Hola Baja California 2015

  • so, bin wieder auf dem aktuellen Stand, ein kleines Abenteuer legt ihr dahin, aber die Wale :thumbup::thumbup::thumbup:


    Bin auch wieder auf dem neusten Stand :winken:


    Hallo Michaela und Kalle,


    habe extra ein bisschen langsamer gemacht :zwinker::D . Mal schauen, ob ich im Vorweihnachtsstress etwas Zeit finde, den nächsten Tag einzustellen.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Die Landschaft ist wirklich schön. Genial fand ich dass die Kakteen dicht am Meer stehen. Das scheint da doch noch um einiges natürlicher zu sein als in Kalifornien und vor allem nicht so zugebaut.


    In der Tat ist dort Natur pur und selbst ganz im Süden werden höchstens die Strände der 4* und 5* Hotels etwas gepflegt. Muss aber nicht mal sein, die sind auch "natürlich" schön.


    Im Norden sind die Hotels auf den Steilklippen (kommt noch :zwinker: ) und da haben die Treppen nach unten angebracht.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 17.03.15 - Grauwale



    Von Guerrero Negro zur Laguna Ojo de Liebre und zurück



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    Dieser Tag war ursprünglich anders geplant, doch die vorzeitige Abreise aus Mulegé fanden wir gar nicht schlimm. Irgendwie zog es uns nochmals zu den Grauwalen .


    Doch zuerst frühstückten wir im Restaurant Las Cazuelas. Wir wollten schon wieder keine Eier und fragten nach Toast. Dort war das kein Problem und man stellte uns zu je 2 Scheiben Toast etwas Margarine und Erdbeermarmelade auf den Tisch.


    Danach fuhren wir wieder durch die Saline zum Parkplatz der Lagune. Es war wie ausgestorben, doch der Parkplatzwächter kassierte dennoch 65 Peso = 4,35 € ab. Wir gingen durchs Restaurant zum Schalter und fragten nach Shari. Sie hatte jedoch zwei Tage zuvor ihr Camp abgebrochen und würde erst zum Wochenende nochmals vorbeikommen.


    Wir fragten, ob überhaupt noch Touren angeboten werden. Selbstverständlich und sogar günstiger als mit Shari. Entweder 45 US$ oder 562,50 MXP = 37,50 € pro Person. Ich hatte noch Pesos und bezahlte damit viel lieber, denn der Umrechnungskurs vom Peso war wesentlich günstiger, als der vom US Dollar.


    Wir mussten allerdings noch eine Stunde warten, bis ein Boot zurück kam.



    Die Zeit überbrückten wir auf der Terrasse. Als wir nochmals zum Auto gingen, kam Leopoldo, El Capitán, angelaufen. Er hat mich doch tatsächlich wieder erkannt und rief "Hola Ilonn". Ich fragte ihn, ob er mit uns raus fährt, doch er verneinte. Sein Kollege Jil wäre dran. Die Bootslenker teilen sich die Touren gerecht auf.


    Eine Bootsladung Leute kam gerade von der Tour zurück und eine Frau war sehr aufgeregt. Ich fragte sie, wie es war. Sie sagte "very scary, very scary". Was war passiert? Sie sagte, dass ein Wal dicht neben dem kleinen Boot aus dem Wasser sprang und alle hätten Schiss (aber nicht Montezumas Rache ) gehabt. Wir wussten zu diesem Zeit noch nicht, dass ein paar Tage zuvor tatsächlich eine Frau in Mexiko dabei ums Leben kam.


    Zwischenzeitlich traf noch ein Paar aus San Diego ein und zu viert gingen wir aufs Boot. Ich werde euch jetzt nicht mit einhundert Walbildern quälen. Tatsache war, dass die Wale an dem Tag sehr aktiv und vermutlich schon in Aufbruchstimmung waren.


    Wir sahen in der Ferne immer wieder welche springen.



    Der Bewegungsdrang war groß und sehr viele streckten die Nasen nach oben.



    Es wimmelte regelrecht von Walen, doch keiner hatte Zeit oder Lust ans Boot zu kommen. Oder liegt es vielleicht doch an Shari ?



    Etwas hochnäsig der Kleine :D .



    Schau mir in die Augen, Kleines :love: .



    Na denn ... keine Streicheleinheiten mehr. Gute Reise, kommt alle gut nach Alaska und im Herbst viele von euch wieder in die Lagune zurück.


    Winke, winke :winken: .



    Da jetzt mittlerweile schon wieder Dezember ist, hat ein neuer Lebenszyklus in den Lagunen der Baja begonnen. Die ersten Babies sind bereits geboren und die Walkühe wurden schon wieder befruchtet.


    Nach 2 Stunden waren wir wieder zurück und bestellten uns nochmals die leckeren Fisch-Tacos. Danach gingen wir etwas durchs Camp die Küste entlang, bis ein klappriger Van mit kalifornischen Kennzeichen neben uns hielt. Der Fahrer war ein junger Schweizer, der die alte Karre von einem Kumpel in Los Angeles gekauft hat. Seine Begleiterin war eine junge Düsseldorferin, die den Wagen ebenfalls kaufen wollte. Also taten sich beide zusammen und fuhren gemeinsam durch die Baja. Sie wollte unbedingt eine Waltour machen, doch er hatte keine Lust. Da wir nichts mehr vorhatten, überbrückten wir mit ihm die Wartezeit auf der Terrasse.


