Um den Stanley Cup der NHL spielen in diesem Jahr (Best of 7):
Tampa Bay Lightning - Dallas Stars
Um den Stanley Cup der NHL spielen in diesem Jahr (Best of 7):
Tampa Bay Lightning - Dallas Stars
Wahl zum MVP!
Leon Draisaitl schreibt Geschichte
ZitatAlles anzeigenLeon Draisaitl ist endgültig im Kreis der ganz Großen in der NHL angekommen. Der 24-jährige gebürtige Kölner gewann für seine Leistungen in der Hauptrunde 2019/20 sowohl die Hart Trophy als auch den Ted Lindsay Award. Das gab die NHL in der Nacht von Montag auf Dienstag bekannt.
Als Leon Draisaitl vor wenigen Jahren selbst formulierte, es durchaus als Ziel zu haben, eine Art "Dirk Nowitzki des Eishockey" aus deutscher Sicht zu werden, lagen ein Jahr mit über 50 und zwei Jahre mit über 70 Scorerpunkten hinter ihm. Gute Werte zweifellos, aber noch keine absolute Weltklasse. Zu diesem Zeitpunkt war noch längst nicht klar, ob Draisaitl bei allem Talent "nur" ein starker Mittelstürmer von internationaler Klasse, wie ihn Eishockey-Deutschland zuvor auch noch nicht gehabt hatte, oder sogar ein Superstar werden würde.
Draisaitl: Binnen zwei Jahren nach ganz oben
Die Antwort darauf, wo sein wahres Leistungslimit liegen würde, gab Draisaitl indes bereits in den Monaten darauf. 2018/19 gelangen ihm 50 Tore und 55 Vorlagen und damit die viertmeisten der NHL. Besonders verblüffte dabei sein plötzliche Auftreten als Torjäger (nur Alex Ovechkin war mit 51 Treffern besser), denn bis dahin galt Draisaitl vor allem als Spielmacher und damit als besonders guter Passgeber. Doch das erfolgreiche Arbeiten an seinem Schuss, wie bereits zuvor an seiner Fitness, die ihn nunmehr mit der Scheibe zu einem kaum mehr zu stoppenden Stürmer macht, spricht Bände über Draisaitls Ehrgeiz und Einstellung zu seinem Sport.
Waren die 105 Punkte eine Eintagsfliege? Natürlich nicht. Bis zum Pandemie-bedingten Abbruch der Hauptrunde 2019/20 im März hatte Draisaitl seine deutsche Rekordmarke und Vorjahresausbeute auf 110 Zähler ausgebaut - in nur 71 statt 82 Spielen wie in der Saison zuvor. Sein kongenialer Teamkollege Connor McDavid folgte ligaweit auf Rang zwei mit 13 Zählern Abstand. Die Art Ross Trophy als punktbester Spieler hatte Draisaitl damit bereits als erster Deutscher sicher.
Endgültiger Aufstieg zum Superstar
Durch die Wahl zum MVP der Hauptrunde (per Votum von ausgewählten Fachjournalisten und vergeben durch die NHL) sowie dem Erhalt des Ted Lindsay Award als bester Spieler der Hauptrunde (gewählt durch die NHL-Spieler und vergeben durch die Spielergewerkschaft NHLPA), schwingt sich Draisaitl nun endgültig zu einem der Superstars der besten Eishockey-Liga der Welt auf.
"Seine Grenze ist der Himmel, denn er ist erst 24 Jahre alt und wird weiter an sich arbeiten. Es ist verdammt hart, den MVP-Titel, egal in welcher Liga, zu gewinnen", hatte Nowitzki schon im Sommer über Draisaitl gesagt. Mit dem Gewinn von gleich drei der wichtigsten individuellen Trophäen der NHL als erster Deutscher ist Draisaitl nur zwei Jahre nach seinem selbst gewählten Vergleich zumindest schon in dieser Hinsicht auf Augenhöhe mit Nowitzki gerückt, der 2006/07 als erster Europäer den Hauptrunden-MVP-Titel der NBA gewonnen hatte.
Daniel Theis : Der deutsche Rammbock in der NBA
ZitatAlles anzeigenSelbstlos und aufopferungsvoll: Daniel Theis entwickelt sich bei den Boston Celtics zum wichtigen Faktor. Der zurückhaltende Deutsche bekommt nun endlich auch die verdiente Anerkennung.
Wie groß der Stellenwert eines Menschen in der Öffentlichkeit ist, vermittelt dieser Tage ein Blick ins Internetlexikon Wikipedia. Das Kompendium verfügt über mehr als zwei Millionen Einträge. Den Namen „Daniel Theis“ findet man hier natürlich auch. Und das schon seit 2012, als der 2,04 Meter große Basketballer nach der Europameisterschaft mit der U 20 des DBB in den Kader der Nationalmannschaft aufrückte. Seitdem wurde der Text immer wieder erweitert und redigiert.
Doch seit Mai dieses Jahres stockt es mit den Aktualisierungen. Und das, obwohl Theis gerade von Erfolg zu Erfolg marschiert. Vor einer Woche erreichte er als vierter Deutscher nach Detlef Schrempf (1996), Dirk Nowitzki (2003, 2006 und 2011) und Dennis Schröder (2015) das Halbfinale der Playoffs in der besten Basketball-Liga der Welt (NBA).
Der nachlässige Umgang mit der Karriereentwicklung des 28-Jährigen aus Salzgitter ist typisch für die Wahrnehmung des Flügelspielers, der 2017 für relativ kleines Geld von Brose Bamberg in der Bundesliga zu den Boston Celtics in die Vereinigten Staaten gewechselt war. Als ihn Shaquille O’Neal, einst ein überragender Center, heute Fernsehkommentator, vor einem Millionenpublikum loben wollte, musste er im gleichen Atemzug zugeben, dass er gar nicht weiß, wie Theis heißt.
Lob vom Trainer
In seiner Rolle als mannschaftsdienlicher, zurückhaltender Bankspieler stand er bisher immer nur im Schatten prominenter Nebenleute. Doch bereits in den ersten Monaten der Saison, die im März wegen der Corona-Krise unterbrochen und im August in der Quarantäne-Blase von Walt Disney World fortgesetzt wurde, zeichnete sich ab, dass die Nummer 27 der Celtics für den ambitionierten Klub zu einem Leistungsfaktor werden könnte. Da machte er erstmals Schlagzeilen als einer der am meisten unterschätzten NBA-Profis, der mit fünf Millionen Dollar pro Jahr deutlich unter dem Durchschnittsgehalt in der Liga liegt.
