USA 2012: Zu Lande, zu Wasser und in der Luft



  • Nachdem wir die letzten beiden Jahre beim Segeln um Mallorca etwas Pech mit dem Wetter hatten entschlossen wir uns für einen Wechsel des Urlaubszieles. Für mich war klar: Der Südwesten der USA.
    Unser letzter Aufenthalt dort war 1999. Was waren wir damals begeistert. Wegen Hausbau etc. wurde urlaubsmäßig etwas auf die Bremse getreten. 2001 gab es eine vorgezogene Hochzeitsreise im Mai nach Florida. Im September wurde dann geheiratet und Weihnachten verbrachten wir in den ersten drei fertigen Zimmern unseres Eigenheimes. 2002 richteten wir uns eine Kellerbar nach dem Vorbild eines Diner ein. Fotos, T-Shirts und andere Reiseandenken dienten zur Verzierung. Seit ich 1993 zum ersten Mal in den Staaten war bin ich von diesem Ami-Virus befallen. So verfolge ich fast alle Dokus über dieses Land. Außerdem bin ich seit einigen Jahren Abonnent eines entsprechenden Reisemagazins.
    Meine Frau ist da nicht so bekloppt. Sie wäre genauso gerne wieder Segeln gewesen. Aber sie hat es mir versprochen.


    Ein Cousin meiner Frau, übrigens der einzige nahe Verwandte, wohnt in Portland/Oregon. Vielleicht würde er sich ja über einen Besuch freuen? Meine Frau war damals anderer Meinung:“Oooch, ich weiß nicht. Muss nicht sein.“ - Okay, ist ja nicht mein Verwandter.
    Also begann ich bereits im Juli 2011 mit der Termin-, Flug- und Routensuche. Da es im Südwesten bereits im Mai schön warm und sonnig ist, viel das Reisedatum auf den 17. Mai 2012 – Christi Himmelfahrt oder auch als Vatertag bekannt. Rückreise sollte dann am Donnerstag den 7. Juni (bei uns hier ist dann wieder Feiertag – Fronleichnam). Wir hatten also echte drei Wochen USA und dann noch drei Tage daheim vor uns. Und mit den Feiertagen kostete uns das nur 14 Urlaubstage.
    Vor der Flugbuchung stellte ich meiner Frau vor eine entscheidende Wahl:“Letzte Woche Ranch-Urlaub oder Key Lime Sailing Club?“ Die Antwort war klar.
    Rückblick: 1999 waren wir drei Tage auf der Boulder Mountain Ranch. Ich saß damals zum ersten Mal auf einem Pferd und war sofort begeistert. Meine Frau, eine passionierte Reiterin war ebenfalls Feuer und Flamme.

    2008 waren wir auf Key Largo im Key Lime Sailing Club. Dort hatten wir ein Cottage direkt am Strand. Dazu gehörte ein kleines Segelboot. Es war traumhaft wenn der Kiel durch das türkisfarbene Wasser gleitet.


    Ich musste also einen Multi-Stopp-Flug buchen :rolleyes: . Ursprünglich wollten wir von Las Vegas aus ins Land der roten Felsen starten. Dann hätten wir aber auf dem Flug nach Miami etwa 6 Stunden bei einem Zwischenstopp verloren. Von Los Angeles hingegen startete der Flug spät abends und morgens früh sollten wir in Miami ankommen.
    Im September buchte ich dann unsere Flüge bei Delta:
    Abflug Köln: 17.05.2012, 06:25 Ankunft Amsterdam: 17.05.2012, 07:25
    Abflug Amsterdam: 17.05.2012, 09:50 Ankunft Los Angeles: 17.05.2012, 11:50
    Abflug Los Angeles: 30.05.2012, 22:35 Ankunft Miami: 31.05.2012, 06:25
    Abflug Miami: 07.06.2012, 17:50 Ankunft Paris: 08.06.2012, 08:35
    Abflug Paris: 08.06.2012, 09:50 Ankunft Düsseldorf: 08.06.2012, 11:00


    Einige werden sich jetzt fragen, warum fliegen die von Köln ab und kommen zurück nach Düsseldorf?
    Ganz einfach. Wir haben eine Anreise nach Köln von ca. 15 Minuten, nach Düsseldorf gut eine Stunde. Auf dem Rückflug hätten wir in Paris 8 Stunden Aufenthalt gehabt. Außerdem hätte der Flug dann etwa 100 € p.P. mehr gekostet.


