Hier folgt nun ein Reisebericht, der 9 Jahre nach der Reise (2009 hab ich das nämlich geschrieben) geschrieben wurde. Mal schauen was mir noch so alles einfällt.
Und es begab sich anno 2000...
Nachdem wir den prophezeiten Weltuntergang am 01.01.2000 überlebt hatten und nicht aufgrund von falsch gehenden Computeruhren in die Steinzeit zurückgeworfen worden sind, entschlossen sich meine Schwester (die lustigerweise genau wie meine Ehefrau auch Susanne heißt) und ich, einmal ins Land, wo Honig fließt zu fliegen.
Da das mit dem Internet noch nicht ganz so selbstverständlich war, um sich mit Infos zu versorgen, wurde ein Reiseführer angeschafft und die Route geplant.
Wenn ich mir die Routenführung anschaue, frage ich mich, warum wir das damals so gemacht haben. Aber ich war jung und brauchte… Egal!
Meine Schwester, ihres Zeichens Sparfuchs, organisierte Flüge mit British Airways von Köln über London nach San Francisco. Zurück war es die Route: Los Angeles, London, Köln.
Gekostet hat der Flug damals um die 1200 Deutsche Mark. Die Buchungsklasse war so mies, dass man noch nicht mal Meilen sammeln konnte, was mir aber ziemlich wurscht war, da meine Flugaktivitäten, so man davon überhaupt sprechen kann, sich doch eher auf alle paar Jahre mal Kurzstrecken-Charter-Urlaubsflüge beschränkte.
Ich besorgte mir noch eine Kreditkarte, die auch wirklich auf den letzten Drücker ankam und mit einem wahnsinnigen Limit von 900 Mark ausgestattet war.
Einen neuen Koffer brauchte ich auch. Eigentlich brauchte ich überhaupt mal einen Koffer.
Den besitze ich auch heute noch. Er hat uns bis heute tapfer treue Dienste geleistet.
Die Reisedauer war mit 16 Tagen veranschlagt. Dollars wurden in Form von Bargeld eingepackt.
Und dann kam der 28.05.2000, wo uns unsere Eltern nach Köln an den Flughafen fuhren.
Los ging es. Wir flogen mit einem Airbus A320 nach London Heathrow. Dort war dann erst mal einige Fahrerei mit dem Bus angesagt. Warten an Sicherheitskontrollen und sehr viel Fußweg sind in Heathrow ja auch eher die Regel als die Ausnahme. Aber wir schafften es und konnten noch über eine Stunde am Gate verbringen.
Wir nahmen in der Boeing 747-400 in der vorletzten Sitzreihe unsere Plätze ein und los ging es. Beef or Pasta lautete die Frage. Also nichts war anders als wir es heute kennen.
In-Seat Entertainment gab es bei British Airways auch im Jahre 2000 schon.
Zu trinken gab es reichlich und irgendwann kamen wir gegen 13 Uhr in San Francisco an. Wir drehten noch einige Runden über der Stadt und landeten.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir ausgestiegen waren, gingen zur Immigration, wo uns der Officer wie üblich leicht mürrisch-cool abfertigte. Uns nach unseren Berufen fragte und noch diverse andere Löcher in die Socken piesackte.
Was ein Glück, dass ich zwischenzeitlich im Technischen Englischkurs an der Uni gelernt hatte, was Maschinenbau-Ingenieur auf Englisch heißt.
Fix die Koffer geholt und dann ging es erst mal zum Lost and Found Schalter der britischen Airways, da der Samsonite meiner Schwester leicht onduliert auf dem Gepäckband angekommen war.
Als angehender Ingenieur habe ich den Defekt dann mittels "wenn ich hier was dran biege und da dann drücke - passt, wackelt und hat Luft" beseitigt.
Weiter ging es nach draußen. Da der Mietwagen erst zum Ende unseres Aufenthalts in San Francisco zur Verfügung stand, mussten wir uns eine anderweitige Möglichkeit suchen, zu unserem Hotel zu gelangen.
Wir fanden diese in Form eines Klein-Busses, der nachdem er einige Reisende eingeladen hatte, sich für 30 Dollar glaube ich waren es, auf den Weg Richtung Stadt machte.
Wir schauten schon etwas komisch, als wir plötzlich an einer Ecke hielten, wo einige "Nicht-Sesshafte" herum lungerten. Schnell um die Ecke herum, da war unser Hotel mit Namen "Renoir". Es sah ganz anständig aus, war es schlussendlich auch.
