trinken können) fuhren wir endlich weiter.


    In langsamer Fahrt ging es durch das Schilf,



    dann an Luxusvillen vorbei



    und anschließend mit Vollgas über den höchstgelegenen schiffbaren See der Welt.



    Plötzlich stoppte das Boot abrupt und der Kapitän schaute nach dem Motor.



    Aber es war kein Motorschaden. Jede Menge Plastikfolie hatte sich um die Schrauben gelegt. Das ist kein Wunder, denn der See ist ziemlich vermüllt.


    Vom Unrat befreit steuerten wir die Isla Taquile an, die wir nach 1,5 Stunden erreichten.



    Hier ist die Welt noch in Ordnung.



    Der Bürgermeister persönlich holte unsere Gruppe vom Boot ab und zur Begrüßung unseres Guides wurden zwischendurch Coca-Blätter getauscht.



    Ein Weg führte steil nach oben.




    Trotz vieler Pausen sind wir kurzatmig auf dem Hausberg angekommen und konnten dort bis Bolivien blicken. 60 % vom Titicacasee gehört zu Peru (also Titi, sagte unser Guide) und 40 % (kaka) gehört zu Bolivien.



    Auf der anderen Seite sieht man die peruanischen Inseln im tiefblauen See.




    Die Isla de Taquile ist 45 km von Puno entfernt, 1,5 km breit und 5,5 km lang. Rund 2000 Menschen bewohnen die Insel und auch für sie ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle.


    Die Männer tragen hier Mützen, die sie selbst stricken.




    Diese Mützen sind wichtig, um eine Frau zu umwerben. Die Frauen erkennen an der Strickqualität, ob der Zukünftige fleißig genug ist. Sie schütten Wasser in die Mütze und wenn es sofort durchläuft, dann hat er nicht richtig gestrickt und sie wirft ihm die Mütze zurück.


    Auf der Insel bekamen wir ein leckeres Mittagessen. Ein 18jähriger kochte für die ganze Gruppe Quinoa-Suppe. Dazu gab es frittierte Brotschnitten. Als Hauptspeise gab es Forellenfilets mit Pommes und Reis (Kartoffeln und Reis wird in Peru grundsätzlich zusammen gereicht) oder wahlweise Omeletts. Das Essen war im Ausflugspreis inklusive, nur die Getränke mussten noch bezahlt werden.


    Nach dem Essen durfte die Folklore nicht fehlen.




    Die Inselbewohner tanzten im Kreis und bezogen uns Touristen mit ein. Noch nie zuvor habe ich auf 4000 m Höhe das Tanzbein geschwungen. Meine Kopfschmerzen waren nämlich seit dem Morgen weg .


    Auf der anderen Inselseite mussten wir noch zum Boot hinunter wandern



    und kamen an einem schönen Sandstrand vorbei.



    Bei einer Wassertemperatur von nur 10°C animierte das Baden im See allerdings nicht.


    Die Insel Taquile hat uns sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu den geschäftstüchtigen Uros, wurde man hier in Ruhe gelassen.


    Um 15:30 Uhr waren wir wieder im Hotel. Kurz danach schlenderten wir zum Hauptplatz



    mit der Kathedrale.



    Drinnen war wieder Fotografierverbot. Während peruanische Kirchen sonst vor Gold nur so strotzen, ist diese Kirche sehr karg. Es gibt nur einen versilberten Hauptaltar.


    Anschließend gingen wir in der Fußgängerzone ein Alpaka-Steak essen. Das war allerdings nicht so gut wie das in Arequipa. Zum Dessert genehmigten wir uns in einer Bar noch zwei Pisco Sour zur Happy Hour und hofften mit diesem Absacker auf einen guten Schlaf.


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    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Wir waren ganz froh nur eine Halbtagestour zu den Uros gemacht zu haben. Mich nervte die Aufringlichkeit, die Kinder und der ganze Müll, der hinter den Inseln lag. In unsere Gruppe war ein Franzose und zwei junge Leute aus Singapur. Das war das einzig positive, wir 5 hatten Spaß und haben über unsere Tour ausgetauscht.