    So, den Flug hätten wir also. Schnell noch zwei, drei Mails an den Key Lime Sailing Club und die Buchung der Hütte am Strand war perfekt.
    Mietwagen, ESTA usw. hat ja noch Zeit. Und dann kam erstmal Weihnachten. Meine Schwiegereltern, sie stehen ebenfalls mit dem Cousin in Kontakt, hatten ihm geschrieben, dass wir 2012 in die USA fliegen. Jetzt ging´s los: „Warum kommt ihr nicht zu mir? Kommt mich doch bitte besuchen! Ihr seid doch die einzigen Verwandten...“ Über Facebook wurde das ganze dann noch leicht „verschärft“.
    Meine Frau war dann plötzlich doch für einen Besuch:“Wir können ja mal eben vorbei fahren!“
    Jo. Mal eben. Ist von L.A. aus ja nur ein Katzensprung.
    Okay. Route um schmeißen und neu planen. Flug nach Portland suchen. Von L.A. nur mit Zwischenstopp. Von Las Vegas aus direkt. Was tun. Auto in L.A. mieten, nach Vegas fahren, Auto abgeben, nach Portland fliegen, Auto mieten, Auto abgeben, zurück nach Las Vegas und wieder neues Auto mieten? Einwegfahrt von Portland nach Las Vegas? Oh, kostet 300 $ extra. Wie wär´s mit Seattle. Hab irgendwo im Forum gelesen, dass von SEA nach LAX keine Einwegmiete anfällt. Mietwagen suchen, stimmt! Flug suchen. Gut, mit Alaska Air könnten wir um 16:00 Uhr direkt nach Seattle weiter fliegen. Buchen.
    So buchten wir Ende Januar 2012 folgenden Flug hinzu:
    Abflug Los Angeles: 17.05.2012, 16:00 Ankunft Seattle: 17.05.2012, 18:36


    Mietwagen, Midsize SUV, wurde dann auch direkt gebucht, inkl. Zusatzfahrer und allem Gedöns. ESTA war auch schnell erledigt.


    In Gugel Öhrs suchte ich mir jetzt jede Menge Pois zusammen. Bei jimjim wurde eine USA-Karte für´s Navi gekauft. Dank Thomas aus einem Forum schaffte ich es auch diese Pois auf der Karte zu installieren. Nochmals Danke Thomas für deine ausführliche Beschreibung.


    Kartenmaterial für den Südwesten hatte ich mir beim ADAC bereits zu Anfang der Planung, also 2011, besorgt. Jetzt brauchte ich noch Karten vom Nordwesten. Für Florida brauch ich keine Karte. Wir wissen ja wo es hingeht.


    Im April schenkte mir meine Frau dann noch einen Hubschrauberflug über Miami. Die Buchung lief über ihren Cousin, da meine Holde keine Kreditkarte besitzt. Beide hätten mir lieber einen Flug über den Grand Canyon geschenkt, aber wer weiß, ob wir da überhaupt hinkommen.


    Im Mai erhielten wir jeden Tag den Wetterbericht aus Portland. René, der Cousin meiner Frau, freute sich auf unseren Besuch: „Wir haben seit einer Woche knapp 30°C. Freut Euch!!“


    Natürlich wurde es berufsmäßig dann noch leicht stressig. Aber das kennt wohl jeder. Und der Rasen muss auch noch gemäht werden. Der Teich muss nochmal entalgt werden. Den Vorgarten könnte man auch mal entkrauten.
    Der 16.05.2012 war dann der letzte Arbeitstag für uns. Morgens, vor der Arbeit hab ich daheim dann noch schnell online eingecheckt. Um 17:00 war dann pünktlich Feierabend.
    Schnell noch Bude putzen, packen, Eltern anrufen, mit den Nachbarn Pizza bestellen und es kann los gehen. Das Futter für unsere Miezen stand gestapelt in der Küche. Die liebe Nachbarin Andrea kümmert sich darum.