    Später fuhren wir nach Guerrero Negro ins Hotel zurück und schmökerten vor dem Zimmer noch etwas in den Büchern, bevor wir ins Restaurant Santo Remedio zum Abendessen gingen.


    Das Restaurant liegt etwas abseits in einer staubigen Straße, doch hier bekamen wir das beste Abendessen der ganzen Reise.


    Zuerst ein erweiterter Gruß von der Küche (Nachos mit Salsa gibt es fast überall, doch hier war noch eine leckere Fischpaste dabei).



    Steak New York



    Der Besitzer freute sich, dass mir sein Restaurant so gut gefiel und zeigte mir voller Stolz seine Höhlenmalerei. Wenigstens hier haben wir welche gefunden :zwinker::D .



    Zurück im Hotel versuchten wir mal wieder, eine Internetverbindung zu bekommen. Das war aber nur direkt in der Lobby möglich. Deshalb wurden nur kurz die Mails gecheckt.


    Beim Fernsehprogramm konnte man englisch wählen und so schaute ich CSI mit spanischen Untertiteln. Aber Seeluft macht irgendwie schnell müde .


    Hotel: TerraSal, Guerrero Negro
    Preis: 37 € ohne Frühstück

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Bei den Walbildern werde ich wieder neidisch. :)


    Jetzt kommen aber leider keine mehr, Otto. Nun lassen wir die Lagunen hinter uns und schauen, was sich noch so alles auf dem Rückweg ergibt .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 18.03.15 - Methusalem


    Von Guerrero Negro nach San Quintín



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    Zum Frühstück gingen wir nochmals ins Restaurant Las Cazuelas und bestellten uns endlich mal wieder Rührei auf mexikanisch , denn schließlich stand eine lange Fahrt vor uns.


    Kurz nach der Grenzstation kam gleich eine Militärkontrolle. Wie schon am Vortag, wurde das Auto genauestens inspiziert. Und dann wurde der junge Soldat auch noch fündig .


    Der Tortillabehälter mit dem Meersalz lag immer noch im Kofferraum . Der nur spanisch sprechende Soldat öffnete den Deckel und schaute sich das Päckchen lange und genau an. Er wollte wissen, was das ist und damit ihr euch das besser vorstellen könnt, habe ich nachträglich ein Bild vom dubiosen Behältnis samt weißen Inhalt gemacht .



    Sal de Mar stand schließlich darauf und 30 km entfernt wurde es "geerntet" . Ich bot ihm an, den Beutel zu öffnen und eine Kostprobe davon zu nehmen. Solange er sich das grobe Salz nicht in die Nase pfeift ... . Er vertraute uns und packte den Beutel wieder in die Tortillabox. Puuhhh !!!


    Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn man wie Drogenschmuggler zwischen zwei schwerbewaffneten Soldaten steht.


    Hin und wieder sah man blühende Agaven entlang der meist eintönigen Strecke.





    Da war nun wieder die 318 km tankstellenfreie Strecke bis El Rosario. Einzig Reifenwerkstätten, gekennzeichnet durch einen mit Llantera beschriften Reifen,



    gibt es unterwegs, doch die meisten davon sind außer Betrieb.


    Drei Restaurants gibt es auch dazwischen und zwei davon befinden sich in Catavina.


    Wir stoppten nochmals kurz an den Boulderfields. Die Gegend ist einfach eine Augenweide.




    Danach kamen noch zwei Militärkontrollen. Bei der einen wurden wir wieder gefilzt, aber das Päckchen war mittlerweile gut verstaut und an der anderen einfach durchgewunken. Merkwürdig war das an dem Tag schon (:kratz:) , denn auf der Hinreise fragten sie nur wohin wir fahren und mehr interessierte die Soldaten nicht.


    Nach 5 Stunden und nur kurzen Pausen erreichten wir El Rosario, der Ort mit der ersten Tankmöglichkeit und dem Restaurant Mama Espinoza's.



    Ana Grosso Peña, bekannt als Mama Espinoza, eröffnete 1930 ihr Haus für Reisende. In dieser Zeit fuhren gerade mal 10 Autos pro Jahr durch El Rosario. 1967 wurde daraus das Restaurant Mama Espinoza's und der erste Checkpoint für das Baja 1000 Rennen.


    Die Mama ist eine ganz außergewöhnliche Frau , die als Kind in eine Missionsschule nach Kalifornien geschickt wurde und später die einzig englisch sprechende Person in El Rosario war. Sie heiratete einen Rancher, der sie in all ihren Vorhaben unterstützte. Damit die medizinische Versorgung in diesem Teil der Baja gewährleistet war, erlaubte sie 1961 den Fliegenden Samaritern, die Flying Angels, in ihrem Haus zu praktizieren. Diese landeten auf einer Piste nahe dem Ort. Man muss dazu wissen, dass die Hauptverkehrsader, die Mex 1, erst 1973 asphaltiert wurde.

