Tote bei Schiffsunglück vor Italien

  • danke für die Genesungswünsche -
    im Moment verbinde ich nen Job als Logistikerin ^^ und koodriniere die Möbel-Abholefahrt für die junge Mutter, die ich begleite -
    mit nem Brief-Falte Job, der arge Monotoniefestigkeit verlangt, für die Esel-Ini,
    beides immerhin im warmen WOhnzimmer mit schnuckeliger Katzengesellschaft

  • Ja, Heilix Blechle - Du lässt aber auch garnix aus ;( :D


    Allerbeste Genesung! :thumbup:


    Gruß
    Günter


    Jau, dem kann ich mich nur anschließen! Bessere dich hoffentlich wieder ganz schnell - mit Aussicht auf Erholungsurlaub geht das vll. ganz gut.


    Ansonsten kann ich zu diesem ganzen Unglück auch nur wieder das feststellen, was wir nach unserem Unfall festgestellt hatten: man kann die eigene Blödheit und das eigene Verhalten ja meistens ganz gut einschätzen. Aber die Blödheit anderer - die ist einfach unberechenbar! Ob das jetzt ein LWK-Fahrer ist, der fröhlich über alle Spuren wechselt oder ein größenwahnsinniger Macho-Kapitän, der meint, eher könne die Titanic toppen ?( :whistling:


    Ich kann nur hoffen und weiterhin wünschen, dass ihr davon nix langwieriges für euch "mitnehmt" und irgendwann mal einen Haken dran machen könnt mit der Gewissheit: ihr habt es überlebt und es hat euch nicht umgehauen. Im Gegenteil, es hat euch vll. sogar an manchen Stellen stärker gemacht. Dein angegebener "Beruf" scheint jedenfalls wieder um eine Erfahrung reicher zu sein. Alles Gute weiterhin! (:hutab:)

  • ...danke, Minnesota (und all die anderen hier)


    ja, das sind ne Menge Erfahrungen, die da zusammen kommen - so viele liebe Reaktionen und Anteilnahme im Freundes- und Bekanntenkreis, das haben wir nicht erwartet.
    Gesundheitlich gehts leider gar nicht aufwärts, aber ich darf wohl auch nicht erwarten daß es so schnell geht, wie bei ner 20jährigen :zwinker: (hat mich heut mein Arzt vorsichtig
    drauf hingewiesen)


    ansonsten gibts ja Berichte:


    "Rom - Zwei Wochen nach der Havarie der "Costa Concordia" hat die Reederei mit zwölf italienischen Verbraucherverbänden eine Pauschalentschädigung von 11.000 Euro pro Passagier ausgehandelt. Das teilte der italienische Reiseindustrieverband Astoi Confindustria mit. Außerdem soll jeder Passagier 3000 Euro für den Reisepreis und die Rückreisekosten erhalten.


    Passagiere, die auf das Angebot eingehen, müssen sich aber verpflichten, nicht gegen Costa Crociere zu klagen.


    Die Summe sei dafür gedacht, die Passagiere für verlorene Wertgegenstände, Gepäck, den Kreuzfahrtpreis und die seelische Beeinträchtigung zu entschädigen. Sie "liegt über den Entschädigungsgrenzen internationaler Vereinbarungen und der gültigen Gesetze", hieß es in der Mitteilung von Astoi Confindustria. Die Entschädigung gilt auch für die deutschen Passagiere. An Bord der gekenterten "Costa Concordia" waren etwa 3200 Passagiere, darunter rund 560 Deutsche.


    Unklar ist jedoch, ob diese Regelung auch für deutsche Passagiere gilt.