Der Grund für die Aufmerksamkeit: Trainer Brad Stevens hat keinen so wie ihn im Kader, der mit einer selbstlosen, aufopferungsvollen Art das Spiel beeinflusst. „So wie er abschirmt und sich ohne Ball bewegt, das ist großartig“, lobte er den Niedersachsen, der auf dem Platz schnell unterwegs ist und sich oft instinktsicher genau dort aufhält, wohin der Ball beim Rebound abprallt. Sein sehr viel jüngerer Mannschaftskollege Jayson Tatum, einer der designierten Korbschützen im Team, war von der Bereitschaft von Theis begeistert, ihm wie ein Rammbock die Laufwege freizusperren: „Ich habe ihm gesagt, er bekommt von mir etwas zum Geburtstag. Eine Uhr. Oder so was in der Art.“ Sein Mannschaftskollege habe „das ganze Jahr über unglaublich gespielt“.
„Ich spiele für mich und mein Team“
Auch wenn es dabei mitunter ziemlich hart zugeht. In der Runde der letzten acht gegen die Toronto Raptors fing er sich unter dem Korb einen Fußtritt im Gesicht ein. In einem Spiel, in dem er 15 Punkte produzierte und als drittbester Mann im Team auf 30 Minuten Einsatzzeit kam. Bundestrainer Henrik Rödl, der mit seinem Nationalspieler per SMS ständig in Kontakt ist, weiß, dass ihm das nur wenig ausmacht. „Er fühlt sich momentan sehr wohl. Defensiv spielt er eine super Rolle, und auch offensiv macht er zurzeit die Dinger.“ Nach außen allerdings übt sich Theis in Bescheidenheit und gestattet kaum Einblicke in sein Innenleben.
„Ich spiele für mich und mein Team und nicht für andere Leute.“ Die positive Resonanz quittiert er zurückhaltend. Er freue sich, dass das Trainerteam und seine Nebenleute „meine Arbeit auf dem Feld zu schätzen wissen“. Alles nur, weil er ein Ziel klar vor Augen hat: „Vielleicht bin ich der nächste Deutsche, der in der NBA die Meisterschaft holt.“ Dazu muss das Team aber erst einmal die Halbfinal-Serie gegen die Miami Heat gewinnen. Was schwer genug wird. Nach drei Begegnungen in der Best-of-Seven-Serie liegen die Celtics 1:2 zurück. Das vierte Match wird am Mittwoch ausgetragen.
Leider steht Theis mit den Boston Celtics kurz vor dem PlayOff-Aus.....
Die Los Angles Lakers und Miami Heat stehen in den diesjährigen Finals der NBA (Best of 7).
Beide Mannschaften hätte ich zu Beginn der Saison nicht in den Finalspielen gesehen; auch nicht, als es nach der Corona-Unterbrechung weiter ging.
Nach 80 Tagen in der Blase: Tampa Bay gewinnt den Stanley Cup
Zum zweiten Mal in der Geschichte der National Hockey League heißt der Stanley-Cup-Gewinner Tampa Bay Lightning. Das 2:0 über die Dallas Stars war der entscheidende vierte Sieg für das Team aus Florida. Wertvollster Spieler in den Play-offs war ein Schwede.
ZitatAlles anzeigenKapitän Steven Stamkos übergab den Stanley Cup für die Meisterschaft der Tampa Bay Lightning in der NHL ganz schnell an Victor Hedman. Der Verteidiger blieb beim entscheidenden 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) gegen die Dallas Stars zwar ohne Tor, erzielte in den Play-offs aber überragende zehn Treffer - mehr als jeder andere NHL-Abwehrspieler seit 1994. Dafür bekam der Schwede nicht nur raschen Zugriff auf den begehrtesten Pokal im Eishockey, sondern wurde auch als wertvollster Spieler der Finalserie mit einer persönlichen Trophäe ausgezeichnet.
"Es braucht einiges, um 80 Tage oder wie lange auch immer in einer Blase zu sein", sagte Hedman. "Aber das war es jetzt alles wert. Wir kommen mit dem Pokal nach Hause."
"Das bedeutet die Welt"
Schon bevor ihm NHL-Boss Gary Bettman am Montagabend (Ortszeit) die Conn-Smythe-Trophy ausgehändigt hatte, sprach Hedman im TV-Sender NBC über seine Gefühle nach dem zweiten Stanley-Cup-Sieg in der Geschichte der Tampa Bay Lightning. "Das bedeutet die Welt, diesen Pokal nach Hause zu bringen. Den Pokal zu gewinnen, das braucht ein paar Wochen, vielleicht Monate, bis ich das realisiert habe."
Kapitän Stamkos hatte nach seiner langen Verletzungspause nur in Spiel drei für ein paar Minuten auf dem Eis gestanden, dabei aber sofort ein Tor beigesteuert. Dass er am Montag nicht spielen würde, hatte Trainer Jon Cooper schon vor der Partie klar gemacht.
Point trifft erneut
Im sechsten Spiel hatte die Mannschaft aus Florida das Kräftemessen mit Dallas relativ gut unter Kontrolle. Der in den Play-offs so starke Braydon Point traf im ersten Drittel zur Führung, Blake Coleman erhöhte im zweiten Drittel auf 2:0. In den letzten Minuten versuchte Dallas mit einem zusätzlichen Feldspieler alles, kam an der Defensive des neuen Champions aber nicht vorbei. "Diese letzte Periode war vermutlich die längste Periode meines Lebens", sagte Hedman.
Feuerwerk für Spieler, Trainer und Betreuer
Den ersten Sieg des begehrtesten Pokals für einen Eishockey-Profi holten die Lightning 2004. Auf tosenden Jubel der Fans mussten sie dieses Mal verzichten. Wegen der Corona-Pandemie wurden die NHL-Playoffs komplett in Kanada und ohne Zuschauer ausgetragen, das Feuerwerk in Edmonton sahen nur Spieler, Trainer und Betreuer der Mannschaften sowie ein paar Journalisten und Helfer.
Als erste der großen US-Ligen hat die NHL ihre von der Corona-Pandemie unterbrochene Saison nun mit einem Meister beendet. Wann die neue Spielzeit beginnt, ist offen. Erwartet wird ein Beginn erst im Januar 2021.