Man merkte eben schon, dass uns das Reisebudget etwas einschränkte, was die eine oder andere Sache so anbelangte. Wir gingen noch ins Tourist Information Center und kauften eine Phonecard, um unseren Lieben zu Hause mitzuteilen, dass wir noch leben und organisierten ein paar Getränke. Aber uns war die Gegend rund um das Hotel nicht recht geheuer. Deswegen beendeten wir den Abend frühzeitig und gingen ins Hotel zurück. Da es mittlerweile bereits nach 21 Uhr war, legten wir uns ins Bett. Ich war wie üblich gegen 1 Uhr wach, gegen 3 Uhr. Und um 6 Uhr sind wir dann aufgestanden. Dann ging es Richtung Cable-Car und wir fuhren damit bis zum Fishermans Wharf. Dort schlenderten wir umher, schauten uns den Pier 39 und 41 oder so an. Warfen einen Blick auf die Seelöwen (oder so) und mieteten uns Mountainbikes, um die Bay Area zu befahren.
Da strammer Gegenwind herrschte, brauchten wir für den Weg zur Golden Gate ziemlich lang. Aber es war ein tolles Erlebnis, dieses Gebilde aus nachster Nähe und aller Leibhaftigkeit zu bestaunen. Auch ein kurzes Stück auf die Brücke rauf fuhren wir und schauten in den tosenden Pazifik.
Die Rückfahrt ging dank Rückenwind wie im Fluge. Man musste kaum treten um vorwärts zu kommen. Wir buchten für 10 Dollar pro Person eine Bootstour durch die Bay, schipperten an Alcatraz vorbei, unter der Golden Gate hindurch, wendeten und wieder zurück.
Die übliche Latscherei durch die Stadt inkl. diverser Stopps bei Starbucks usw. fand selbstverständlich ebenfalls statt.
Dann kam der Tag, an dem wir unser bei Dollar reserviertes Fahrzeug abholen wollten. Die Station fanden wir recht schnell, die Formalitäten gingen recht flott und wir bekamen einen Kleinwagen zugewiesen. Ja, das Budget war knapp, seinerzeit.
Da der uns zugewiesene Toyota Irgendwas aber diverse Schrammen und Beulen hatte, ging meine Schwester noch mal zum Counter und schlug für uns einen recht neuen und zudem Schrammen und Beulenfreien 4-türigen weißen KIA Sephia (oder so ähnlich) raus. Der war schon deutlich geräumiger, als die Compact-Kiste mit 2 Türen. In dieses Gefährt bekamen wir auch all unser Gepäck in den Kofferraum und mussten nichts auf die Rückbank packen.
Wir fuhren den Highway 1 (oder so) nach Süden durch zig kleinere Städtchen. Mittags gab es für mich zum ersten Mal im Leben ein Footlong-Meatball-Sub bei Subway. Meine Schwester genehmigte sich (garantiert) was Gesundes. Naja, bei mir ist es ja auch egal, ich kann in mich reinstopfen was und soviel ich will, ich nehme nicht zu.
Wir kamen nach Monterey, fuhren Richtung Carmel. Und über den 17 Mile Drive selbstverständlich auch. Landschaftlich sehr schöne Strecke, mit zig Stopps, um die Küstenatmosphäre auf Zelloloid zu bannen. Damals waren wir nämlich noch mit 36´er Negativ-Filmen unterwegs. Knappe 180 Bilder wurden während des Urlaubs angefertigt. So viele schieße ich bei heutigen Reisen manchmal locker an einem halben Tag.
Wir mieteten uns im Motel 6 in Monterey ein, fanden den Weg dorthin ohne Navigationsgerät, was heutzutage auch kaum noch denkbar erscheint und gingen in einem sich auf der anderen Straflenseite befindenden Diner zum Abendessen.
Am nächsten Tag war dann mein großer Auftritt, die Fahrt von Monterey nach Fairfield, war meine Aufgabe. Es war das erste Mal, dass ich ein Auto mit Automatikgetriebe fuhr. Fazit war: Also, wer selbst das nicht kann, sollte lieber nur noch Bus und Bahn fahren. Ich fahre mittlerweile nur noch Bahn und Bus, was aber nichts mit Automatikgetrieben usw. zu tun hat, sondern eher, wegen einer Herzensangelegenheit.