    Wir hatten zwar keinen Hunger, doch eine Toilette war nach 5 Stunden dringend nötig. Deshalb und aus Neugierde gingen wir ins Restaurant.

    Gleich am Eingang ein Porträt von der Mama



    Ich wusste, dass Mama Espinoza über 100 Jahre alt ist, doch nicht, ob sie noch immer lebt. Ich fragte ihre Enkelin und sie sagte mir, dass die Mama nun 108 Jahre alt und noch immer wohlauf ist. Wahnsinn, bereits die 5. Generation feierte dann im Oktober ihren 109. Geburtstag.


    Das Restaurant ist noch immer unter den Rallyefahrern beliebt und entsprechend mit vielen Bildern vom jährlichen Baja 1000 Rennen dekoriert.



    Wir bestellen uns ein Tecate Bier, das im Norden der Baja gebraut wird und wir noch nie probiert hatten. Dazu bekamen wir Nachos und Salsa gereicht.



    Normalerweise kostete ein Bier in bisher jedem Restaurant 20 Pesos = 1,33 €. Bei Mama Espinoza kostete es das Doppelte und Tecate Bier schmeckt nicht einmal. Somit hatten wir hier das teuerste Bier in der Baja getrunken. Doch noch eine Premiere gab es: Die Toiletten waren die schmutzigsten in der ganzen Baja. Wenn wir nicht so dringend gemusst oder eine Alternative gehabt hätten ... .


    Neben dem Restaurant gibt es noch das Motel. Wir waren letztendlich froh, dort weder übernachten noch im Restaurant essen zu müssen. Das alles machte einen sehr schmuddeligen Eindruck.

    Da wir noch ausreichend Benzin im Tank hatten, beschlossen wir bis San Quintín durchzufahren. Das Umland von San Quintín besteht fast nur aus riesigen Gewächshäusern und umzäunten Plantagen.



    und hier findet sich der weltgrößte Tomatenproduzent Los Pinos.

    Aber auch Erdbeeren werden in Massen angebaut.



    10 km vor San Quintín fiel uns auf, dass die Tankstellen abgesperrt waren. Das war schon merkwürdig, denn der staatlichen Mineralölgesellschaft konnte doch nicht der Sprit ausgegangen sein (:kratz:) .


    Tankstellen gibt es - außer auf der 318 km Strecke - genügend in der Baja, doch auch die nächsten Tankstellen waren abgesperrt . Wir waren so auf die Tankstellen fixiert, denn schließlich mussten wir so langsam tanken, dass uns die zahlreichen schwarzen Flecken auf und entlang der Transpeninsular gar nicht aufgefallen sind.

    Ich hatte eine Woche zuvor für diese Nacht nochmals ein Zimmer im Hotel Jardines Baja reserviert und die ursprüngliche Reservierung in einem ganz neuen Hotel in der Stadtmitte storniert. Das Jardines Baja Hotel ist ein kleines Paradies (hier noch Bilder vom Garten)



    außerhalb der Stadt. Diese Unterkunft war unser Glück!


    Beim Einchecken fiel uns auf, dass der Hotelparkplatz ziemlich voll war. Etliche amerikanische Wohnmobile standen dort und die Leute unterhielten sich aufgeregt. Es stellte sich heraus, dass es am Vortag Aufstände durch unterbezahlte Farmarbeiter in der Stadtmitte gegeben hat. Tausende Randalierer blockierten die Hauptverkehrsader, zündeten Reifen an und schlugen Autoscheiben ein. Da es keine Ausweichstraßen gibt, saß man fest. Ich konnte es anfangs gar nicht glauben, denn in der Mitte von San Quintín befindet sich eine große Kaserne und wer sollte davor einen Krawall anzetteln? Auch konnte ich mir nicht vorstellen, dass das solche Ausmaße angenommen hat und bekam große Augen, als ich die Videos von den Ausschreitungen im Internet sah:


    Video 1

    Video 2

    Die anderen Gäste wollten am nächsten Morgen so früh wie möglich aufbrechen, doch keiner wusste, ob die Straßensperre aufgehoben war. Wir waren jedenfalls 4 km davon entfernt im Hotel sicher, aber konnten nur im angrenzenden Restaurant essen, da in der Stadt alles geschlossen war. Als unerschütterlicher Optimist bin ich davon ausgegangen, dass das Militär eingegriffen hat und die Aufständischen mittlerweile hinter Schloss und Riegel sitzen. Wir würden deshalb nicht um 6 Uhr früh aufbrechen, denn schließlich haben wir doch Urlaub .

    Übernachtung: Hotel Jardines Baja, San Quintín
    Preis: 47 $ ohne Frühstück

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Hab heute weiter gelesen. Um die Wale beneide ich euch, aber wenn ich das mit den Ausschreitungen lese...auweia. Ich bewundere immer noch euren Mut dort hin zu fahren.


    Tja, da denkt man in Mexiko immer an Drogenkriege, aber mit kriegsähnlichen Zuständen bei einem Farmeraufstand rechnet man nicht.


    Ich hatte eigentlich nie Angst davor, durch die Baja zu fahren und auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sich aber noch ändern sollte ...


