Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai

  • Ich frage mich ja eigtl.ob bei den Goosenecks noch niemand auf die Idee gekommen ist mal bis vorne hin zur Schleife zu wandern an dieser Stelle ... gibt es da iwelche absperrungen? Ich meine nicht oder ?(



    Das Wetter"pech" hier und da kommt mir bekannt vor ... aber man steckt halt nicht drin :S:

  • 14. Mai 2010 Über den Entenweg zum Haarkamm



    Gefahrene Meilen: 74

    geradelt: 12km





    Im Frühtau zu Berge ziehen wir heute Morgen nicht, ich muss noch auf die Sonne warten, die mir die Goosenecks anleuchtet. Während ich so warte, treffen wir ein Pärchen wieder, mit denen wir auch ein Pläuschen an den Wahweap Hoodos gehalten hatten. Die Welt ist klein. Sie waren gestern im The View im MV gewesen und berichteten von einem spektakulären Sonnenuntergang. Kann ich mir denken, muss ja der gleiche wie hier gewesen sein. Als sie sich weiter trollen, Richtung Moab, kämpft sich endlich die Sonne durch die Wolken im Osten und lässt die Gänsehälse in ihrem Licht erstrahlen.

    ganz hinten grüßt Monument Valley herüber



    Auch Richtung Norden tut sich was, wäre ja auch sehr schade wenn nicht.


    Wir brechen unsere "Zelte" endlich ab und fahren nun auch Richtung Moab. Nicht nur die Gänsehälse haben mich in ihrem Bann gezogen auch der Teil der Straße die nun folgt und das seitdem ich sie 1995 zum ersten Mal unter die Räder genommen habe - der Moki Dugway
    Es fasziniert mich immer wieder, wie eine breite ausgebaute Straße auf eine unüberwindlich scheinende Felsklippe zuläuft. Wie soll es dort bloß rauf gehen?




    Zuerst gibt es aber eine Lektion in amerikanischer Schilderkunde par Excellanze, oder wie das heißt


    Übergroße und Übergewichtige Vehikel die nächsten 4 Meilen verboten


    10% Steigung auf Schotter und enge, kurvenreiche Strecke mit nur 5mp/h


    rechts ab geht es zum Tal der Götter. War das nicht Ägypten?


    weiter vorne, Fuß vom Gas


    Nicht dolle für LKW, WoMo's mit mehr als 10.000 Pfund Magerine und ziehende Vehikel


    nach 800 Füßen die Karre auf 30 mph abbremsen


    30 mph oder Knolle riskieren


    Wiederholung auch hier, 10% Steigung auf enger, kurvenreicher Schotterstraße mit 5mph


    weiter vorne, Fuß vom Gas, schon wieder?


    nun nach 800 Füßen die Karre auf 15mph abbremsen, langsam wird’s enger


    nach 800 Füßen hört der Teer auf


    3 Meilen lange Kurven, äh quatsch über 3 Meilen viele Kurven


    nee, Schilder für Kurve gibt es keine, da könnte man noch was machen


    Jedenfalls ist das die Kurve, die langen RV Fahrern, also die, die einen RV fahren, der recht lang ist, Schweißausbrüche bereiten könnte, denn die ist wirklich eng, aber tief, man könnte rangieren oder umkehren. Beides machen wir nicht, Birgitt zieht locker durch, als hätte sie nie was anderes gemacht.


    Wat denn nun, parken auf der falschen Seite? Wie nett, wir lassen schnellere vor. Hey Junge, du sollst nur 5 mhh fahren, nicht 50!



    Staubfressend folgen wir die Straße den Berg hoch.




    Wer gute Augen hat, kann das Auto vor uns sehen, wer keine guten hat, der sieht es hier.



    Das hat Vorteile, so ein Auto vor einen, der Straßenverlauf wird enttarnt und falls was dickes von oben kommt, kann man rechtzeitig ausweichen, obwohl, viele Stelle gibt es nicht dafür.



    Das ist das schmale Stück, Birgitt legt ein Bricket auf, nicht das jetzt grad jemand von vorne kommt.


    Geschafft oben! Links zweigt die Mulie Point Rd. ab. LINKS! LINKS! Wo? Hier links? War wohl ein Bricket zu viel. Birgitt rauscht vorbei. OK, dann eben an der nächst besten Stelle wenden. Nur - es kommt keine. Also bedanke ich mich an dieser Stelle bei carovette für die Bilder vom Mulie Point. Was gibt es da zu sehen? Gegend mit Gänsehälsen. Aber andere. Die gehören schon zur Glenn Canyon Recreation Area, nicht mehr zum Gänsehals Park.




    Und wer nun auch der Faszination Moki Dugway erlegen ist, hier die Road in voller Länge:



    Auf Youtube Video 14: Moki Dugway
    Auf Vimeo Video 14: Moki Dugway



    Und wer ihr nicht erlegen ist, der liest einfach weiter. Aber Pech gehabt, im heutigen Tagesvideo ist der Moki Dugway dennoch mit dabei.
    Nun es hat auch sein gutes, das wir vorbei rauschten, das spart Zeit für unser heutiges Tagesziel, den Comb Wash und Arch Canyon. Aber erstmal ankommen. Am Ende der 261 biegen wir rechts auf die 95 ab, wer links abbiegt landet im National Bridges NM und wer dessen Abfahrt verpasst, der landet am Ende des Lake Powell. Wir also rechts, den Berg hoch schnaufend, am House of Fire vorbei und mit Schawung den Berg wieder runter. Hoch geht es hier, ohne Kurven zwar, zumindest keine, die der Rede wert sind, fast 2500 Meter. Wo es hoch geht, geht es auch runter, schön runter, schnell runter. In 800 Meter links abbiegen. LINKS! LINKS! Geschafft. Und stimmt auch, da steht auch ein Schild. Eine schöne rote Dirtroad schlängelt sich durch ein grün bestandenes Tal. Leider ist inzwischen die Sonne weg. Nach etwas mehr als 2 Meilen ist der Anfang des Jeep Trails erreicht. Und so was wie ein Camping Platz. Wir drehen schon mal in Fahrtrichtung Ausfahrt und machen uns Radelfertig. Der Wahnsinn kann beginnen.


    Dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Ein netter älterer Herr aus Denver, Colorado sprach uns an, ob wir aus Washington State geflüchtet sind. Ne, crazy germans. Daraus wurde ein Gespräch, was einfach nicht enden wollte. So erzählte er uns, dass er im Februar schon mal hier gewesen ist. In diesem Jahr, er ist hier öfters. Also im Februar war er schon mal hier um seinen Freund den letzten Willen zu erfüllen, nämlich dessen Asche am Ende des Canyons zu verstreuen. (:eek:)
    Interessant hin und her, wir müssen endlich los. Nach Utah Time ist es schon fast Mittag und wir haben noch 18 Meilen vor uns, 9 Meilen einfache Strecke, plus 2 Meilen Wandern. Eigentlich schon viel zu spät. Egal, wir sind nun hier also gehen wir es dann.





    Nach 500 Meter stehen wir hier.


    Nein, der richtige Weg führt nach links durch das Wasser. Geradeaus geht es zum CG. Das wissen wir aber nicht. Also geradeaus. Nur wie? Das Wasser ist tief. Hinfallen ist nicht, dann ist die Kamera hin. Also Augen zu und durch - gewatet. Dass wir gleich zu Anfang nasse Füße bekommen, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ist aber egal wie es sich kurz darauf zeigen wird. Der nette Herr weist uns den richtigen Weg. Also wieder durch das Wasser, diesmal an anderer Stelle und fahrend. Kurz darauf stehen wir dann hier.


    Birgitt geht vor. Nass, aber nicht matschig, der Sand ist fest. Ich radele hinterher. Ne, ne, nix trockene Füße, so flach isses nun auch nicht, die Pedalen tauchen schon immer unter.




    Für die Stufe bei der Ausfahrt braucht es schon einen ordentlichen 4-rädigen Untersatz, wollte man hier mit dem SUV durch. Auch kommt noch eine Stelle, da sind die Spurrillen so tief, dass man sehen kann, dass hier jeder mit dem Bodenblech aufsitzt.


    Rechts geht es zu Petroglyphen, die interessieren uns aber heute nicht.


    Und wieder durch den Creek. So leicht wie es ausschaut ist es nicht. Der Sand schlaucht, obendrein geht es leicht bergauf und das auf Sand. Wir beginnen zu schieben. Ja, ja ich weiß, wer sein ...


    Und wieder eine schöne Stelle, tief und steinig, wir umschieben sie linker Hand.


    Und die nächste Stelle, mit Schwung durch und andere Seite wieder hoch.


    So geht es in einer Tour weiter. Die Zeit rinnt nur so dahin. Als wir nach einem besonders ätzenden, steilen, sandigen Stück hier ankommen



    hilft es nicht. Die Zeit wird nicht reichen, wir können umkehren. Wir haben im Schnitt für 2-3 Kilometer eine Stunde gebraucht, haben jetzt 6 Kilometer abgespult und es ist 15 Uhr. Also umkehren. Tja, dumm gelaufen, zurück sollte es nämlich schneller gehen. Einmal geht’s bergab, was das Fahren erleichtert, man muss nur schnell genug sein, dann geht’s auch auf dem Sand, zum andren wissen wir nun, wo wir durch den Wash fahren müssen. Da die Sonne sich jetzt mal wieder durch die Wolken kämpft, genießen wir einfach den Anblick, der der Canyon sich uns hier bietet.











    So schön, wie wir es hier finden, es hilft nichts, retour.








    Kurz vorm Ende, passiert es dann, Birgitt stürzt, aber nein, nichts passiert, geschickt abgefangen und nicht mal nass geworden. zurück am RV müssen wir uns erstmal trockenlegen.





    Was nun sprach Zeus? Bleiben oder weiterfahren? Es ist 17Uhr. Vertrauend auf den Wetterbericht für morgen und misstrauend dank der aktuell dunklen Wolken, bei denen man nicht unbedingt an einem Wash bleiben muss, fahren wir zurück nach Natural Bridges. Natürlich ist der CG full, zudem nur für RV's bis 25 Fuß. An einem Stück Geisterstraße 95 hauen wir uns seitwärts in die Büsche, ein Ort mit geiler Aussicht und Sonnenuntergang. Wie es sich morgen zeigen wird, eine gute Endscheidung.




    Da fehlt doch noch was? Genau, wo sollte es denn nun hingehen? Hier hin, zum Arch Canyon. Müssen wir halt wieder kommen. Werden wir auch, ganz bestimmt.


    Auf Youtube Video 15: Comb Wash
    Auf Vimeo Video 15: Comb Wash

  • Fehlt da nicht ein Wort bei der Fahrt den Dugway hinauf?


    "Birgit zieht locker durch als hätte sie NIE was anderes gemacht" ?( Evtl.fahre ich da bei nächsten Mal auch nochmal hoch und dann zum Muley Point, der Fleck ist für mich einfach nur genial!


    Und schade das ihr da mit den Rädern umdrehen musstet ... erfahrungsgemäß ist ein Rückweg zwar immer schneller als der Hinweg, aber sicher ist sicher. Trotzalledem schöne Eindrücke (:daumenh:)

  • Danke. Ich bin für solche Fehlermeldungen immer dankbar.
    Bergab durch Snd geht immer schneller.
    Es geht nur wenn esvorher geregnet hat. 2011 kamen wir locker durch. Auch weil keine STV's nach dem Regen dort waren und alles umpfügen.


    Das Zielfoto 2011:


  • 15. Mai 2010 Teil 1: Natural Bridges



    Gefahrene Meilen: 187

    geradelt: 14 Meilen





    Starten wir heute mit der ersten Hälfte des Tages, ich hoffe ich bekomme noch die zweite Hälfte vor dem nächsten Urlaub fertig, der drohend am Horizont aufzieht.
    Heute ist es erstmal Blau, einfach wunderschön Blau und auch schon morgens ein bissel wärmer als die letzten Tage. Laut Wetterbericht soll es die nächsten Tage Sommer werden, das heißt Temperaturen die mit 80 beginnen, Fahrenheit, logisch, also über 25°.
    Also schnell das Wetter ausnutzen, bevor es sich es wieder anders überlegt und schnell nach Natural Bridges gefahren.