Deutsche Profis waren in der Final-Serie nicht dabei. Zuletzt hatte Nationaltorwart Philipp Grubauer vor zwei Jahren mit den Washington Capitals den Stanley Cup gewonnen, in den beiden Jahren zuvor war Tom Kühnhackl mit den Pittsburgh Penguins erfolgreich.
Deutsches Quartett vor ungewisser Zukunft in der NHL
ZitatVier langjährige deutsche Profis haben für die Saison 2020/21 in der NHL noch keinen neuen Vertrag unterschrieben. Das betroffene Quartett darf ab dem 9. Oktober ohne Einschränkungen mit anderen Klubs Verhandlungen aufnehmen.
Bei den New York Islanders stehen Torhüter Thomas Greiss und Flügelstürmer Tom Kühnhackl vor dem Aus. Das Arbeitspapier von Angreifer Tobias Rieder besitzt bei den Calgary Flames ab der neuen Spielzeit ebenfalls keine Gültigkeit mehr und auch Korbinian Holzer, der zuletzt für die Nashville Predators auflief, blickt einer ungewissen Zukunft entgegen.
Aufgrund der Corona-Pandemie war die abgelaufene Runde für gut vier Monate unterbrochen worden, ehe der Spielbetrieb in zwei sogenannten Blasen in den kanadischen Städten Toronto und Edmonton wieder aufgenommen worden war. Den Stanley Cup gewannen Tampa Bay.
NBA-Meisterschaft
Die Lakers haben es wieder geschafft
ZitatAlles anzeigenDie Los Angeles Lakers sind in der nordamerikanischen basketball-Profiliga NBA zurück auf dem Thron. Das Team um Superstar LeBron James siegte am Sonntag (11.10.2020/Ortszeit) in Spiel sechs der Finals gegen die Miami Heat und sicherte sich den Titel.
Die Kalifornier gewannen das sechste Spiel der Finalserie gegen Miami Heat in Orlando/Florida klar mit 106:93, die "Best-of-Seven"-Serie endete 4:2. James erfüllte in seiner zweiten Saison bei den Lakers die Titelmission, der 35-Jährige bekommt seinen vierten Meisterring. Beim 106:93-Sieg war James mit 28 Punkten bester Werfer im Spiel. Er steuerte außerdem 14 Rebounds und zehn Assists bei - ein "Triple-Double" im wichtigsten Saisonspiel der Lakers.
James wieder als MVP ausgezeichnet
Zuvor hatte der 16-malige Allstar zweimal mit Miami und einmal mit seinem Heimatklub Cleveland Cavaliers triumphiert. Der zweimalige Olympiasieger ist erst der dritte Spieler nach Robert Horry (7 Titel) und John Salley (4), der in der NBA mit drei verschiedenen Teams triumphiert. Zum vierten Mal in seiner Karriere erhielt er zudem die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Finalserie (MVP), nur Michael Jordan (sechs) wurde häufiger gekürt.
"Ich wollte dieses Team dahin zurückbringen, wo es hingehört. Teil eines so historischen Klubs zu sein, ist ein unglaubliches Gefühl", sagte James.
Für die Lakers endete eine zehnjährige Durststrecke. Zuletzt hatte die Franchise 2010 mit der im Frühjahr tödlich verunglückten Klubikone Kobe Bryant in ihren Reihen den NBA-Titel geholt. In diesem Jahr stand L.A. erstmals seit 2013 wieder in den Playoffs.
Spiel sechs bereits zur Halbzeit vorentschieden
Die Lakers, bei denen Anthony Davis auf 19 Punkte und 15 Assists kam, hatten bereits am Samstag die Chance, den Titel zu gewinnen. Da hatte der überragende Jimmy Butler das mit seinen Heat noch verhindern können.
Die Heat konnten zwar nach der Rückkehr von Bam Adebayo am Freitag dieses Mal mit Goran Dragic auf den zweiten wichtigen Spieler zurückgreifen, der im Verlauf der Finalserie verletzt hatte pausieren müssen. Adebayo kam am Ende zwar auf 25 Punkte, aber weder er noch Dragic noch der zuletzt so überragende Jimmy Butler konnten gegen die bärenstarke Abwehrleistung der Lakers etwas ausrichten.
Zwischenzeitlich hatte das Team 36 Punkte Rückstand. Das Spiel war bereits zur Halbzeit (64:36 für die Lakers) vorentschieden.
Superstar LeBron James
Der unkaputtbare Basketball-Opa
Mit 35 Jahren führte LeBron James die Los Angeles Lakers zum NBA-Titel. Der Superstar erinnerte dabei an vieles, aber nicht an einen Basketballer in den Mittdreißigern. Wie schafft er das?
ZitatAlles anzeigenEintausendfünfhundertvierundzwanzigmal. 1524-mal.
So oft hatte LeBron James auf einem NBA-Court gestanden, ehe er vergangene Nacht in Orlando das Feld betrat. Ehe er 28 Punkte erzielte, 14 Rebounds und zehn Assists und seine Los Angeles Lakers zum 106:93-Sieg gegen Miami Heat führte. James scorte und passte, er dominierte - und dann ertönte zum 1525. Mal in seiner NBA-Karriere die Schlusssirene.
Es folgten Konfettiregen, Jubelarien, Glückwünsche, und mittendrin ein bewegter LeBron James, der die Lakers, die glamouröseste aller NBA-Franchises, zum ersten Titelgewinn seit 2010 geführt hat, neun Monate nach dem tragischen Tod von Lakers-Ikone Kobe Bryant (41). Für gewöhnlich wäre er von etlichen Reportern, Kameraleuten und Fans umringt gewesen, als er zum besten Spieler der Finals gekürt wurde. Doch es passte zu dieser Pandemiesaison, zu den über 95 Tagen in der "Bubble" in Disneyland, dass James nur im kleinen Kreis die vierte Finals-MVP-Trophäe seiner Karriere entgegennahm.
Im Alter von 35 Jahren, neun Monaten und zwölf Tagen.
Vier NBA-Titel hat James nun gewonnen, war erfolgreich mit allen drei Teams, für die er in seiner 17-jährigen Karriere auflief. Im Dauerstreit um seinen Platz unter den größten Legenden - vor oder hinter Michael Jordan? - sammelte er wichtige Argumente. Und nebenbei zementierte er sein Vermächtnis als Ausnahmeathlet.