    Mindestens 16 deutsche Opfer des Unglücks haben sich offenbar bereits gegen das Angebot der Reederei entschieden: Sie wollen sich einer Sammelklage in den USA anschließen. "Wir beabsichtigen, uns in der kommenden Woche einer Klage eines Kollegen in New York anzuschließen", sagte der Opfer-Anwalt Hans Reinhardt. Dabei gehe es um schätzungsweise 160.000 US-Dollar Schmerzensgeld pro Passagier und mindestens eine Millionen US-Dollar hinsichtlich jedes Todesopfers, sagte Reinhardt.


    Der Rechtsanwalt sagte, es hätten sich bereits weitere Opfer bei ihm gemeldet. Er stehe mit einem Kollegen in New York in Kontakt, der ebenfalls Betroffene des Unglücks vertritt. "Ich stehe mit dem amerikanischen Anwalt in telefonischem Kontakt", sagte Reinhardt. Anwalt hält Klage in Deutschland für "eher unwahrscheinlich"


    Die Klage in den USA richtet sich laut Reinhardt gegen das Unternehmen Carnival mit Hauptsitz in Miami. Carnival ist die Muttergesellschaft des Kreuzfahrtanbieters Costa Crociere. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sowohl in den USA, als auch in Italien geklagt werde. So sei denkbar, die Schmerzensgeldforderungen wegen erlittener Traumata oder aufgrund von Todesfällen in Amerika einzuklagen und den Schadenersatz in Italien von der Reederei selbst zu verlangen.


    Eine Klage in Deutschland sei "eher unwahrscheinlich", da sich die Firmenadressen der Reederei hierzulande bislang als "eine Art Briefkastenfirmen" herausgestellt hätten, sagte Reinhardt.


    Das Angebot der Reederei wurde in Italien recht positiv kommentiert. Ihr sei daran gelegen gewesen, das durch die Havarie entstandene Image nicht noch weiter zu verschlechtern, so interpretierte die römische Tageszeitung "La Repubblica" die Summe. Die Havarie werde die Reederei Costa Crociere alles in allem Hunderte von Millionen Euro kosten.


    Die italienische Verbraucherschützergruppe Adoc sprach von einem "historischen Abkommen", das einer "dramatischen Angelegenheit" ein Ende setze."


    Berichte, die eher Gerüchte sind...und es war auch zu lesen, daß die Passagiere angeblich von Costa neue Kreuzfahren geschenkt bekommen sollen - was ich echt "daneben" finden würde, aber da sich bei uns niemand meldete, denke ich, wird das schon auch aus den Fingern gesogen sein..........


    warten wir also ab, was geschieht


    Gruss
    Usabima

  • ..und nun steht es fest: Ich darf nicht nach Sri Lanka reisen (:bad:) - zu viel Fieber noch, die Lungen eher schlechter als besser, muss selbst ich als Laie anhand der Röntgenaufnahmen bestätigen -
    jammer!!!!! ironcry


    SO wie auf dem ersten Bild sah die Concordia ja nicht aus - jedenfalls nicht am Anfang unserer Reise :zwinker:
    inzwischen helfen ja wohl die Wellen, den Kahn komplett zu versenken...
    und es gibt Spekulationen, die Reederei könne Konkurs anmelden....


    Usabima

  • was würde das bedeuten, wenn die Konkurs anmelden? Keine Knete für niemanden? Das wäre ja richtig übelmäßig ....


    Und shit wegen Sri Lanke, das tut mir leid für euch. Aber kannste den Reiserücktritt nicht auch bei "wem-auch-immer" zumindest mal geltend machen? Es gibt ja wohl einen unmittelbaren ZUsammenhang zu dem Unglück vor 3 Wochen?