Wir fuhren zur Stanford University, genehmigten uns eine Mittagspause in Palo Alto und kamen schließlich nach einem kleineren Stau nördlich von San Francisco, in Fairfield an, gingen ins Motel 6 und fuhren noch ein klein wenig im Napa Valley umher. Abends ging es ins Kino. Ja, das war noch die Zeit, wo die Blockbuster in USA monatelang vor ihrer Premiere in Europa gezeigt wurden. Wir taten uns Mission Impossible 2 an. Da lernte ich auch die nette Einrichtung des kostenlosen Refills kennen und ließ den 1,5 Liter Cola Becher nach der Vorstellung nochmals vollmachen. Abgestanden schmeckt die Suppe zwar nicht wirklich mehr so toll, aber wenn es umsonst ist... Wir haben eben gespart so gut es ging.
Eine Weinprobe machte meine Schwester noch auf einem Weingut im Napa Valley und wir sonnten uns noch ein wenig in der kalifornischen Juni-Sonne.
Am nächsten Tag stand dann die Tour durch den Yosemite N.P. an. Warum wir da einfach nur durchgefahren sind, weiß ich ehrlicherweise bis heute nicht. Naja, getankt haben wir dort, also haben wir wenigstens mal im Tal angehalten. Und ein paar Stopps auf der Straße hinauf zum Tioga Pass wurden von uns gemacht.
Am Tenaya Lake genossen wir noch ein wenig die klare kühle Luft.
Aber das war es dann auch schon. Egal, das wird je nach Völlizität (wie Volker so schön sagt) des Parks in diesem Jahr nachgeholt (das war dann im September 2009 der Fall und es war sehr voll).
Oben am Pass lag noch Schnee links und rechts der Straße. Darüber, dass die Straße auch hätte gesperrt sein können, haben wir uns damals nicht wirklich Sorgen gemacht. Ja, man war halt jung.
Der weitere Verlauf führte uns dann bis nach Mammoth Lake ins, wer hätte es geahnt, dortige Motel 6. Renovated stand auf dem Schild noch dabei. Unterschiede zu anderen nicht renovateten Motel 6 habe ich allerdings nicht erkennen können. Uns hat es aber voll und ganz gelangt.
Abends haben wir uns ein typisch amerikanisches Abendessen in Form von Steaks gegönnt. Inkl. einem Ale oder so landeten wir bei 90 Dollar oder so.
Aber einmal ist keinmal. Und das Fleisch war wirklich toll.
Nachts hat es dann geregnet. Weiter ging die Reise ins Death Valley. Die Furnace Creek Ranch war unser Ziel. Unser kleiner Koreaner kam ganz schön ins schwitzen, aber er hat uns klimatisiert bis zur Unterkunft gebracht.
Und was macht das Jungvolk bei über 120 Grad Fahrenheit im Schatten?
Richtig, man geht an den Pool, legt sich in die Sonne und springt ab und zu in das ziemlich warme Wasserbecken zum abkühlen.
Das würde ich heute nicht mehr so machen.
Abends haben wir im dortigen Restaurant etwas gefuttert. Was es war, haben meine grauen Zellen aber ad acta gelegt. Ich kann noch nicht mal mehr sagen, ob es gut war oder nicht.
Die Klimaanlage auf unserem Zimmer machte einen ziemlich Lärm. Wir schalteten sie folglich aus. Nach einer Stunde schaltete ich sie wieder an. Ob ich nun nicht schlafen kann, weil es dröhnt, oder ob ich nicht schlafen kann, weil ich vor Hitze eingehe ist doch gehupft wie gesprungen.
Geschlafen haben wir dann doch noch.
Am nächsten Morgen setzten wir uns ins Auto. Als wir den Motor starteten hatte er innerhalb von 30 Sekunden seine Betriebstemperatur erreicht. Das Gebiet ist im Sommer sozusagen eine natürliche und kostenlose Standheizung.
Tanken war angesagt bei der Chevron direkt neben der Furnace Creek Ranch. Auf jeden Fall haben wir getankt. Recht teuer zudem. Aber irgendwie mussten wir ja nach Las Vegas kommen. Und zum schieben hatten wir keine Lust.
In Las Vegas angekommen, parkten wir nach etwas Sucherei unseren Boliden im Parkhaus gegenüber des Golden Nugget, wo wir für 2 Nächte ein Zimmer gebucht hatten.