"King James" ist nicht der erste, aber einer von wenigen Basketballern, der tief in den Dreißigern noch Außergewöhnliches vollbringt. Ein Dirk Nowitzki wäre hier zu nennen, Tim Duncan oder Kareem-Abdul Jabbar, der 1985 mit 38 Jahren zum ältesten Finals MVP der Geschichte gewählt wurde. Bis heute ist er mit 38.387 Regular-Season-Punkten der erfolgreichste Korbjäger der NBA - und einer von nur zwei Spielern, die in ihrer Karriere noch mehr Zähler aufgelegt haben als LeBron James (34.241).
Doch der bald 36-jährige James hat beste Chancen, diese und weitere Bestmarken zu knacken. Denn was ihn von den genannten Größen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er sich bislang kaum einer schwindenden Physis beugen musste. Noch immer wirkt es mühelos, wenn er durch die Lüfte segelt und über Ringniveau abschließt. Noch immer sehen viele Verteidiger wie Schulbuben aus beim Versuch, James vor sich zu halten. Und je länger der König sein Leistungsniveau hält, desto stärker wird seine Physis mystifiziert: LeBron, der Unkaputtbare.
James ist ein Jahrhundertathlet, gesegnet mit Größe, Dynamik, Kraft und Wendigkeit, aber auch mit belastbaren Knochen, Sehnen, Bändern und einer regenerationsfähigen Muskulatur. Ohne dieses genetische Fundament wären 17 nahezu verletzungsfreie NBA-Saisons nicht denkbar - schon gar nicht bei James' körperbetontem Stil.
Zugleich spürte der King früh, wie schnell auch Ausnahmekörper in der NBA verschleißen können. Dass ihn über die Jahre nie mehr als kleine, allenfalls mittelgroße Wehwehchen plagen sollten, ist auch enormem Aufwand geschuldet - verbunden mit einem Namen, der öffentlich kaum bekannt ist: Mike Mancias.
Fitnesstrainer Mancias kam 2003 zu den Cleveland Cavaliers, genau wie James. Seither folgte er dem Superstar auf allen Stationen, zunächst nach Miami (2010-2014), dann zurück nach Cleveland (2014-2018) und schließlich nach Los Angeles (2018). Formell wurde der Coach stets von den jeweiligen Teams eingestellt - doch im Wesentlichen gilt er als der persönliche Athletiktrainer von James. Oder besser: als Schatzmeister seines Körpers.
Geheimwaffen Kältekammer und alkalisches Wasser
Mancias überwacht alle Belange, die James' Gesundheit beeinflussen, von Work-out-Routinen über Gewichtsregulation bis hin zu Ernährung, Schlaf und mentaler Stärkung. Er ist der Koordinator einer ganzen Reihe von Spezialisten, die James für seine Fitness beschäftigt, darunter ein Biomechaniker und Navy Seal, persönliche Köche, Regenerationstrainer, Physiotherapeuten, Masseure und weitere.
Es gab zahlreiche Erzählungen, was James und sein Team alles für die Fitness tun. Ein Auszug:
Offenbar ließ James in jedem seiner (primären) Wohnhäuser die Krafträume seines jeweiligen Teams nachbauen, um zu Hause unter identischen Bedingungen trainieren zu können.
Ebenfalls im eigenen Haus soll James eine Kryokammer zur Leistungssteigerung besitzen, in der minus hundert Grad und kältere Temperaturen erreicht werden, sowie eine abgedichtete Kammer, in der ihm hundertprozentiger Sauerstoff zugeführt wird.
Seit 13 Jahren absolviert James vor jedem Spiel ein intensives Work-out, noch ehe er sich mit seinem Team aufwärmt.
Nach Spielen nimmt James alkalisches Wasser zu sich, das den Säuregehalt im Blut senken soll.
James stellte seine Landung nach Dunks und Korblegern um, sodass er gelenkschonender aufkommt.
James helfen diese Maßnahmen, schneller zu regenerieren, Verletzungen vorzubeugen und seine sportliche Blütezeit weit in die Dreißiger auszudehnen. 2018, mit 33, gelangen ihm mit durchschnittlich 34 Punkten, 9,1 Rebounds und 9,0 Assists die individuell besten Playoffs seiner Karriere - trotz eines geprellten Handgelenks, wie später bekannt wurde.
Im Vergleich zu dieser Performance wirkte James in diesem Jahr passiver. Nur vereinzelt, in wohltemperierten Dosen schaltete er den Extragang ein: Am Ende standen 27,6 Zähler, 10,8 Rebounds und 8,8 Assists zu Buche. Elitäre Werte für jeden Basketballer, der nicht LeBron James heißt - und doch Anlass für viele, über die womöglich schwindende Playoff-Dominanz des Kings zu spekulieren, der öfter in den NBA-Finals gestanden hat (zehnmal) als 27 von 30 Franchises.
Ob der 35-Jährige beim Titelgewinn 2020 weniger zeigte, weil ihn sein Körper dazu zwang oder - wahrscheinlich - weil er es dank des besten Mitspielers seiner Karriere, Anthony Davis, schlicht nicht nötig hatte, wird die Zukunft zeigen. Bislang jedenfalls erlebt James den wohl besten Karriereherbst der NBA-Geschichte.
MLB:
Dodgers folgen Rays in die World Series
Der Titelfavorit Los Angeles Dodgers ist in der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB den Tampa Bay Rays in die World Series gefolgt.
ZitatDer Titelfavorit Los Angeles Dodgers ist in der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB den Tampa Bay Rays in die World Series gefolgt. Im entscheidenden siebten Spiel der Halbfinalserie gegen die Atlanta Braves gewannen die Kalifornier 4:3 und stehen zum dritten Mal binnen vier Jahren im Endspiel.
Die World Series beginnt mit dem ersten Duell am Dienstag (Ortszeit) im texanischen Arlington. Tampa Bay hatte sich am Samstag ebenfalls im siebten Spiel gegen Vorjahresfinalist Houston Astros (4:2) durchgesetzt.
Die Dodgers hatten in der Finalserie der National League gegen die Braves schon 1:3 zurückgelegen, um dann drei Siege nacheinander zu holen. Bei den jüngsten beiden World-Series-Teilnahmen musste sich der sechsmalige Champion jeweils geschlagen geben: 2017 verloren die Dodgers gegen die Astros, 2018 gegen die Boston Red Sox. Der letzte Titelgewinn gelang 1988.