  • wenn die schnell genug sind mit dem Konkurs, dann gibts keine Knete, vor allem aber finanzieren die dann die Bergung und die Umweltverschmutzungsbeseitigungskosten nicht.....(nettes Wort)
    hängt wohl vom amerikanischen Mutterkonzern ab....
    (und "Nieedlich" die Leute, die hier in irgendwelchen Foren dazu behaupten, das hätten die Costa-Leute gestreut, damit viele auf Vergleiche eingehen....)


    nun wird immerhin so langam bekannt, daß die "schöne Moldavierein", 25 Jahre jung und Tänzerin, die dem Kapitäön bescheinigte, alles richtig gemacht zu haben (!!!), den guten Familienvater von Kapitän
    doch inniglich liebt.....


    und wenn übrigens behauptet wird, der Kapitän habe das Schiff noch in seichte Gewässer statt ins Meer gelenkt - DAS IST auch UNWAHR, denn das Schrapeln auf dem Felsen hat die scharfe Kurve
    (zu unser aller Glück) verursacht, Steuer und Ruder waren durch den Aufprall und den sofortigen, heftigen Wassereinbruch längst "ausser Betrieb" , selbst wenn er gewollt hätte, hätte er nicht manövrieren können.
    (und das Schiff hätte auch aus eigener Kraft NIE eine so enge Kurve fahren können)


    Das ist nicht nur unser persönlicher Eindruck gewesen, sondern das hat uns auch unser Kapitän Viktor bestätigt, der sich die Seekarten angesehen und die Reaktion der Concordia mit seinen Bordinstrumenten
    (es gibt unzählige Computerprogramme, die alle möglichen Eventualiäten simulieren, berechnen etc. etc.) hat ablaufen/nachvollziehen lassen.
    Was Viktor, den wir 4 Wochen lang tag täglich bei seiner Arbeit beobachten konnten, ansonsten zu dem Vorgang und dem Kapitän sagte, möchte ich hier lieber nicht wiedergeben....


    achja, gestern hatten wir ne Mail und heute einen dicken, dicken DHL-Expressbriefumschlag von Costa, inliegend aber nur wenig, nämlich das Vergleichsangebot mit dem gewünschten Procedere für den Fall, daß wir interessiert sind
    bis 14.2. lässt man uns Zeit.


    Usabima

  • Offener Brief von Michael Thamm, President AIDA Cruises





    Lieber Herr ...,


    der tragische Unfall der Costa Concordia hat in der Öffentlichkeit eine Reihe von Fragen über die Sicherheit von Kreuzfahrtschiffen aufgeworfen.
    Für uns bei AIDA Cruises steht die Sicherheit von Gästen und Crew an erster Stelle. Ein umfassendes und ständig weiterentwickeltes System von Sicherheitsprozeduren an Bord unserer Schiffe, eine sorgfältige Auswahl und permanentes Training unserer Kapitäne, Offiziere und Besatzungen, modernste technische Anlagen und eine hohe Kompetenz aller beteiligten Mitarbeiter von AIDA Cruises sind die Gewähr dafür, dass unsere Schiffe stets sicher und in Einklang mit sämtlichen geltenden Vorschriften die Meere befahren.
    In der 15jährigen Geschichte von AIDA Cruises hat es bisher keinen einzigen Seeunfall gegeben. Das ist Ausdruck der hohen Sicherheitsstandards von AIDA Cruises.
    Deren ständige Einhaltung und Weiterentwicklung ist die Grundlage für den weiterhin unfallfreien Betrieb unserer Schiffe und damit die Voraussetzung für einen erholsamen und erlebnisreichen Urlaub unserer Gäste an Bord.
    Sicherheit muss täglich gemeinsam gelebt werden, nicht nur durch eine verantwortungsvoll handelnde Schiffsleitung und Besatzung, sondern auch durch die Mitwirkung der Passagiere.
    Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viel Zuspruch von unseren Gästen an Bord erhalten. Unsere Kapitäne berichten übereinstimmend, dass das Vertrauen der Passagiere in den verantwortungsvollen Betrieb der Clubschiffe von AIDA Cruises groß ist. Tausende Buchungen für Kreuzfahrten mit Schiffen unserer Flotte in den vergangenen Wochen sind Ausdruck dieses Vertrauens.
    Dafür, dass wir unsere Aufgaben – nicht nur im Sicherheitsbereich – stets mit höchster Qualität erfüllen und Ihr Vertrauen rechtfertigen, stehen die Mitarbeiter von AIDA Cruises und auch ich persönlich jederzeit ein.
    Mit herzlichem Gruß

  • Morgen ist auf ARD extra ein Bericht über Kreuzfahrten.