  • Wir waren ganz froh nur eine Halbtagestour zu den Uros gemacht zu haben. Mich nervte die Aufringlichkeit, die Kinder und der ganze Müll, der hinter den Inseln lag. In unsere Gruppe war ein Franzose und zwei junge Leute aus Singapur. Das war das einzig positive, wir 5 hatten Spaß und haben über unsere Tour ausgetauscht.


    Kein Wunder, wenn der See so zugemüllt ist. Wahrscheinlich bleibt der Müll nicht lange auf den Inseln liegen.


    Schade, dass ihr die Isla Taquile nicht besucht habt. Die Leute sind im Gegensatz zu den Uros überhaupt nicht aufdringlich und drängen sich nicht auf.

    Liebe Grüße


    Ilona


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  • 20.04.19 – Puno -> Cusco


    Wieder eine lange Fahrt, Kirchen und Ausgrabungsstätten


    Wir stehen zwar nie spät auf, doch während dieser Reise klingelte der Wecker meistens sehr früh und so auch an diesem Tag. Wir wurden pünktlich um 6:20 Uhr vom Hotel abgeholt und zum Busbahnhof chauffiert. Hier wurden wir von Elisabetha, einer Mitarbeiterin der örtlichen Reiseagentur, in Empfang genommen und waren mal wieder froh, dass die Reise von der Agentur organisiert war. Wir hätten sonst nicht gewusst, dass im Busterminal zuerst eine Gebühr von 1,50 Soles (38 Cent) pro Person fällig ist und man erst dann zum Schalter des Busunternehmens darf.


    Elisabetha half uns beim Einchecken und begleitete uns bis zum Bus. Nun lagen 10,5 Stunden Fahrt mit einigen Stopps vor uns. Der erste Stopp war nach 1,5 Stunden in Pucara. Hier wurden wir in ein Museum geleitet, in dem es Relikte von Ausgrabungen der Pucara-Kultur zu sehen gibt. Der Eintritt ist frei und die Toiletten sauber.


    Auf den Dächern im Ort sieht man oft zwei Stiere aus Keramik. Die sollen das Haus beschützen.



    Wer es bis jetzt noch nicht weiß: So begeistert wie diese ausgegrabene Statue



    schaue ich immer, wenn ich ins Museum soll .


    Oberhalb vom Museum gibt es einen kleinen Laden, von dessen Dachterrasse man auf die Ausgrabungsstätten zweier Tempel blicken kann.




    Danach besichtigten wir die örtliche Kirche.



    Drinnen wieder eine geschmückte Trage.



    Dann hieß es auch schon wieder in den Inka-Express einsteigen.



    Die stundenlangen Panoramafahrten waren wie eine Landschaftsmeditation.



    Ein weiterer kurzen Stopp war auf dem Pass La Raya, der Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik.




    Danach ging es nur noch bergab nach Sicuani. Hier gab es Mittagessen vom Büffet, das weder einladend aussah, noch geschmeckt hat. Das Beste war noch die Quinoa-Gemüse-Suppe. Es war eine Massenabfertigung für Bustouristen und das schlechteste Essen der ganzen Reise.


    Der nächste Stopp war an den Ruinen von Raqchi mit einem 100 x 25 m großen ungewöhnlichen Tempel im Zentrum einer ehemaligen Inka-Siedlung.






    Drumherum wird wie eh und je geerntet.



    Außerhalb der Anlage gibt es im Ort eine Kirche und natürlich viele Verkaufsstände.



    In der einfachen Kirche



    befindet sich die älteste Kirchenorgel Perus hinter Glas.



    Die Abfahrt nach Cusco verzögerte sich etwas, denn Heiko hat das Mittagessen überhaupt nicht vertragen und eilte noch schnell zur Toilette.


    Einen weiteren Stopp machten wir 30 Minuten später an einer wunderschönen Kirche, die man leider von innen nicht fotografieren durfte.


    Um 17:30 Uhr trafen wir endlich in Cusco ein. Livia, die örtliche Reiseleiterin und ein Fahrer erwarteten uns bereits am Busbahnhof. Sie brachten uns zum Hotel Tierra Viva Centro und dort erzählte uns Livia so einiges, doch unsere Köpfe waren nicht mehr aufnahmefähig. Wir gingen kurz aufs Zimmer und machten uns dann auf den Weg zum Plaza de Armas, dem Hauptplatz.