NBA News:
Spielen die Raptors kommende Saison in Louisville?
Mögliches Startdatum für Saison 20/21
ZitatDie NBA plant nach dem Ende der 19/20er Saison fieberhaft das weitere Vorgehen. Yahoo! Sports nennt nun den 18. Januar als möglichen Startzeitpunkt der neuen Spielzeit. Ein Team könnte dafür vor dem Umzug stehen.
Inmitten der Coronavirus-Pandemie sind Reisen von den USA nach Kanada derzeit untersagt. Daher ist es gut möglich, dass die Toronto Raptors ihre Spielstätte Stand jetzt verlegen müssten, wenn sich an der Situation bis zum Saisonstart nichts ändert. Auch in der MLB und in der MLS sind die Teams aus Toronto bereits auf Städte in den USA ausgewichen.
Bei den Raptors könnte es eine Möglichkeit sein, dass das Team nach Louisville, Kentucky umzieht. Dort steht mit dem KFC Yum! Center eine NBA-bereite Halle. Eine Entscheidung ist hier aber noch nicht getroffen.
Auch ist weiterhin unklar, ob Fans in der Halle sein dürften, ob weiterhin in Bubbles gespielt wird oder wie der Spielplan konkret aussehen kann. Am Freitag will NBA-Commissioner Adam Silver mit dem Board of Governors in einem Call weitere Schritte besprechen.
Derzeit scheint ein Start der Saison am 18. Januar, also am Martin Luther King Day, der wahrscheinlichste Startzeitpunkt zu sein. Ein Start am Christmas Day (25. Dezember) ist demnach aber immer noch nicht komplett vom Tisch.
NBA will neue Saison noch vor Weihnachten starten
ZitatDie nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA plant einen Saisonstart noch vor Weihnachten. Wie verschiedene US-Medien, darunter die Agentur AP und das Sportportal ESPN, übereinstimmend berichten, hat die Liga den Besitzern der Teams einen Start am 22. Dezember vorgeschlagen.
Eine Entscheidung wurde bei dem Treffen nicht gefällt, zumal bis Ende des Monats noch Verhandlungen mit der Spieler-Organisation NBPA laufen.
Die reguläre Saison soll den Plänen zufolge wegen der Corona-Pandemie ein wenig verkürzt werden und für jedes Team 72 statt wie sonst üblich 82 Spiele umfassen. Somit wäre ein Saisonende im Juni möglich, und damit auch rechtzeitig vor dem anvisierten Beginn der Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio.
Daneben soll es weitere Anpassungen bei den Spielplänen geben, um unter anderem die Zahl der Kontakte und Reisen zu verringern. Das All-Star-Wochenende in Indianapolis wird wohl ausfallen müssen. Eine abgeschottete sogenannte Blase, wie sie die NBA in der abgelaufenen Saison in den Playoffs in Florida eingerichtet hatte, soll es vorerst nicht geben. In Orlando hatten die Los Angeles Lakers vor zwei Wochen ihre 17. Meisterschaft gefeiert.
Turner wird mit positivem Corona-Test ausgewechselt - und kehrt zur Feier zurück
Die Baseball-Saison in der MLB endet mit dem siebten Titel der Los Angeles Dodgers. Dabei muss im achten Inning ein Spieler den Platz wegen Corona verlassen. Justin Turners Isolation wird nach dem Sieg unterbrochen.
ZitatDie Baseball-Profis der Los Angeles Dodgers haben sich im sechsten Spiel der World Series durchgesetzt und die erste Meisterschaft seit 32 Jahren eingefahren. Durch den 3:1-Erfolg setzten sie sich in der Best-of-Seven-Serie gegen die Tampa Bay Rays 4:2 durch. Zuvor hatten sie in den vergangenen drei Jahren zweimal im Endspiel den Kürzeren gezogen.
Erstmals hatte das Team 1955, damals noch unter dem Namen Brooklyn Dodgers in New York, die World Series gewonnen. Nach dem Umzug 1958 nach Los Angeles folgten fünf weitere Titel, letztmals hatte das Franchise 1988 triumphiert.
Im sechsten Finalspiel schien sich Tampa Bay zunächst aber ein weiteres Mal zurückzumelden. Rookie Randy Arozarena besorgte mit einem Homerun die frühe Führung für die Rays, doch im sechsten Inning drehten die Dodgers innerhalb weniger Minuten die Partie. Bis dahin hatten sich die Rays auf ihren Pitcher Blake Snell verlassen können, doch Trainer Kevin Cash entschied sich bei der ersten Unsicherheit für eine Auswechslung. Das nutzten die Dodgers aus.
Bei den Dodgers sorgte ebenfalls eine Auswechslung für Erstaunen: Im achten Inning musste Justin Turner den Platz verlassen. Der Third-Baseman war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Während der Partie sollen die Dodgers darüber informiert worden sein, bestätigte Rob Manfred, der Chef der Major League Baseball (MLB). Daraufhin wurde Turner ausgewechselt.
Auf Twitter schrieb Turner: "Ich fühle mich großartig, habe überhaupt keine Symptome. Ich habe einfach jede Emotion durchlebt, die man sich vorstellen kann. Ich kann nicht glauben, dass ich nicht da draußen sein kann, um mit meinen Jungs zu feiern! Aber ich bin so stolz auf dieses Team und freue mich unglaublich für die Stadt L.A."
Turner durfte dann aber doch wieder raus zu seinen Mitspielern. Der 35-Jährige kehrte mit Mund-Nasen-Schutz auf den Platz im Globe Life Field in Arlington zurück. 11.437 Zuschauer hatten das letzte Spiel der MLB-Saison im Stadion gesehen. Turner ließ sich mit dem Pokal, der Commissioner's Trophy, ablichten und in einem Video des TV-Senders Fox Sports ist zu sehen, wie Turner beim Siegerfoto mit den Teamkollegen die Maske abnimmt.
Kein Tag wie jeder andere: Die ersten schwarzen Spieler in der NBA
Kein Sport-Tag wie jeder andere: Jubiläen & Rekorde, Feiertage & Dramen, großes Kino & vergessene Helden: Unser täglicher Blick zurück in die Sportgeschichte - heute mit den ersten schwarzen Spielern in der NBA. Am 1. November begann eine neue Ära in der bekanntesten Basketball-Liga der Welt. Ohne diesen Meilenstein hätten Spieler wie Kobe Bryant und Michael Jordan nie antreten können.