    Mieze Catty


    Mieze Chili

  • Toll noch ein Bericht und sogar einer wo Florida dabei ist! Da kann ich die Zeit bis zu meinem Abflug ja noch toll überbrücken. :thumbup: Hoffentlich vergess ich bei den ganzen Berichten nicht noch das Kofferpacken.:D

  • Hallo Kerstin,


    dann will ich mich mal beeilen, damit Du noch etwas von Florida siehst. Allerdings waren wir mehr oder weniger an einem Ort. Ich hab hier schon mal von einer Florida-Reise berichtet.


    Guckst Du: Florida 2008

  • Der Wecker kligelte uns um 03:00 aus dem Tiefschlaf. Uhhh. Das letzte Bier gestern Abend war schlecht.
    Um 04:00 Uhr klingelte der liebe Nachbar Tasso und brachte uns zum Flieger.
    Wir wunderten uns, dass wir nicht befragt wurden ?( . Na, kommt vielleicht in Amsterdam. Vom letzten Flug kannten wir noch diese tollen Fragen: Wem gehört der Koffer? Wer hat den Koffer gepackt? War noch jemand anderes im Raum? Haben Sie eine Bombe dabei? Und so weiter.
    Der Abflug in Köln und die Landung in Amsterdam waren pünktlich.
    Morgens um 6 über Colonia