    An Abenteuern mangelte es ja wirklich nicht... :8o:


    Deshalb machen wir keinen All-Inclusive-Urlaub am Stand :zwinker::D .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Schade, dass nur noch wenige aktiv mit dabei sind. Ich mach dann trotzdem mal weiter ...


    19.03.15 - Montezuma



    Von San Quintín ins Valle de Guadalupe



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    Als wir um 7 Uhr auscheckten, waren die Amerikaner schon über alle Berge. Zumindest sind sie nicht zurückgekommen und somit schien die Straße frei.


    Da das hoteleigene Restaurant erst nachmittags öffnet, hofften wir, dass das Frühstücksrestaurant El Viejo in der Stadtmitte wieder geöffnet hat. Leider war das nicht der Fall. Noch immer herrschte der Ausnahmezustand und die Läden entlang der Mex 1 waren geschlossen. Auch die Tankstellen waren noch zu und die Umspannwerke wurden vom Militär bewacht. Aber am Fenster vom Hotel La Villa de San Quintín stand Abierto = offen. In diesem Hotel wollten wir ursprünglich übernachten.


    Wir parkten neben zahllosen Polizeiautos und auch im Restaurant waren fast alle Plätze von Polizisten belegt. Vor dem Hotel mussten die Ausschreitungen am schlimmsten gewesen sein, denn es lagen noch Überreste von abgefackelten Reifen und viele Scherben herum. Aber drinnen war man inmitten der Polizisten hoffentlich sicher.

    Die Kellnerin legte uns die Speisekarte hin und fragte, was wir trinken möchten. Café für mich und Té negro für Heiko. Das verstand sie nicht. "Say it in english". "Black tea". Das hat funktioniert, denn sie brachte die richtigen Heißgetränke. Dann wollten wir Frühstück bestellen. "No eggs today", sagte sie, "only Chiladillas". Hilfe bloß nicht , denn das sind die ekligen Nachos in Tomatensauce. Ich fragte nach Toast. "No tostada, only Chiladillas or fruits". Ich antwortete ihr, dass sie das hätte gleich sagen können und nicht erst die Speisekarte bringen.


    Das war ihr dann peinlich und sie bot uns an, einfach zu gehen. Das machten wir auch. 15 km weiter in einem kleinen Dorf hatte noch ein Restaurant geöffnet und wieder standen viele Polizeiautos davor. Die hatten auch noch Eier und so bestellten wir uns wieder mexikanische Rühreier. Die Paprikawürfel und Zwiebel waren aber irgendwie säuerlich eingelegt und gar nicht frisch. Das schmeckte so komisch, dass ich vorsichtig das Ei herauspickte. Heiko aß ein bisschen mehr, obwohl es ihm auch nicht schmeckte. Aber wer wusste schon, wann das nächste Restaurant kommt. Endlich hatte auch eine Tankstelle geöffnet und wir konnten volltanken.


    Nach weiteren 30 km war plötzlich die Straße durch Demonstranten blockiert. Es schien alles friedlich zu verlaufen, doch die Autos vor uns waren von Leuten umzingelt. Das war schon ein mulmiges Gefühl, denn man konnte nicht wissen, ob die Stimmung plötzlich umschlägt. Ich hatte einen Adrenalinausstoß und sagte zu Heiko, dass er Gas geben und rechts an der Demo vorbeirauschen soll . Das hat er filmreif durchgezogen und dabei mächtig Staub aufgewirbelt. Im Rückspiegel sahen wir verdutzte Gesichter und hofften, dass uns keiner verfolgt. Letztendlich gingen die Aufstände über eine Strecke von 70 km. Erst nach diesem Ort sah man keine Brandflecken mehr.


    Das merkwürdige Frühstück und die Aufregung waren wohl etwas zu viel, denn weiter in Richtung Ensenada brach Heiko plötzlich der kalte Schweiß aus und er bekam Krämpfe. Wie immer, keine Haltebuchten weit und breit und Raststätten gibt es ja auch keine. An der ersten Möglichkeit, einer Baustelleneinfahrt, ist Heiko rechts ran gefahren .... Danach war er erleichtert .


    In Ensenada hielten wir beim Walmart und holten uns Bananen und Salzgebäck.

    Danach wollen wir ein bisschen Ensenada erkunden. In der Nähe vom Hafen fanden wir einen Parkplatz.


    Hier lag die Star Princess vor Anker.



    Das ist ein Luxusliner mit unschöner Vergangenheit. Die Besatzung hatte nämlich am 10.03.2012 die Hilferufe Schiffbrüchiger ignoriert und war trotz Protest der Passagiere einfach weitergefahren. Einer der Fischer aus Panama wurde nach 28 Tagen gerettet, doch zwei kamen ums Leben. Die Tragödie ging damals durch die Medien.


    Die Hafenpromenade war eine einzige Baustelle und irgendwie schafften wir es über die Straße in die Touristenmeile.




    Wir stellten fest, dass sich in Ensenada ein Landgang nur wegen der Stadt nicht lohnt.


    Nach dem kurzen Stadtbummel fuhren wir ein paar Kilometer außerhalb von Ensenada in die Berge, ins Valle de Guadalupe, dem Weinbaugebiet der Baja.


