Hallo Andrea,
auch ich reise jetzt mit und habe gleich ein neues ToDo auf meiner Liste: Big Bend.
Toller Bericht!
Und bitte mehr!
LG Silvia
Hallo Andrea,
auch ich reise jetzt mit und habe gleich ein neues ToDo auf meiner Liste: Big Bend.
Toller Bericht!
Und bitte mehr!
LG Silvia
Danke, Silvia
Big Bend war wirklich klasse, auch trotz der weiten Anreise. Man sollte nur einfach aufgrund dessen und wegen der Weitläufigkeit des Parks ein Park Tage da bleiben. Ich habe noch nie einen so schönen Nachthimmel gesehen wie da - wenn man da das richtige Equipment und das nötige Kennen hat, kann man phantastische Fotos von der Milchstraße schießen. Lichtverschmutzung gibt es dort nicht, der nächste Ort ist mehr als 30 Meilen entfernt (Terlingua).
LG
Andrea
Hallo Andrea,
deine Gedanken über "Big Bend" teile ich absolut. Wir waren auf allen Trails dort einsam unterwegs - keine Menschenseele. Nur die Begegnung einer Tarantel hatten wir auch.
Herrlich, oder? Ich habe nie wieder irgendwo soviel Ruhe empfunden wie dort...
Tag 10 – van Horn – Guadalupe Mountains – Carlsbad
28.11.2010
Heute geht´s früh raus, wir wollen in den Guadalupe Mountains wandern und müssen anschließend noch weiter bis nach Carlsbad fahren.
Als wir aus unserem Motel rausgehen, schwant uns schon nichts Gutes. Der Himmel ist zwar wieder super blau, aber es sind nur ca. 3 Grad und sehr stürmisch. Wir haben vorher schon gelesen, dass man auf den Guadalupe Peak nicht rauf kann, wenn es windig ist, da der Weg über einen ziemlich freiliegenden Bergrücken geht und viel zu gefährlich wäre. Aber wir haben noch Hoffnung, dass es vor Ort vielleicht doch besser ist.
Wir können schon bald die ersten Züge der Berge sehen.
Schon von weitem kann man den Guadalupe Peak sehen. Der vorliegende Peak ist El Capitan – sehr einfallsreich sind sie bei ihren Namen ja nicht.
Während der Fahrt merken wir schon, dass der Wind eher noch zunimmt, und vor Ort angekommen, zerschlägt sich die Hoffnung.
Die Ranger raten dringend davon ab, auf den Peak zu laufen und zeigen uns ein paar Bilder, auf denen man Leute auf dem Trail fast wegfliegen sieht und das bei deutlich weniger Wind als heute. Nun denn, nicht zu ändern; da wir ja nochmal in die Gegend wollen, bleibt dann auch hier noch ein Ziel.
Bei der Anfahrt hatten wir zunächst den Eindruck, dass es hier sehr karg ist, aber schon beim Visitor Center sieht man, dass das nicht so ist.
Hier sieht man nochmal El Capitan
Empfohlen wird uns der Mc Kittrick Canyon Trail, insgesamt hin und zurück 6,8 Meilen. Der Trailhead liegt ein paar Meilen weiter die Straße runter und ist eine Day-Area, d.h. mit Sonnenuntergang um 17:15 wird das Tor geschlossen. Das sollte jedoch kein Problem sein, da es noch zeitig am Tag ist.
Wir sind in wenigen Minuten am Trailhead und stiefeln gleich los, nachdem wir uns in die ausliegende Liste eingetragen haben. Das hatten wir auch noch nicht; man muss kein Permit beantragen, sondern füllt nur die Liste aus und hat somit das Permit. Am Ende muss man sich dann wieder austragen; wahrscheinlich dient das den Rangern vor Schließung der Schranke zur Kontrolle, dass alle wirklich die Area verlassen haben.
Es ist empfindlich kalt und deswegen legen wir ein ziemliches Tempo vor, bis uns warm wird. Der Trail ist eben und gilt als leicht-moderat, es geht mal über steinigen Terrain, aber immer flach voran.
Die Natur ist wunderschön, da es hier relativ viele Ahornbäume gibt, muss der Indian Summer auch ziemlich beeindruckend sein. Es sind diesmal einige Leute auf dem gleichen Trail unterwegs wie wir, was wohl dem Wind geschuldet ist, der auch andere vom Peak abgehalten hat.
Es geht mehrfach über einen kleinen Creek, den man aber leicht überqueren kann.
Es sind Steine gelegt, über die man gehen soll; man soll nicht ins Wasser treten, um die fragile Natur nicht zu zerstören.
Auch sonst ist der Weg leicht zu erkennen
Wir erreichen das erste Zwischenziel, das Pratts Cabin
Wallace Pratt hat dieses Gebiet 1921 zum ersten Mal gesehen und sich direkt in die Umgebung verliebt. 1929 hat er einen Großteil des Landes gekauft, die „Manzanita Ranch“ gebaut und dann 1930 dieses Cabin errichtet, aus Stein wohlgemerkt. Leider kann man es nicht von innen besichtigen.
Es gibt hier auch eine Picknick Area, allerdings weht der Wind bald unser Essen vom Tisch, so dass wir auf die Rückseite des Cabins gehen und uns auf der Terrasse niederlassen. Hier ist es etwas windstiller und somit ganz gut auszuhalten. Es stehen noch zwei Liegestühle hier, auf denen wir uns häuslich niederlassen.
Frisch gestärkt machen wir uns dann weiter auf den Weg bis zum Endziel The Grotto.
Diese geschälten Juniper-Bäume sehen echt witzig aus
Es geht ein Stück durch den Wald
bis wir am Ziel eintreffen.
The Grotto – auch ein beliebter Name – ist eine halboffene Tropfsteingrotte, es gibt richtige Stalagtiten, die durch das Wasser gebildet werden, was durch die Decke hindurchdringt.
Das gibt schon einen klitzekleinen Vorgeschmack auf die Carlsbad Caverns, die morgen auf unserer Liste stehen.
Eine ziemliche große Gruppe von Amerikanern macht hier ihr Picknick. Da wir unseres ja schon hatten, laufen wir noch den kurzen Pfad in den Wald hinein bis zum Hunters Cabin
Auch dieses Cabin ist leider nicht zu besichtigen, so dass wir nur einen kurzen Blick durchs Fenster werfen und dann den Rückweg zum Trailhead wieder antreten.
Wenn man den blauen Himmel sieht, kann man kaum glauben, dass es doch ziemlich kalt war.
Wieder müssen wir mehrfach über den Creek
Der war schon ziemlich groß, hat aber brav fürs Foto stillgehalten, um dann nachher weiter seiner Wege zu gehen
Dieser Juniper ist nicht nur geschält, sondern hat eindeutig auch schon mal unter Feuer gelitten
Sie bieten schon immer ein tolles Motiv
Nach ca. 3h40min kommen wir wieder am Parkplatz an und tragen uns brav aus der Liste wieder aus.
Wir ziehen nochmal den Parkflyer zu Rate, weil wir noch ein wenig Zeit haben und gerne noch einen Trail laufen wollen.
Wir entscheiden uns für den Smith Spring Trail, 2,3 Meilen lang und auch wohl nicht zu schwierig zu laufen. Zum Trailhead fahren wir ein paar Meilen den Highway wieder zurück. Der Start des Trails geht von der Frijole Ranch aus, ein Museum, das gerade schließt, als wir eintreffen. Auch hier gibt es eine Schranke, obwohl dies keine reine Day-Use-Area sein soll. Wir sind verunsichert und halten gerade noch die Angestellte des Museums an, die sich anschickt, den Heimweg anzutreten. Sie beruhigt uns jedoch und sagt, dass wir ruhig den Trail noch laufen können, die Schranke würde nicht geschlossen.
Der Trail führt uns zunächst zur Manzanita Spring.
Es gibt hier einen kleinen künstlichen See, den sich die Familie Spring – die Siedler, die seinerzeit die Frijole Ranch bewohnt haben – angelegt haben, zum Baden, fürs Trinkwasser etc. Anschließend geht der Weg weiter in Richtung eines Canyons
und dann verlieren wir auch schon den Weg. Außer uns ist keine Menschenseele hier unterwegs, was uns eigentlich wundert, den die Smith Spring ist wohl ein beliebter Ort in der Dämmerung, an dem sich die Tiere dort zum Trinken versammeln. Hier ist schon mal das erste
Wir haben einen kleinen Flyer mit einer Wegbeschreibung, aber da wir mal wieder auf die Angaben mit Yards hereinfallen, folgen wir zunächst einem ausgetretenen Pfad in den Canyon, der aber nicht der offizielle Weg ist. Irgendwann geht es definitiv nicht mehr weiter, so dass wir wieder umkehren und dann nach einigen Mühen auch den richtigen Weg finden.