    Zu dieser frühen Stunde spart man Zeit, man muss nicht ins Visitor Center und den Park Pass vorzeigen oder Eintritt löhnen, denn die Ranger schlafen noch. Und es ist die Zeit des Tages, wo man die Brücken am besten im Bild einfangen kann, man hat die Sonne immer im Rücken. Brücken sind Bögen die durch Wasser entstanden sind, die Gegensatz zu den Arches, wo der Wind und Sand und Frost der Baumeister war. Aber damit erzähl ich ja den meisten nichts Neues. Hier hieß also der Baumeister Wasser, White und Armstrong (River) mit Vornamen. Und die Canyons, die sie schufen, tragen der einfachheit halber gleich denselben Namen.
    Es gibt noch 3 Stück im Park, der Utahs ältestes National Monument ist, 1909 gegründet. Ja noch. Es gibt Hinweise auf mindestens zwei weitere Brücken die inzwischen eingestürzt sind. Sind wir also wieder ein paar Jährchen zu spät hier.
    Drei gibt es also noch, zu Ehren der Hopi erhielten sie die Namen „Kachina", „Owachomo" and „Sipapu." als im Jahre 1909 der Park auf die nahe gelegenen Pueblo Strukturen, der Horsecollar Ruin, ausgeweitet wurde.




    Sipapu bedeutet "the place of emergence“, Ort der Entstehung, ein Eingang also von dem die Hopi glaubten, dass durch ihn ihre Ahnen auf die Welt gekommen sind.




    Kachina hat ihren Namen nach Rock Art auf der Brücke, die Ähnlichkeit mit den Kachina Puppen haben.





    Owachomo bedeutet "Felsmund“, ein Merkmal was der östliche Pfeiler aufweist.
    Vor 1909 trugen die Brücken andere Namen. Erhielten sie 1883 vom Goldsucher Cass Hite die Namen President, Senator und Congressman, so wurden sie von späteren Glückssuchern in Augusta, Caroline und Edwin umgetauft. Man gut, das dies 1909 wieder geändert wurde.
    Hätten wir mehr Zeit könnte man zwei Dinge nun anders machen, als wir es gemacht haben, nämlich zum einen den RV am Visitor Center Parkplatz stehen lassen und mit dem Radel die einspurige Looproad fahren und/oder bei der Sipapu Bridge runter in den Canyon steigen und den Loop Trail wandern. So rum ist einfacher, weil der Aufstieg aus dem Canyon an der Owachoma Bridge leichter ist, als der steile Abstieg zur Sipapu Bridge.
    Die Sipapu Bridge ist mit einer Höhe von 67m und einer Spannweite von 82m die zweitgrößte Brücke der Welt, die Kachina die viertgrößte (64x62m), aber mit 13m breiter als die Sipapu, die nur 9,5m aufweist. Die Dicke beträgt 16m bzw. 28m.
    Dagegen ist die Owachomo Bridge ein Winzling, (32m hoch, 55m Spann, 8m breit und 3m dick) für mich allerdings die schönste, weil sie durch die geringe Dicke so grazil ausschaut. Deswegen schauen wir sie uns auch näher an und nehmen den Beginn oder das Ende oder die Mitte des Loop Trails in Augenschein.









    Wasser unter der Bridge, nur noch ein ganz feines Rinnsaal



    Man sollte aber auch den Blick auf die kleinen und winzigen Wunder der Natur übrig haben.




    Nicht nur diese Miniarches, die keine sind, weil sie nicht mindestens 3 Fuß an Spann haben, sondern auch für die Flora. Dank des nassen und kühlen Frühjahrs blüht es heuer an allen möglichen Ecken und Nischen, nicht nur hier, im ganzen Südwesten, auch wenn ich es noch nicht besonders erwähnt habe. Dieses Jahr haben wir eine wahre Blütenpracht.




    Noch ein Wort an die WoMo Fraktion. Der CG im Park ist nur gut bis einer Fahrzeuglänge von 25 Fuß. An den Viewpoint’s ist es auch mau was Parkplätze angeht. Sipapu hat drei, am Horsecellar Ruin Viewpoint nochmal drei, Kachina hat nur einen gleich am Anfang, Owachomo hat die meisten WoMo tauglichen Plätze.
    Straßenrand parken ist nicht, kein Platz. Also wie wir früh da sein, oder hiken.

    Nun denn, wir müssen weiter. Da über den Needles District sich immer noch Wolken türmen und des sogar regnet als wir durch Blanding kommen, habe ich kein Problem damit fast ohne Stopp nach Moab durchzufahren. Lasse ich das Hole-in-the-Rock und Wilson Arch noch rechts liegen, halte ich beim Church Rock an, da gerade die Sonne die Wolken vertreibt und mich diese Pagodenähnliche Felsen seid je her fasziniert.



    Gegen 14 Uhr erreichen wir den KOA CG in Moab und ich lassen gleich unseren Gastank auffüllen. Doppelfehler!! Zum einen brauchen wir für den Rest der Reise kein Gas mehr (zum Heizen) und zum anderen, doch davon später.
    Gott was ist in Moab los. Ist ja Schwarz von Bikern, die ohne Motor. Und die Hotelpreise! Einfach Horror. Da wundert es einem doch, dass der KOA so zivile Preise hat.




