Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013

  • Wir machten heute etwas ruhiger, denn Big O Tires in Flagstaff, wo wir unseren Reifen flicken lassen wollten, machte erst um 8.00Uhr auf. Punkt Acht waren wir dann auch dran. Der Monteur war nach einer viertel Stunde fertig mit dem platten Ding. Er ließ sich ohne Problem flicken. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet.
    Er wechselte gleich wieder das Notrad gegen das Originalrad und wollte das Notrad unters Auto basteln. Als er unseren Kofferraum sah, war er verzweifelt. Wir durften ihm dann helfen das Gepäck aus- und wieder einzuladen.
    Das Flicken hat am Samstag 20,-$ gekostet und der Monteur bekam noch 5,-$ extra in die Hand gedrückt.
    Foto - Lavafeld im Sunset Crater Volcano National Monument


    Für den heutigen Tag hatten wir einen groben Plan. Während der Fahrt entschieden wir uns zu zivilem Ungehorsam. Jo ich kannte das Sunset Crater Volcano National Monument schon vom Februar mit Martina und wusste, dass die Straße dadurch eine öffentliche Straße ist und die wegen dem Shutdown nicht gesperrt werden kann. Mir war klar, dass die Ranger sicherlich einige Schikanen eingebaut haben, um uns das Halten und Parken im National Monument zu erschweren, aber das war mir Wurst...Bockwurst, Knacker egal.
    Mal ehrlich würdet ihr so eine Sperre, wie auf dem Foto unten ernst nehmen? Die kleinen Dingens waren so lieblos aufgestellt, nicht mal richtig in Reih und Glied. Ich bin da durch gefahren und hab erst mal die Gegend angeguckt.
    Mein Toni hatte wieder Manschetten und fragte ob das gut ist, was ich da mache. In dem Moment kam böses Rangerauto. Die Tante im Auto winkte uns grinsend zu und wir auf allen Backen strahlend zurück. Da war der Jung dann ruhig.


    Die Farben fand ich toll.


    Im Februar mit Martina, konnten wir wegen Schnee nicht alles im Sunset Crater Volcano National Monument sehen. Heute war das trotz Shutdown anders, die ganze Road war offen.


    Als ich dass hier sah, erinnerte es mich ein weinig an das Lavafeld im Snow Canyon bei St.George. Gott sei Dank haben wir uns zum zivilen Ungehorsam entschlossen. War toll hier.

  • Wenn man durch das Sunset Crater Volcano National Monument nach Norden fährt, landet man automatisch im Wupatki National Monument. Na prima, da war ich noch nicht. Schauen wir uns das auch gleich mit an.
    Hier waren die Brüder gerissener. Zwei Pueblos waren unerreichbar. Aber bei den Citadel Ruins sah es wieder sehr gut aus. Wir waren inzwischen auch zwei Fahrzeuge, die dem Shutdown trotzten. Eine Familie ließ wie wir, ihr Auto einfach an der Straße stehen und guckte sich alles an.


    Wir liefen den Trail bis hoch zur Citadel Ruin über die man nichts näheres weiß. Der Bau hatte etwa 30 Zimmer.


    Die ganze Gegend hier war von ca. 675 bis 1250 unserer Zeitrechnung von den Anasazi und Sinagua Indianer besiedelt. Sie betrieben Ackerbau und jagten Wild. Im Jahr 1064/5 brach der nahe Sunset Crater aus und saute die Gegend mit Asche voll. Die Archäologen fanden heraus, das nach den Ausbruch, sich immer mehr Menschen hier ansiedelten. Es wird vermutet, dass dieses mit der Vulkanasche zusammenhängt, die den Boden fruchtbarer machte. Zwischen 1050 und 1150 regnete es mehr als normal. Die Durchschnittstemperatur war angestiegen. Das Resultat war eine längere Vegetationszeit und wegen dem Wasser auch bessere Erträge. Nach 1150 normalisierte sich das Wetter und die Leute begannen langsam in andere Gegenden zu ziehen.


    Blick in die Citadel Ruin.