Es ist nun doch ziemlich steil, dazu geht es in den Canyon rein und wieder raus und langsam wird die Dämmerung immer größer. Irgendwie haben wir die Zeit doch mal wieder unterschätzt. Die Smith Spring liegt dann inmitten eines Waldes
aber es ist schon ziemlich dämmerig; von Tieren ist nichts zu sehen und irgendwie ist uns nicht ganz wohl bei dem Gedanken, in der Dunkelheit hier rumzukraxeln. Diesmal haben wir zwar die Kopflampe im Rucksack, aber dennoch möchten wir lieber vorher im Auto sein.
Der Trail ist diesmal ein richtiger Rundweg; wir haben schon in der Beschreibung gelesen, dass der Weg zurück einfacher ist und nicht ganz so steinig wie der Hinweg.
Das kommt uns sehr entgegen; wir laufen los und sehen unterwegs dann noch auf der anderen Seite des Canyons eine ganze Herde Rehe, die auf dem Weg Richtung Quelle ist
Sie beobachten uns argwöhnisch, aber da wir auf der anderen Seite des Canyons sind, laufen sie nicht weg.
Den Rest des Weges laufen wir dann wirklich und kommen mal wieder fast mit dem letzten Licht nach insgesamt 1h15min ziemlich aus der Puste am Auto an.
Schnell noch ein paar Fotos von der Frijole Ranch
Die Schranke ist zum Glück auch wirklich offen, so dass wir ohne Probleme auf den Highway kommen und weiterfahren bis nach Carlsbad; wir verlassen heute Texas und fahren nach New Mexico. Wir checken im Best Western ein
Dann füllen wir noch unsere Vorräte im Walmart wieder auf und fallen anschließend bei Dennis ein, einmal im Urlaub müssen es die Zesty Nachos sein!
Fazit: Die Guadalupe Mountains haben uns ausgesprochen gut gefallen. Ein relativ kleiner Park, nicht so überlaufen und mit toller Natur und vielen einsamen Wegen. Kommt gleich wieder mit auf die Nochmal-Liste.
Gefahrene Meilen: 163
Gelaufene Meilen: 9,1
Tag 11 – Carlsbad Caverns – Lordsburg
29.11.2010
Es sind 8 Grad, der Himmel ist strahlend blau, aber durch den immer noch herrschenden starken Wind schweinekalt. Daher freuen wir uns auf die Höhlen, in denen konstant 13 Grad herrschen. Dennoch ist mir ein bisschen mulmig, da ich unter Klaustrophobie leide, aber die Höhlen muss ich einfach sehen.
Von Carlsbad aus fahren wir wieder den HW 180 ein Stück zurück nach Süden. Bei Whites City geht es über einen 7 Meilen Scenic Drive ein Stück weiter rauf bis zum Visitor Center. Wir steigen aus dem Auto aus und der Wind reißt uns fast die Tür aus der Hand, also rennen wir fast ins Visitor Center.
Das gesamte Höhlensystem der Carlsbad Caverns hat gigantische Ausmaße. Knapp 50km unterirdischer Wege sind miteinander verbunden und darüber hinaus gibt es noch weitere nicht oder nur teilweise erforschte Höhlen, die dem normalen Besucher nicht zugänglich sind. Ich habe vor kurzem einen Bericht in der Geo gelesen, in dem ein Team von Journalisten einige Forscher in das Höhlensystem begleitet hat. Allein bis zum Bestimmungsort waren die mehrere Tage unterwegs, sie mussten sich teilweise durch riesige Höhlen abseilen und viele Meter auf allen Vieren durch enge Kanäle kriechen – für mich eine echte Horrorvorstellung.
Man kann mehrere Touren in die Höhle unternehmen, einige gehen nur mit einem Führer und andere kann man auf eigene Faust machen. Vom Visitor Center führt ein Aufzug nach unten in den Big Room, aber ich kann mich nicht überwinden, den zu benutzen. Daher wählen wir den Zugang über den Natural Entrance, der einzige öffentliche Zugang, der ohne Aufzug zu erreichen ist.
Und hier der Natural Entrance
Nach einer kurzen Belehrung durch einen Ranger (keine anderen Getränke außer Wasser, keine Lebensmittel „and quiet please“) laufen wir los.
Es geht 1,25 Meilen steil nach unten, aber richtig steil. Man hat uns vorher gewarnt, dass dies nicht gerade knieschonend ist und ausnahmsweise haben die Ranger auch mal nicht übertrieben.
Wir kommen als erstes in die Bat Cave. Dort leben im Sommer (von Mai bis Oktober) zig-tausende Fledermäuse. Jeden Abend kann man vom Amphitheater, was sich direkt außerhalb des Natural Entrance befindet
dieses Spektakel beobachten. Ende November sind die Fledermäuse zum Überwintern in Mexiko, so dass wir dies leider nicht sehen können. Naja, wir kommen ja nochmal wieder…
Kurz nach der Bat Cave kommen wir in die Twilight Zone. Das natürliche Licht von oben wir immer schwächer, bis schließlich ohne Beleuchtung des Weges und einzelner Formationen nichts mehr zu sehen ist. Die Beleuchtung ist sehr spärlich, so dass nun endlich mal die Stirnlampe zum Einsatz kommt.
Die Höhle ist unglaublich schön und riesig; es geht vorbei an Devils Den, dem Witches Finger und dem Iceberg Rock, und das alles steil nach unten. Da es sich um eine Tropfsteinhöhle handelt, ist es natürlich feucht und teilweise auf dem Weg so glitschig, dass man sich am Geländer festhalten muss. Und immer noch geht es weiter nach unten bis zum Green Lake Room.
Es gibt nicht viele Fotos, weil es für meine Kamera zu dunkel war, aber ein paar kann man zumindest anschauen
Nun wird mir doch etwas komisch, der Gedanke, so tief unter der Erde zu sein, dazu die feuchte Luft, die das Atmen schwer macht, macht mir nun doch zu schaffen und eigentlich möchte ich jetzt gerne zurück. Kurz vor dem Big Room sehen wir dann auch den Zutritt zum Aufzug und ein paar Meter weiter ist dann eine Underground Rest Area mit Picknick-Area (wofür braucht man eine Picknick-Area??? Ich denke, man darf hier nichts essen????), Souvenirshops, Restrooms und einem Getränkestand. Unglaublich, und das ganze 800 Fuß unter der Erde, sowas kann es auch nur in Amerika geben!
Von hier aus kann man dann noch die Self-Guided Tour durch den Big Room machen, die ist nochmal 1,25 Meilen lang und geht logischerweise noch weiter nach unten. Ne, mir reicht‘s nun wirklich und ich will wieder raus ans Tageslicht. Der Aufzug reizt mich noch immer nicht wirklich, auch wenn ich dann deutlich schneller draußen wäre, also machen wir uns auf den gleichen Weg wieder zurück durch den Natural Entrance nach draußen, d.h. den ganzen steilen Weg zurück. Aber wir sind ja gut im Training, so dass wir schneller wieder draußen sind, als der Weg nach unten gedauert hat. Insgesamt haben wir für die 2,5 Meilen 1h45min gebraucht.
Außer uns sind nur sehr wenige Leute den Weg gelaufen, so dass die Tour sehr ruhig war. Und diejenigen, die runterlaufen, nehmen normalerweise rauf den Aufzug. Die Ranger am Natural Entrance waren auch mehr als erstaunt, dass hier jemand zu Fuß wieder zurückkommt. Aber so haben wir zumindest noch ein kleines Sportprogramm gehabt. Der Einstieg bis zum Big Room entspricht ungefähr der Höhe eines 80 stöckigen Gebäudes, dann können wir ja demnächst am Treppenlauf auf das Empire State Building teilnehmen
Wir laufen noch durch den Bookstore und spielen Ranger
… ein Foto vom Weihnachtsbaum im Souvenir-Shop
Wir kaufen noch ein paar Souvenirs, holen den üblichen Stempel und machen uns dann auf die Weiterfahrt Richtung Lordsburg. Wir fahren über die 180 aus New Mexico wieder nach Texas und an den Guadalupe Mountains vorbei bis nach El Paso, wo es dann endlich nochmal einen Starbucks Kaffee gibt. Ansonsten lassen wir die Stadt links liegen, da wir im Reiseführer auch nichts Interessantes entdecken konnten.