    ARDextra 20:15 -20:45 Kreuzfahrt undercover "Die Schattenseite der Luxusdampfer" .Es ist eine Wiederholung

  • Bei der Evakuation der «Costa Concordia» hasteten die Menschen in die Rettungsboote, nur um das eigene Leben besorgt. Ihre Habseligkeiten liessen die Passagiere zurück. In den Kajütensafes liegen Schätze, deren Wert kaum geschätzt werden kann.


    Es sind nicht nur die Diamant-Ohrringe oder die perlenbesetzten Halsketten der weiblichen Passagiere, die ihr nasses Grab fanden, sondern auch die wertvolle Einrichtung des schwimmenden Luxus-Hotels. So beherbergte das Schiff auch bordeigene Juweliere und schmückte die Wände mit unzähligen Kunstwerken – etwa mit 300-jährigen Werken von Katsushika Hokusai. Sein bekanntestes Werk ist der Tsunami vor dem Mount Fuji.


    Während viele Schätze durch das Wasser zerstört wurden, verbleiben im Wrack vor allem Edelmetalle, die viele Jäger anlocken könnten. Das meint auch Robert F. Marx, Tauchveteran und Autor verschiedener Bücher zum Thema maritimer Schatzsuche: «Wenn alle Leichen geborgen sind, wird eine Hetzjagd losgehen», sagt er zur «Associated Press».


    Auch Geschirr ist wertvoll


    Nicht nur Edelmetalle locken, sondern auch profanere Dinge, wie Kisten voller Champagner oder teurer Wein, der von Jägern aus der Tiefe geholt werden könnte. Und ganz banale Dinge wie Türfallen oder Geschirr lassen sich später zu Geld machen.


    Robert F. Marx vermutet ausserdem, dass auch die Mafia noch ein Wörtchen mitreden könnte. Diese verfüge über Unterwasser-Teams, um nach gesunkenen Schätzen zu suchen.


    Die Küstenwache warnt Plünderer davor, zum Schiff vorzudringen: Die Wertsachen auf dem Schiff gehörten noch immer den Passagieren. Allfällige Schatzsucher haben es sowieso schwer: Die Sperrzone rund um das Schiff beträgt eine Seemeile, Bewachung ist 24 Stunden vorhanden.


    ...und vorhin gabs auf N 24 ne Reportage zum Untergang - man, was hatten WIR für Schutzengel....


    Usabima

  • Auf N 24 gabs ne Reportage zumUngtergang, wohl aus England, jedenfalls waren viele der englischen Tanz-Crew da zu sehen, sie haben es auf der "anderen" Schiffsseite nicht so gut gehabt, wie wir, die wir recht bald an Land waren.
    dann gabs noch ne Info aus ner schweizer Zeitung:


    ROMAINMÔTIER - Eine neue Videoaufnahme setzt Costa Concordia-Kapitän Francesco Schettino noch mehr unter Druck. Aus den Aufnahmen geht die Verwirrung Schettinos nach der Havarie hervor.


    Die Aufnahmen sind direkt auf der Brücke des verunglückten Kreuzfahrt-Schiffes entstanden. Der italienische TV-Sender «Canale 5» hat die Aufnahmen veröffnetlicht. Sie dokumentieren die Vorfälle auf der Brücke des Schiffes nach der Havarie.


    Schettino hatte demnach keine Initiative ergriffen, obwohl auf dem Schiff nach dem Zusammenstoss mit einem Felsen Panik ausgebrochen war. Als ihm seine Offiziere mitteilten, dass die panischen Passagiere selbst die Schaluppen gelöst und ins Wasser gelassen hatten, reagierte Schettino nicht.