    Die Koffer waren in Köln bereits bis L.A. eingecheckt. Der Flughafen Amsterdam (Schiphol) ist wahrscheinlich der einzige Großflughafen mit geschätzten 20 Raucherräumen (rookruimte). Dies nutzten wir vor dem langen Flug entsprechend aus.
    Eine Befragung fand hier auch nicht statt. Pünktlich ging es dann von Amsterdam nach LAX. Ein toller Flieger. Nicht so´ne Kranichgurke wie 2008. Jeder hatte sein eigenes in-seat-entertainment mit Spielen, Rätseln, Filmen, TV-Serien, Musikkanälen etc..
    Meine Frau saß am Fenster, ich in der Mitte und am Gang saß ein sehr netter Amerikaner. Etwa alle zwei Stunden stand er auf und vertrat sich etwas die Beine. Wir nutzten das immer aus um Gleiches zu tun. So war der Flug recht kurzweilig und pünktlich kamen wir in Los Angeles an. Immigration ging recht zügig und der freundliche Zöllner wollte nur wissen, ob das stimmt mit der ersten Übernachtung in Seattle. Konnten wir ihm bestätigen. Nun aber mal raus aus dem Gebäude, an die frische Luft und eine Zigarette rauchen. Es erwarteten uns 24°C und strahlender Sonnenschein. Welcome to California!
    Hmm, wo darf man den hier rauchen?? Meinen fragenden Blick hat ein netter Herr von der Security wohl bemerkt. Er stand unmittelbar vor einem riesigen „NO SMOKING“-Schild und paffte gemütlich. Er winkte uns kurz und sagte, dass man hier ruhig eine rauchen dürfe. Die Arbeiter des Airports würde auch hier rauchen. Ein Ascher stand zufällig auch da. Wo kein Kläger da kein Richter. Die erste Fluppe schmeckte und die Zweite flog gleich hinterher. Wir erkundigten uns noch nach dem Abflugterminal und bemerkten dann nebenbei, dass mein Koffer leicht feucht war. „Um Himmelswillen. Der Campari!“.
    René, der Cousin meiner Frau hatte sich als Mitbringsel eine solche Flasche gewünscht. Fragt mich nicht warum. Gibt’s das Zeug nicht in den Staaten? Kann ich mir nicht vorstellen. Egal. Schnell mal den Koffer öffnen. Vorsichtig tasten, könnten ja Scherben drin sein. Aber, der Campari war so, wie wir ihn eingepackt hatten. Mal an den Klamotten geschnuppert:“Riecht nach Seife oder so.“ Und dann sahen wir das Unheil. Kurz vorm Schließen des Koffers hatte meine Frau noch schnell eine „Großgarnisonspackung“ Shampoo rein gelegt. Dies war geplatzt und hat sich im gesamten Koffer ausgebreitet. Meine Toilettentasche hatte das Meiste abbekommen und schwamm förmlich im Glibber. Aber es roch gut und dem Campari war nix passiert. Also auf zum Airport-shuttle und zum Terminal am anderen Ende des Flughafens. Dort dann einchecken und ich zückte schon die Kreditkarte um die beiden Gepäckstücke zu zahlen als die freundliche Dame fragte:“Seid ihr wirklich erst heute eingereist“-“Ja“-“Gut, dann gilt das als Weiterflug und ihr braucht nichts für´s Gepäck zu zahlen.“
    Prompt erhielten wir die Tickets und gingen Richtung Security. Aber halt. Was war das? Meine Frau sollte in Reihe 26 und ich in Reihe 12 sitzen. Wozu gibt es denn vorab eine Sitzplatzauswahl? Kehrt Marsch und zur netten Dame. Gott sei Dank war überhaupt kein Betrieb (waren ja auch noch drei Stunden bis zum Abflug) und freundlich gefragt, ob es keine Möglich gäbe, dass wir nebeneinander sitzen. „Ooops, sorry, da hab ich nicht drauf geachtet. Der Computer spuckt die Plätze immer so verteilt aus. Natürlich ist das machbar.“ Und schon hatten wir schön nebeneinander in einer Reihe am Fenster unsere Plätze. Jetzt erstmal eine rauchen. Dann auf zum Security. Oh, die Schuhe mussten wir auch ausziehen . Die Schuhe hatten wir immerhin schon seit 19 Stunden an den Füßen. Aber, wat mutt dat mutt. Ist jedenfalls keiner umgefallen . Nur mein Reisestativ machte schon wieder Schwierigkeiten. War auf dieser Reise bereits das dritte Mal. Kaum geht die Fototasche durch das Gerät, schon läuten die Alarmglocken. Egal. Hauptsache man ist im Flieger sicher . Der Duty-free-Bereich ist schnell abgehakt. Wir gönnen uns noch eine Cola und dann ein großes Eis.
    Der Flieger nach Seattle war voll. Aber fast nur Geschäftsleute. Kaum waren wir in der Luft, fielen uns die Augen zu. Wach wurden wir dann erst beim Landeanflug auf Seattle. Ernüchternd wirkte die Durchsage des Kapitäns: „Wetter in Seattle: 15°C und Regen“. Angekommen, aus dem Fenster geschaut, passt. Am Gepäckband waren wir fast alleine und die Koffer drehten bereits ihre Runden. Jetzt müssen wir nur noch zum Alamo-Schalter am Flughafen. Wir folgten also der „rent-a-car“-Beschilderung und standen plötzlich draußen vor der Tür an einem bus-stop. Denkste! Nix Schalter am Flughafen. Da kam auch schon der shuttle und brachte uns zum neuen Car-Rental-Building. In der Empfangshalle hatten sämtliche Mietwagenfirmen ihre Schalter. Dann mal hin zu Alamo. Keine Schlange. Kurzes Fragespiel und dann ging es zum angegliederten Parkhaus. Da standen dann die Midsize-SUVs alle schön gesäubert in einer Reihe. Zuerst ein paar Chrysler PT Cruiser (für mich ist das kein SUV), dann ein Chevrolet Equinox, etwa 10 Jeep Liberty und ein Nissan Murano awd. Der Chevy machte den abgelutschesten Eindruck. Den wollen wir nicht. Ich wollte einen bordeauxroten Liberty nehmen. Knapp 3000 Meilen gelaufen. Reifen in tadellosem Zustand. Keine Delle, keine Schramme, kein Steinschlag. Meine Frau wollte den silbernen Nissan: „Wenn wir schon mit so ´ner Kiste hier rumfahren, will ich auch den Größten!“. 2500 Meilen gelaufen, Reifen topp, kein Steinschlag, keine Delle, leichte Schramme am Heck. Da der Nissan deutlich größer war, befürchtete ich, es würde sich nicht um einen Midsize-SUV handeln. Das Schildchen im Handschuhfach klärte dies. Es kam zum Kofferraumtest und da war der Nissan nun deutlich überlegen. Da passten unsere Koffer spielend rein. Und es ist noch Platz für eine Kühlbox und sonstiges. Also, wurde der Nissan genommen. Vorm Parkhaus wurde nochmal kurz angehalten, das Navi ausgepackt und die Adresse des Motels eingegeben. Von daheim hatten wir das Quality Inn & Suites im Norden Seattles gebucht. Wir hatten für Seattle keine Zeit eingeplant. Es diente lediglich, aufgrund keiner Einwegmiete, als Startort. Morgen sollten wir bei René in Portland sein. Dennoch wollte ich wenigstens mal durchgefahren sein und ein Foto vom Kerry-Park aus machen. So ging es dann einmal quer durch Seattle zum Motel. Mittlerweile war es schon dunkel und der Regen hatte aufgehört. Wir entschlossen uns direkt zum Kerry Park zu fahren. Schnell den Poi eingeben und los. Man hat dort echt eine tolle Aussicht auf die Stadt. Auch im Dunkeln.