    Dort locken viele Restaurants mit äußerst günstigen Menü-Preisen. Eine sympathische Anwerberin bekam den Zuschlag und wir ein Menü zu 20 Soles = 5 € pro Person. Für diesen Preis bekamen wir eine leckere selbstgemachte Limonade, Quinoa-Suppe, ein dünnes Alpaka-Steak und Vanilleeis zum Nachtisch. Als Absacker genehmigten wir uns noch einen Pisco-Sour. Das Essen war richtig lecker und kein Vergleich zu dem Fraß vom Mittag. Pappsatt und müde gingen wir ins Hotel zurück. Nach dem Duschen fielen uns gleich die Augen zu.


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    Liebe Grüße


    Ilona


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  • 21.04.19 – Cusco


    Von der Pracht, Inka-Bauklötzen und Sexy Woman :zwinker:


    Es war Ostersonntag und da wir uns erst um 13:20 Uhr am Hauptplatz einfinden sollten, hätten wir eigentlich ausschlafen können. Eigentlich! Doch ab 5 Uhr brachen viele Hotelgäste auf und vom Getrampel über uns wurden wir wach. Um 7 Uhr frühstückten wir in aller Gemütsruhe und machten uns danach auf den Weg zum Mercado Central San Pedro. Das ist der gutbesuchte Markt der Einheimischen, in dem möglichst nicht fotografiert werden sollte. Es könnte sonst sein, dass man von den Marktfrauen mit Obst beworfen wird. Vor Taschendieben wird im Reiseführer auch gewarnt, doch so früh am Morgen war die Welt noch in Ordnung .


    Als erstes kauften wir für 10 Soles = 2,50 € eine kleine Reisetasche, denn Livia sagte uns am Vorabend, dass wir nur mit leichtem Gepäck nach Machu Picchu reisen dürfen. Ein paar Gewürze wechselten noch den Besitzer und zum Schluss kaufte ich mir noch einen Sonnenhut. Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir an einem Stand vorbei, an dem eine junge Frau Uhrenbatterien wechselte. Da meine Uhr schon ein paar Tage nicht mehr mit der Zeit ging, ließ ich die Batterie für 3 Soles = 75 Cent wechseln. Nachdem wir alles im Zimmer verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hauptplatz der ehemaligen Hauptstadt Perus.



    Einst war Cusco das Herz des Inka-Imperiums, der "Nabel der Welt", wie die Inka ihre Stadt nannten. Heutzutage ist sie nicht nur die schönste und abwechslungsreichste Stadt Perus, sondern wegen ihrer historischen Bedeutung auch eine der interessantesten in Südamerika.


    Die Plaza de Armas war zu Zeiten der Inka das Herz der Stadt. Der Platz ist von Arkadengängen umgeben, in denen sich Geschäfte, Restaurants und Wechselstuben befinden. Souvenirhändler umschwirren die Touristen, denn auf dem Platz ist immer etwas los. Jeden Sonntagvormittag werden auf der Plaza mit einer Zeremonie die Nationalfahne Perus und die Regenbogenfahne der Inka gehisst.



    Anschließend finden Paraden statt und an dem Ostersonntag mischten wir uns unter die Schaulustigen.


    Unter anderem war die Biologieschule



    und das Gesundheitsministerium beim Schaulaufen.




    Verkäufer boten Wackelpudding in Plastikbechern an.



    Links im Bild befindet sich die Kathedrale und rechts die Kirche La Compania de Jesus.



    Um die Mittagszeit bestellten wir uns zwei kleine Pizzen inkl. Getränke für 16 Soles = 4 €. Danach kontaktierten wir Livia über WhatsApp (auf dem Hauptplatz gibt es 30 Minuten Gratis-Wlan).


    Aufgrund der Osterfeierlichkeiten in der Kathedrale am Morgen, verzögerte sich die Stadtführung, denn Touristen durften erst ab 14 Uhr den Prachtbau betreten. Sie überreichte uns jeweils ein Boleto Turistico de Cusco zu umgerechnet je 32,50 € pro Person. Dies berechtigt zum Eintritt in 16 Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung. Allerdings kostete der Eintritt in die Basilika nochmals 25 Soles = 6,25 € pro Person extra und dafür darf man in der beeindruckenden Kathedrale nicht einmal fotografieren.