    Die Offiziere sprachen miteinander, während die Zustände an Bord immer chaotischer werden, Schettino wiederum fasste keinen Beschluss. Angesichts der Passivität des Kapitäns während der kritischen Lage drängten die Offiziere Schettino, den Generalalarm auszulösen.


    Darauf wurde der Befehl erteilt, das Schiff zu verlassen. Noch ist unklar, wer die Videoaufnahme gemacht hat, die als Beweismaterial für die im Schiffsbruch ermittelnden Staatsanwälte von Grosseto dienen soll.


    Ein Gericht in Florenz hatte am Dienstag beschlossen, dass Schettino unter Hausarrest bleiben muss. Ein Ansuchen auf Freilassung wurde abgelehnt.


    Unterdessen wurde für den 3. März eine gerichtliche Anhörung in Grosseto anberaumt. Schettino und sein Vize-Kapitän Ciro Ambrosio werden sich nach derzeitigem Stand unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Schiffbruchs verantworten müssen.

  • ...im "Stern" zu lesen:


    USA, das gelobte Klageland?


    Wie sollten sich aber Passagiere verhalten, die tatsächlich mit einem blauen Auge davon gekommen sind? Anwalt Paul Degott vertritt sechs von ihnen. "Leuten, die nicht verletzt wurden, empfehle ich, die 11.000 Euro zu nehmen." Ähnlich sehen es auch die Verbraucherzentralen. Die sofort fällige Entschädigungssumme sei relativ hoch im Vergleich zu dem, was in Deutschland üblich sei. Zudem müssten die Betroffenen keinerlei Nachweise vorlegen und hätten keine zusätzlichen Anwaltskosten für einen Gang vor Gericht. Die Kanzlei Schwenke erklärt aber - wohl nicht ohne eigennützigen Hintergedanken. "Wir empfehlen, sich das sehr gut zu überlegen. Denn man verzichtet damit auf jegliche Klagen und auch in Deutschland könnte man vor Gericht womöglich mehr bekommen."


    Das gelobte Land in Sachen Schmerzensgeld sind aber die USA. Kein anderes Rechtssystem der Welt spricht Opfern von Prügeleien, Autounfällen oder Ärztefehlern so viel Geld zu wie das amerikanische. Entschädigungen in Millionenhöhe sind da fast schon an der Tagesordnung. Und die Anwälte bekommen davon einen dicken Batzen von teilweise mehr als 40 Prozent ab.


    Insbesondere Unglücke mit vielen Opfern ziehen die US-Anwälte magisch an. Sammelklage heißt das Zauberwort. Mit nur einer Klage, an die sich mehrere Betroffene dranhängen können, lässt sich die Gesamtentschädigung vervielfachen.


    Einer der Vorreiter in dem Fall der "Costa Concordia" scheint die Kanzlei Proner & Proner aus New York zu sein. Gleich auf der Startseite der Kanzlei-Homepage wird der Besucher auf die mit einer italienischen Verbraucherorganisation eingereichte Sammelklage hingewiesen. Mit einfühlsamen Worten versucht Anwalt Mitchell Proner weitere Mandanten zu gewinnen. "Ganz sicher" werde dieses Unglück als einer der "vermeidbarsten und herzzerreißendsten Tragödien des 21.Jahrhundert in die Geschichte eingehen", schreibt er. Das Leben der Opfer und Angehörigen sei nun völlig in "Aufruhr", ihr Zukunft unsicher. "Das ist nicht richtig und ist nicht fair". Die so gebeutelten Menschen sollten sich auf ihre "psychische und psychische Erholung" konzentrieren und es ihm überlassen, sich um die rechtlichen und finanziellen Dinge zu kümmern. 460 Millionen Dollar fordere man insgesamt von der Costa-Mutterfirma Carnival Cruise Lines, die ihren Sitz in Miami hat. Jeder Passagiere könne mindestens mit 160.000 Dollar rechnen, für Verletzte oder gar Verstorbene sei noch viel mehr Geld drin, verspricht Proner.
    Klage gegen Italien?