    Aber die Müdigkeit zehrte ganz schön. Jetzt zum Motel. Waren nur ein paar Minuten Fahrt. Ein Zwischenstopp wurde noch bei McDonalds gemacht und dann ging es um etwa 22 Uhr in die Koje.


    Ab morgen gibt´s dann auch mehr Fotos und weniger Text .

  • Hallo Bernd deinen Florida Bericht habe ich natürlich auch schon gelesen. :thumbup:

    Seattle bei Nacht schaut echt super aus. :thumbup:
    Stress dich bloß nicht, so ein Bericht ist ja eine ganz schöne Arbeit und da warte ich auch gerne etwas und lese den Schluss nach unserem Urlaub. Unsere Liste was wir aller sehen wollen ist eh so lang, dass wir nicht alles dieses mal schaffen werden und noch öfter in die Gegend müssen. :zwinker: Wenn es nach mir geht ist das nächste mal aber wieder der Westen dran, aber wer weis vielleicht denke ich nach der Reise anders.

  • Wir haben sehr gut geschlafen und wurden gegen halb acht wach. Blick nach draußen: es nieselte leicht.
    Duschen und dann auf zum Frühstück. Das war übrigens echt gut. Es gab mehrere Sorten Müsli, Joghurt, Rührei, Käseplatte, Obstberge, Baggles und sogar Vollkorntoast. Natürlich gab es auch die übliche Süßwaren: Waffeln, Muffins und Donuts. Bei der Auswahl mussten wir erstmal überlegen und knüpften erste Kontakte mit einem Mann am Buffet. Er hatte unsere Unterhaltung mitgehört und erzählte uns, dass er mal mit der Army in Aschaffenburg war und er Deutschland wunderschön fände. Leider wäre es so weit weg. Köln und Bonn kannte er nicht, war aber schon mal in Frankfurt und München. Er wünschte uns dann noch „Prost Mahlzeit“ und ging.
    Wir stärkten uns erstmal so richtig und danach hatte speziell ich noch ein besonderes Erlebnis. Man(n) muss ja alles mal probieren. Da war ein Korb mit süßlichen Rosinenwecken. Daneben stand ein großer Topf auf der Heizplatte. Auf dem Schildchen davor stand „SAUSAGE GRAVY“. Und fast jeder ist hin, hat sich ein, zwei Wecken genommen und anschließend massenweise von diesem Zeug auf den Teller getan. Andere kamen mit ihren Waffeln und badeten diese förmlich in der Soße. Also auf, Teller genommen, ein Rosinenweckchen und ein Esslöffel sausage gravy. Ich habe den ersten Bissen, und es war wirklich nur eine „Probetunken“ nicht herunter bekommen. Ich musste es ausspucken.
    Hier das Rezept: Drei Jahre ohne Unterbrechung in Gummistiefel getragene Socken mit einem Tropfen Spülmittel. Das Ganze im Wasserbad (nicht zuviel Wasser) aufgekocht und mit einer Mehlschwitze andicken. Von der letzten Magen-Darm-Grippe das Erbrochene hinzufügen. Umrühren und fertig.


    Wir nahmen noch zwei Bananen für unterwegs mit und checkten dann aus. Mittlerweile hat der Regen aufgehört und es war bereits abgetrocknet. Die tiefen Wolken und die schlechte Sicht aber waren geblieben.
    Vor dem Motel ..und trotzdem hatte ich noch diesen penetranten Sausage-Gravy-Geschmack im Mund. Er blieb mir auch noch ein paar Stunden erhalten.





    Also ging es nicht nochmal zum Kerry Park denn die Skyline mit Mt. Rainier im Hintergrund würden wir nicht sehen. Auf nach Süden. Etwa nach einer halben Stunde Fahrt setzte dann auch wieder Regen ein. Kurz vor Olympia sah es Richtung Südwesten deutlich besser aus und so fuhren wir nicht direkt nach Portland sondern machten einen Abstecher an die Küste, Richtung Astoria.