    Noch nie zuvor haben wir so eine prachtvolle Kirche gesehen. Es ist fast wieder alles Gold was glänzt, denn der riesige Altar besteht aus 2000 kg Silber! Die Kirche wurde auf den Grundmauern eines Inka-Palastes errichtet. Man hatte schließlich die indigene Bevölkerung zwangsweise zum Christentum bekehrt. Sie hatten nur die Wahl zwischen Taufe oder Tod.


    Somit haben damals viele Steinmetze oder Künstler (wahrscheinlich aus Rache) indigene Elemente in Fassaden oder Bilder einfließen lassen. So auch in dem Bild mit dem nachgestellten Abendmahl. Im Gegensatz zum Gemälde von Leonardo da Vinci, liegt da nämlich ein Meerschweinchen auf dem Teller . Meerschweinchen sind für die Peruaner ein Hauptnahrungsmittel. Sie betrachten das Haustier nicht emotional, sondern als reine Nahrungsquelle. Um es vorwegzunehmen: Wir essen keine Nagetiere und ich würde heulend davonlaufen, falls man mich dazu zwingt.


    Nach der Führung ging es zum Sonnentempel Koricancha weiter. Der kostet 15 Soles = 3,75 € Eintritt (auch nicht im Touristenticket enthalten). Dieser Tempel diente einst als Ort religiöser Zeremonien und Opfergaben. Die Inka feierten hier ihr alljährliches Fest zu Ehren der Sonne, das sogenannte Inti Raymi. Dieses Fest findet bis heute jedes Jahr am 24. Juni statt. Nach der Invasion der Spanier wurde ein Großteil des Tempels zerstört. Die Grundmauern sind noch erhalten. Mit den restlichen Steinen bauten die Kolonialherren die Kirche Santo Domingo, die sich direkt über dem Sonnentempel befindet. Die Kirche ist ein Zeichen der Macht. Die Macht über die Inka. Ironischer Weise sind im 17. Jahrhundert bei einem Erdbeben fast alle Gebäude der Spanier in Schutt und Asche zerfallen, wogegen die Baukunst der Inka, der Naturgewalt Stand blieb. Auch hier waren nur Bilder von außen möglich.



    Danach holte uns ein Kleinbus ab. Unterwegs hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt.





    Man fuhr uns nach Tambomachay, einer früheren Badeanstalt der Inka am damaligen Inkatrail gelegen. Überall sprudelt Quellwasser durch Kanäle.




    Nach diesem kurzen Stopp ging es zum Naturheiligtum Q’enco weiter. Das befindet sich inmitten stark zerklüfteter Felsen mit Spalten





    mit Sitzen und Altären, die in den Fels gehauen wurden.




    Gut, dass es am Eingang Verkaufsstände gab, denn mittlerweile war es recht kühl geworden. So kam ich zu einer mollig warmen Strickjacke mit geringem Alpakaanteil für umgerechnet 8 €.


    Endlich fuhren wir nach Saqsayhuamán weiter. Doch bevor ihr euch beim Aussprechen des Namens die Zunge brecht, bezeichnen wir den Ort der Einfachheit halber als Sexy Woman.


    Es ist die imposanteste Inkastätte oberhalb von Cusco. Diese Festung sollte die Stadt vor Angreifern schützen.



    Meterhohe, teils über 100 Tonnen schwere Steinquader wurden passgenau





    wie Legosteine aufeinandergestapelt. Bis zu 40000 Menschen sollen 70 Jahre daran gearbeitet haben. Die Mauern wurden terrassenförmig angelegt und haben gewaltige Eckmonolithen.





    Hier hätten wir uns noch eine Weile aufhalten können. Doch leider wurde es um 18 Uhr schlagartig dunkel, so dass wir auch die Jesus Statue nur noch von weitem sahen.