Kurz darauf verlassen wir dann Texas endgültig. „Don´t mess with Texas!“ – uns hat es super gefallen und nun können wir auch den Spruch nachvollziehen.
Über Las Cruces geht es weiter auf der I10 bis nach Lordsburg. Lordsburg liegt kurz vor der Grenze zu Arizona und wir wollten dort in der Nähe eigentlich die Ghosttowns Shakespeare und Steins besuchen. Da uns aber das Wanderfieber gepackt hat und uns der Chiricahua NP im Südosten von Arizona doch sehr reizt – wir haben im Internet Fotos gesehen, die uns dort hin locken – beschließen wir, die Ghosttowns links liegen zu lassen und den Tag in Chiricahua zu verbringen. Somit fällt auch Tombstone ins Wasser.
Wir übernachten in Lordsburg im Best Western und essen der Einfachheit halber gleich im angeschlossenen Kranberrys Family Restaurant zu Abend. Das Essen ist einfach, gut bürgerlich, aber ausgesprochen gut. Ich habe vorne in der Vitrine beim Reinkommen die Cinnamon Rolls gesehen, da kann ich nicht widerstehen und gönne mir dann noch einen zum Dessert – göttlich!
Wir ziehen uns früh aufs Zimmer zurück und buchen unsere geplante Route dann noch ein bisschen um. Wir verkürzen die 2 vollen Tage San Diego auf einen und buchen dafür noch 1 zusätzlichen Tag in Tucson. Das geht alles reibungslos und ist schnell erledigt. Und nun freuen wir uns zunächst auf morgen und Chiricahua.
Gefahrene Meilen: 336
Gelaufene Meilen: 2,5
To be continued…
In die Höhle müssen wir auch mal. Waren letztes Wochenende schon zum Ueben in der Atta-Höhle im Sauerland.
Die kannte ich noch nicht, musste erstmal googlen. Sieht aber auch klasse aus!
LG
Andrea
Ja, die ist wirklich sehenswert. Allerdings ziemlich eng...
Ja, die ist wirklich sehenswert. Allerdings ziemlich eng...
Dann muss ich mir das noch mal genauer ansehen...
Tag 12 – Lordsburg - Chiricahua National Monument - Tucson
30.11.2010
Chiricahua ist ein kleines National Monument; es liegt im Südosten von Arizona kurz hinter der Grenze von New Mexico. Es hat den Beinamen „Land of Standing Up Rocks“, was uns neugierig gemacht hat.
Der Himmel ist strahlend blau und verspricht tolle Fotos, dennoch ist es eisig kalt bei -5 Grad C. Fast alle unsere Vorräte, die wir im Auto gelassen hatten, sind über Nacht eingefroren; die Bananen könnte ich als Hammer verwenden.
Die Fahrt nach Chiricahua dauert länger als gedacht, zudem kommen wir beim Tanken in einem Jerky-Shop mit dem Inhaber ins Gespräch und quatschen uns mal wieder fest.
Und wir verlassen New Mexico wieder und kommen nun nach Arizona.
Wir fahren zunächst zum Fort Bowie
stellen aber dort fest, dass man ca. 2 Meilen laufen muss, bevor man zum Fort kommt. Es ist schon deutlich später als geplant, so dass wir uns das schenken und weiterfahren nach Chiricahua
Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center und einem Gespräch mit der Rangerin bezüglich Wanderempfehlungen machen wir uns auf dem Scenic Drive auf den Weg zum Echo Canyon.
Zunächst müssen wir aber noch ein paar Minuten am Visitor Center ausharren, da gleich eine ganze Horde Rehe in direkter Nähe durch den Wald stapft; ich werde zwar kritisch beäugt, aber wohl als harmlos eingestuft, denn sie lassen sich auf ihrem Weg von mir nicht stören und stapfen in Ruhe weiter durch den Wald.
Anschließend dann auf dem Weg über den Bonita Canyon Drive sind wir gleich von der Natur gefangen. Die Felsen/Hoodoos erinnern uns stark an Bryce und lassen unsere Erwartungen noch höher steigen.
Am Echo Canyon (der Name muss ein gutes Omen sein! Wir kennen schon einen Echo Canyon im Zion, auf dem man auf dem Weg zum Observation Point vorbeikommt) parken wir unseren Ford und werfen uns in mehrere Schichten unserer Wanderkleidung; aufgrund der Höhe ist hier die Temperatur nochmal gefallen, so dass jetzt rund -8 Grad C herrschen. Gut ausgestattet ziehen wir dann gleich los; wir wollen über verschiedene Trails bis zum Heart of Rocks laufen und haben mal wieder die Zeit im Nacken; schließlich ist es schon 11:30 und Sonnenuntergang ist heute um 17:14, und wir wollen unbedingt vor der Dunkelheit wieder aus den Canyons heraus sein.
Es geht ziemlich einfach los, der Weg ist gut befestigt und führt zunächst in den Canyon
immer weiter geht es nach unten und ich freue mich, dass es mal über Waldboden geht, allerdings nicht lange, dann ist es auch vorbei mit dem guten Weg und es geht steinig weiter – sind wir ja mittlerweile schon gewohnt; irgendwie haben alle unsere Wanderungen immer das gleiche Problem. Hier kommt aber noch erschwerend hinzu, dass teilweise Schnee liegt bzw. der Schnee geschmolzen und dann wieder zu Eis gefroren ist. Das macht einige Stellen schon schwierig und wir müssen stets ein Auge gut auf dem Weg halten, was bei der Umgebung sehr schwer fällt.
Wir folgen zunächst dem Ed Riggs Trail und schwenken dann in den Mushroom Trail.
Nach nicht allzu langer Zeit sehen wir bereits durch die Baumwipfel die ersten Hoodoos.
Und so geht es dann auch weiter. Dazu im Hintergrund dieser unglaublich blaue Himmel, so dass es immer schwerer fällt, den Blick auf dem Boden zu lassen.
Mittlerweile sind wir auf der anderen Seite des Canyons nun wieder im Aufstieg. Wir kommen aufgrund der Höhe und der Kälte ganz schön aus der Puste, aber zumindest frieren wir nun nicht mehr.
Dann kommt auch schon der Mushroom Rock in Sicht. Ein Schild am Wegesrand weist freundlicherweise darauf hin, da man ihn sonst durch die Baumwipfel auch leicht verpassen könnte. Der Fels sieht wirklich aus wie ein Pilz, erstaunlich.
Danach geht’s noch ein Stück weiter auf dem Mushroom Trail, bevor wir dann in den Big Balanced Rock Trail einschwenken. Es geht steinig weiter, doch bald schon sind wir aus dem Wald raus und laufen nun ein ganzes Stück über einen Bergrücken,
wieder mit tollen Aus- und Anblicken.
Nun sind wir zwar in der Sonne, aber leider fehlt hier der Windschutz und obwohl der Wind nicht mehr so stark ist wie an den vergangenen Tagen, beißt er in der Kälte schon ganz schön im Gesicht.
Nach allen Seiten haben wir nun Aussicht auf die wundervollsten Felskonstruktionen, die uns schwer begeistern. Nun kommt auch schon wieder ein besonders ausgefallener Fels in Sicht, das ist bestimmt der balanced rock
… oder vielleicht doch der hier?
Hm, weder noch, wie sich später rausstellen wird.
Es geht unvermindert toll weiter
DAS ist der Big balanced Rock, dank Schild nicht zu verpassen, aber den hätte wohl keiner übersehen…
Es ist doch immer wieder erstaunlich, was die Natur sich so einfallen lässt. Es juckt uns schon ein wenig in den Füßen, doch mal hochzuklettern und den oberen Fels anzustuppsen, aber selbstverständlich lassen wir Füße und Finger davon.
Nun gelangen an unser eigentliches Ziel, den Heart of Rocks Trail. Dieser Trail ist ein Rundweg von ca. 1,1 Meile, der am Ende wieder automatisch auf den Big Balanced Rock Trail mündet.