    Das ist übrigens der Nissan Murano. Fuhr sich ganz gut. Hat auch gut gebechert













  • Noch ein Bericht - wunderbar!
    Ich habe Zeit und bin auch hier gerne dabei (:popcorn:)

  • Die Sonne strahlte bereits vom Himmel als wir wach wurden. Gemeinsam mit René und Hund Sally machten wir noch vor dem Frühstück einen Spaziergang. Dabei trafen wir dann noch diverse Freunde. Einer, Dave, war sehr neugierig. Er hatte eine deutsche Großmutter und verstand auch noch ein paar Worte deutsch. Außerdem kam er aus der gleichen Berufsbranche wie wir. So verflogen zwei Stunden und wir bekamen Hunger. Daheim hatte Michael derweil das Frühstück vorbereitet. Es gab ein deutsches Frühstück mit richtigem Brot, Wurst, Käse, Marmelade, Ei und starkem Kaffee.
    Da heute Samstag war musste René nicht arbeiten und stand uns als Reiseführer zu Verfügung.
    Leider hatte es sich wettermäßig bereits wieder komplett zugezogen und sah nach Regen aus. René meinte, dass Protland nicht so wichtig wäre und deshalb fuhren wir quer durch die Stadt zur Columbia River Gorge. Vom Chanticleer Point genossen wir den Ausblick auf das „Rhine Valley of America“.






    Weiter ging es dann zum Vista House. Dort besuchten wir die Restrooms.


    Hier das Vista House


    Ein Blick stromabwärts...


    ... und stromauf
    .


    Wie ich Euch kenne wartet ihr jetzt sehnsüchtig auf die Fotos vom Besuch der Restrooms.
    Da muss ich Euch leider enttäuschen. Davon gibt´s kein Foto.


    Danach ging es hinab ins Tal und zu den Wasserfällen. Der erste war der Latourell Fall. Der Wasserfall ist mit 75 m Fallhöhe der zweithöchste Wasserfall im Gebiet der Columbia River Gorge.






    Dann fuhren wir zu den Bridal Veil Falls. Hier stürzt der Bridal Veil Greek über zwei Stufen von 30 und 9 m Höhe.









    Auf dem Rückweg hörten wir dann plötzlich ein wahnsinniges Geschrei. Zuerst dachten wir an ein Fußballstadion wo soeben ein Tor gefallen ist. Dann aber sahen wir, zu unserer Enttäuschung, nur diese sechs Menschen beim Essen. Es wurde reingeschaufelt was das Zeug hielt. Und dabei sprachen alle sechs wild durcheinander.




    Kurz danach kamen wir zu den Multnomah Falls.
    Der Wasserfall hat eine Gesamthöhe von 189 Metern, geteilt in zwei Stufen von 165 und 24 Metern.
    Das war schon toll hier.







    Jetzt hatten wir genug Wasser gesehen und René wollte uns Portland zeigen. Also zurück. Kurz vor Portland fing es dann richtig an zu regnen.
    Was nun? René empfahl uns einen Besuch des Mount Hood. Über die US 26 ging es Richtung Osten. Vorbei an dem Ort Rhododendron stieg die Straße immer weiter an. Bei Government Camp ging es weiter auf den Timberline Hwy. Wir fuhren durch Schnee und standen plötzlich vor der Timberline Lodge.




















    Hier gab es erstmal einen Kaffee, der übrigens sehr gut schmeckte, und danach tranken wir Männer ein Bierchen und meine Frau eine Cola light. Ein Vorteil bei Zweitfahrer .
    Mittlerweile war der Tag doch schon deutlich fortgeschritten und gegen 8 pm kamen wir wieder zu René Haus. Michael hatte bereits Salat gemacht und den Grill angeheizt. Bei Bier, Baguette mit Kräuterbutter, Salat und gegrillten Würstchen klang der Tag aus. Es war deutlich nach Mitternacht als wir schlafen gingen.

  • Wir haben in der Columbia River Gorge ähnliche Stopps gemacht wie ihr, wir hatten nur was mehr Glück mit dem Wetter (letztes Jahr Anfang August). Bei dem Wetter sonst macht Wandern ja auch keinen Spaß.


    Bin gespannt, wie es weiter geht.