Für unsere damaligen Ansprüche war es der pure Luxus. Der Boden war mit weichem Teppich versehen. Kurz bevor man zu den Aufzügen gelangte, war ein Streifen mit Fliesen. Etwa 20 bis 30 cm breit. Vor diesem Stand ein gelbes Warnschild mit Aufschrift "slippery when wet". Typisch Amerika. Wir machten mehr oder weniger einen großen Bogen um die Banditen. Sowohl die ein-, als auch die zweiarmigen. Gegessen haben wir einmal in einem leckeren italienischen Bistro und einmal in einem Restaurant im Golden Nugget. Beide male waren sehr günstig. Seitdem weiß ich, man muss an den richtigen Wochentagen in Las Vegas sein, und die Spielautomaten Spielautomaten sein lassen, dann ist es insgesamt ein recht günstiges Unterfangen.
Wir fuhren mit dem Bus zum Strip und schlenderten diesen auf und ab. Die Hitze war selbst gegen 22 Uhr kaum zu ertragen. Es waren immer noch deutlich über 40 Grad Celsius. Irgendwann sind wir wieder zurück zum Hotel und haben den Luxus genossen. Wir haben wie in Abrahams Schoß geschlummert.
Der nächste Tag war ein Relax-Tag am Pool. Postkarten geschrieben. Emails und Laptops usw. waren damals noch nicht die ständigen Reisebegleiter von uns "normalen Leuten". Abends haben wir uns die Fremont Street Experience angeschaut. Diese war damals noch mit Glühbirnen ausgestattet. Seit einigen Jahren sind dort Millionen LEDs verbaut.
Briefmarken haben wir auch gekauft und die Postkarten ins Postamt gebracht. Jetzt kam schon die Zeit des Abschied Nehmens, denn es ging gen Osten.
Über den Hoover Damm zum Grand Canyon.
Es war ziemlich diesig, sodass die Eindrücke zur Mittagssonnenzeit nicht so Atemberaubend waren, wie es vielleicht hätte sein können. Aber beeindruckend was die Natur so alles zustande bringt, war es schon. Wir fuhren den Rim Drive gen Osten und hielten hier und dort an. Es sah aber alles und überall relativ gleich aus. Vielleicht fehlte auch damals einfach noch das Auge für derlei Dinge.
Geschlafen haben wir natürlich im Motel 6 in Flagstaff. Eigenartigerweise ohne Gehupe von Zügen wahrzunehmen. Entweder haben die das damals noch nicht gemacht, oder die Hupen waren defekt, oder ich hatte einen sehr festen Schlaf. Gehört habe ich jedenfalls nichts.
Wir fuhren nach Phoenix. Unterwegs hielten wir hier und da mal an. "Bewunderten" die Brände jenseits des Highways und kamen zur Rush-Hour in Phoenix an. Eine vernünftige Straflenkarte hatten wir nicht. Diese haben wir uns dann an einer Tankstelle besorgt. Das Hotel, dessen Name mir gerade entfallen ist, hatten wir bereits aus Deutschland aus vorgebucht. Abends fuhren wir nach Scottsdale in eine Mall, aßen in einer Pizzabude eine Pizza, von der uns gut die Hälfte eingepackt wurde, weil sie einfach viel zu groß war.
Wie es für Europäer üblich ist, saßen wir bei gut 40 Grad im Schatten (es war überall Schatten, weil es schon recht spät am Abend war) draußen auf der Veranda der Burger Braterei und futterten die Pizza. Amerikanisiert wie ich mittlerweile bin, wäre dies für mich heute völlig undenkbar. Lieber mit Eiszapfen an der Nase drinnen hocken, als mich da freiwillig draußen kochen zu lassen.
Der nächste Tag war der ziemlich langweiligen und eintönigen Etappe von Phoenix nach Santa Barbara gewidmet.
Bei einem kauzigen Männlein in Desert Center tankten wir. Ich gab ihm meine Kreditkarte, er verschwand damit im Hinterzimmer, kam mit dem Beleg zurück, ich unterschrieb und dachte mir schon schlimmste Dinge, was jetzt alles mit der Karte hätte passiert sein können. Aber es ist alles korrekt abgelaufen.
In einem Outlet machten wir noch Zwischenhalt, kauften dies und das und fuhren in der Abenddämmerung vorbei an Los Angeles nach Santa Barbara. Dort blieben wir 2 Nächte, fuhren mal hier hin, mal dort hin, legten uns an den Strand und genossen die Sonne.