Und nun sind wir endgültig gefangen – in einem Wonderland of Rocks. Wir brauchen für den eigentlich ja nur kurzen Weg ziemlich lange, zum Teil grenzt es schon fast an Kletterei – und das Eis macht es auch nicht gerade leichter –
aber hauptsächlich ist es der Tatsache geschuldet, das wir uns einfach nicht losreißen können.
The old Maid
Es gibt ein Kamel, das in die Ferne schaut
Pinnacle
Punch and Judy (2 Charaktere aus einer Puppenshow)
Thors Hammer
Es gibt Felsen, die aussehen wie ein küssendes Paar
… eine Duck on a Rock
Und unzählige andere tolle Felsen
Wir haben das Gefühl, als wären wir in einem verwunschenen Garten, in dem Menschen und Tiere in Stein verwandelt wurden und nur auf einen Zauberspruch warten, um wieder zum Leben erweckt zu werden. Am liebsten würden wir noch viel länger bleiben, aber uns sitzt leider die Zeit im Nacken und wir wollen unbedingt vermeiden, im Echo Canyon im Dunkeln bei der Eiseskälte über die Felsen zu klettern. Also machen wir uns schweren Herzens wieder auf den Rückweg, auf dem gleichen Weg, auf dem wir auch hergekommen sind.
Wieder vorbei am Big Balanced Rock
Da im Canyon schon Schatten ist, ist es nochmal kälter geworden, so dass wir noch einen Schritt schneller laufen, damit uns warm bleibt. An einer windstillen sonnigen Stelle wollen wir ein Picknick machen, aber da wir gleich zu frieren anfangen, bleibt es nur bei einem kurzen Imbiss und wir machen uns schnell wieder auf die Socken.
Es gibt noch einen Umweg zum Inspiration Point, der ca. 1 Meile One-Way beträgt, aber irgendwie zieht es uns nun doch zurück ins warme Auto und außerdem drängt die Zeit; im Winter geht die Sonne nun mal leider schon so früh unter.
Da das erste Stück des Weges beim Beginn der Wanderung ja nach unten führte, müssen wir im Umkehrschluss nun das meiste Stück nach oben laufen; so wird uns zum Abschluss nochmal richtig warm.
Nach ca. 6,8 Meilen und 4h15min sind wir wieder am Auto. Ziemlich geschlaucht diesmal, da die Kälte und die Höhe zusammen mit der Kraxelei über zum Teil vereiste Felsen uns doch viel Kraft gekostet hat.
Fazit: Wir sind super begeistert von Chiricahua und sehr froh, dass wir uns für dieses National Monument entschieden haben und die Ghosttowns Steins und Shakespeare geskippt haben. Dies war absolut die richtige Entscheidung. Und es steht jetzt schon fest, dass wir auch hierhin nochmal wiederkommen werden; mit mehr Zeit, vielleicht auch nicht gerade in der tiefsten Kälte, und dann mit dem Big Loop als Ziel.
Aber jetzt geht es erstmal weiter nach Tucson, wo es hoffentlich etwas wärmer ist. Dort warten nach dem Umbuchen nun 2 volle Tage Saguaro auf uns, auf die wir uns jetzt schon freuen; noch ein paar schöne Wanderungen und ENDLICH Saguaro Kakteen.
Wir haben ein Holiday Inn Express im Norden von Tucson gebucht, dort liegt praktisch direkt daneben das Texas Roadhouse Steakhouse. Da wir bisher noch kein Steak hatten, sind wir uns gleich einig. Der Laden ist toll, die Steaks sind phantastisch und günstig ist es außerdem. Da kann man glatt nochmal hin.
Wir hoffen nun morgen auf ein paar Grad mehr und freuen uns auf Saguaro West.
Gefahrene Meilen: 225
Gelaufene Meilen: 6,9
To be continued…
Tag 13 - Tucson Teil 1
01.12.2010
Saguaro Nationalpark – Tucson Mountain District (Saguaro West)
Heute geht es endlich in den Saguaro. Ein Blick aus dem Fenster zeigt einen wunderschönen blauen Himmel, der nur mit ein paar sehr wenigen Schleierwolken verziert ist. Leider sind es nur 6 Grad, aber wir hoffen, dass es über Tag wohl noch ein bisschen wärmer wird.
Der Nationalpark ist durch die Stadt Tucson getrennt, im Westen befindet sich der Tucson Mountain District und im Osten der Rincon Mountain District. Beide Parks beherbergen natürlich die Saguaro- und weitere Kakteen-Arten, der Westteil ist jedoch nicht so hoch wie der Ostteil. Da wir 2 volle Tage Zeit haben, wollen wir uns beide Teile ansehen, aber zunächst geht es in den Westteil.
Nach dem Frühstück im Hotel geht’s los, erstmal natürlich ins Visitor Center, um uns mit den aktuellen Unterlagen (Park-Newspaper und –Folder) auszustatten und ein paar Tipps zu holen, welche Hiking Trails empfohlen werden. Zunächst schauen wir uns jedoch die Slide Show an, die uns schon mal mit ein paar wunderschönen Bildern Lust auf mehr macht. Zum Ende der Slide Show wird dann die Verdunkelung hochgefahren, was einen spektakulären Ausblick aus einem Panorama-Fenster auf ein paar sehr eindrucksvolle Saguaro-Kakteen freigibt.
Irgendwie sitzt uns noch die Wanderung von gestern (Chiricahua bei -10 Grad) in den Knochen; obwohl es nun langsam deutlich wärmer ist bei ca. 12 Grad, kommen wir nur schwer in die Gänge und entscheiden uns daher für einen der kürzeren Wanderwege: den Sendero Esperanza Trail.
Wie auch in Chiricahua sind viele der Wanderwege miteinander verbunden, d.h. es gibt immer wieder Abzweigungen, wo man dann auf anderen Wanderwegen weiterlaufen kann. Wir beschließen, bis zu der Wegkreuzung mit dem Hugh Norris Trail zu laufen (ca. 1,7 Meile) und dann wieder umzukehren.
Vom Visitor Center fährt man zunächst über eine unbefestigte Straße in den Bajado Loop ein. Die Straße ist recht gut zu befahren, dennoch kommt man natürlich nur langsam vorwärts – was zumindest zum Teil auch an den tollen Ausblicken und ständigen Foto-Stopps liegt.
Am Trailhead angekommen, legen wir erstmal Sonnenschutz auf. Ist schon ein wenig bizzar; gestern noch mit Handschuhen, Mütze und dicker Winterjacke brauchen wir nun heute Sonnenschutz, Sonnenhut und ein Hemd – mittlerweile sind wir bei knapp 15 Grad ***freu***
Die Saguaros wachsen hier wie Unkraut
Es geht gleich super los; der Trail führt durch eine Art ausgetrocknetem Wash und geht stetig, aber nur leicht bergauf.
Ich mache ein Foto nach dem anderen; die Saguaros vor dem unglaublich blauen Himmel bieten ein tolles Motiv.
Natürlich finden sich auch jede Menge anderer Kakteen wie z.B. den allseits vorhandenen Prickly Pear, den Ocotillo und verschiedene andere Arten.
Barrel Cactus
Ocotillo
Die Sllde Show im Visitor Center war hinterlegt mit der Stimme eines Indianers aus einem benachbarten Stamm. Er erzählte davon, dass ein alter Glaube besagt, dass alles mit der Erde eins ist und somit auch immer etwas von einem Menschen in einem Saguaro drin steckt. Bei manchen kann man das wirklich fast sehen: es gibt Saguaros, die die Arme wie zum Willkommen geöffnet haben, manche, die wie ein Paar eng beieinander stehen und wieder andere, die fast ein Gesicht haben.
Unglaublich sind diese Kakteen, sie werden bis zu 5m hoch und bis zu 200 Jahre alt. Arme entwickeln sie übrigens erst ab einem Alter von 75 Jahren.
Der hier ist also noch ziemlich jung
Wir folgen dem Weg weiter, stetig nach oben, und beim Laufen wächst auch wieder unserer Ehrgeiz; außerdem tut die Wärme richtig gut.
An der besagten Wegkreuzung angekommen, beschließen wir daher, doch noch ein wenig auf dem Hugh Norris Trail weiterzulaufen und zwar zumindest bis zum ersten Peak, dem Amole Peak. Dieser ist nicht weit entfernt, das müsste eigentlich zu schaffen sein.