    Auf Youtube Video 16: Natural Bridges
    Auf Vimeo Video 16: Natural Bridges

  • 15. Mai 2010 Teil 2: Onion Creek Road





    Und der KOA hat auch noch ein Plätzchen für uns frei. Zwar kein Full Hook up, aber PW, Power and Water, also Strom- und Wasseranschluss. Eng isses hier, aber für einen privaten Platz ganz hübsch. Da wir den Pool mangels Zeit und Temperatur eh nicht nutzen, hätten wir uns auch dort hin stellen können, wo es gleich hin geht.
    Aber erst einmal tanken und zwar Gas. 80% sollten reichen, aber man versteht mich nicht, man interpretiert es als die 80% mit dem der Gastank eh nur gefüllt wird. Ich wollte aber nur 80% der 80%, hätte wohl besser 50% gesagt. Noch besser wäre es gewesen ich hätte gar nichts getankt. Zum einen, weil ab heute nicht mehr geheizt werden muss, die Temperaturen ändern sich endlich zu Frühling, zum anderen, aber ich will nicht vorgreifen.
    Er wurde also randvoll gefüllt, was ich erst merkte, als er schon randvoll war. Dumm gelaufen und Geld verschwendet, wenn es auch kein Vermögen ist, aber halt unnötig. Egal on the road und weiter.
    Als wir in Moab reinfahren, erschlagen mich die Motelpreise, gibt es hier Gold, ein Event? $99 für ein Motel6 Zimmer. Donnerlütchen, dann doch lieber auf der Parkbank.
    Moab ist nicht nur Ort eines Atommülllagers, welches gerade ausgebuddelt wird und woanders hin verfrachtet wird, sondern hat sich auch über die Jahre auch zur Hauptstadt des Mountainbikens entwickelt und die Anhänger dieser Sekte kommen uns in Myriaden entgegen, alle super gestylt. Schön wenn die alle schon nach Hause zu Mama fahren, haben wir die Gegend für uns und müssen uns nicht wegen mangelnden Stylings schämen.
    Wir biegen ab auf die UT-128, die anfangs sogar von einem Fahrradweg gesäumt ist, geschätzte 3-4 Meilen mit eigener Brücke über den Colorado. Amerika was ist los mit dir. Wunderschön die Straße am Colorado entlang, der die Schlucht durch die Roten Steine gefressen hat. Der Strom der Biker reißt nicht ab, man kommt sich vor wie ein Fremdkörper im RV, wie im Hauptfeld der Tour de France. Am Parkplatz zum Porcupine Rim Trail tobt der Bär.
    Wenn man ankommen will, dann ziehen sich 22 Meilen ewig und wer ungeduldig ist biegt falsch ab, wer lesen kann ist klar im Vorteil steht doch da



    Onion Creek 2 Meilen. Wir biegen als auf die falsche Straße ab, die Professor Valley Road. Schöne Ranch hat er hier, der Professor Valley, grüssen tut er auch freundlich und wundert sich kein bischen das ein WoMo hier lang fährt. Erst vor seiner Haustür können wir mit dem Langen ein Dreherle machen. Foto gibt es erst später, das würde jetzt irretieren.
    Nach gefüllten 5 Meilen zurück auf der 128 und die letzten 2 Meilen zur Zwiebelstraße zurück gelegt. Was ist das? Eine Horde Japaner knipst sich gegenseitig vor was auch immer und blockiert die Straße. Endlich der ersehnte Parkplatz, wo die letzten ATV’s auch verstaut werden.



    So ist es brav, das lässt auf eine leere Zwiebel schließen. Für Mob ist der Tag gelaufen haben wir es doch schon fast 17Uhr. Unsere Uhren ticken aber anders, wir haben immer Carlifornia Time und somit erst vor 16 Uhr. Die späte Zeit bestimmt auch die Länge der Strecke, so komme ich erst gar nicht auf die Idee den ganzen Loop zu fahren um dann morgen platt zu sein. Morgen brauchen wir all unsere Kondition. Aber morgen ist morgen und heute ist heute.


    Zack, Zack, Piselotten gepackt und auf geht es. Seid Ihr alle da?


    Gut dann los.





    Nach wenigen Metern, schon das erste Hindernis, der Onion Creek, der Namensgeber der Straße, kreuzt die Straße. Wir nehmen ihn in Augenschein und finden – nicht tief und dort wo er die Straße verlässt, ist die beste Stelle zum Durchfahren. Nun ist Konzentration angesagt. Der Creek bildet ein Paradebeispiel eines mäandernden Flusses. Ok Bach. Er kreuzt also abwechselt von rechts nach links und von links nach rechts die Straße. Also mitdenken.




    Durchfahrt Nr.2, gell Ihr ahnt jetzt was kommt, oder?



    Nr. 3


    Nr. 4


    Nr. 5



    Nr. 6


    Nr. 7


    Nr. 8



    Nr. 9



    Nr. 10




    Nr. 11


    Nr. 12


    Nr. 13



    Weiter. Wenn Ihr Euch hier wundert im Film, warum auf einmal nur Himmel zu sehen ist,


    es wird so steil, das sich das Vorderrad vom Boden löst, die Kamera auf dem Gepäckträger verlagert den Schwerpunkt und wenn dann der Fahrer noch am Lenkrad reist …. Nun wenigstens fall ich nicht runter, ne nicht vom Rad, den Abhang meine ich.
    Nr. 14



    Nr. 15




    Pause, Impressionen mit der richtigen Kamera:




    der Beweiß, die Bildhauer der Moais kamen aus Moab







    Und hier wäre dann definetiv Schluß gewesen fürs WoMo, zumindest ab 28 Fuß Länge, die Brücke ist nur für 5 Tonnen gut, so stehst auf dem Schild. Wie auch immer die Toleranz dort drüben bei diesen Angaben ist. Wobei ich bei den letzten Kurven, die mit dem gelben Pfeil, Zweifel habe ob dort wegen dem Wendekreis ein 28er/31er rumkommt. Da außen keine Felswand ist, dürfte es noch gehen.


    Also bis hier kann man fahren und dann auch drehen, links und rechts der Straße waren ja auch überall Campsites, für Zelter, 5-Wheeler und RV’s.

    Oben? Nicht gans.




    Ein Blick zurück:



    Weiter geht es zu Nr. 16



    Und nach dem letzten Hügel ist Ende für uns. Wir machen Brotzeit und genießen die Aussicht, in Utah ist es 17:45.







    Und dann kommt der schönste Teil der Strecke – abwärts. Aber erst den letzten Hügel wieder rauf, grinsend werden wir von einem SUV überholt. Warte nur, man sieht sich im Leben immer zweimal. Dann ging es über Stock und Stein abwärts, Bremsen was ist das?



    Da isser wieder und hält den Verkehr auf, aber gute Gelegenheit die Knochen zu zählen und wieder richtig zu gruppieren. Beim Fahren verzähl ich mich immer, scheinen aber noch alle da zu sein.




    Da nun alles im Gegenlicht liegt könnt Ihr Euch freuen und ich quäl Euch nicht mit Bilder der Abfahrt. Schade das war echt rasant, aber nicht zeigbar. Ein paar müssen aber sein, wegen derSpritzer


    und der Selbstdarstellung


    Leider wieder unten und viel zu schnell vorbei. Ein gutes Training für morgen war das.


    Der Himmel sieht im Süden inzwischen bedrohlich aus, es bleibt aber trocken.