    Bei solchen Summen sind offensichtlich auch einige deutsche Opfer hellhörig geworden. 20 von ihnen haben sich an den Opferanwalt Reinhardt gewendet. Der wurde vor einigen Tagen mit den Worten zitiert: "Wir beabsichtigen, uns einer Klage eines Kollegen in New York anzuschließen." Doch nun rudert Reinhardt im Gespräch mit stern.de zurück. Das weitere Vorgehen werde noch geprüft. Reinhardt weist auf die Unwägbarkeiten in den USA hin: "Es ist völlig unklar, welche Summe eine Jury den Opfern in ein paar Jahren zuspricht. Und wenn es am Ende nur 30.000 Euro sind, bleibt nach Abzug der Anwaltsgebühren nicht mehr übrig als die jetzt angebotenen 11.000 Euro."


    Auch andere Juristen haben große Zweifel, ob eine Klage in den USA sinnvoll und vor allem möglich ist. Anwalt Degott meint: "Als Europäer, der in Italien auf einem italienischen Schiff war, muss ich erst mal darlegen, warum ein US-Gericht überhaupt meine Klage verhandeln soll. Ich halte das deshalb nicht für eine echte Option." Er empfiehlt vielmehr den Verletzten, das 11.000 Euro-Angebot nicht anzunehmen und mit der Reederei individuell über eine Entschädigung zu verhandeln.


    Sein Kollege Reinhardt hält derzeit einen dritten Weg für den Vielsprechendsten: Er prüfe eine Klage in Italien. Die Schmerzensgeldsummen seien dort vergleichbar mit denen in den USA, also viel höher als in Deutschland. 100.000 Euro für jeden Passagier seien dort durchaus realistisch. Zudem sei das italienische Rechtssystem berechenbarer als das amerikanische. Denn, so Reinhardt, "mit einer Klage in den USA begibt man sich auf sehr hohe See".


    Das können die "Costa"-Passagiere wahrscheinlich als allerletztes gebrauchen, sind sie doch eben erst dem Meer vor Giglio entkommen.


    Usabima

  • Hallo,
    hier mal wieder vwas Neues von der Costa Concordia
    Die Bergung der „Costa Concordia“ vor Giglio dauert an. Die Arbeiten sind technisch enorm aufwendig. Nur dank deiner ausgeklügelten Vorgehensweise kann es überhaupt gelingen, das Schiff wieder in eine aufrechte Lage zu bringen. Ob der stark beschädigte Rumpf dabei den gewaltigen Kräften standhalten wird, ist unklar.


    Der Koloss liegt unbeweglich, fast im 90-Grad-Winkel geneigt. Nur ein paar Meter sind es bis zu den Felsen vor der Hafeneinfahrt der kleinen toskanischen Insel Giglio. Vor fünf Monaten, in der Nacht des 13. Januar, lief die „Costa Concordia“ auf Grund, nachdem ihr Kapitän Francesco Schettino sie viel zu nah an die Insel herangefahren und einen Felsen gerammt hatte.