Der Bajado Loop Drive wird zum Sunset geschlossen und das ist heute um 17:15. Wir liegen aber noch gut in der Zeit und machen uns daher an den Anstieg zum Amole Peak. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Peak, d.h. es geht nun schon steiler bergauf und – wie immer – wird der Weg auch steiniger. Höher und höher geht es und jeder neu vor uns auftauchende Peak ist dann doch nicht der richtige. Wir kommen dann auf einen Ridge und können mal auf die eine, mal auf die andere Seite ins Tal schauen. Als wir auf dem Amole Peak ankommen, stellen wir fest, dass es ja eigentlich nur noch 0,3 Meilen bis zum Wasson Peak sind.
Da wir uns nun wieder so richtig eingelaufen haben, wollen wir nun auch noch weiter, die Zeit sieht auch noch einigermaßen gut aus. Der Weg wird nun erst so richtig beschwerlich; zum einen geht es nun steiler bergauf, zum anderen wird es noch steiniger. Zunächst geht es über Stufen weiter und dann über Fels und Stein, bis wir dann schließlich auf dem Gipfel ankommen.
Der Wasson Peak ist der höchste Gipfel im West-Teil des Saguaro-Parks (4.687 ft) und bietet somit einen perfekten Rundblick über die Umgebung. Wir können die „Skyline“ von Tucson auf der einen Seite sehen
und auf der anderen Seite sehen wir weit unten, weit entfernt unser Auto in der Sonne blitzen – einfach zu erkennen, da wir die einzigen sind, die auf diesem Trail unterwegs waren.
Der Gipfel liegt genau in der Einflugschneise und die Flugzeuge, die Tucson anfliegen, fliegen praktisch genau über unseren Köpfen hinweg.
Der Gipfel ist der perfekte Ort für ein Picknick, allerdings haben wir mal wieder nicht soooo viel Zeit, da ja der Park um 17:15 die Schranke schließt und wir schließlich noch ein paar Meilen über die rough road zurückfahren müssen. Als wir gerade wieder los wollen, gesellen sich zwei Wanderer zu uns, die über den Kings Canyon Trail hochgekommen sind. Natürlich kommen wir mit ihnen ins Gespräch; er ist Amerikaner aus Chicago, sie Norwegerin und beide leben schon seit einigen Jahren in Norwegen. Wir quatschen uns fest und stellen so einige Gemeinsamkeiten fest; nach einiger Zeit dann auch mit Schrecken, dass die Sonne nun schon ein ganzes Stück tiefer steht. Deswegen drücken wir nun auf die Tube; die beiden biegen bald ab in Richtung Kings Canyon und wir wieder zurück zum Sendero Esperanza Trail.
Da auf dem Hinweg alles bergauf ging, geht es nun logischerweise wieder runter, was aber zunächst über die Felsen und die Stufen nicht ganz so einfach ist. Ab der Wegkreuzung, an der wir dann wieder auf den Sendero Esperanza trail einbiegen, wird es wieder leichter und wir folgen dem Wash, bis wir wieder am Auto sind.
Insgesamt sind aus den geplanten 3,4 Meilen dann 8 Meilen geworden, die wir in etwas mehr als 4h ohne Pausen gelaufen sind. Wir sind auch noch ausreichend vor der Schranken-Schließung wieder aus dem Nationalpark draußen; runter ging dann doch wesentlich schneller als rauf. Und auch, wenn uns die Unterhaltung mit dem US-Norwegischen Paar ein bisschen in Hektik versetzt hat, ist es doch das, was Amerika ausmacht: Man kommt immer und überall mit anderen Leuten ins Gespräch und führt so manche nette Unterhaltung.
Fazit: Der Weg ist sehr schön und hat uns viel Spaß gemacht. Die unterschiedlichen Kakteen haben uns sehr gefallen; wir waren vor 2 Jahren schon mal in der Gegend und hatten damals leider nur wenig Zeit, so dass wir jetzt den Tag richtig genossen haben. Ich habe mal wieder so viele Fotos gemacht, dass wir jetzt noch eine neue SD-Karte besorgen müssen, denn morgen haben wir noch einen vollen Tag im Ost-Teil des Parks vor uns (Rincon Mountain District).
Zum Abendessen geht es heute in den benachbarten Cracker Barrel. Erst kommen wir durch einen Country-Store mit den unglaublichsten Dingen und ein paar verrückten Weihnachtsbäumen, bevor man ins Restaurant gelangt.
Wir bestellen eine Platte mit allen möglichen Signature Dishes, sind aber nicht wirklich begeistert. Die Frühstückskarte sieht viel besser aus, so dass wir beschließen, am letzten Tag zum Frühstück nochmal herzukommen. Zum Abendessen muss nicht nochmal sein…
Gefahrene Meilen: 32
Gelaufene Meilen: 8
To be continued…
Tag 14 - Tucson Teil 2
02.12.2010
Saguaro Nationalpark – Rincon Mountain District (Saguaro East)
Nachdem wir gestern im Westteil des Saguario Nationalparks waren, wollen wir natürlich auch noch den Ostteil des Parks erkunden.
Der Weg von unserem Hotel in Marana dorthin ist deutlich weiter als gestern, wir fahren ein ganzes Stück über die I10 nach Westen und dann noch ein Stück weiter auf dem HW, insgesamt sind es ca. 35 Meilen one way.
Auch hier geht es natürlich erst ins Visitor Center, wo gleich ein paar besonders tolle Kakteen sind.
Die Ocotillos haben es mir irgendwie angetan. Sie sehen zwar so ziemlich karg aus, aber ein paar Tage später habe ich sie in Anza Borrego in grün gesehen. Sie geben bestimmt in der Blütezeit ein tolles Bild ab.
Dort erkundigen wir uns nach dem Zustand der Trails und klären ab, ob auch hier die Tore bei Sonnenuntergang schließen: Ja, auch hier, allerdings nur im Cactus Forest Loop Drive. Der Trailhead zu dem Wanderweg, den wir uns ausgeguckt haben, ist nicht in diesem Loop, so dass wir heute diese Sorge zumindest mal nicht haben.
Zunächst fahren wir jedoch den Cactus Forest Loop Drive einmal ab, wenn wir schon gerade da sind. Es geht ca. 9 Meilen durch einen wunderschönen Kaktuswald.
Der Weg ist auch ein beliebter Weg für Fahrradfahrer, so dass wir uns die Straße teilen müssen. Sie ist geteert, so dass wir die 9 Meilen schnell hinter uns bringen. Wir fahren dann zunächst aus dem Park raus zum Trailhead vom Douglas Spring Trail, der einige Meilen entfernt ist. Im Gegensatz zu den letzten Tagen stehen sogar mal Autos dort auf dem Parkplatz, so dass wir sicherlich einige Leute treffen werden.
Das Wetter ist toll, der Himmel so blau wie in den letzten Tagen und noch ein Stück wärmer, um 20 Grad C, so dass wir uns gut mit Sonnencreme einschmieren, bevor es los geht.
Der Weg geht zunächst recht leicht los, es geht stetig aber nicht zu steil bergauf. Auch hier sind viele Trails miteinander verbunden, so dass wir relativ häufig an Abzweigungen zu anderen Verbindungen vorbeilaufen. Die Ausschilderung ist mal wieder sehr gut, so dass man sich nicht verlaufen kann.
Hier gibt es auch eine Guest Ranch, die direkt an den Trail grenzt.
Wir bleiben auf dem Douglas Spring Trail, der bereits nach kurzer Zeit deutlich steiler und felsiger wird. Auch hier grenzt es fast wieder an Kletterei; nach oben ist das ja relativ einfach, aber runter wird nachher sicherlich wieder problematischer.
Zwischendurch geht es immer wieder über Stufen weiter.
Nach den Anstrengungen der letzten Tage und dem extremen Temperaturwechsel (Chiricahua -10 Grad, Tucson +20 Grad) sind wird ziemlich geschlaucht, so dass wir für die Kletterei über die Felsen relativ lange brauchen. Wir genießen jedoch den Tag, ohne den Druck im Hinterkopf zu haben, dass ja ein Tor geschlossen werden könnte.
Erstaunlicherweise treffen wir zunächst überhaupt keine anderen Wanderer, beobachten jedoch einige Rehe, die auf den Hängen zwischen den Kakteen herumkraxeln. Auch ein Roadrunner läuft vor uns über den Weg, so schnell, dass wir nur einen Blick erhaschen können.
Bald geht dann der Weg ab zu den Bridal Wreath Falls.