    Vom Hotel Meson del Vino hatten wir überhaupt keine Adresse, sondern nur eine Bestätigungsmail in der Tasche. Entlang der Mex 3 sahen wir irgendwann ein kleines Schild an der Zufahrt.

    Im Büro saß Bernardo, einer der Besitzer und Zwillingsbrüder. Er war anfangs etwas unwirsch, da er keine Reservierung im Buch stehen hatte und tat so, als ob er überhaupt kein Englisch verstehe. In Spanglisch konnte ich ihn von der Reservierung überzeugen und als er merkte, dass ich keine Gringa bin, taute er plötzlich auf. Sein Bruder Omar hatte bei der Buchung im Juni letzten Jahres noch keinen Kalender vorliegen und einfach die Reservierung bestätigt.


    Bernardo gab uns die geräumige Casita Nr. 11, denn wir waren die einzigen Gäste an diesem Tag.





    Das kleine Hotel liegt idyllisch in den Bergen



    und zur Eigenvermarktung werden vier Sorten Wein ausgebaut. Eine Weinprobe machten wir später



    und durften anschließend eine Flasche davon mitnehmen. Zwei liebe Hunde stromerten um uns herum. Die schwarze Hündin war ziemlich ausgezehrt und wich mir nicht mehr von der Seite. Ich fragte Bernardo, ob das seine Hunde wären. Er verneinte. Das waren Straßenhunde, die auf dem Gelände zwar geduldet, aber so gut wie nicht gefüttert wurden.


    Bernardo war wie ausgewechselt und unterhielt sich mit mir in bestem Englisch. Na geht doch! Nachdem ich die ganze Familiengeschichte kannte, fragte ich ihn nach einem guten Restaurant. Er empfahl das Weingut El Cielo (auf deutsch der Himmel). Dort würde das Essen und die Aussicht gelobt. Dazu mussten wir ein paar Kilometer Dirtroad entlang von Olivenplantagen fahren.



    Das El Cielo liegt traumhaft




    inmitten der Weinberge.



    Das noble Restaurant war gut besucht und wir bekamen noch einen Tisch auf der Terrasse. Wir bestellten uns gegrillten Fisch (Catch of the day) und wussten nicht, dass da keine Beilagen dabei sind. Der Kellner fragte nur, ob wir einen Salat dazu möchten und das wollten wir. Zuerst bekamen wir zum Appetitanregen kleine selbstgebackene leckere Brötchen mit Butter und Olivenöl. Danach den Salat mit Parmesankäse (nicht so lecker).


    Das Hauptgericht war wie ein Gemälde auf dem Teller drapiert,



    aber geschmeckt hat der Fisch überhaupt nicht. Da wir nicht sonderlich hungrig waren, bestellten wir auch keine Beilagen nach. Nicht nur die Aussicht war himmlisch, sondern auch die Preise. Das war unser teuerstes Essen mit umgerechnet 55 € der ganzen Baja. Wenn's wenigstens geschmeckt hätte.


    Auf dem Weg zurück ins Hotel fuhren wir einen Umweg über die geteerte Straße und kamen an einem kleinen Supermarkt vorbei. Diesmal brauchte ich kein Hamster- :zwinker:, sondern Hundefutter und kaufte eine Großpackung Pedigree.


    Die Hunde hatten an dem Tag garantiert ein verträglicheres Essen als wir.




    Ich hatte kaum die Hunde gefüttert, da ging das Drama los. Diesmal erwischte es uns beide und wir mussten abwechselnd in die Porzellan-Abteilung .


    Schlimm war, dass die Klospülung nicht richtig funktionierte :wacko: und es mangels Wasserdruck sehr lange brauchte, bis der Behälter wieder aufgefüllt war.


    Montezuma's Rache hielt uns die ganze Nacht wach. Auf den Fisch schiebe ich es nicht. Ich vermute, dass der Salat mit Leitungswasser gewaschen war und das darf man in Mexiko nicht mal zum Zähneputzen verwenden. An Schlaf war jedenfalls lange Zeit nicht zu denken.


    Übernachtung: Hotel Meson del Vino, Valle de Guadalupe
    Preis: 64 € inkl. Frühstück und einer Flasche Wein

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Schade, dass nur noch wenige aktiv mit dabei sind. Ich mach dann trotzdem mal weiter ...


    Nein das darfst du nicht falsch verstehen. Die Leute hier sind nicht so geschwätzig und dann sind wir zwischen den Feiertagen, wo man sich eher mit etwas anderen beschäftigt.


    Mir gefällt das grüne Mexiko noch besser, als die Wüste. Aber das geht uns in USA auch so. Wir mögen zwar die Wüste, ziehen aber grüne Regionen vor.
    Ach Thema Essen, gibts da bei Walmart keine warme Theke? In den Kneipen würde ich glatt verhungern, wobei mexican Food eh nicht meins ist.


    Dankeschön

  • Für solche Hundebilder muss ich nicht auf die Baja. So arme Tierchen sehe ich jede Nacht...


    Viele Mexikaner haben leider ansolut kein Konzept von Tierschutz (und/oder Umweltschutz). Man kann die Leute nicht wirklich dafür verantwortlich machen. Sie sind einfach so aufgewachsen und ich kann daher noch einen gewissen Grad von Verständnis aufbringen.


