Fort Steele Heritage Town liegt im Südwesten von British Columbia am Kootenay-Fluß (Highway 93/95).
Ursprünglich war es eine Versorgungsstation bzw. Fähre über den Fluss (Gailbraith's Ferry) aus den Goldgräberzeiten von 1865. Einige Jahre später (1887) wurde an dieser Stelle wegen Streitigkeiten zwischen Siedlern und Indianern der erste Außenposten der NorthWest Mounted Police westlich der Rocky Mountains gegründet und zu Ehren des Kommissars der Mounted Police in "Fort Steele" umbenannt.
Zunächst erlebte die Stadt auf Grund von Silber-, Blei- und Kohlevorkommen eine Hochkonjunktur. Mit der war es aber Anfang des 20. Jahrhunderts vorbei und die Stadt verfiel.
Durch das Bemühen der Bürger wurde die Siedlung 1961 zu einer historischen Stadt erklärt und die Gebäude restauriert bzw. original nachgebildet. Seither hat sie sich neben Barkerville zu einem der besten Freilichtmuseen im kanadischen Westen entwickelt.
Freiwillige in traditionellen Kostümen spielen das Leben der früheren Zeit nach und geben Einblicke in den damaligen Alltag.
Leider war ich in der Vorsaison dort, dadurch wurden noch nicht so viele Vorführungen veranstaltet. Aber allein der Anblick der rund 60 historischen Gebäude insbesondere seiner "Inhalte" lohnte den kleinen Ausflug. (Eintritt 2005: 9$)
Ein paar Eindrücke, zunächst von einigen Gebäuden und dann von den gezeigten Exponaten in den Häusern wie Möbel und Gebrauchsgegenstände, Verkaufsgut jeglicher Art, Werkzeuge und Maschinen.
Die Main Street mit dem Wild Horse Theatre links vorne und dem Stage Büro und dem Regierungsgebäude rechts.
Pferdestall der NorthWest Mounted Police
Wasserturm
Einige Gebäude auf der Riverside Avenue; hier gibt es auch eine Bäckerei mit selbstgebackenem Brot.
Perry Creek Wasserrad
Links das Coventry Opernhaus, direkt dahinter der Kootenay Club und das Wasa Hotel. Weiter hinten ist der Musikpavillon zu sehen.
Im Lambi Haus an der Selkick Avenue findet ein Unterhaltungsprogramm für Kinder statt.
Der Fuhrunterstand – die Kutschenfahrten wurden aber noch nicht angeboten.
So pflegte man früher zu dinieren.
Eine Gemischtwarenhandlung und ihr Angebot im Schaufenster.
McBride Eisenwarengeschäft
In der Barr und Combs Schmiede fand ein kleine Vorstellung statt, wie in der damaligen Zeit Gebrauchsgegenstände geschmiedet wurden. Das fand ich sehr interessant.
Irgendwie kann ich verstehen, wenn man damals den Zahnarzt nur im Notfall aufgesucht hat...
Einige Bilder konnten nur durch dicke Scheiben gemacht werden – die Qualität ist deshalb "verbesserungswürdig"...
Die Drogerie/Apotheke
Die Prospector Zeitungsagentur – leider recht unscharf
Ein verwackelter Einblick in ein Wohnzimmer mit einem bemerkenswerten Bollerofen.
Eine Kirche – wobei ich nicht mehr weiß, ob es die Presbyterische oder die Anglikanische war...(eine Katholische gab es auch noch)
Die Einraumschule
In der Blütezeit der Stadt hatte sich hier auch eine Loge der Freimaurer gebildet, deren Zusammenkunftsraum im Opernhaus ausgestellt ist – ich konnte damit eigentlich gar nichts anfangen.
Angeschlossen an das Ausstellungsgelände ist auch eine kleine Bahnstrecke, auf der im Sommer ein Dampfzug seine Runde dreht (gegen Aufpreis). Aber bei meinem Besuch lag diese noch im Winterschlaf; zumindest konnte ich dieses historische Gefährt mir anschauen.
Wer in der Gegend ist – zum Beispiel auf dem Weg in die USA zur Going-to-the-Sun-Road in Montana – sollte einen Zwischenstop in der Fort Steele Heritage Town einlegen. Ich fand es sehr unterhaltsam.