    ein Leichtsinn sollte in die Geschichte der modernen Schifffahrt eingehen. Mehr als 4 200 Menschen mussten in einer chaotischen Rettungsaktion das havarierte Schiff verlassen, 32 kamen dabei ums Leben.
    Nun soll der Koloss, nach wochenlanger Verzögerung, geborgen werden. Das klingt einfach, ist jedoch ein technisch enorm aufwendiges Unterfangen, handelt es sich doch um die schwierigste Bergungsaktion aller Zeiten. Sie wird mindestens etwa 300 Millionen Euro kosten. Selbst die Reederei Costa Crociere in Genua, die die Kosten tragen muss, nennt sie „ein zyklopisches Projekt“. Da passt es nicht schlecht, dass die Firma, die den Zuschlag für die Bergung bekommen hat, ebenfalls nach einem Riesen der antiken Mythologie benannt ist. Gemeinsam mit der italienischen Firma Micoperi will das US-Spezialunternehmen Titan Salvage den 290 Meter langen und fast 50 000 Tonnen schweren Stahlrumpf der „Concordia“ aufrichten, ehe sie im Ganzen in einen italienischen Hafen geschleppt und anschließend zerlegt wird.
    Bis mindestens Februar nächsten Jahres wird es wohl dauern, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Wenn alles gut geht. Titan Salvage jedenfalls gibt sich optimistisch. „Wir haben schon Projekte mit größeren Schiffen durchgeführt“, sagte Richard Habib, Geschäftsführer des Unternehmens, kürzlich bei der Präsentation des Projekts in Rom. Um dann aber doch einzuräumen, dass die „Concordia“ das schwerste Schiff sei, das jemals geborgen werden musste.
    Experten nennen die Arbeiten an der „Costa Concordia“ die schwierigste Bergungsaktion aller Zeiten. Sie wird mindestens etwa 300 Millionen Euro kosten. Selbst die Reederei Costa Crociere in Genua, die die Kosten tragen muss, nennt sie „ein zyklopisches Projekt“.
    Der Kapitän des Schiffs, Francesco Schettino, schreibt an einem Buch und an einer Verteidigungsschrift für seinen Prozess. Die Tageszeitung La Stampa berichtete, dass ein US-Verlag das Buch des 52-Jährigen herausbringen will. Enthüllen werde der Italiener seine Beziehungen zu den Offizieren des Schiffes und zu der Moldawierin Domnica Cemortan, hieß es. Die Frau war während der Unglücksfahrt in seiner Nähe.
    Trotz des Unglücks wächst nach einem Bericht des Spiegel der Kreuzfahrtsektor in Deutschland. So verzeichnete der deutsche Marktführer Aida Cruises im ersten Quartal ein Wachstum bei den Passagierzahlen um elf Prozent.
    Anders als ähnlich lange, aber viel leichtere havarierte Öltanker, war die „Costa Concordia“ eine fahrende Kleinstadt mit mehreren Oberdecks. „Wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen werden“, beschwichtigte Habib. Dennoch, die Zeit drängt. Die größte Gefahr ist, dass das Wrack, das derzeit auf einem Felsmassiv sitzt, abrutscht und vollständig versinkt. Dann wäre eine Bergung nicht mehr möglich. Seit der Unglücksnacht hat es sich immer wieder leicht nach unten bewegt.
    Noch ist nicht viel zu sehen auf Giglio, nur eine Rettungsplattform mit langen Greifarmen ist bereits im Einsatz. Als erstes wird nun der Mast abmontiert. Bis Ende August, so sieht es der Zeitplan vor, soll die „Concordia“ so gesichert sein, dass sie nicht weiter abrutschen kann – bis dahin wird auch ruhige See herrschen. Sechzig Betonpfähle sollen auf der dem Land zugewandten Seite in den Meeresboden getrieben werden, an denen das Wrack in einem komplizierten Verfahren mit hydraulischen Stahlseilen befestigt wird. Auf der Seite zum offenen Meer wird unter Wasser eine Plattform im Meeresboden verankert, auf ihr sollen die Kräne stehen, die das Schiff aufrichten.
    Um diesen wahrhaft titanischen Akt zu vollbringen, werden zunächst an der aus dem Wasser ragenden Längsseite des Schiffes Stahlkästen geschweißt. Ist die „Concordia“ einmal aufgerichtet, werden auch auf der anderen Seite solche Kästen angebracht. Sie können, je nach Bedarf, mit Wasser oder Luft gefüllt werden und sollen am Ende, ähnlich wie überdimensionierte Luftkissen, dafür sorgen, dass der Rumpf schwimmt.
    ur dank der ausgeklügelten Kombination von verschiedenen physikalischen Kräften kann es überhaupt gelingen, das Schiff wieder in eine aufrechte Lage zu bringen. Ohne Risiko ist das nicht. Ob der stark beschädigte Rumpf den gewaltigen Kräften tatsächlich standhalten wird, vermag niemand zu garantieren. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist das Wetter, im Herbst und Winter ziehen oft Stürme über das Mittelmeer. Scheitert die Bergung, muss die „Concordia“ vor Ort zerlegt werden. Davor fürchten sich alle auf Giglio.
    Damit die geplagten Bewohner der Insel nicht noch mehr leiden müssen, wohnen die Arbeiter auf Schiffen, das logistische Hauptquartier liegt weit entfernt auf dem Festland. Doch auch das ist nur ein schwacher Trost. Frühestens im nächsten Jahr wird wieder Alltag einkehren, wird es vielleicht auch wieder eine normale Touristensaison geben. Bis dahin sollen auch die Betonpfeiler entfernt und der Meeresboden renaturiert worden sein. Die Katastrophe des 13. Januar wird dennoch tief im kollektiven Gedächtnis eingegraben bleiben. „Die Insel Giglio wird die Tragödie niemals vergessen“, sagt Bürgermeister Sergio Ortelli. Er hat beschlossen, dass der Felsen, den die „Costa Concordia“ rammte, zum Mahnmal wird.