    LG
    Andrea

  • Auf der Flucht


    Irgendwo musste ich mich gestern erkältet haben. Ich wachte mit Husten und laufender Nase auf.
    Was sind das für Geräusche?
    Es regnet. Oh wie schön.
    Beim Frühstück erzählte René dann, dass sie jetzt fast 3 Wochen Sonnenschein mit bis 30°C hatten. Erst mit unserer Einreise in den USA hätte sich das Wetter verschlechtert. Und jetzt sei für die ganze nächste Woche Regen und Nebel angesagt. Der Wind hätte gedreht und käme jetzt aus Nordwest. Das bedeutete für uns: Vergiss Oregon, auf nach Kalifornien. Wir hatten Sommerurlaub! Und da hat gefälligst die Sonne zu scheinen!
    Wir packten unsere Sachen und nach einem herzlichen Abschied verließen wir Portland nach Mittag auf der Interstate 5 Richtung South. Bis Eugene hatten wir Regen. Danach riss der Himmel immer mehr auf und so fuhren wir bei Grants Pass auf den Redwood Hwy.







    Leider wurde das Wetter wieder bescheidener und wir erreichten den Redwood NP und Crescent City, CA, im dichten Nebel. Die Küste war komplett in Nebel eingehüllt. Es sah schon sehr mystisch aus.








    Allerdings gab das auf Fotos nicht viel her. Eigentlich wollten wir hier ein Motel suchen fuhren dann aber weiter nach Eureka. Dort wurden wir in der Econo Lodge fündig. Mittlerweile hatte ich mir Hustendrops und Erkältungsmittel besorgt. Ich weiß nicht mehr was und wo wir gegessen hatten. Ich wollte einfach nur noch ins Bett. Da träumt man das ganze Jahr von sonnigem Urlaub und hat dann Regen, Nebel und Erkältung.
    Das Foto ist vom Morgen danach.

  • Viel Holz vor der Hütten


    Der Himmel ist noch leicht verhangen, aber man hat den Eindruck, als ob die Sonne die Oberhand gewinnen würde. Und ein ähnliches Gefühl hatte ich mit meinem Husten. Er gewann eindeutig die Oberhand über den Schnupfen. Egal. Schonen kann ich mich später. Gott sei Dank dürfen wir beide den Wagen fahren. Bei meinen minütlichen Hustattacken hätte ich bestimmt irgendwann mal das Lenkrad verrissen.
    Nach einem guten Continental Breakfast (wieder diese hellbraune heiße Soße mit irgendeinem süßen Gnubbel) verließen wir Eureka. Wir hatten uns im ersten Walmart in Seattle bereits mit einer Kühlbox ausgestattet. In Eureka selbst hatten wir uns dann gestern Abend noch im Supermarkt mit Margarine, Mehrkorntoast, Käse, Putenbrustscheiben, gekochtem Schinken, Müsli und Milch versorgt. Man kennt ja das tolle Motel-Frühstück.
    Zuerst fuhren wir mal zum Carson Mansion. Das sieht schon toll aus und beherbergt einen Gentlemen's Club.


    Carson Mansion




    Und hier sitzt ein Architekturbüro


    Noch durch leichten Nebel fuhren wir auf der 101 Richtung San Francisco. Einige Meilen hinter Scotia verließen wir die 101. Hier, an der Avenue of the Giants war der Nebel so gut wie verschwunden, es war nur noch leichter Hochnebel. Manchmal blinzelte sogar die Sonne durch. Was standen hier Bäume. Man sah den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.









    Uff, war das anstrengend. Tagelang hab ich da gesägt.

  • Bin nun auch dabei. :thumbup:
    Das Wetter scheint sich ja zum Guten zu wenden und die Erkältung hat den Höhepunkt überschritten. :rolleyes:
    Sieht schon berindruckend aus, so ein Roadtrain:

  • Bin nun auch dabei. :thumbup:
    Das Wetter scheint sich ja zum Guten zu wenden und die Erkältung hat den Höhepunkt überschritten. :rolleyes:
    Sieht schon berindruckend aus, so ein Roadtrain:



    Das mit dem Wetter wurde auch Zeit und es wurde auch noch besser. :D Die Erkältung wurde leider noch etwas schlimmer. ;(


    Die Roadtrains sind wirklich schon Ungetümer. :8o:






    Ach Simone, das mache ich doch gerne. :D

  • Grandios fand ich, wie sich die Straße da durch schlängelte. Ab und an konnte man auch einen Blick auf den Eel River werfen. Jeder Parkplatz wurde angefahren und ein kurzer Trip in den Wald unternommen.