    Das war eine totale Fehlplanung des Touranbieters. Da hätte man lieber auf die Inka-Badeanstalt verzichten sollen, so dass wir mehr Zeit für Sexy Woman zur Verfügung gehabt hätten. Zur Krönung des Tages wurden wir noch zu dem Cousin des Tourbegleiters einem Laden für Alpaka-Bekleidung gebracht.. Das war wie bei einer Werbefahrt. Ich brachte das zum Ausdruck und wir boykottierten den Laden. Um 19 Uhr waren wir zurück im Hotel.


    Mittlerweile hatten wir ziemlich Hunger und gingen gegenüber vom Hotel ins Restaurant Divina Patricia und bestellten uns ein Menü für 10 Soles = 2,50 € pro Person. Das Menü bestand aus Ceviche, einem Nudeleintopf, Forellenfilet mit Reis und Kartoffeln und selbstgemachter Limonade. Dazu bestellten wir uns noch zwei Coka Colas und zwei Pisco Sour als Absacker. Insgesamt bezahlten wir 18 € und alles schmeckte super lecker.


    Zurück im Hotel packten wir unsere peruanische Reisetasche für die kommenden zwei Tage. Ich erledigte noch meinen Aufschrieb, damit ich auch nichts im Reisebericht vergesse, die Kameras und Handys wurden nochmals geladen. Vier Dosen Veltins und die Gummibärchen mit verstaut. Ich hatte im Intro darüber berichtet und nun endlich, nach so einer langen Anreise, sollte die lange Reise für die Bierdosen zu Ende gehen.


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    Liebe Grüße


    Ilona


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  • So - jetzt bin ich mal die letzten Tage hinterhergereist und auf dem neuesten Stand! :thumbup:


    (:hutab:) Das freut mich, Otto.


    Meerschweinchen auf dem Teller - DAS darf ich der Tochter meines Kumpels NIEMALS erzählen. :S:


    Dann erzähle ihm das bitte NIEMALS :zwinker::D .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 22.04.19 – Cusco -> Ollantaytambo


    Das Heilige Tal der Inka, die Salzterrassen von Maras, Moray und das Bier hat sein Ziel erreicht


    Kurz vor 8 Uhr erwartete uns Livia bereits in der Lobby und überreichte uns die Bahn- und Bustickets für den nächsten Tag. Püntklich um 8 Uhr kam ein Van mit Gina, unserer Reiseführerin an diesem Tag, angefahren. Für das Heilige Tal der Inka war eine Privattour für uns gebucht, da ich unbedingt die berühmten Salzterrassen sehen wollte.


    Auf dem Weg über einen der Hausberge Cuscos, hielten wir an einem Aussichtspunkt und sahen die oberen Terrassen von Saqsayhuamán alias Sexy Woman.



    Eine halbe Stunde später blickten wir auf das Heilige Tal der Inka.



    Mit seinen fruchtbaren Böden, dem angenehm milden Klima und dem Urubamba Fluss können im Heiligen Tal der Inka viermal im Jahr Erdbeeren geerntet werden.



    Unser erster längerer Halt war in Pisaq, das für seinen großen Markt bekannt ist. Wir hatten mittlerweile genug Märkte besucht und wollten auch nichts mehr kaufen, dennoch schleppte uns Gina durch den Markt. Die Brettspiele mit Inkafiguren sehen zwar nett aus, doch die gibt es auf den meisten peruanischen Märkten zu kaufen.



    Wahrscheinlich hatte Gina Hunger, denn sie bog in einen Hinterhof ab, in dem leckere Empanadas (gefüllte Teigtaschen, unsere mit Tomaten und Käse) noch warm aus dem Ofen kamen.



    Wir kauften uns auch welche, obwohl das herzhafte Gebäck mit umgerechnet 2 € je Stück überteuert war. In diesem Hinterhof wird anscheinend auch die peruanische Spezialität, nämlich Meerschweinchen, zubereitet.



    Ich kann schon verstehen, dass man die süßen Nagetierchen zum Fressen gerne hat, doch mir kommen schon beim Gedanken daran die Tränen. Zwei Ortschaften weiter stehen Holzkohlegrills am Straßenrand und da werden die Cuys al Horno (Meerschweinchen am Stock) frisch gegrillt angeboten. Unser Fahrer wollte anhalten, doch ich winkte schnell ab.