Laut Führer soll der Wasserfall angeblich immer Wasser führen, je nach Jahreszeit mal ein kleines Rinnsal oder ein reißender Fluss. Das glaube ich erst, wenn ich es sehe! Bereits nach kurzer Zeit kommen wir dort an und natürlich ist kein Wasser zu sehen, der Wasserfall und der Wash sind komplett trocken. Jedoch ist es hier wunderschön, so dass wir beschließen, eine Weile dort zu bleiben.
Wir machen ein ausgedehntes Picknick und sitzen noch eine ganze Weile im ausgetrockneten Wash und beobachten ein paar nahe Eichhörnchen beim Spielen.
Nach einiger Zeit machen wir uns dann wieder auf den Weg, entscheiden uns aber an der ersten Kreuzung, einen anderen Weg zurück zu wandern. So sehen wir was anderes als auf dem Hinweg und kommen vielleicht darum herum, über die vielen Steine und Felsen zu kraxeln. Auf den letzten 0,3 Meilen haben wir auch einige andere Wanderer getroffen; diese folgen aber alle dem direkten Weg zurück zum Parkplatz, so dass wir den Three Tanks Trail für uns alleine haben.
Wie der Name schon sagt, führt der Weg an 3 ehemaligen Tanks vorbei. Er ist deutlich länger als der Hinweg, aber erfreulicherweise weniger steil. Wir laufen bis zum ersten Tank – ein alter Tank halt, wenig spektakulär –
und folgen dann dem Wildhorse Trail bis zum Garwood Trail, der uns dann wieder zurück auf den Douglas Spring Trail und zum Parkplatz bringt.
Für die insgesamt 7,5 Meilen haben wir insgesamt 4h30min gebraucht.
Am Parkplatz streife ich noch ein wenig durch die Umgebung und mache noch ein paar Fotos.
Fazit: Der Weg war sehr nett, hat sich aber nicht viel von dem gestern unterschieden. Wir waren ja nur in den Foothills der Rincon Mountains unterwegs und dort ist die Natur sehr ähnlich dem anderen Teil des Parks, dem Tucson Mountain District. Ansonsten sind die Berge hier viel höher als auf der anderen Seite (über 8.000 ft) und weiter oben wird sich die Vegetation sicherlich ändern.
Zum Abendessen geht´s heute nochmal zum Texas Roadhouse, so dass wir nicht mehr groß laufen müssen.
Gefahrene Meilen: 80
Gelaufene Meilen: 7,5
To be continued…
Tolle Hikes habt ihr wieder gemacht!
Gibts noch einen Endspurt, bevor Mini Maus läuft?
Tolle Hikes habt ihr wieder gemacht!
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Ja, das stimmt! Und es war kein einziger dabei, der uns nicht gefallen hat.
Gibts noch einen Endspurt, bevor Mini Maus läuft?
Die letzten vier Tage stelle ich heute auch noch ein...
LG
Andrea
Tag 15 - Tucson – El Centro
03.12.2010
Heute müssen wir leider von Tucson aufbrechen. Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns, dass wir die vergangenen Tage richtig ausgewählt haben für unsere Wanderungen, denn es ist ziemlich bewölkt und vom blauen Himmel ist fast nichts mehr zu sehen.
Um uns für die lange Fahrt zu stärken, gehen wir zum Frühstück zu Cracker Barrel. Es gibt alles, was das Herz begehrt: Pancakes mit Sirup, Eier, Hashbrowns, Bacon, Biscuits, so dass wir nachher kaum noch Papp sagen können. Wir kommen mit der Kellnerin ins Gespräch, die uns erzählt, dass sie wegen der Pferde nach Arizona gezogen ist. Sie fragt uns ganz neugierig, ob es in Deutschland auch Pferde gibt (?)…
Bevor wir Tucson endgültig verlassen, wollen wir zunächst noch die Mission San Xavier del Bac besuchen. Sie ist eine der berühmtesten Missions im ganzen Südwesten und wird auch „weiße Taube des Südens“ genannt, weil sie strahlend weiß ist. Schon vom weiten kann man sie von der Interstate sehen, eben weil die weiße Farbe so strahlt.
Hm, jetzt beim Foto gucken fällt mir erst auf, dass auf dem rechten Turm wohl was fehlt.
Wir sind kaum in der Mission drin, da kommt gleich Bewegung rein. Obwohl laut Aushang gerade keine Messe ist, versammeln sich unglaublich viele Leute – fast alles Indianer – und auch der Pfarrer beginnt damit, den Altar zu schmücken und verschiedene Dinge bereitzulegen, so dass wir nicht stören wollen und schnell wieder verschwinden.
Als letzten Anlaufpunkt in Tucson wollen wir nun noch das Titan Missile Museum besuchen.
Das Museum ist der einzig noch bestehende Raketensilo, alle anderen wurden bereits nach dem kalten Krieg zurückgebaut und existieren heute nicht mehr. Bei dieser Station jedoch hat man sich darauf geeinigt, sie stillzulegen und den Atomsprengkopf abzubauen, aber als Museum weiterzuführen. Vor einigen Jahren wollten wir bereits in South Dakota eine Minute Man Missile Station besuchen, leider waren dort die Touren bereits ausverkauft, so dass wir dies leider nicht machen konnten.
Nun kann ich es meinem Freund nicht mehr abschlagen. Die Führung kostet 9,50 USD und da wir zu diesem Zeitpunkt die einzigen sind, bekommen wir nach einem kurzen Einweisungsvideo eine Einzelführung von einem ehemaligen Army-Mitarbeiter, der jahrelang auf einer anderen Raketenstation gearbeitet hat.
Der ältere Herr, der uns vor der Führung einweist, fragt uns neugierig, woher wir aus Deutschland kommen. Wir sind erstaunt, dass er gleich gemerkt hat, dass wir Deutsche sind. Als wir ihm erzählen, dass wir in der Nähe von Düsseldorf wohnen, antwortet er auf Deutsch „Und ich bin in Düsseldorf geboren.“ Seine Familie ist im 2. Weltkrieg schon auf der Flucht vor den Nazis nach USA geflohen, da war er 8 Jahre alt. Sein Deutsch ist erstaunlich gut, dennoch bittet er darum, das Gespräch in Englisch weiterzuführen, weil er sich damit sicherer fühlt. Ja, man trifft doch an den entlegensten Stellen immer wieder interessante Leute!
Bei den Titan Missiles handelt es sich um die größten landgestützten Atomraketen der USA mit nur einem einzigen Sprengkopf (Wasserstoffbombe). Gottseidank ist keine dieser Stationen jemals in Gebrauch gewesen, sie dienten mehr der Sicherung des Friedens im kalten Krieg, um das Gleichgewicht zwischen den Super-Nationen USA und UDSSR aufrechtzuerhalten.
Die Führung ist ganz interessant, erst werden uns die gesamten oberirdischen Anlagen gezeigt und anschließend die unterirdischen, inclusive Bedienungsraum.
Und da unser Führer selbst ein ehemaliger Mitarbeiter ist, kennt er sich bestens aus und kann alles genau erklären. Ich fühle mich in den unterirdischen Räumen nicht so wohl; gut, dass das nicht mein Job war. Der Zugang war seinerzeit, als die Anlage noch in Betrieb war, stark gesichert und nach einem ausgeklügelten System und diversen Schleusen kam man erst in den eigentlichen Bedienungsraum. Ein Team hat immer 24 Stunden Schicht gehabt und außer in den wenigen Sozialräumen mussten sich zwingend immer mindestens 2 Personen zusammen an einer Stelle aufhalten – aus Sicherheitsgründen. Nichts für mich! Mir wird schon komisch, wenn ich diese dicken Türen sehe, die heute gottseidank nicht mehr geschlossen werden können.
Falls es außer mir noch andere Trekkies hier gibt, sollten Euch die nächsten zwei Bilder eigentlich was sagen:
Richtig, hier wurde Teile des Films "Star Trek - Der erste Kontakt" gedreht.
Nach ca. 2h sind wir wieder raus aus dem Museum. Muss ich jetzt nicht unbedingt nochmal haben, aber was tun man nicht alles für seine Lieben
Nun geht’s weiter auf dem Weg nach El Centro. Die Fahrt ist ziemlich langweilig, mal wieder nur unterbrochen von den schon bekannten Check-Stationen der Border Patrol, die ja auf allen von Mexiko kommenden Straßen kontrollieren. Zusätzlich gibt es an der kalifornischen Grenze noch die Food-Control Station, die heute aber wenig motiviert ist und uns schnell durchwinkt.