ZitatSie sind jedem ein Begriff, der auch nur am Rande an Basketball interessiert ist: Michael Jordan, Earvin "Magic" Johnson, Shaquille O'Neal oder Kobe Bryant gehören zu den besten NBA-Profis aller Zeiten. Der Grundstein dafür, dass sich diese Stars in der besten Profiliga der Welt durchsetzen konnten, wurde 1950 gelegt.
Bei den Drafts im April des Jahres war der Pittsburgher Charles Cooper der erste afro-amerikanische Basketballer, der von einem Verein ausgewählt wurde. Die Boston Celtics holten ihn in ihr Team. Am 1. November war es dann schließlich soweit. Der damals 24-Jährige hatte gegen die Fort Wayne Pistons seinen ersten Auftritt.
Den im Nachhinein betrachtet historischen Moment, erster Afro-Amerikaner zu werden, der in einem NBA-Spiel aufläuft, verpasste Cooper dennoch denkbar knapp. Earl Lloyd von den Washington Capitals wurde beim Draft zwar deutlich später gezogen, hatte seine NBA-Premiere aber einen Tag früher als Cooper, was lediglich an der Ansetzung der Partien lag.
Nach seinem Abschied aus der NBA Ende der 1950er zog sich Cooper völlig vom Basketballsport zurück. Später beschwerte er sich über rassistisches Verhalten der Fans. "Es war auch eine schmerzhafte Erfahrung, und niemand mag Schmerz", wird seine Witwe Irva im Buch "They cleared the Lane" von Autor Ron Thomas zitiert.
Rekord in Florida
Amerikaner mit Downsyndrom schafft Ironman-Triathlon
Erst mit vier Jahren konnte er ohne Gehhilfe laufen, nun bewältigte der 21-jährige US-Amerikaner Chris Nikic einen Ironman – als erster Mensch mit Downsyndrom. Das nächste Ziel heißt Hawaii.
ZitatDer US-Amerikaner Chris Nikic hat Sportgeschichte geschrieben. Der 21-Jährige bewältigte als erster Mensch mit Downsyndrom einen Ironman, so teilte es die Ironman-Marke mit. Nikic absolvierte die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Fahrradfahren und einen Marathon am Samstag in Florida innerhalb von 16:46:09 Stunden. "Du bist ein Ironman", rief der Kommentator, als Nikic die Arme hochriss, die Ziellinie überquerte und seinen Trainer und Guide Daniel Grieb umarmte.
Die fast vier Kilometer Schwimmen am Golf von Mexiko bewältigte Nikic in knapp 1:55 Stunden, für die Radstrecke brauchte er rund 8:12 Stunden. Auch Ameisenbisse und ein Sturz, bei dem sich Nikic das Knie aufschlug, konnten ihn nicht aufhalten. Den Marathon absolvierte er in 6:18:48 Stunden. Immer wieder wurde er von Menschen angefeuert, die T-Shirts trugen mit dem Aufdruck "1% Better", getreu seinem Trainingsmotto: "Jeden Tag ein Prozent besser werden."
Belohnt wurde Nikic für seine Leistung im Ziel auch mit dem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Zudem sammelte er zusammen mit der Ironman Foundation umgerechnet fast 34.000 Euro. Nach dem Rennen, so hatte es Nikic angekündigt, wollte er in einem Nachtklub feiern.
Keine Entschuldigung
Nikic ist mit der Chromosomenstörung Trisomie 21 auf die Welt gekommen, seine Muskelstärke und Muskelspannung prägten sich nicht wie bei Menschen ohne Downsyndrom aus. Erst nach mehreren Operationen lernte er im Alter von vier Jahren das Laufen. Mit 17 musste er sich vier Ohrenoperationen unterziehen. Mit 18 Jahren wog er über 80 Kilogramm. "Wenn ich so weitergemacht hätte, wäre ich heute wohl bei über 100 Kilo, würde auf der Couch sitzen und Videospiele spielen und meine schwachen Muskeln müssten als Entschuldigung herhalten", sagte Nikic vor dem Ironman.
In seiner Kindheit spielte Nikic gern Basketball, Golf und machte Leichtathletik. Zum Triathlon kam er erst vor etwa zwei Jahren. Durch das Triathlonprogramm des Special Olympic Teams der USA entdeckte er seine Leidenschaft – und nahm sich gleich das größte Ziel vor: einen Ironman. "Ich weiß, dass ich nicht mit einem Topathleten mithalten kann. Aber mit harter Arbeit kann ich stark genug sein, um einen Ironman zu schaffen", so Nikic. Sein Motto: Wenn er einen Ironman schaffe, könne er auch sonst im Leben alles bewältigen.
Erzwungenes Glück
Gegen den eigenen Wunsch wechselt Dennis Schröder zum Titelträger LA Lakers. Der Transfer des besten deutschen Basketballers verrät viel über das Personalsystem der NBA. Für Schröder aber dürfte er sich auszahlen.
ZitatAlles anzeigenDennis Schröder wählte klare Worte. »Ich wollte nie zu den Lakers«, sagte der deutsche NBA-Profi kürzlich dem Kanal Magentasport, angesprochen auf ein Angebot aus der vergangenen Saison. Fünf Tage später, welch Ironie, wurde jetzt bekannt, dass Schröder genau das bald tun wird: für die Los Angeles Lakers spielen – ob es ihm passt oder nicht.
Die Rahmendaten des Deals, der zeitnah offiziell werden soll: Schröder, der noch ein Jahr Vertrag bei Oklahoma City Thunder hat, wechselt zu den Lakers, Oklahoma erhält im Gegenzug Routinier Danny Green und den 28. Pick bei der bevorstehenden Talentbörse. Ein guter, sinnvoller Tausch, ohne klaren Verlierer – und doch bleibt fraglich, ob sich Schröder wie ein Gewinner fühlt.
Sein favorisiertes Ziel waren offenbar die Milwaukee Bucks, die von seinem langjährigen Ex-Coach Mike Budenholzer trainiert werden. Die NBA aber ist keine Liga, in der Transfers vom Willen der Profis abhängen. Nur eine sogenannte No-Trade-Klausel hätte Schröder ein Vetorecht eingeräumt. Doch aktuell verfügt kein einziger NBA-Spieler über diesen Vertragszusatz.