    Ein paar Kilometer weiter verließen wir das Tal in Richtung Hochebene nach Maras. Dort gibt es die berühmten Salzterrassen.




    Die Salinas bestehen aus 4500 übereinander am Berg angeordnete Becken, die über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem miteinander verbunden sind.






    Betrieben wird die Anlage von lokalen Kooperativen mit 700 fleißigen Mitgliedern, die von April bis November aus jedem Becken ca. 300 Kilo Salz gewinnen.



    Die Becken werden aus dieser kleinen Bergquelle mit warmer hochkonzentrierter Sole gespeist




    und in solchen schmalen Kanälen weitergeleitet.




    Hier wurden zwei Becken neu angelegt



    und hier wurde bereits Salz geerntet.



    Dieser Knochenjob sichert den Familien den Lebensunterhalt. Die Salzterrassen sind eine beeindruckende Sehenswürdigkeit und ich bin froh, dass ich auf den Besuch bestanden habe. In den Standardtouren sind die nämlich nicht mit drin.


    Wir fuhren auf der Hochebene weiter und kamen an Quinoa-Feldern vorbei.




    Obwohl die Felder sehr hoch über dem Flusstal liegen, ist dort Getreideanbau möglich.



    Unser nächster Stopp war in Moray bei den kreisförmigen Terrassen aus der Inkazeit, die an ein Amphitheater erinnern. Vermutlich dienten die Terrassen der Agrarforschung. Es wurden Pflanzenarten ausgesät und beobachtet, in welcher Lage sie am besten gedeihen.





    Anschließend ging es 45 Minuten auf einer schmalen Dirtroad hinunter ins Tal.




    Direkt an der Hauptstraße befindet sich der Parkplatz für die Skylodge Adventure Suiten. Dabei handelt es sich um Kunststoffkapseln in schwindelerregender Höhe.




    Link zum Video


    Dieser Schlafplatz muss hart erarbeitet werden, denn man erreicht ihn nur über einen Klettersteig und zurück geht es per Zipline. So hoch wie der Übernachtungsort ist aber auch der Preis. Ab 350 € pro Person kann man hier eine Nacht inkl. Abendessen und Frühstück im wahrsten Sinne des Wortes abhängen. Das ist nichts für uns und zudem hatten wir unsere Unterkunft in Ollanta schon lange reserviert.


    Der Ort Ollanta liegt auf 2792 m Höhe, also viel tiefer als Cusco (3416 m). Auf sehr schmaler Zufahrtsstraße erreichten wir den Marktplatz



    mit Blick auf die Ruinen von Pinkuylluna.



    Vermutlich waren hier die Wachmannschaften untergebracht, die die Bergfeste Ollantaytambo gegenüber schützten und den Handelsweg kontrollierten.


    In dem Minimarkt kauften wir uns Getränke und durften die Toiletten benutzen.



    Danach machten wir einen Stadtrundgang. Der Grundriss der Stadt ist seit der Inkazeit unverändert.




    Hier hätten wir zum Pinkuylluna aufsteigen können, doch auch dafür war leider keine Zeit.



    Unser Ziel war die Festung Ollantaytambo, die wie ein Adlerhorst über Ollanta thront.



    Vor dem Eingang ist natürlich ein Markt



    und dann geht es auf endlosen Treppen nach oben.



    Bei 30°C machten wir beim Aufstieg immer wieder Pausen ,



    um die präzise Bauweise der Inka zu bewundern.



    Vom Berg gegenüber wurden damals die Steinblöcke abgetragen,



    damit die Festung errichtet werden konnte.



    Wie nur war es damals möglich, solche tonnenschweren Granitquader zu bearbeiten? Wahrscheinlich nutzte man natürliche Risse im Gestein aus.



    Hier noch ein Blick von oben



    und von der anderen Seite war auch das Hotel Ccapac Inka unterhalb im Vorort San Isidro zu sehen. Das hatte ich privat reserviert.



    Dank Gina gab es auch ein Bild mit uns.



    Danach wurden wir vom Fahrer zum kleinen Hotel gebracht. Kalle, der Besitzer, war leider noch nicht zu Hause. Ein Mitarbeiter brachte uns zum freundlich eingerichteten Zimmer, das aber sehr klein ist.