    An der Valley Road dann noch ein kurzer Fotostop, inzwischen zieht es hier gewaltig, kann mal jemand die Tür zu machen? Sieht man hier noch die schneebedeckten La Sal Mountains im Hintergrund




    sind sie Minuten später von den Wolken verschluckt worden.


    Inzwischen sind alle Biker zu Hause bei Mama angekommen, die 128 liegt verlassen vor uns und zügig kommen wir am Supermarkt in Moab an und überfallen – die Salatbar. Wir machen uns nicht gleich über die Salate her, sondern fahren erst zurück zum KOA. Strom anschließen, Wasser marsch, Teechen kochen - ne, ne nicht für mich - und Steaks in die Pfanne. Grillen ist hier nur mit Holzkohle erlaubt, wir haben aber nur Feuerholz. Zum Steak die Salate. Dann folgt der leidige Abwasch, Heater an und während das Wasser aufheizt, draußen die Zigarette danach. Dann piept es!! Gasalarm. (:eek:) Kann man im Gegensatz zum Rauchmelder nicht reseten, da hilft nur Tür auf und er geht kurz darauf aus. ^^ Kalt wird es, also Tür zu und Gasalarm an. Das Spielchen spielen wir eine Weile, dann dreh ich den Gastank zu. Da wir am Strom hängen funktioniert die Heizung auch ohne Gas. Ich greife mal vor, die nächsten Tage bleibt der Gasalarm stil, meldet sich aber noch einmal am letzten Abend zurück.
    Wir kriechen dann irgendwann in die Federn nachdem ich noch den Wetterbericht für die nächste Tage gecheckt hatte, für die nächsten 48 Stunden ist Sommer gemeldet, brauchen wir auch.
    In der Nacht werde ich wach und es ruft die Natur. Wenn man schon wach ist, dann kann man auch noch draußen ein Friedenspfeifen rauchen. Auf einmal plätschert es hinter mir. Ich linse im Dunkeln um die Ecke und traue meinen Augen nicht, da pieselt doch mein Nachbar aus der Tür seines WoMo’s ungeniert vor die Tür! (:eek:)(:eek:) Seid dieser Nacht haben wir übrigens unsere Sewerhose nicht wieder gesehen. Ein Schelm wer böses dabei denkt, aber warum sollte sie gerade auf Teer auf dem kurzem Stück nach Green River aus dem Wagen fallen? Ok, sie könnte auch am morgigen Tag während unserer Abwesenheit einen neuen Liebhaber gefunden haben. Wie auch immer, seid dieser Nacht ist sie verschwunden, bisschen Verlust hat man immer, so kommen zu den unnötigen $31 fürs Gas noch weitere $20 für die Sewerhose hinzu. Aber ich greife vor, denn noch wissen wir das ja gar nicht. :D
    Gute Nacht!





    Auf Youtube Video 17: Onion Creek Road Long Version
    Auf Youtube Video 18: Onion Creek Road Short Version

    Auf Vimeo Video 17: Onion Creek Road Long Version
    Auf Vimeo Video 18: Onion Creek Road Short Version

  • Sehr schöne Fotos! :thumbup:


    warum sollte sie gerade auf Teer auf dem kurzem Stück nach Green River aus dem Wagen fallen?


    Wir haben unsere Sewerhose auch auf Teer verloren, aber glaube mir das hörst du, auch wenn du in dem Moment nicht weist woher das geklapper kommt und du erst am nächsten Campground merkst, dass sie fehlt. :rolleyes:

  • Sehr schöne Fotos! :thumbup:



    Wir haben unsere Sewerhose auch auf Teer verloren, aber glaube mir das hörst du, auch wenn du in dem Moment nicht weist woher das geklapper kommt und du erst am nächsten Campground merkst, dass sie fehlt. :rolleyes:


    Danke für die Bestätigung das die Sewer Hose also Beine bekommen hat.

  • Erstaunlich welch super Bilder man mit einer Videokamera machen kann! Glückwunsch, die Fotos sind erste Sahne, scharf von Vorne bis Hinten! (:cool:)


    Ich habe Deinen Bericht jetzt zum ersten mal wahrgenommen und muß gestehen, daß ich mir erst mal nur die Bilder reingezogen habe, ohne groß die Texte zu lesen...aber davon bin ich begeistert.


    Welche Videokamera ist das?


    Einige Bilder sind dabei (z.B. die vom Weg zu den Wahweap Hoodos), die gegen die guten Kamerabilder richtig schwammig wirken, der Unterschied ist schon krass. Sind die mit einer anderen Kamera aufgenommen?

  • Bin noch nicht ganz, aber wenigstens mal wieder ein paar Tage hinterhergekommen. Wirklich sehr schön zu lesen. Besonders gut gefallen mir die Fotos aus dem Buckskin Gulch. Wir kamen da ja leider nicht all zu weit dieses Jahr... Oh, und Du beweist, dass es sich lohnt, für die Goosenecks etwas mehr Zeit aufzubringen als nur für das übliche Foto. Toll! :thumbup:

  • Welche Videokamera ist das?


    Einige Bilder sind dabei (z.B. die vom Weg zu den Wahweap Hoodos), die gegen die guten Kamerabilder richtig schwammig wirken, der Unterschied ist schon krass. Sind die mit einer anderen Kamera aufgenommen?


    Das schwammige ist von der GoPro Helmkamera. Die hatte damals noch ein Fehler in der Firmware, da waren bei Einzelbildbetrachtung in der Mitte des Bildes nur Pixelschrott, deswegen wabbelt das Bild. Und natürlich ist solch eine Glasscherbe als Linse deutlich matschiger.


    Die anderen Bilder sind von der Sony Z-7 mit Wechselobjektiv.


    scharf von Vorne bis Hinten!


    Und nicht mal nachgeschärft.

  • 16. Mai 2010 Teil 1 - Der längste Tag oder Quäl Dich Du Sau!





    Gefahrene Meilen 22



    Mea Culpa, aber ich glaube, ich habe zuviele Bilder diesmal, aber Bilder sagen nun mal mehr als 1000 Worte. Vor dem Weiterlesen konsultiert bitte Euren Arzt oder Apotheker, ob das Eure Sehnen aushalten.

