Bislang hatte ich schon zwei vergebliche Anläufe unternommen, bis an die Nevada Falls im Yosemite NP zu gelangen: einen im Sommer 1980, wo wir wegen Fußbeschwerden unseres amerikanischen Kumpel aufgeben mussten, und im März 1990, wo wir an zu viel Schnee gescheitert sind.
Ende Oktober 2008 habe ich dann den 3. Versuch gestartet.
Da geht es hin - die Nevada Falls vom Glacier Point aus tags zuvor aufgenommen.
Wie man sieht führt der Bach im Herbst recht wenig Wasser, da wirken die Falls leider nicht wirklich klasse.
Gegen 08:00 Uhr war ich am Trailhead Parkplatz, von dem man noch so 1 km bis zum Beginn des Trails zu den Vernal + Nevada Falls gehen muss.
Blick von unten zum Glacier Point hoch.
Die Überquerung des Merced Rivers bei der Happy Isle
Die Wanderung ist etwa 11,5 km lang und man kommt an den beiden Wasserfällen Vernal und Nevada Falls vorbei, dabei sind etwa 600 Höhenmeter zu überwinden. Man kann den Trail zu einem Rundweg gestalten, was ich auch gemacht habe, d.h. ich bin den Mist Trail hoch und dann zurück über den John Muir Trail gegangen.
Das erste Stück geht noch recht einfach am Merced River lang.
Aber dann muss man schon die ersten Höhenmeter überwinden.
Auf den Bäumen am Wegesrand taten sich insgesamt 3 Bären an den Früchten gütlich und ließen sich glücklicherweise durch einige Hiker nicht abschrecken und ablenken.
Danach ging es schon ganz schön steil hoch und nach kurzer Zeit erreichte man die erste Brücke.
Blick von der Brücke auf die Vernal Falls
Bilder von Klohäuschen werden ja immer beliebter in Berichten.
Kurze Zeit später kam die Kreuzung zwischen Mist und John Muir Trail.
Ich bin weiter über den Mist Trail und bekam die Vernal Falls besser ins Blickfeld.
Hier in einer Aufnahme von 1980
Aber bis zu den Vernal Falls muss man noch ganz schön hoch und zwar über eine Unmenge von Stufen, die in den Fels gehauen oder eingesetzt wurden. Am Visitor Center haben sie was von 600 Stufen erzählt, ich kann es nicht sagen - es sind reichlich.
Mittlerweile hatte sich mir ein 61jähriger Amerikaner angeschlossen namens Lynn, dessen Freundin vor der Höhe kapituliert hatte und wir sind den ganzen Trail gemeinsam gegangen. Es stellte sich heraus, dass er ein sehr untypischer Ami war, etwas alternativ und esoterisch angehaucht und man konnte sich sogar mit ihm über Politik und Weltgeschehen unterhalten. Er hat recht viel geredet und ich hab mehr zugehört. Er war auch viel gereist (sehr oft Nepal) und hatte einiges erlebt.
Ein paar Eindrücke von dem Gang über die Stufen und die Aussichten auf die Vernal Falls.
Von fast gleicher Stelle eine Aufnahme von 1990...
...und eine von 1980 – beide Male mit viel mehr Wasser.
Das letzte Stück zu den Vernal Falls ist nochmals sehr stufig und anstrengend; ich war froh, oben zu sein.
Dann muss man aber wieder ein ganzes Stück abwärts zu den Falls
Von dort kam man hoch
Top of the Vernal Falls
Blick zurück im Jahre 2008...
...und 1990
Close to the Edge 2008...
...und 1990
Der Emerald Pool
Weiter Richtung Nevada Falls
Man geht wieder über eine Brücke...
...und sieht schon in der Ferne die Nevada Falls.
Blick zurück – weiter hinten der Grizzly Peak
Ein paar Auswaschungen des Merced Rivers – bei meinem Besuch war dort wirklich kaum Wasser im Bach.
Blick zurück in Valley
Unterhalb der Nevada Falls
Es geht dann steil hoch über jede Menge Switchbacks – die sind um einiges heftiger als bei dem Angels Landing Hike im Zion.
Leider wurde das Wetter schlechter, teilweise sehr stürmisch und es fielen auch ein paar Tropfen. Man kam am Abzweig zum Half Dome vorbei, aber die Saison dafür war vorbei und die Kabel abgebaut. Den Hike hätte ich an dem Tag auch geschafft.
Die Liberty Cap
Bei den Nevada Falls kam dann doch ab und zu noch die Sonne ein wenig durch.
Wir waren schon um 11:45 oben; nach einer Lunchpause haben wir uns auf den Rückweg über den John Muir Trail gemacht. Der ist nicht ganz so interessant, aber besser zu gehen als die Stufen abwärts und außerdem gehe ich lieber einen Loop als einen Weg hin und zurück.
Mt. Broderick und Liberty Cap
Bis auf einen netten Blick auf die Nevada Falls war der Weg dann auch nicht besonders interessant.
Ungefähr hier sind wir 1990 gescheitert, da man wegen ziemlich viel Schnee keinen Weg mehr erkennen konnte.
Da sah es hier nämlich so aus
Ein paar Aufnahmen vom John Muir Trail
Hier im Jahre 1990
Am Clark Point
Geht man vom Clark Point Richtung Vernal Falls (wie ich 1990), so sieht man die Vernal Fall so:
Wieder am Mist Trail
Ein letzter Blick beim Rückweg auf die Vernal Falls bei der ersten Brücke
Um 13:15 Uhr waren wir wieder am Parkplatz. Der Hike ist sicher anstrengend und bei mehr Sonnenschein auch schöner. Aber ich war erfreut, diese Wanderung endlich bis zu Ende gemacht zu haben.
Zum Half Dome muss ich aber auch noch irgendwann einmal....