    Kalle sollte erst am Abend zurück sein. Deshalb marschierten wir zurück nach Ollanta und dort zum Bahnhof. Der kleine Ort mit seinen schmalen Straßen ist dermaßen von Touristen überschwemmt, weil von dort aus die Züge nach Machu Picchu starten. Man muss sich als Fußgänger zwischen den Fahrzeugen und Mototaxis durchschlängeln.


    Auf dem Rückweg gingen wir noch etwas essen und kauften Getränke für den nächsten Tag ein. Als wir um 19 Uhr zurück im Hotel waren, kam auch bald Kalle angefahren. Kalle machte vor vielen Jahren eine Motorradtour durch Südamerika und traf in Peru auf seine Frau. Nach der Hochzeit lebten sie fünf Jahre in Deutschland, doch dann hatte die Peruanerin Heimweh. Sie reiste allein zurück und organisierte den Bau des Hotels. Kalle musste noch ein paar Jahren arbeiten und ist nun in seinem Ruhestand Hotelbesitzer. Ich hatte davon in einem Reisebericht gelesen und auch, dass er sich über Veltins aus der Heimat freut. So erreichten die Bierdosen endlich wohlbehalten ihr Ziel und sein Sohn freute sich über die Gummibärchen.



    Lange Zeit zum Reden hatten wir leider nicht, denn am nächsten Morgen klingelte um 5:15 Uhr der Wecker.


    Link zur Map

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


  • Während dieser Reise hatten wir im doppelten Sinne oft zu wenig Luft.


    Sehr schön, das erinnert mich an die große Reise Peru, Bolivien und Chile (wobei ich von Chile krankheitsbedingt nichts mehr mit bekommen habe... Montezumas Rache)



    Das Land ist nicht nur sehr groß, sondern man befindet sich im Schnitt auf über 3000 m Höhe und da wurde ein manches Mal die Luft knapp.


    Ja ab 4900 Metern Höhe japse ich auch nach Luft, aber nur wenn ich direkt von "unten" (3000 Metern) meine da hoch zu müssen und mich dann noch in der kalten Abendluft bewege... :rolleyes:
    Von Höhenkrankheit würde ich dann aber nicht reden, sondern einfach nur von Sauerstoffmangel. :whistling:


    Aber denen scheint das alles nichts aus zu machen:





    Die "süßen Nagetierchen":



    finde ich jetzt nicht so toll, als dass ich die nochmal probieren würde... aber vermutlich waren die auch schlecht zubereitet.
    Vom Aussehen her könnte es aber auch ein anderes Tier gewesen sein... ?((:tongue:)


    Sie aus wie?

    R...e (:fluecht:)


    Gruß Markus

  • Hallo Markus,



    Sehr schön, das erinnert mich an die große Reise Peru, Bolivien und Chile (wobei ich von Chile krankheitsbedingt nichts mehr mit bekommen habe... Montezumas Rache)


    hättest du nicht so viele Nagetiere gegessen :zwinker::D . Wobei die auf deinen Bildern ziemlich durchgebraten ausgesehen haben. Meist ist die Ursache verunreinigtes Wasser.



    Ja ab 4900 Metern Höhe japse ich auch nach Luft, aber nur wenn ich direkt von "unten" (3000 Metern) meine da hoch zu müssen und mich dann noch in der kalten Abendluft bewege... :rolleyes:
    Von Höhenkrankheit würde ich dann aber nicht reden, sondern einfach nur von Sauerstoffmangel. :whistling:


    Wenn es nur nach Luft japsen ist, dann geht es noch. Klar, dass man so weit oben Sauerstoffmangel hat. Schlimm ist es, wenn Begleiterscheinungen wie Kopfweh und (:kotz:) dazu kommen.


    Aber denen scheint das alles nichts aus zu machen:


    Schöne Bilder von den Andenkondoren :thumbup: .


    Die "süßen Nagetierchen":


    Das sieht schon ganz nach Meerschweinchen aus. Sorry, aber ich finde die Bilder eklig, vor allem, weil die gebratenen Nager so aufgepimpt wurden ;( .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

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