    Aber wie man das Schicksal eines - wörtlich "armen Hundes" - einfach so ignorieren kann, wird mir trotzdem immer unverständlich bleiben.
    Meine Frau und ich haben ein Chihuahua-Mädchen von der Strasse aufgelesen. Sie ist unser Baby und hat jetzt ein Leben wie eine Prinzessin. Alles dreht sich um die Kleine und sie geniesst das offensichtlich auch. Aber wir können nicht alle Hunde retten. Es sind zu viele, die verwildert auf der Strasse leben. Viele Mexikaner haben wohl einfach nicht genug Geld, um ihre Hunde kastrieren oder sterilisieren zu lassen. Und so gibt es alle paar Monate neue Puppies, die dann oftmals einfach vor die Tür gesetzt werden.


    Meine Freunde und ich sind als junge Burschen ein paar Male zum Campen auf die Baja. Das war damals u.a. die Abenteuerlust, die uns motiviert hat. Aber niemand von uns braucht das heute noch (ab 21 lässt der Reiz Mexico's sowieso schlagartig nach :whistling: ) Abgesehen davon, sind natürlich einsame Buchten und Strände eine schöne Sache. Aber alles andere haben wir hier auch so vor der Haustür. Dafür brauchen wir Gringos uns nicht extra mit verseuchtem Leitungswasser, aufständischen Landarbeitern und den netten Drogenkartellen herumschlagen.


    Bitte nicht falsch verstehen: In Mexico geboren zu sein, macht einen natürlich nicht automatisch zu einem anderen Menschen als anderswo Geborene. Es ist das Umfeld in dem jemand aufwächst, die vorherrschende Mentalität, an die man sich als Mensch eben anpaast und in die man hineinwächst. Die weitaus meisten Mexikaner die ich persönlich kenne, sind extrem hart arbeitende und wirklich gute Leute - und in der zweiten Generation gibt es meist ohnehin keinen Unterschied mehr zu hier Geborenen zu bemerken. Aber es hat eben seine Gründe, warum die Estados Unidos de Mexico einfach nicht auf die Beine kommen.

  • Ach du liebe Sch*piep* :thumbdown:


    Tja, Mexiko ohne Montezuma's Rache ... wäre ja schon sensationell :zwinker: :D. Wobei, 2013 hatten wir überhaupt keine Probleme.


    Bin schon noch dabei :D , habe nur mal kurz eine Pause eingelegt und jetzt weiß ich auch ganz sicher, dass ich da nicht hin fahren werde auch wenn die Landschaft traumhaft ist. :whistling:


    Ich bin auch noch dabei,muß aber leider auch abwinken, wg. evt. medizinischer Versorgung


    Seht ihr - deshalb lasse ich euch an der Reise teilnehmen, damit ihr euch die Strapazen ersparen könnt


    Nein das darfst du nicht falsch verstehen. Die Leute hier sind nicht so geschwätzig und dann sind wir zwischen den Feiertagen, wo man sich eher mit etwas anderen beschäftigt...


    Nein, ich verstehe das nicht falsch, Thomas. Ich weiß schon, dass Berichte über Rote Steine mehr Zuspruch erhalten.


    Ach Thema Essen, gibts da bei Walmart keine warme Theke? ...


    Es gibt in den Supermärkten schon warme Theken und die sind auch gut. Allerdings muss man in der Baja erst einmal einen Supermarkt finden. Zwischendurch gibt's halt mal 500 km keinen.


    Also außer der Gegend mit den Bouldern und Kakteen kann ich mich für nichts wirklich erwärmen, ich sag ja das Essen dort und ich, inkompatibel, ich bin eh vorgeschädigt. War jetzt einige Tage nicht aktiv dabei, war in Abu Dhabi und danach war meine Enkeltochter die Hauptperson:-)


    Kein Problem, Bille. Ich wollte nur schauen, wo ihr alle abgeblieben seid :zwinker::D .


    Für solche Hundebilder muss ich nicht auf die Baja. So arme Tierchen sehe ich jede Nacht...
    Viele Mexikaner haben leider ansolut kein Konzept von Tierschutz (und/oder Umweltschutz). Man kann die Leute nicht wirklich dafür verantwortlich machen. Sie sind einfach so aufgewachsen und ich kann daher noch einen gewissen Grad von Verständnis aufbringen.
    Aber wie man das Schicksal eines - wörtlich "armen Hundes" - einfach so ignorieren kann, wird mir trotzdem immer unverständlich bleiben.
    Meine Frau und ich haben ein Chihuahua-Mädchen von der Strasse aufgelesen. Sie ist unser Baby und hat jetzt ein Leben wie eine Prinzessin. Alles dreht sich um die Kleine und sie geniesst das offensichtlich auch. Aber wir können nicht alle Hunde retten. Es sind zu viele, die verwildert auf der Strasse leben. Viele Mexikaner haben wohl einfach nicht genug Geld, um ihre Hunde kastrieren oder sterilisieren zu lassen. Und so gibt es alle paar Monate neue Puppies, die dann oftmals einfach vor die Tür gesetzt werden..