    hier kann man ein paar aktuelle Bilder von dem Kahn sehen - ich finde es erschreckend, wie rostig das grad an der Wasserlinie schon alles ist......


    Usabima

  • Trauerzeremonie am Sonntag


    Für Sonntag ist auf Giglio eine Trauerzeremonie geplant. Neben einem Gottesdienst ist die Verleihung von Medaillen an Helfer der Unglücksnacht geplant. Zudem soll ein Felsstück an seinem ursprünglichen Platz im Meer versenkt werden, das nach der Kollision im Rumpf des Kreuzfahrtschiffes steckengeblieben war. Um 20.45 Uhr, dem Zeitpunkt der Kollision, sollen im Hafen die Schiffssirenen ertönen. Zu den Gedenkfeiern erwartet werden die Angehörigen der Todesopfer und ein Teil der rund 3200 Überlebenden, vor allem Deutsche, Franzosen und einige Peruaner.


    weiter lesen: http://web.de/magazine/nachric…atastrophe.html#.A1000145


    ....wir werden nicht dabei sein, aber doch auch ein wenig froh sein, dass wir nun schon ein Jahr des Überlebens hinter uns haben.....
    (also quasi unseren "ersten Geburtstag" feiern....


    Usabima

  • Ich hab bei den ganzen Berichterstattungen in den letzten Tagen häufig an dich gedacht. Da kommt der ganze Schlammassel wieder hoch ... *schluck* Wünsche dir für heute einen ruhigen Tag und angenehmen Abend, denkt einfach an euch und bleibt positiv! Alles Gute!

  • (also quasi unseren "ersten Geburtstag" feiern....

    genau daran hab ich auch gedacht,
    als ich gerade eben das Forum öffnete und dort stand: "heute hat niemand Geburtstag"
    Schön das es für euch alles relativ gut ausgegangen ist und vielen Dank für die vielen Hintergrundinfos.

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




  • danke - ja, da kommen viele Erinnerungen hoch -


    aber es gibt auch Schönes:


    heute früh kamen die Nachbarn mit Blumen
    und unsere neue Tochter bzw. die Kinder haben uns "Überlebensmuffins - s Foto - gebacken:
    viel Wasser drauf und mit Rettungsringen, die das Datum tragen....für 5,7, und 8 Jährige ne tolle Arbeit.....
    oder????


    ach, das Leben ist doch schööön


    Usabima

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!