In Hasselfelde im Ostharz hat man Pullman City Harz bzw. Pullman City 2 (Nr. 1 ist im Bayrischen Wald) erbaut. Dies ist eine Westernstadt mit Saloons und Stores, einer Main Street, einem Indianerdorf mit Tipis, einem Fort, Trapperhütten und mehr. Der amerikanische Westen des 19. Jahrhunderts wird im Showformat gezeigt und es ist eine Mischung aus authentischer Geschichte und Klischees zum Mitmachen. Eigentlich mehr ein Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie und nicht das, was ein Westernhobbyist unter Living History versteht.
Aber beim "Old Style Weekend" treffen sich auch hier Hobbyisten, um an einem Wochenende Spaß zu haben, zumal Besucher in authentischer Kleidung freien Eintritt haben. Man trinkt in den Saloons mit Freunden, sitzt an den Feuern der Trapper oder flaniert über die Main Street. Manche ziehen sich ihren feinen Zwirn an und schwingen beim Old Style Herbstball das Tanzbein.
Nachdem mir Luke aus dem Forum von dem Event erzählt hat, habe ich kurzfristig mit 3 Freunden aus meinem Verein beschlossen, dort hin zu fahren. Übernachtet haben wir in einem Appartement-Komplex ganz in der Nähe. Im Vorfeld stellte sich heraus, dass auch eine ganze Anzahl anderer Hobbyisten, die ich kenne, an dem WE sich dort aufhalten würden. So war ich denn mal gespannt, was da geboten würde. Das "normale" Publikum hatte selbstverständlich auch (gegen Eintritt) Zutritt, musste sich aber z.B. beim Ball in separaten Räumlichkeiten aufhalten.
Die Anfahrt vom Niederrhein war allerdings schon mal ein heftiger "Ritt"; rund 400 km musste ich fahren. Leider war der Wettergott so gar nicht günstig gestimmt. Es hat zunächst geschüttet und später ziemlich gewindet. Aber nach gut 4 Stunden war ich da. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, waren wir bis auf Übernachten und Frühstück fast ausschließlich in Pullman City.
Die Bilder sind gemischt von den beiden Tagen. Das Wetter war leider sehr unbeständig; ab und zu kam die Sonne heraus und es hat auch mal sehr heftig geregnet.
Boot Maker
Main Street
Im Gunshop
Clothing Imperium
Mexikanische Cantina
Auf der einen Seite des Show-Platzes...
...befindet sich auch das Gefängnis.
Barber Shop
Buffalo Bill's
Auf der gegenüber liegenden Seite...
...befindet sich der Big Moose Saloon, vor und in dem wir viel Zeit verbracht haben.
Oben drüber ist Mr. Dees Billardsaloon, wo Mr. Dee jeden Tag gesungen hat.
Daneben liegt die Big Moose Dancehall
Dort standen schon am frühen Abend die Gestylten Schlange.
In der Dancehall gibt es schöne Ecken.
An diesem Abend fand erst ein Dinner statt.
Danach spielte eine Band und der Old Style Herbstball ging los.
Wir saßen oben in der Galerie für das einfache Volk und hatten jede Menge Spaß.
USA-Stammtischler unter sich.
O'Hara's Südstaatenhaus
St. Peters Church
Friedhof
Pferdestallungen - es kann geritten oder mit der Kutsche gefahren werden.
Fire Department Museum und Blacksmith
Büffelgehege
Old West Museum
Fort William Clark
Trapperlager
Indianisches Langhaus
Mandan Earthlodge
Yukon Trading Post
Yukon Saloon
Dort fand der erste Abend seinen morgendlichen Abschluss.
Nächtliche Aufnahmen
Über Tag fanden einige kleinere Vorführungen statt, die mich nicht wirklich vom Hocker gerissen haben. Was man aber auf keinen Fall verpassen sollte, ist die "Buffalo Bill's Wild West Show". Etwa 45 Minuten lang wird die Geschichte des Wilden Westen Amerikas erklärt und gezeigt. Dazu ist der gesamte Bereich der Main Street abgesperrt. Ich fand die Show sehr unterhaltsam.
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Natürlich moderiert von Buffalo Bill himself.
Zunächst treffen Trapper auf Indianer.
Auch die Büffel sind mit dabei.
Die Besiedlung schreitet fort und Städte entstehen.
Bei diesem Part sind nicht nur die Darsteller von Pullman City beteiligt, auch alle Stammgäste dürfen sich beteiligen und so den Eindruck einer belebten Main Street erzeugen.
Natürlich gab es beim Poker Streit....
... und der Undertaker musste kommen.
Der Amerikanische Bürgerkrieg war auch ein Thema.
Zunächst marschierten die Yankees auf.
Es folgten die Konföderierten.
Es gab ein kleines Scharmützel.
Gemeinsam zog man wieder ab.
Quacksalber
Lasso-Artistik
Zuletzt wurde ein Kuhherde reingetrieben - begleitet vom singenden Russel.
Russel hat dann auch noch für die beiden Paare gesungen, die am Tag in der Kirche geheiratet haben.
Nach der Show sind wir noch ein wenig rumgegangen, abends war dann nochmals ein gemütliches Beisammensein mit anderen Hobbyisten angesagt.
Natürlich gab es noch so einiges mehr, auch zur Bespaßung des "normalen" Publikums. Auf der HP findet ihr dazu mehr.
Wie eingangs schon erwähnt ist der Ort bzw. die Veranstaltung jetzt nicht unbedingt das, was das Herz eines Westernhobbyisten wirklich schneller schlagen lässt. Aber man gibt sich von Seite des Veranstalter schon Mühe und z. B. bei diesem Old Style Weekend wird auch ein Authentiker viel Spaß haben. Ich fand den Ausflug jedenfalls sehr gelungen.