    Die Avenue of the Giants führt dann später wieder automatisch auf die 101. Die Fahrt ging dann weiter zum Grandfather´s Tree. Der Baum hat einen Durchmesser von 7 Meter und ist 80 Meter hoch.




    Daneben befindet sich das The One-Log House. Leider sah alles andere verwahrlost aus und war geschlossen.



    Weiter ging es dann noch zum Walk-Thru-Tree.






    An den Ufern des Eel River wurde eine kleine Rast eingelegt ehe wir dann zum Drive-Thru-Tree kamen.





    Der Chandelier Tree ist 96 m hoch. Das ca. 6 Fuß breite und 9 Fuß hohe Loch wurde 1930 hinein gesägt. Das Alter des Baumes wird auf etwa 2100 Jahre geschätzt. Natürlich mussten wir da durch.







    Danach war genug mit Bäumen und wir machten uns auf nach San Francisco. Schließlich wollten wir ja, jetzt wo die Sonne schon deutlich Richtung Westen wanderte, noch auf die Marin Headlands um von dort ein Foto von der Golden Gate Bringe zu machen.




    Bei meinem ersten und letzten Besuch der Stadt, das war 1993, fuhren wir im Sonnenschein über die Brücke nach Norden, kamen am ersten Parkplatz an und ich konnte nur noch ein Foto aus dem Auto heraus machen. Danach hatte der Nebel das Bauwerk komplett verschlungen. Diesmal sollte es besser sein. Doch, oh Schreck, kurz vor erreichen der Brücke kam auch der Nebel. Wir fuhren trotzdem zu dem im Navi eingegeben POI. Allerdings war des Tempo wegen des dichten Nebels sehr langsam. Und wir sahen nur weiß. Wir warteten etwa eine halbe Stunde. Es tat sich nichts. X( Dann ging es im Schritttempo zurück. Etwa 20 Meter vor der Toll-Station wussten wir: Jo, wir fahren jetzt über die Golden Gate Bridge. Auch der Rest der Stadt hing komplett im Dunst.



    Also Motel suchen und los. Wir hatten uns für das Broadway Inn, Ecke Broadway – Van Ness Ave entschieden. Allerdings fanden wir es für 99 $ deutlich zu teuer. Aber wir hatten keine Lust mehr auf Motelsuche zu gehen. Meine Erkältung machte mir ganz schön zu schaffen und vom vielen Husten hatte ich Kopfschmerzen. Zu Fuß gingen wir noch die paar Schritte zu Van Ness Liquors, 1846 Van Ness Avenue, und besorgten uns die Muni-Passports für morgen. Auf dem Rückweg deckten wir uns noch bei Walgreens und Subway ein und dann auf ins Motel. Morgen wird ein langer Tag (und hoffentlich mal schönes Wetter ).

  • San Francisco - 1.Teil




    Die Nacht war anstrengend und hustend wurde ich um 7 Uhr wach. Erst mal aushusten. Dann ordentlich Nase putzen. Meine Frau war natürlich auch wach. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend. Aber, es ist Urlaub und San Francisco stand auf dem Plan. Ein Blick auf das tolle Frühstücksbuffet und wir gingen hungrig aus dem Haus. Wir schlenderten die Van Ness Ave Richtung North hinunter. In einem kleinen Coffee-shop alá Starbucks gab es für jeden ein belegtes Baguette und einen großen Kaffee to go. So gingen wir americanlike weiter bis zur Lombard Street und dort Richtung West bis zur ersten Bushaltestelle was sich verdammt lange hinzog. Dann ab in den Bus und zur Golden Gate.
    Die ersten Sonnenstrahlen kamen durch die Nebelschleier.


    Die Mutter aller Brücken. Und, was soll ich sagen, strahlender Sonnenschein. Sie lag da in der Morgensonne und strahlte. :D




    Am Wochenende feiert das Mädel seinen 75. Geburtstag.







    Der Blick nach Alcatraz



    und zur City.



    Weiter ging es mit dem Bus der Linie 28 weiter zur Fulton Street, umsteigen in die 5 und bis zur Pierce Street. Von dort dann zu Fuß zum Alamo Square und den Painted Ladies.










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