Kurz hinter der kalifornischen Grenze kommen wir noch an den Imperial Sanddunes vorbei.
Außerdem merkt man gleich, dass Kalifornien pleite ist. Der Rastplatz auf der Autobahn ist deutlich schäbiger als alle anderen, die wir bisher auf der Route gesehen haben. Auch die Interstate selber ist merklich schlechter.
Irgendwie habe ich das noch immer nicht verstanden, ist Kalifornien nicht der Golden State? Irgendwie will doch jeder nach Kalifornien und mit Hollywood wohnt ja nun auch nicht gerade wenig Geld in diesem Staat. Trotzdem sind sie pleite und das ist hier an der Interstate nicht zu übersehen.
Wir haben nun eine Stunde gewonnen (Pacific Time) und kommen kurz nach Sonnenuntergang in El Centro an, wo wir uns bei „Beer ´n Burgers“ einen sensationell guten Burger gönnen. Morgen steht nun die letzte Wanderung auf dieser Reise an, es geht auf dem Weg nach San Diego noch in den Anza Borrego State Park – nach der Chihuahua und der Sonora-Wüste wollen wir nun auch noch in die Mojave.
Hier noch der Weihnachtsbaum in unserem Holiday Inn Express.
Fazit: Tucson hat uns wieder mal sehr gut gefallen und allein schon wegen der Saguaros kommen wir sicherlich noch mal wieder. Zudem gibt es noch einige offene Punkte, die wir nicht machen konnten (Sonora Desert Museum, Tombstone, Biosphere II (auch wenn wir da schon mal waren, Old Town Artisans, Kit Peak etc.), so dass wir einfach nochmal wieder kommen müssen. Kitt Peak steht schon länger auf unserer To Do Liste, weil das aber sehr hoch in den Bergen ist, sparen wir uns das für dieses Mal und werden das zu einer wärmeren Jahreszeit mal nachholen.
Gefahrene Meilen: 359
To be continued…
Tag 16 – El Centro – Anza Borrego State Park – San Diego
04.12.2010
Unaufhaltsam nähert sich unsere Reise dem Ende zu. Wir wollen heute von El Centro am Salton Sea vorbei und dann weiter durch den Anza Borrego State Park bis nach San Diego.
Es ist ziemlich bewölkt, relativ windstill und ca. 15 Grad. Ich glaube, das schöne Wetter ist nun endgültig vorbei aber nun ist es auch egal.
Zunächst geht es zum Salton Sea. Der Salton Sea ist der größe See Kaliforniens, allerdings ist er künstlich entstanden in Folge eines Dammbruchs am Colorado in 1905. Das Wasser floss in das bis dahin ausgetrocknete Imperial Valley und konnte noch 2 Jahre nicht unter Kontrolle gebracht werden. Der See hat mehrere Zuflüsse, aber keinen Abfluss. Dadurch ist er stark salzhaltig und droht immer mehr zu versalzen, was für die dortige Vogelwelt ein riesiges Problem darstellen würde. Seine Größe beträgt ca. 900km2, dies schwankt allerdings sehr, da aus den Zuflüssen regelmäßig Wasser entnommen wird.
Schon die Fahrt dorthin ist relativ trostlos. Wir fahren auf der 86 nach Norden, bis wir schon in der Ferne den See liegen sehen. Allerdings kommen wir zunächst nicht näher an den See ran, so dass wir in Salton City von der 86 runterfahren und dem Schild zu einer Bootsrampe folgen. Der Ort verdient den Namen City absolut nicht, so trostlos wie der Himmel aussieht ist auch der Ort und die Umgebung – und wie sich kurz danach rausstellt, auch der See. Es ist kaum jemand zu sehen, der Campground ist fast leer. Wir fahren bis zur Bootsrampe und laufen für ein paar Minuten am Ufer lang. Das Wasser am Rand des Sees ist eine schreckliche Brühe und dass der See so salzhaltig ist, kann man schon riechen – es riecht wie am Meer, allerdings noch intensiver. Wir schrecken eine Kolonie von Pelikanen auf, die sich aber schon bald wieder an der gleichen Stelle niederlassen.
Genauso trostlos wie auf den Fotos war es auch in Wirklichkeit; und irgendwie surreal.
Hier hält uns nun wirklich nichts, also machen wir uns wieder auf den Weg und fahren durch Salton City über die S22 in den Anza Borrego State Park. Der Park ist der größte State Park der USA und ca. 4x so groß wie die Fläche des Bodensees. Namensgeber für den Park war Juan Bautista de Anza, der 1775 von Mexiko aus zu einer Expedition mit 250 Menschen aufgebrochen ist und dabei durch diesen Park gekommen ist.
Der Park beginnt gleich hinter der Kreuzung mit der 86. Irgendwie erinnert er uns ein bisschen an Death Valley, es sieht ziemlich karg aus und der graue Himmel macht es auch nicht unbedingt besser. Ich muss zugeben, dass ich bisher nie ein Fan vom Death Valley war.
Obwohl Wochenende ist, sind nur wenige Leute unterwegs; an einer Parkbucht entdecken wir ein paar Wohnmobile und erst als wir ein Stück weiter fahren zu einem Aussichtspunkt sehen wir, dass einige Buggy-Fahrer hier durch die Berge kreuzen. Das macht bestimmt Spaß!
Wir fahren weiter und folgen der S22 ziemlich weit,
bis wir zum Visitor Center kommen. Wir gehen rein, zahlen brav den Eintritt – Stateparks sind ja im National Park Pass nicht enthalten – und unterhalten uns mit einer der freiwilligen Angestellten dort (sagt man im State Park eigentlich auch Ranger?). Der Tag ist schon fortgeschritten und irgendwie ist bei uns nun auch die Luft raus, so dass wir uns nicht für eine Wanderung entschließen können. Es ist auch nicht so einfach, eine zu finden; die Beschreibungen sind nicht so klar, wie wir es von den Nationalparks gewohnt sind. Die Rangerin (?) empfiehlt uns allerdings wärmstens den „Signature Hike“ zum Palm Canyon und lockt uns zusätzlich noch mit der Aussicht, eventuell ein Bighorn Sheep zu sehen. Der Weg ist nur 1,5 Meilen oneway, also lassen wir uns überzeugen. Und siehe da, als wir das Visitor Center verlassen, ist die undurchdringliche Wolkendecke aufgebrochen und mit etwas Sonne sieht der Park gleich viel schöner aus.
Es ist karg, sicherlich, aber die Berge strahlen von der Sonne angeleuchtet in den verschiedensten Farben. So langsam bekomme ich doch eine Vorstellung, wie es im Death Valley aussieht, wenn das Licht stimmt, denn mit jedem Moment gefällt es mir hier besser.
Wir laufen noch ein bisschen am Visitor Center durch den Kaktusgarten
Am Trailhead angekommen schnallen wir unsere Wanderstiefel an und marschieren los – bewaffnet mit einem kleinen trail guide, der am Trailhead ausliegt. Mal wieder gibt es entlang des Weges eine Marker, zu denen es im Guide dann Erläuterungen gibt.
Der Weg ist nett und führt stetig, aber nicht zu steil bergauf in den Canyon hinein.
Je weiter wir in den Canyon kommen, desto schöner wird die Vegetation. Da es vor nicht allzu langer Zeit geregnet haben muss, sind die Ocotillo-Kakteen hier mit Blättern versehen, was ihnen ein ganz anderes Aussehen verleiht als in der Chihuahua oder Sonora Wüste.
Es fliegen Unmengen von Hummingbirds hier rum; zuerst sehen wir sie gar nicht, weil sie ziemlich klein sind, allerdings ist ihr Summen nicht zu überhören. Es klingt fast wie Hummeln.
Und dann kriege ich doch einen aufs Foto
Sie sind ziemlich klein und sehen ganz knuffelig aus.
Der Himmel wird immer blauer, wer hätte das gedacht, dass es doch nochmal so hell wird
Es geht zunächst noch harmlos über Stufen weiter,
die wahrscheinlich in den 1930er Jahren vom Civilian Conservation Corps angelegt wurden – genau weiß man es aber nicht. Der Weg wird nur aber deutlich beschwerlicher, teilweise muss man über lose Baumstämme über den Creek balancieren – jawohl, hier ist endlich mal Wasser drin!
