ZitatAlles anzeigenDer Schweinekonflikt (engl. Pig War, Pig Episode, San Juan Boundary Dispute, Pig and Potato War oder Northwestern Boundary Dispute) war ein Gebietskonflikt im Jahre 1859 zwischen den USA und Großbritannien bezüglich eines Grenzverlaufes zwischen dem Washington-Territorium und Britisch-Nordamerika. Er wurde dadurch ausgelöst, dass im Verlauf eines Konflikts zwischen zwei Bauern ein Hausschwein erschossen wurde. Weitere Opfer waren nicht zu beklagen.
Die Grenze zwischen den USA und Britisch-Nordamerika wurde mit dem Vertrag vom 15. Juni 1846, dem sogenannten Oregon Treaty, festgelegt (entlang des 49. Breitengrades, in der Mitte des Kanals, der den Kontinent von Vancouver Island trennt, und in der Mitte der Juan-de-Fuca-Straße bis zum Pazifischen Ozean).
Es gibt jedoch zwei Wasserstraßen, die durch die Mitte des Kanals führen: Die Haro Strait westlich der San Juan Islands und Rosario Strait entlang der Ostseite. Aufgrund der Mehrdeutigkeit beanspruchten sowohl die USA als auch Großbritannien die San Juan Islands für sich. 13 Jahre später, am 15. Juni 1859, führte diese Ungenauigkeit im Vertragswerk zu einem offenen Konflikt: Der US-amerikanische Landwirt Lyman Cutlar erschoss auf San Juan Island ein fremdes Schwein, das in seinem Garten herumlief.
Verlauf
Das Schwein gehörte Charles J. Griffin, einem Iren, der auf einer nahe gelegenen Farm der damals britischen Hudson’s Bay Company arbeitete. Cutlar hatte sich zuvor schon erfolglos bei Griffin über frei laufende Schweine beschwert, der darauf verwiesen hatte, das ganze hiesige Gebiet gehöre der Hudson’s Bay Company, worauf Cutlar erwiderte, dass es US-Territorium sei. Als am 15. Juni erneut ein Schwein auf seinem Grund auftauchte, erschoss der Bauer es, meldete es Griffin und forderte ihn auf, seine Schweine von den Kartoffeln fernzuhalten, worauf dieser erwiderte: „Es ist an dir, deine Kartoffeln aus meinem Schwein heraus zu halten!“ Cutlar bot an, ihm 10 US-Dollar Entschädigung zu zahlen, aber Griffin lehnte dies ab, weil sein Schwein mehr als 100 US-Dollar wert sei. Als Cutlar diesen hohen Betrag nicht zahlen wollte, drohten ihm britische Behörden mit Gefängnis und damit, dass die US-Siedler auf der Insel als Eindringlinge zwangsgeräumt werden sollen.
Als die ansässigen US-amerikanischen Siedler davon erfuhren, riefen sie nach dem Militär. Der Leiter des Departments Oregon, William S. Harney, entsandte sofort 66 Soldaten des Infanterieregiments 9 unter dem Kommando von Hauptmann George Pickett zu der Insel, da er wusste, diesbezügliche Befehle aus Washington würden Wochen benötigen. Als britische Behörden davon erfuhren, schickte man drei Kriegsschiffe unter dem Kommando von Kapitän Geoffrey Hornby in das Gebiet. Die Situation drohte zu eskalieren. Im September waren 461 US-Amerikaner mit 14 Feldkanonen und acht 32-Pfünder Marinegeschützen unter dem Kommando von Major Silas Casey bereit, den drei britischen Kriegsschiffen mit 70 Geschützen und 2140 Soldaten entgegenzutreten. Es kam jedoch zu keiner Zeit zu Gefechten.
Der US-amerikanische Präsident James Buchanan sandte General Winfield Scott im September nach San Juan Island, um mit dem Gouverneur James Douglas die Krise zu lösen. Das Ergebnis war, dass beide Seiten darin übereinkamen, die gemeinsame Besetzung beizubehalten, allerdings in einem reduzierten Umfang. Das britische Lager wurde an der Nordseite der Insel eingerichtet, um die einfache Versorgung und den einfachen Zugang zu gewährleisten; das US-amerikanische Lager wurde an der Südseite der Insel auf einem hohen Punkt eingerichtet, günstig für die Artillerie.
Die Krise hielt bereits zwölf Jahre an, als der Disput an den deutschen Kaiser Wilhelm I. herangetragen wurde, der vermitteln sollte. Am 21. Oktober 1872 entschied eine vom Kaiser gebildete Kommission, dass die San Juan Islands an die USA fallen. Bis heute erinnert eine Gedenkstätte an diesen Konflikt, der San Juan Island National Historical Park. Der Ort ist seit 1961 eine National Historic Landmark.

Vor 150 Jahren: Schweinekonflikt beendet
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San Juan Island National Historical Park Celebrates 150 Years of Peace!
Zitat150 years ago today, Kaiser Wilhelm I, Emperor of Germany declared that the Haro Strait was the water boundary between the United States and Great Britain in the Pacific Northwest, making the San Juan Islands part of the USA. The Kaiser’s decision was the final act in an arbitration process that had lasted for 15 months. George Bancroft, the diplomat who argued the US case in the boundary arbitration, recognized its historic importance: “the definitive, friendly settlement of the difference ... closed the long ... dangerous series of difficulties on the extent of their respective territories, and so for the first time in their histories open[ed] to the two countries the unobstructed way to agreement, good understanding and peace." It was "the last real, serious issue to arise between our two nations."
San Juan Island National Historical Park was created to commemorate the acts of peaceful diplomacy and international cooperation which prevented a war between two powerful states and that created the current friendship between the two nations.This year has also been a historic year for our park. On June 24, 2022, a long-awaited visitor center at American Camp was opened which had been in development since 2016. This visitor center, created in direct collaboration with park-associated Coast Salish Tribes, inspires visitors to expand their understanding of a more complete history that lead up to the Kaiser’s momentous decision and its reverberations, both positive and negative. The park also renewed its vigorous living history program, culminating in Encampment, a gathering of living history interpreters from around the Pacific Northwest which brought the past to life. This same year, our park also completed a major upgrade to our digital services which provides deeper and more nuanced history and a wealth of information regarding recreational opportunities in and beyond the park.
As the park undertakes these initiatives and celebrates its anniversary, there is a recognition that San Juan Island has become a more popular destination for regional and international visitors. From 2000-2019, park visitation remained static, ranging between 220,000 and 316,000 annually. In the past three years, that has changed substantially, such that in 2022, the park expects to have nearly 750,000 visitors, a growth that will likely continue if not sustain. This increased visitation has meant additional strains on our infrastructure and resources, but it also presents the park with opportunities to share the history of this place with more citizen stewards. As we mark the historic events of the past, San Juan Island National Historical Park looks forward to a bright future in which we continue to tell the full history of our island with so many people.
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