    Heute fahren wir, glaube ich, die längste Strecke die wir jemals mit einem WoMo an einem Tag gefahren sind 12 Meilen. Wow!
    Wir schaffen es, nach unserer Zeit die ja bekanntlich nach der CA Uhr tickt, früh aufzustehen, packen unsere Piselotten, Wasserschlauch, Stromkabel und rollen vom KOA Richtung Moab. Einmal durch den noch den Ort auf der US-191 gen Norden. Hinter dem Abzweig zum Arches biegen wir links auf die UT-279 ab und haben sofort Gravel unter den Rädern, die Straße wird hier neu gebaut, hat wohl der Belastung durch die Auflösung des Atommülllagers Moab nicht ausgehalten. Von der Road hat man eine wunderbare strahlende Aussicht auf Million Tonnen strahlende Hinterlassenschaften. Wer sich über den regen Zugverkehr auf der Bahnlinie nach Moab immer gewundert hat, damit rollt der ganze Müll zu seiner neuen Ruhestädte, völlig ungestört. Auch sieht man von hier oben, wie die Wassermassen des Colorado, er ist voll bis Oberkante Unterlippe, in einem schönen Bogen um dieses auflösende Lager ließt. Wie auch immer, hinter der nächsten Kurve entschwand dieser Ort aus unserem Blickfeld und wir staunten, das wirklich jede Parkbucht an der Straße vollgeparkt war und man sich mühte die Canyonwände empor zuklettern. Auch war jeder Campground rappelvoll! Nun dort wo wir hin wollten war keiner. Nach 22 Meilen und um kurz nach 9Uhr (10 Uhr UT) erreichten wir den Abzweig zur Long Canyon Road, machten ein Dreherle und parkten Ausfuhrbereit.





    Zum Graus einiger Mitleser laden wir nun unsere Rädchen ab und verstauen unseren Krempel darauf. Anschließend wird noch die Kamera montiert, mit der Euch zum letzten Mal malträtieren werde. Versprochen, großes Indianerehrenwort, Manitou hier ist mein Zeuge.



    Das heißt nun nicht, das ich Euch mit keiner Radtour mehr quäle, sondern das ich an den anderen Tagen die Kamera schlicht vergessen hatte, bzw. nicht transportieren wollte.
    Aber wir wollen nicht in der Zukunft schweifen, sondern uns der Gegenwart zuwenden. Zudem z.B., dem Jug Handle Arch der sich rechts von der Einmündung befindet,




    und diesem wohl Namenlosen-Ach.



    Nachdem wir 30 Minuten herumgedammelt haben, noch mal umgekehrt sind, weil wir irgendwas vergessen haben, was ich inzwischen vergessen habe, brechen wir nun endlich gegen 9:45 unserer Zeit zu unserer Radtour auf.




    Birgitt weiß nicht was ihr bevorsteht, nur das es jetzt 6km Bergauf geht, immerzu. Habe ich schön erwähnt das ich als Flachlandtiroler Berge hasse? Nein? Ok, ich liebe Berge, wenn ich Bergabfahren kann. Mangels Lift, wäre doch mal eine Idee, muss man folglich aus eigener Kraft da hoch strampeln. Zu unserem Glück gesellt sich ein strahlender blauer Himmel und zum ersten Mal Temperaturen die in dieser Jahreszeit normal sind.



    Die ersten beiden SUV’s, die uns entgegenkommen, halten an und fragen, ob wir genug Wasser dabei haben. Hey furchtbar nett von ihnen, so was ist mir noch nie passiert. Aber Wasser? Brr, nein, aber Cola haben wir genug, ja und zu essen auch. Ok, erwischt, auf dem Rücken hat jeder 2 Liter Wasser im Camelbag bz w. Rucksack, Cola ist in der Trinkflasche und in der Gepäcktasche, neben weiteren Wasser.


    Kontinuierlich geht es Bergauf, wenn auch anfangs ganz gemächlich. Und warm ist es auch schon, erstmals nur im T-Shirt unterwegs, der Sommer ist da!




    Nein, nein, nicht Falling Hoodoo, Fishauge ist schuld, also kein Hidden Secret. Dann naht für 4 Räder die erste, na ja, schwierige Passage. Zur Erinnerung, das Fishauge der Helmkamera niveliert immer ein wenig das Gelände.



    Nach nur einem Kilometer steigt die Road dann richtig an und im ersten Gang ist kurbeln angesagt, der Kreislauf kommt in Schwung. Steilere Strecken wechseln sich mit humaneren ab und nach 45 Minuten haben wir den ersten View Point erreicht. (10:30 Uhr) Die Felsen sind auch so was von tückisch. Sie verlaufen ja nicht horizontal, sondern schräg. Meint man, auf Grund der Zeit, die nächste Schicht ist erreicht, gleich sind wir oben, erpuppt sich dies als Irrtum, da die Schichten schräg verlaufen.





    Weiter geht’s, die Piste wird rauer und schmaler. Als die Geschwindigkeit, unter 7kmh sinkt, pfeifen wir auf Ehrgeiz und schieben. Spart obendrein Wasser, denn Schieben ist weniger anstrengend.







    Ganz so langsam sind wir auch nicht, zumindest konnten wir an den einfachen Stellen mit den SUV’s mithalten. Nur die Ausdauer fehlte uns, Flachlandtiroler eben.



    11:24 Uhr Eine Stunde später, endlich oben! No Sir, nur ein nächster Viewpoint ist und die Endstation für die meisten Autos ist erreicht. Jedenfalls parken hier oben alle die uns überholt haben und versuchen nun die Felsen hoch zuklettern.



    Weiter, wir haben nicht ewig Zeit. Die Road ist nun relativ eben, weist aber an zwei Stellen Auswaschungen auf, die mit Geröll gestopft wurden. Und dann liegt er vor uns, The Rock. Sicherlich nicht jedermanns Sache da durch zu fahren, bei dem Untergrund. Runter geht ja noch, aber rauf?






    Wer hier noch mit, „Ah Geh!“ abwinkt, denkt hier bestimmt anders. Drei Felsstufen mit Sand mit schönen Vertiefungen davor. Runter ok, aber hoch? Dazu gleich mehr. Wir machen erstmal Pause im sicheren Glauben, nun sind wir oben. Nun irren ist menschlich und das mit den Glauben soll man denen überlassen, die das studiert haben, oder den Pferden, die haben den größeren Kopp.