– und zum Teil über Felsen kraxeln. Dazu kommt noch, dass der Weg, je mehr wir uns der Oase nähern, die auch schon weithin sichtbar ist, immer weniger zu erkennen ist.
Vor uns läuft eine amerikanische Großfamilie mit x Kindern und jeder klettert über andere Felsen und sucht sich seinen eigenen Weg. Wir versuchen, brav dem eigentlichen trail zu folgen (Stay on path!), müssen aber mehrfach umkehren und neu suchen.
Unsere Wanderstiefel haben arg gelitten auf der Tour, vorne löst sich die Verklebung und zusätzlich ist noch mein Profil mehr oder weniger hin; bei Rainers Schuhen sieht es auch nicht viel besser aus. Das macht es nochmal schwieriger und einige Male stehe ich kurz vorm Ausrutschen.
Aber wir kommen unserem Ziel doch langsam näher
Schließlich kommen wir dann doch bei der Oase an.
Bei den Palmen handelt es sich um die einzige natürlich vorkommende Art in Kalifornien, der California fan palm. Mittlerweile wird sie mehr in Gartencentern verkauft und kommt nicht mehr so oft in der freien Natur vor.
Diese Art Bärte, die von den Palmwipfeln herunterhängen sind ein Schutz des Stamms vor Wasserverlust oder Insekten. Arglose Wanderer, die ein Feuer nicht richtig gelöscht haben, haben in der Vergangenheit bei einer der Palmen diese Bärte abgefackelt, was der Baum nicht überlebt hat.
Und auch einen kleinen Wasserfall gibt es hier
Wir halten uns nur kurz in der Oase auf und machen uns dann auf den Rückweg. Kurz hinter der Oase haben wir einen Wegweiser zu einem alternate trail gefunden, den wir für den Rückweg nehmen wollen, in der Hoffnung, dass es nicht so kletterig wird und außerdem ist es ja auch schöner, auf dem Rückweg noch was anderes zu sehen. Zunächst geht es auch relativ leicht los, der Weg ist am Anfang recht gut zu finden, aber irgendwann teilt er sich in zwei Wege auf. Im Trail Guide steht nichts über den alternate trail drin, so dass wir zunächst dem einen Pfad folgen. Wir kommen nicht so weit und finden dann kein Weiterkommen, also zurück und dem zweiten Weg gefolgt.
Dieser führt nach ein paar Minuten bis an den Canyon ran, aber definitiv geht es hier nicht runter, viel zu tief. Da wir den Parkplatz weit hinten sehen können, beschließen wir, einfach am Canyon Rand weiterzugehen, bis er flacher wird, wir rüber können und dann dem eigentlichen Trail folgen.
Es wird echt haarig und zu guter Letzt rutsche ich dann doch noch über einem Felsen aus, zum Glück ist es hier nicht mehr so tief. Wir kraxeln auf der anderen Seite hoch und kommen dann endlich wieder auf den eigentlichen trail, den wir auch schon hingelaufen sind. Das war ja noch ein Abenteuer zum Schluss! Wir treffen dort auch wieder auf die Wanderer, die wir schon an der Gabelung zum alternate trail gesehen haben. Sie erzählen uns, dass der alternate trail vor einigen Jahren eingerichtet wurde, als eine flash flood den eigentlichen trail fast völlig zerstört hat. So wissen wir nun zumindest, woher dieser trail kommt und warum man dem Weg so schwer folgen konnte.
Nach 2h20min (die Luft ist wohl wirklich raus, solange für diesen kurzen trail!!!) kommen wir am Parkplatz an und bereiten unseren Wanderstiefeln ein unwürdiges Ende, indem wir sie in einem der Mülleimer beerdigen. Die unterschiedlichen Bedingungen von Eis, Schnee, Kälte, Wärme, Sand und Felsen haben sie nicht überstanden. Das hat noch den zusätzlichen Vorteil, dass es uns Platz im Koffer verschafft für unsere Einkäufe und Souvenirs.
Wir fahren weiter, es geht nun durch die Berge nach San Diego. Die Sonne geht hier noch etwas früher unter als an den vergangenen Tagen, so dass wir bald durch undurchdringliche Dunkelheit fahren, vorbei am Cuyamaca Lake und verschiedenen winzigen Siedlungen. Die Gegend ist bestimmt wunderschön, es ist ein toller Sternenhimmel über uns, der uns wehmütig an den im Big Bend Park erinnert; leider können wir vom Umland aufgrund der Dunkelheit praktisch nichts sehen.
Unser TomTom geleitet uns sicher zu unserem Best Western in San Diego; wir haben uns zu einem Hotel am Harbour Drive entschieden, weil das nicht zu weit weg ist vom El Cabrillo NM, zu dem wir morgen wollen, unser letzter ganzer Tag. Zum Abendessen gehen wir zum gegenüberliegenden Italiener, weil wir keine Lust mehr haben, groß zu fahren. Das Essen ist nicht der Rede wert und den Namen des Restaurants haben wir auch schon wieder vergessen.
Gefahrene Meilen: 190
Gelaufene Meilen: 3
Fazit: Der Salton Sea ist keinen Besuch wert. Der Anza Borrego State Park hat uns auf den zweiten Blick gut gefallen. Falls wir nochmal einen Tag in der Gegend verplanen müssen, dann würden wir hier auch wieder hinkommen. Und ich glaube, ich muss dann doch nochmal irgendwann ins Death Valley.
To be continued…
bin immer noch dabei. Hab jetzt erstmal nachgelesen.
Im Vergleich zu den Kartchner Caverns sehen die Carlsbad Caverns sehr vertrocknet aus.
Ich hatte ja vorher noch nie ne Tropfsteinhöhle gesehen, aber jetzt weiß ich was
die da meinten mit "it's alive" Alles ist feucht und warm, überall tropft es und kleine Perlen lassen die Formationen schimmern.
Ansonsten sind die in Carlsbad sicher größer, oder ? Und man darf fotografieren
Hach Saguaros, ich liebe Sie ja. Weiter so.
Toller Bericht Andrea!
Die letzten vier Tage stelle ich heute auch noch ein...
LG
Andrea
Nur knapp 6% der Kinder kommen am errechneten Termin, also keinen Stress.
Meine Tochter gehört zu den 6% und an der Pünktlichkeit hat sich auch in den letzten 16 Jahren nichts geändert, das Schlimmste ist für sie, wenn jemand unpünktlich ist. Sie ist übrigens auch ein Löwe.
bin immer noch dabei. Hab jetzt erstmal nachgelesen.
Das ist schön
Im Vergleich zu den Kartchner Caverns sehen die Carlsbad Caverns sehr vertrocknet aus.
Ich hatte ja vorher noch nie ne Tropfsteinhöhle gesehen, aber jetzt weiß ich was
die da meinten mit "it's alive" Alles ist feucht und warm, überall tropft es und kleine Perlen lassen die Formationen schimmern.
Ja, den Eindruck hatte ich bei dem TV-Bericht über die Kartchner Caverns auch.
Ansonsten sind die in Carlsbad sicher größer, oder ? Und man darf fotografieren
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Ja, wir haben in Carlsbad ja nur an der Oberfläche "gekratzt".Unten geht es dann erstmal richtig weiter. Man kann noch den Big Room laufen, das ist auch noch mal ein relativ großes Areal. Außerdem gibt es noch weitere verschiedene Touren, die man aber nur geführt unternehmen kann. Ich glaube, man kann / könnte Tage da rum laufen. Die genauen Dimensionen kennt wahrscheinlich noch keiner. Und ja, fotografieren darf man, auch wenn meine Fotos nicht gerade der Hit geworden sind. Die Ixus ist im Dunkeln aber auch nicht so toll.
Hach Saguaros, ich liebe Sie ja.Weiter so.
Ich auch Und irgendwann muss ich wirklich mal im Mai hin, die Bilder von Bille von den blühenden Kakteen waren einfach sensationell.
LG
Andrea
ZitatDie Ixus ist im Dunkeln aber auch nicht so toll.
Widerspruch!
Ich habe schon einige Nachtaufnahmen mit diversen Ixussen gemacht und auch hier eingestellt.
Wenn du kein Stativ dabei hast oder aufstellen kannst:
Trotzdem den Blitz ausstellen, irendwo/irgendwie "andocken", ruhig halten, fokussieren und knipsen.
Klappt nicht immer, da man das Bild oft verwackelt.
Also mehrere Aufnahemen pro Einstellung machen.
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