    Ich konnte nur dafür sorgen, dass sich die 2 Hunde mal richtig die Bäuche vorschlagen konnten. Wie mir Bernardo sagte, betreibt eine Nachbarin so eine Art privaten Tierschutz und bringt die Straßenhunde auf ihr Grundstück. Leider ist sie dann tagelang verschwunden und die Hunde sich selbst überlassen. Für ihn ist das auch nicht schön, denn die hungrigen Hunde betteln die Gäste an.


    Klasse :thumbup: , dass ihr einen Straßenhund adoptiert habt. Viele Amerikaner, die in der Baja leben, machen das auch. Allerdings ist das immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein ;( .


    Meine Freunde und ich sind als junge Burschen ein paar Male zum Campen auf die Baja. Das war damals u.a. die Abenteuerlust, die uns motiviert hat. Aber niemand von uns braucht das heute noch (ab 21 lässt der Reiz Mexico's sowieso schlagartig nach :whistling: ) Abgesehen davon, sind natürlich einsame Buchten und Strände eine schöne Sache. Aber alles andere haben wir hier auch so vor der Haustür. Dafür brauchen wir Gringos uns nicht extra mit verseuchtem Leitungswasser, aufständischen Landarbeitern und den netten Drogenkartellen herumschlagen.
    Bitte nicht falsch verstehen: In Mexico geboren zu sein, macht einen natürlich nicht automatisch zu einem anderen Menschen als anderswo Geborene. Es ist das Umfeld in dem jemand aufwächst, die vorherrschende Mentalität, an die man sich als Mensch eben anpaast und in die man hineinwächst. Die weitaus meisten Mexikaner die ich persönlich kenne, sind extrem hart arbeitende und wirklich gute Leute - und in der zweiten Generation gibt es meist ohnehin keinen Unterschied mehr zu hier Geborenen zu bemerken. Aber es hat eben seine Gründe, warum die Estados Unidos de Mexico einfach nicht auf die Beine kommen.


    Oooch - ich glaube, dass viele Männer auch über 21 noch gerne nach Tijuana reisen ... (:Pfeif:).


    Wir haben keine schlechten Erfahrungen mit mexik. Leuten gemacht, ganz im Gegenteil. Die Politik können wir leider nicht beeinflussen. Man kann nur darauf hoffen, dass die junge Generation die Zukunft besser gestaltet.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 20.03.15 - Blockbuster



    Vom Valle de Guadalupe nach Rosarito



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    In der Casita war es in der Nacht richtig kalt geworden und Feuerholz für den Kamin hatten wir leider nicht. Genug Zeit zum Nachlegen der Holzscheite hätten wir schließlich gehabt :zwinker: .


    Unserem Verdauungstrakt ging es noch nicht so gut und deshalb ging ich früh bei Bernardo vorbei und berichtete vom Ergebnis seiner Restaurantempfehlung. Es war ihm sehr peinlich, denn er selbst war noch nie in dem teuren Restaurant und wollte uns nur was Gutes tun. Das diese Empfehlung so einen durchschlagenden Erfolg hatte, konnte doch vorher keiner wissen. Wir waren ihm deshalb nicht böse.


    Wir hatten keine weite Strecke mehr zu fahren und so fragte ich ihn, ob wir noch ein/zwei Stunden da bleiben dürfen (schließlich gibt es unterwegs keine Toiletten (:Pfeif:) ). Für Bernardo war das selbstverständlich und er fuhr gleich ein paar Kilometer zu sich nach Hause und holte uns ein Medikament. Je einen Löffel seiner Arznei würgten wir runter und warteten eine Stunde. Das Zeug wirkte ziemlich schnell und so riskierten wir die Weiterfahrt.


    Auf der mautpflichtigen Strecke machte ich ein paar Bilder von der Steilküste.




    Unser nächstes Domizil lag nördlich von Rosarito in Califa. Das hatte ich über Hotels.com gebucht und die Adresse lautete entlang der Toll Road.


    Wir waren so auf die Jesusstatue fixiert,



    dass wir nicht bemerkten, dass das Hotel genau gegenüber liegt. Da die Mautstecke nicht überall eine Ausfahrt hat, fuhren wir bis Rosarito Beach weiter und drehten dort um.


    Auf dem Rückweg kamen wir an den Baja Film Studios vorbei, die sich 5 km außerhalb von Rosarito befinden.