    Nach 20-30 Minuten geht es dann weiter. Bis jetzt haben wir ja erst einen kleinen Teil der Strecke überhaupt erst geschafft. Aber erst einmal gilt es die drei Steinstufen zu überwinden. Das ist in der Tat ein Problem. Der Stein ist schräg und darauf liegt Sand der dem Schuh keinen Halt bietet. Zudem ist die Stufe wegen der Kuhle davor zu hoch, als das man sie in einem Schritt mit dem Rad überwinden könnte. Also erst selber die Stufe erklimmen und dann das Rad am Lenker hinterherziehen, das geht. Schinderei.



    Nach zwei weiteren Serpentinen wird es endlich flacher und oben und rauer. Mangels Kante, kein richtiger Viewpoint, zumindest keiner der andere Bilder liefern würde als die gezeigten. Und Camper stehen hier. Nicht nur Zelter, auch 5-Whealer stehen hier. Die Steigung nimmt ab, es geht aber immer noch 2km lang bergauf. Wir passieren eine Gravelroad Einmündung zum Dead Horse State Park und als die Road endlich Gefälle hat, halten wir an, um im Gebüsch zu pieseln. Dann rauschen wir erstmals einen Hügel runter und lassen uns durchschütteln, in der Ferne ist die UT-313 zu erblicken. Hügel rauf, Hügel runter, erreichen wir die UT-313. Nachdem die Inventur die vollständige Anzahl aller Knochen und Gliedmaßen ergeben hat, rauschen wir nun auf dem Teer dem Canyonlands NP entgegen. Der ist bekanntermaßen dreigeteilt, wir fahren zur Island in the Sky.



    14:00 Uhr, der erste NP ist erreicht, den wir zum ersten Mal mit dem Fahrrad erreichen und zum ersten Mal überhaupt, wir waren noch nie hier.


    Von da hinten, von dem Fuße der Blauen Berge (La Sal) kommen wir. Hinter uns kommen zwei sich näher, aber wir scheinen zu stören. Oder warten sie auf IT?



    Also satteln wir die Stahlrösser wieder und ziehen von dannen.

    Ende Teil 1




    Auf Youtube Video 19: Long Canyon
    Auf Vimeo Video 19: Long Canyon

  • 16. Mai 2010 Teil 2 - Der längste Tag oder Quäl Dich Du Sau!



    Nach einem kurzen Stück die Straße entlang können wir die Entrance Station schon von weiten sehen. Nun betreten wir wirklich den ersten NP der USA den wir zuerst mit dem Rad und nicht mit dem Auto erreichen. Wow, wenn mir das einer vor 3 Jahren erzählt hätte, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Nach dem Vorzeigen unseres NP Passes nehme ich nur die obligatorische Parkmap in Empfang für unseren Voodoo Schrein, wie wir unsere Mitbringsel Asservaten Vitrine zu Hause nennen.
    Gleich hinter der Entrance Station verlassen wir für die nächsten ca. 40km wieder den Teer und biegen auf den White Rim Trail ab. Ein Traum von mir, seid ich vor 20 Jahren zum erstmal davon erfahren habe.


    Auf einer breiten Gravelautobahn verläuft die Road eben, kurz unterhalb des Plateaus des Island in the Sky Teils des Canyonlands NP. Nach nur einem kurzen Stück erreichen wir gegen 15:00 Uhr (unserer Zeit) eine Felsterrasse die mir förmlich zuruft, Anhalten, knips mich.




    Dort unten rechts, wo jetzt das weiße Auto steht, lagen wir.
    Nun wir sind hier nicht zur Erhohlung, also wohl oder übel weiter. Und dann sind wir am Abstieg zum White Rim, der Shafer Trail genannt wird. Den besten Überblick hat man vom Shafer Canyon Overlook, kurz hinter den Visitor Center, dort wo auch der Trailhead des Neck Spring Loop Hiking Trail beginnt.



    1400 Feet tiefer liegt die White Rim Mesa und nochmal 700 Feet tiefer ist es bis zum Colorado. Der Trail an sich ist alt und wurde schon von den Nativen genutzt. Anfang des letzten Jahrhunderts nutzten Farmer wie John „Sog“ Shafer den Trail um Vieh im Winter in die geschützten Canyons zu treiben. In dieser Zeit war der Trail schmaler, rauer und die Rinder schlidderten schon mal über die Kante und brachen sich das Genick. Im Frühjahr ging dann der Viehtrieb wieder nach oben auf das Grasland.
    Der Uranboom änderte das Gesicht des Canyon Countrys in den 1950’s. Der Shafer Trail wurde zu seiner heutigen Form ausgebaut um Lastwagen den Transport von Ausrüstung zu den Minen und den Abtransport des Erzes zu ermöglichen. Aus dieser Zeit rühren auch viele der Backroads des Backcounty her, die zur Ausbeutung und Erforschung des Geländes „angelegt“ wurden.
    Mit der Gründung des Canyonlands National Park 1964 endete die Ära von Viehzucht und Uranbergbau.
    Und nun fahren wir da endlich lang, abwärts geht’s. Erst ganz gemächlich





    dann immer steiler. Auch wenn das Fishauge das Gefälle wegbügelt, man beachte das Gefälle hinter der Kurve. Anfangs behakte mir das hohe Gefälle gar nicht, wegen dem Bremsen, um um die Kurve unten zu bekommen, aber Gewöhnung ist alles und der gestrige Tag auf der Onion Creek Road, war auf den dortigen wenigen ähnlich steilen Stellen, eine gutes Training. Man sieht es ja im Video.




    Je länger es runter ging, umso mehr war ich hin und hergerissen, zwischen Schnell und Langsam, auf der Suche nach dem glattesten Untergrund, wegen der Videocam die hinter mir durchgerüttelt wurde. Dann lagen sie unter uns, leider im dunklen Schatten, die markanten Schleifen des Trails.