Somit sind die Akteure den Entscheidungen ihrer Franchises ausgeliefert, trotz einer sehr mächtigen Spielergewerkschaft. Zwar bleiben die Verträge der Profis stets intakt, doch sie können von Arbeitgeber zu Arbeitgeber geschoben werden – mit oder ohne Zustimmung. Starspieler sind dieser Willkür weniger stark ausgesetzt, doch selbst für sie kann das Business gnadenlos sein. Erst vergangenes Jahr tauchte ein Video auf, das den ehemaligen MVP Derrick Rose von den Chicago Bulls in Tränen zeigt, nachdem er 2016 von seinem Wechsel nach New York erfuhr.
Wie Schröders unmittelbare Reaktion auf seinen Deal ausfiel, ist nicht bekannt. Langfristig könnte sich aber Freude durchsetzen – denn klar ist: Sportlich hätte es für ihn kaum besser kommen können.
Die Lakers sind das stärkste Team der Liga, überlegener NBA-Champion 2020, sie werden angeführt von LeBron James, dem – mindestens – zweitbesten Spieler der Geschichte. Dessen Co-Star wiederum, Anthony Davis, etablierte sich als einer der besten Sidekicks, die die NBA je gesehen hat. Und die Nummer drei? Die soll nun Schröder sein. Zumindest offensiv.
Der gereifte Schröder passt optimal zu den Lakers
Der 27-Jährige ist ein versierter Spielmacher und Scorer, obendrein einer der schnellsten Guards der Liga. Seine langjährigen Schwachstellen, den Distanzwurf und die Verteidigung, verwandelte er in Oklahoma in Stärken. Dieser neue, reife Schröder passt optimal zu den Lakers.
Deren größtes Defizit war in der vergangenen Saison das Playmaking: Abgesehen von James fehlte ein verlässlicher Spielmacher, der dem mittlerweile 35-Jährigen Pausen verschaffen konnte. Zwar spielte Davis exzellent, doch der 2,08 Meter große »Big Man« ist kein Ballverteiler.
NBA: Toronto Raptors spielen zunächst in Tampa
ZitatDie Toronto Raptors ziehen für den Saisonstart in der Basketball-Profiliga NBA nach Florida um. Der Champion von 2019, einziges kanadisches NBA-Team, wird bis auf Weiteres seine Heimspiele in Tampa absolvieren. Das ist laut Klub-Präsident Masai Ujiri das Ergebnis von Gesprächen mit den Gesundheitsbehörden in Kanada.
Die Raptors hatten bis zum Schluss versucht, eine Lösung für die heimische Scotiabank Arena zu finden. Doch die aktuelle Coronalage lässt die Nutzung trotz der vorgelegten Sicherheitskonzepte nach Einschätzung der Regierung und der Ämter nicht zu. "Wir planen eine sichere Rückkehr nach Toronto", hieß es in Ujiris Stellungnahme.
Die neue NBA-Saison beginnt am 22. Dezember. Jedes Team absolviert 72 statt der üblichen 82 Hauptrundenspiele. Wann die Raptors in ihre Halle zurückkehren können, ist völlig offen. "Wir sind vorerst nicht zu Hause und nicht bei unseren Fans. Man sagt, eine Trennung lasse das Herz höher schlagen. Ich bin mir nicht sicher, ob das auf uns zutrifft", so Ujiri: "Wir lieben Toronto und Kanada und wissen, dass wir die besten Fans in der NBA haben. Ich bitte Sie, uns aus der Entfernung anzufeuern, und wir freuen uns auf den Tag, an dem wir alle wieder zusammen sind."
Wechsel-Irrsinn um NBA-Wandervogel
ZitatAlles anzeigenTrevor Ariza hat in der NBA bereits für neun Teams gespielt. Doch was er in dieser Woche erlebt, ist auch für den Wandervogel neu.
Drei-Team-Deal mit Dallas
Houston wiederum verpackte Ariza und einen First-Round-Pick in einen Deal mit Detroit, der den Rockets erlaubte, Christian Wood im Sign-and-Trade zu verpflichten.
Wo sich Trevor Ariza gerade wohl zu Hause fühlt?
Der Forward spielte in der vergangenen Saison für die Sacramento Kings und die Portland Trail Blazers.
Die Blazers wiederum schickten Ariza, der zuvor für sieben weitere Teams aufgelaufen war, in dieser Woche zusammen mit zwei First-Round-Picks zu den Houston Rockets, die im Gegenzug Robert Covington hergaben.
Und auch die Pistons behielten den 35-Jährigen, dessen Vertrag über 12,8 Millionen Dollar im Sommer 2021 ausläuft, nicht lange.
In einem Deal, in dem auch die Dallas Mavericks involviert sind, ging es für Ariza zu den Oklahoma City Thunder - sein viertes Team in einer Woche! Detroit erhielt Delon Wright von den Mavs, OKC Justin Jackson, während Forward James Johnson, gerade erst zu OKC gekommen, zu den Mavs wechselt.
In seiner 16 Jahre andauernden NBA-Karriere erzielte Ariza im Schnitt 10,5 Punkte und 4,8 Rebounds und machte sich vor allem als Defensivwaffe einen Namen. Mit den Lakers gewann der Routinier 2009 die Meisterschaft.
NBA: Hartenstein unterschreibt in Denver
ZitatBasketball-Nationalspieler Isaiah Hartenstein kommt in der nordamerikanischen Profiliga NBA bei den Denver Nuggets unter. Wie der Klub aus Colorado offiziell mitteilte, unterschreibt der 22-Jährige für mehrere Jahre. Bis zum Sommer hatte Hartenstein bei den Houston Rockets unter Vertrag gestanden.
In seiner Zeit bei den Rockets kam er zum Großteil in der G-League für das Farmteam Rio Grande Valley Vipers zum Einsatz und gewann 2019 als MVP der Finalserie den Titel in der Entwicklungsliga. In der abgelaufenen Saison wurde Hartenstein 23-mal in der NBA eingesetzt und kam dort durchschnittlich auf 4,7 Punkte und 3,9 Rebounds.