    Um realistische Außenaufnahmen zu garantieren, kaufte 20th Century Fox eigens ein 160.000 m² großes Gelände an der mexikanischen Pazifikküste und ließ dort ab dem 31. Mai 1996 das erste voll funktionsfähige Filmstudio seit dreißig Jahren an der amerikanischen Westküste errichten. In vier Monaten entstand nördlich der Stadt Rosarito eine Filmanlage mit den Ausmaßen einer Kleinstadt mit umfangreicher Infrastruktur und zahlreichen Studios. Mit Sprengungen wurde der Untergrund für zwei große Tanks präpariert – einer mit 64 Millionen Litern für eine originalgetreue Nachbildung der Titanic, bei der in einem Winkel von 270° gedreht werden konnte, und einer mit 22 Millionen Litern, in dem die luxuriösen Inneneinrichtungen der 1. Klasse eingerichtet wurden. Das Schiff im großen Tank war zwar im exakten Maßstab aufgebaut worden, jedoch mussten von Lamont einige Kompromisse eingegangen werden. So wurden etwa die Rettungsboote und Schornsteine um zehn Prozent verkleinert und überflüssige Teile des Oberbaus und eines der vorderen Decks entfernt, um sie später mit Modellen zu ersetzen. Das Boots- und A-Deck waren funktionstüchtige Filmsets, während der Rest nur eine Stahlkonstruktion darstellte, in der sich die Plattform befand, mit der sich das Ganze für die Untergangsszenen neigen ließ. Ein 50 Meter hoher Kran sorgte auf 120 Metern Gleis neben seiner Funktion als Baukran für richtige Lichtverhältnisse und Kameraperspektiven. Nachdem die entsprechenden Szenen abgedreht waren, wurde das Schiff demontiert und als Alteisen verkauft, um die Produktionskosten etwas zu mindern.


    Nicht nur Titanic wurde hier gedreht, sondern auch andere Kassenschlager wie Master and Commander, Deep Blue Sea, James Bond: Tomorrow never dies und viele mehr.


    Bis vor ein paar Jahren wurden Führungen angeboten, doch nun finden die Filmproduktionen vollkommen abgeschirmt statt.




    6 km weiter befindet sich, von ganz oben gut beschützt :zwinker: , das Hotel Las Rocas .



    Das Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen,



    aber die Lage und Aussicht sind absolut toll :thumbup: .



    Ein Hotelangestellter brachte uns zum Zimmer ähm in unsere Aztekenhöhle .



    Das Bett stand auf einem Podest und darüber diese Kuppeldecke.


    Das Zimmer ansonsten war landestypisch und um in die Dusche zu gelangen, musste man sich ein bisschen verrenken.



    Es gibt einen offenen Kamin im Zimmer und es roch ziemlich rußig. Aztekenhöhle halt . Die Balkontüre blieb erst einmal offen. Das Zimmermädchen hatte zwar einen Briefumschlag fürs Trinkgeld mit ihrem Namen hinterlassen, aber Maria war nicht die Reinlichste. Auf dem Balkon sammelte ich Kronkorken ein, im Kühlschrank waren noch vergammelte Getränke der Vorbewohner und dicke tote Nachtfalter lagen unterm Schreibtisch. Für eine Nacht war das Zimmer in Ordnung, aber längere Zeit hätte ich da nicht verbringen mögen.


    Das Hotel verfügt über einen Meerzugang, doch der "Strand" eignet sich nur für Seelöwen.



    Bei dem felsigen Untergrund und der Brandung waren das die einzigen Sonnenanbeter.



    Mittlerweile hatten wir sogar etwas Hunger und machten uns auf den Weg nach Rosarito. Erfahrungsgemäß gibt es neben allen Walmarts in der Baja einen Applebee's und so auch in Rosarito. Auf mexikanische Gerichte hatten wir keinen Appetit mehr. Wir bestellten uns Fettucine mit Garnelen, einen Salat, Knofi-Brot und Getränke für umgerechnet 28 €. Das war richtig lecker und dank Bernardo's Arznei gut verträglich.


    Danach wollten wir endlich mal einen Strandspaziergang machen und gingen zum Beach. Da ging es an manchen Strandbars zu wie am Ballermann, denn am Wochenende schwärmen viele amerikanische Jugendliche ein.




    Dort war uns zu viel Trubel.

    Zurück im Hotel machten wir endlich mal Urlaub , d. h. wir haben gelesen und nebenbei die Flasche Wein von Bernardo geleert.


    Übernachtung: Hotel Las Rocas Resort & Spa, Califa bei Rosarito
    Preis: 95 € ohne Frühstück

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Mich hat so eine Sch*piep*-Krankheit 2008 im Südwesten der USA erwischt. :thumbdown:
    Konnte mehrere Tage nicht wirklich was zu mir nehmen; bin aber doch hoch zum Observation Point gewandert.
    In Las Vegas war dann ein Cheeseburger ein echtes "Festessen". :zwinker:


    Da ich 1990 in Tijuana nur Alkohol zu mir genommen habe, konnte ich mir nichts einfangen.
    :thumbup: Schön dass du die Baja hier vorstellst - mich persönlich reizt es aber leider nicht.

  • Mich hat so eine Sch*piep*-Krankheit 2008 im Südwesten der USA erwischt. :thumbdown:
    Konnte mehrere Tage nicht wirklich was zu mir nehmen; bin aber doch hoch zum Observation Point gewandert.
    In Las Vegas war dann ein Cheeseburger ein echtes "Festessen". :zwinker:


    Heiko erwischte es 2010 in San Diego. Es war hart an der Grenze, dass er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die halbe Reise hing er dann als Beifahrer im Gurt und bekam so gut wie nichts mit.


    Mich erwischte es mal in Mesquite im Virgin River Büffet. Da war was mit der mongolischen Pfanne nicht in Ordnung. Jetzt kenne ich jedes WC zwischen Mesquite und Panguitch .


    Also man sieht, Montezuma's Rache schlägt auch außerhalb Mexikos zu.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

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