Unsere letzte Etappe führte uns nach Los Angeles. Genauer gesagt nach Hollywood.
Ins Motel 6. Gibt es eigentlich auch noch andere Unterkünfte? Damals dachte ich wahrscheinlich: Nein!
Das Auto wurde für relativ viele Dollar im Valet-Verfahren in der Tiefgarage geparkt.
Zu Fuß ging es über den Hollywood Boulevard, vorbei am Manns Chinese Theatre. Aber alles machte eher einen leicht schmuddeligen Eindruck. Nichts, wo ich zukünftig viel Zeit mit verbringen würden wollte.
Abends ging es erneut ins Kino. Es wurde "Gone in 60 Seconds" mit Nicolas Cage "gegeben". Nichts überragend cineastisches, aber für einen eisigen Abend im Kino reicht es. Ich fror regelrecht. Wenn ich gewusst hätte, dass es dort dermaßen kalt ist, hätte ich nen Pullover mitgenommen.
Eine lustige Anekdote kann ich auch noch vom McDonalds Besuch in Hollywood berichten:
Vor uns stand eine ziemlich, nun ja sagen wir mal: kräftige Frau. Sie bestellte einen Haufen Burger und allerlei anderes Zeugs. Alles in großen Gröflen. Eben ihrer Figur entsprechend. Der Brüller war allerdings, dass sie das ganze Bestellprozedere dann mit einer großen Cola LIGHT beendete.
Den obligatorischen Abstecher auf den Rodeo Drive haben wir auch gemacht.
Die Fahrt nach Santa Monica inklusive des Besuchs des Piers selbstverständlich auch.
Durch Beverly Hills sind wir auch mit unserem stolzen koreanischen Schlachtross gecruist.
Das Auto haben wir dann am vorletzten Tag wieder Downtown bei Dollar abgegeben. Warum wir dies nicht erst am Flughafen gemacht haben, weiß ich nicht. Ich hatte aber mit der Reiseplanung eher wenig zu tun. Hatte alles meine große Schwester erledigt. Die Fahrt zum Flughafen kostete auch runde 40 Dollar oder so, also hätte man das Auto für das Gleiche Geld auch locker einen Tag länger behalten können. Aber sei es drum. Wenigstens haben wir auf dem Rückweg von Downtown nach Hollywood die neue U-Bahn von Los Angeles kennengelernt. Und auch mit einem öffentlichen Bus sind wir gefahren.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis wir ein Taxi bekommen haben, welches uns zum Flughafen gefahren hat. Die Gebühr für den Gepäckwagen habe ich per Kreditkarte gezahlt. Das Einchecken ging völlig problemlos und schnell von statten. Sicherheitskontrolle usw. waren eher pro forma. Wir haben noch beim Chinesen einen Happen gegessen und wurden noch mal von Sprengstoffspürhunden beim Einsteigen in die Maschine nach London beschnüffelt.
Gesessen haben wir in einer 3er Reihe. Leider hatten wir die Sitze A und B. Damit waren die Möglichkeiten des Aufstehens während des Fluges eher rar. Auf C saß nämlich eine Dauerschläferin.
Aber auch der Flug ging vorüber. Wir landeten in London. Der übliche Tumult stand an. Unser Gepäck wurde automatisch in die Maschine nach Köln umgeladen. Die Koffer und Taschen hatten extra einen "Macht hin Jungs, is wenig Zeit"-Anhänger.
Hat auch alles gut geklappt. Wir kamen relativ zeitnah am Gate für den Flug nach Köln an, konnten direkt an Bord gehen und dann:
Sie kriegten die Türe nicht zu. Irgendwas klemmte an der Boeing 737. Mit 45 Minuten Verspätung flogen wir in London ab. Angekommen sind wir trotzdem fast pünktlich. Die scheinen ja ziemliche Sicherheitspuffer einzubauen, was Flüge ab Heathrow angeht.
Damit war meine erste Reise in die USA auch schon beendet.
Mir hatte es gefallen. Soviel stand schon mal fest. Und ich habe beschlossen, wieder dort hin zu fliegen.
Irgendwann...
Und weil in einem Leben sehr viele und vor allem nicht immer nur schöne Dinge passieren war das "irgendwann" bei mir leider erst im September 2009. Ganz anders als die alte Route, viel mehr Steine, viel mehr Land, viel mehr... Ja viel mehr von allem.