    Videocam ausgepackt, eingeschaltet und da war sie wieder aus. Kurz bewegt und sie war wieder an. Erst dachte ich, der Akku hat nee Macke, mittlerweile ist er über 10 Jahre alt, dann, die Buchsen des Akku sind ausgeschlagen, weil es beim anderen Akku nicht passierte, inzwischen weiß ich aber, das es die Akkuhalterung ist. Das Durchrütteln mochte sie wohl nicht und zukünftig werde ich wohl auf solchen Strecken den Akku vorher abnehmen. Sie wurde dann zu Hause von Sony Silver Support in Frankreich(!) innerhalb 48 Stunden incl. Versand repariert und retourniert(!). Also innerhalb eines Tages per UPS nach Frankreich, repariert und wieder am nächsten retour. Als ich den, gleichen Karton nur 48 Stunden später zu Hause vorfand, dachte ich erst, ob ich Depp die Kamera an mich selbst verschickt habe. Das ist Service.
    Zurück zum Thema. Ich vermied also demnächst ruckartige Bewegungen und interessanter Weise ging sie während der Aufnahme nie aus, nur im Standbye.



    Welch ein Ausblick. Toll. Wer gute Augen hat, sieht auch unten im Schatten den weiteren Verlauf des Weges.


    Wie zwei Wächter thronen diese beiden Felsen oberhalb des Trails. Nachdem wir die Schleifen hinter uns hatten und keine weiteren Haarnadelkurven die nächsten Kilometer drohten, ließ ich Bremsen, Bremsen sein und wir genossen den Downhill Flow in vollen Zügen. Zu dem wurde nun die Road auch wieder immer besser.





    Wir halten kurz zwecks ausschütteln der Handgelenke und da kommt er schon wieder zurück. War er ganz oben? In der Zeit? Könnte gereicht haben, schnell genug war er. Weiter geht’s, hinterher.



    Die Abzweigung zur Potash Road liegt vor uns, wir müssen links, der White Rim Trail geht gerade aus weiter. Schon jetzt beschließe ich für mich, hier musst du nächstes Jahr wieder hin und geradeaus weiterfahren. Unbedingt.
    Die Road wird wieder rauer, was uns immer weniger stört.



    Von da kommen wir



    und dort vorbei müssen wir. Es ist 16:40 Uhr.




    Ein Hauch von Onion Creek, ein Creek kreuzt die Straße und wir tauchen in eine Wunderwelt der Formen ein. Habt Ihr ein Glück, das wir inzwischen keine Zeit mehr haben, ich hätte hinter jeder Kurve anhalten und filmen können. Künstler N. Atur hat zusammen mit S. Kulptur voll zugeschlagen. Die Raod wird canyonartiger und links und rechts blüht es, einfach toll und wir viel zu schnell.






    Wer nun denkt, es geht immer nur bergab, der irrt. Da hat N. Atur was gegen und so ist die Road ein ständiges Bergauf und Bergab. Wäre ja auch sonst zu einfach.






    Sehr nett, sie warten extra auf uns. Ich las sie dennoch weiterfahren, gibt gute Bilder von HC.



    Lustiges Nummerschild, ROCK TAXI. Doch hupps, was ist das? Cattle Gate!



    Der Blick nach unten ist schlimmer, man merkt fast nichts, im Auto und besonders im RV hat man mehr davon. Weiter, wir erreichen den Rim.




    Man beachte den Anstieg rechts, ich erwähnte ja schon, es geht hier auf und nieder und insbesondere das auf geht uns allmählich auf den Kecks.
    17:15 Uhr, wir erreichen Dead Horse Point, den Gooseneck des Colorado und noch 20km vor uns.





    So sieht das ganze vom Dead Horse Point SP aus, dort unten saßen wir, rechts hinter dem Berg.

    Up & Down und besonders beim Down geht kein Griff mehr zur Bremse, wir müssen zum Teer bevor es dunkel wird.


    Wir erreichen das Potash Gelände im schönsten Abendlicht, aber dann ist der Akku leer, bei dem Gerappel bekomme ich das Beep, Beep der Abschaltung nicht mit, Ihr könnt also aufatmen, das ist für heute das letzte Bild.
    Doch was ist das? Entgegen Navi und Google führt die Road nicht durch die fremdartig blau wirkenden Becken in all dem Rot, sondern nördlich darum herum. Macht ca. 6 Extrakilometer und erstmal wieder bergauf. Die Schatten werden länger und das Gefälle größer. Flow, Flow, Teer komm rüber. Größere Steine lassen sich im Schatten immer schwerer sehen, einer haut mich fast vom Sattel. Dann endlich der Teer der 279! 19:20 Uhr Sunset (20:20 UT Time).
    Um 19:30 erreichen wir frisch und gutgelaunt unseren Langen, um 19:45 hängen die Räder wieder hinten und unser Krempel liegt verstreut auf dem Boden im RV, um 19:50 Uhr ist es zappenduster, unten im Tal und ohne Mond einfach nur schwarz. Punktladung. Vor 10 Stunden sind wir von hier aufgebrochen und unsere Hinterteile spüren wir überhaupt nicht, nichts, nada, als wären wir überhaupt nicht geradelt und das hatte ich noch nie. Komisch, komisch und das bei 10 Stunden.
    Da man ja hier nicht über Nacht bleiben darf, machen wir uns auf die Suche nach einer Campsite am Colorado. Als wir den Bootsanleger gegenüber dem Trailhead zum Hiking Trail des Corona Arch komme, biege ich rechts ab auf den Schotterplatz und sehe nix. Die Scheinwerfer leuchten schlicht nicht weit genug. Ich sehe nur Group Site B und ein großes Firepit im Boden, davor stelle ich mich hin, um 21 Uhr UT Time wird wohl keiner mehr kommen und im Stockdunkel habe ich keine Lust auf den Campsites am Fluß noch einen Ast mitzunehmen. Zudem haben wir Hunger, seid wir im Womo sitzen. Generator an, Shrimps auftauen, Nudel in die Pfanne, essen, rauchen den Schlaf des Gerechten empfangen. Aus, Schluß, Ende, Gute Nacht.

    Geradelt: ca. 65km



    Ende Teil 2




    Auf Youtube Video 20: Shafer Trail
    Auf Vimeo Video 20: Shafer Trail

  • Alles nachgeradelt... ich hab dicke Beine, bin aber begeistert... alle Ecken kenne ich und ich wüsste einige, in die ich mit so einem Monster nicht Gefahren wäre... wow, da geht was... toller Bericht, für eine Videokamera beeindruckende Bilder und sehr cool geschrieben... (:hutab:)


    Dankeschön, macht Spass... :)

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