Corona-Zahlen im US-Sport explodieren
ZitatAlles anzeigenHunderte Corona-Fälle, verschobene Partien, Notfall-Besetzungen von Positionen. Der US-Sport kämpft mit den Folgen der Virus-Pandemie und verliert allmählich die Kontrolle.
Wer glaubt, man könne Sport und Politik voneinander trennen, wurde spätestens durch den US-Wahlkampf 2020 vom Gegenteil überzeugt. Immer wieder sprach sich Donald Trump trotz der gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie in seinem Land für die Fortsetzung des Spielbetriebs in diversen Sportligen aus. Kontrahent Joe Biden hielt dagegen. Ob Football oder Basketball, der Profisport wurde zum Politikum.
"Wir wollen wieder Sport in unserem Land haben", sagte Trump bereits im Mai und versprach: "Es wird passieren." Damit behielt er recht. Unter Hochdruck feilten die Ligen an Konzepten. Die NBA wurde zum Vorbild und schaffte sich seine eigene abgeschottete Welt für die Restsaison: Ohne Zuschauer wurde auf dem abgesperrten Gelände von Disney World in Florida gespielt. Komplikationen gab es eher wenige, die Saison wurde erfolgreich beendet.
NFL-Spiel wird fast eine Woche lang verschoben
Ganz anders sah die Lage in der NFL (die höchste Spielklasse des American Footballs; Anm. d. Red.) aus, denn die neue Saison sollte bereits im September 2020 starten. Und der Spielkalender der NFL ist eng, nicht nur aktuell, sondern immer. Zusätzliche Spielabsagen durch Corona-Ausbrüche bei den Teams sollten deshalb von Anfang an verhindert werden.
Doch die Liga hat dafür die Quittung erhalten. In den vergangenen zwei Wochen gab es insgesamt 156 positive Corona-Fälle in der NFL, 61 davon waren Spieler und 95 Mitarbeiter. In den Wochen seit dem 1. August wurden insgesamt sogar 270 Fälle in der NFL verzeichnet.
Ein Negativ-Beispiel: die Partie zwischen den Pittsburgh Steelers und die Baltimore Ravens, welche in der vergangenen Woche stattfinden sollte. Angesetzt war das Duell der Rivalen für den "Thanksgiving"-Donnerstag. Doch bei den Ravens wurden mehrere Spieler positiv auf Corona getestet. Unter anderem war auch Superstar Lamar Jackson betroffen. Das Spiel wurde deshalb auf den darauffolgenden Sonntag verschoben.
Doch auch der neue Termin konnte nicht gehalten werden. Am Sonntag wurde das Spiel auf Dienstag verschoben, wenig später dann von Dienstag auf Mittwoch. Sechs Tage nach dem eigentlichen Termin fand das Spiel endlich statt. Doch nicht zu fairen Bedingungen: Durch Positiv-Tests und Quarantänen fehlten bei den Ravens 23 (!) Spieler. Eine B-Auswahl stand auf dem Platz und verlor die Partie mit 14:19. Für die ambitionierte Mannschaft könnte es damit eng werden im Kampf um die Playoffs.
Die kommenden Partien der beiden Teams in der nächsten Woche wurden nun bereits verschoben, damit es nicht zu Verletzungen aufgrund der Überlastung kommt.
Was zur Frage führt: Was passiert mit der aktuell laufenden NFL-Saison, wenn es zu weiteren positiven Tests kommt? Es wäre zumindest ein großes Problem, denn viel Spielraum im eng getakteten Saisonablauf gibt es nicht mehr, bereits im Januar starten die Playoffs.
Wide Receiver wird zum Quarterback
Und die Ravens sind auch nicht das einzige Team, bei dem das Coronavirus alles durcheinander wirbelt. Bei den Denver Broncos wurde Ersatz-Quarterback Jeff Driskel am vergangenen Samstag positiv getestet. Weil alle weiteren Quarterbacks mit Driskel zuvor in einem Raum waren und dabei keine Maske trugen, mussten sie in Quarantäne. Für die Verpflichtung eines vereinslosen Quarterbacks war nicht genug Zeit. Also musste ein anderer Spieler, Wide Receiver Kendall Hinton, auf der für ihn ungewohnten Position auflaufen.
Das Spiel gegen die New Orleans Saints mit Hinton als Quarterback wurde zum Reinfall, Denver verlor 3:31. Hinton warf übrigens neun Pässe, nur einer landete beim Mitspieler, drei beim Gegner.
Fast neun Prozent in der NBA sind positiv
Die Explosion der Corona-Zahlen in den USA sind eindeutig auch im US-Sport zu spüren. Das gilt für die NFL, aber eben auch für die NBA. Knapp drei Wochen vor Saisonstart wurden alle 546 Basketball-Spieler getestet, 48 waren dabei positiv. Das sind fast neun Prozent aller Profis in der besten Basketball-Liga der Welt. Getestet wurden vom 24. bis zum 30. November. Laut Liga-Protokoll dürfen positiv getestete Spieler mindestens zehn Tage nicht am Training teilnehmen, bei Symptomen müssen die Profis länger fernbleiben.
Nachdem die vergangene NBA-Teil-Saison in Disney World zum Erfolg wurde, ist die Liga nun mit der Realität konfrontiert. Denn in der neuen Spielzeit werden sich die Teams nicht abschotten. Weiterhin hohe Corona-Zahlen wären keine Überraschung und könnten auch diese Liga kräftig durcheinanderwirbeln.
MLS: Titelverteidiger Seattle folgt Columbus ins Finale
ZitatTitelverteidiger Seattle Sounders steht erneut im Finale der Major League Soccer (MLS). Das Team aus dem US-Bundesstaat Washington schlug Minnesota United im Play-off-Halbfinale der nordamerikanischen Fußball-Profiliga nach einem 0:2-Pausenrückstand mit 3:2. Der Schwede Gustav Svensson sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung (90.+3)
Seattle trifft am Samstag (Ortszeit) im Endspiel auf Gastgeber Columbus Crew. Der Klub aus Ohio hatte sein Finalticket tags zuvor durch ein 1:0 (0:0) über die New England Revolution gebucht.
Die Sounders schafften es als erste MLS-Franchise seit 18 Jahren, ein Play-off-Spiel nach einem Zwei-Tore-Rückstand zu drehen. Seattle steht zum vierten Mal in fünf Jahren im Endspiel. 2016 war dem Klub der erste von bislang zwei Titelgewinnen gelungen.
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