    Die Nalakihu Ruin befindet sich nahe der Citadel Ruin. Dieses Pueblo wurde ein wenig stabilisiert und wieder aufgebaut, so dass wir einen realen Eindruck von den damaligen Eigentumswohnungen bekamen. Der Name Nalakihu, bedeutet "außerhalb des Ortes". Mit "Ort" ist das Citadel Pueblo gemeint.
    Klar weiß ich, dass wir nicht die größten Ruinen vom Wupatki National Monument gesehen haben, aber da wir hier eh lang mussten, haben wir uns tierisch gefreut. Wir fanden es interessant und es schreit nach einem zweiten Besuch meinerseits.

  • Bei der Cameron Trading Post machten wir eine Pause.


    In der Cameron Trading Post gibt es echte traditionelle Handwerkskunst, wie auch Made in China Kram. Der Laden ist nicht ganz billig, aber das echte Zeug ist wirklich gut. Wir haben ein bisschen Kleinkram für die Lieben daheim gekauft und zogen wieder weiter.


    Direkt an der Cameron Trading Post, befindet sich die Swayback Bridge. Sie wurde 1911 gebaut, ist heute aber nicht mehr in Betrieb. Wer hier lang kommt und zu den Grand Falls of the Little Colorado River will und gerne wüsste, wie es dort zur Zeit mit dem Wasser ausschaut, der sollte einen Blick in den Canyon unter der Brücke werfen, denn das ist der Little Colorado River. Wenn es hier richtig fließt, habt ihr eine gute Chance die Wasserfälle zu sehen. Jo und ein Permit gibt es hier auch gleich.

  • Mit dem Lower Coal Mine Canyon hat es im Februar mit Frauchen, wegen dem Wetter nicht geklappt. Heute war er fällig. Foto - Blue Point


    Die Anfahrt war easy, die Piste in einem sehr guten Zustand. Sie war etwas weich, halt normal bei dem Material.


    Nach Knapp drei Kilometer abseits des Teers, erreichten wir den Coal Mine Canyon. Direkt am Rim sah das alles nicht sehr vertrauenserweckend aus. Der Boden gab beim Gehen immer etwas nach. Von der Seite sahen wir, dass das Rim teilweise unterhöhlt war. Auch von oben konnten wir manchmal durch Löcher im Boden nach unten in den Canyon schauen.
    Ihr seid alle alt genug, aber trotzdem ein Rat, fahrt nicht zu dicht ran und guckt genau hin, wo ihr lang geht.


    Hier war der Canyon noch recht eng.


    Wir fuhren dann immer weiter direkt am Rim entlang. Wege gab es hier keine. Ab und an sahen wir Fahrspuren, die wir auch nutzten. Wow hier war der Canyon viel weiter.


    Der Lower Coal Mine Canyon sieht wirklich anders aus, als der Upper. Er ist nicht so filigran und auch nicht so bunt, aber dafür ist er offener. Auf Deutsch, der Besuch lohnt sich.

  • Natürlich zeigte ich Toni auch noch den Upper Coal Mine Canyon. Der ist so einfach zu erreichen. Einfach vorbei fahren könnt ich nicht.


    Wir schauten uns erst den üblichen Bereich an und machten Fotos.


    Auch hier gingen wir wie auf Eiern. Ich bemerkte dass einige Formationen sich seit unserem Besuch im Sommer 2008 mächtig verändert haben. Im Februar mit Martina habe ich das nicht gesehen, weil schon viel Schatten im Canyon lag und ich mich wegen dem Winter nicht überall hin traute. Die obere weiche Schicht ist definitiv mächtig am Arbeiten.


    Toni fand diese Urnen Marke. Tja dann wurde wohl mindestens einmal die Asche eines Verstorbenen dem Coal Mine Canyon übergeben. Ganz ehrlich, es gibt definitiv hässlichere Orte. Bei uns in Deutschland ist ja alles von der Geburt bis nach dem Tod geregelt. Warum dürfen meine Nachfahren meine Asche nicht einfach an einem schönen Ort der Natur wieder geben?
    Die Urnen Marke haben wir weit in den Canyon geworfen, so dass auch sie ihre Ruhe hat. (Nummer aus Respekt verfremdet)


    Außer uns war hier noch eine Gruppe junger Leute. Dank denen bemerkten wir, dass der Upper Coal Mine Canyon im Bereich des Picknick Areas noch lange nicht zu Ende ist. Ja klar weiß ich das der zig Kilometer lang ist, aber ich dachte immer, dass man hier nicht weiter am Rim gehen darf. Alles Blödsinn. Keine Ahnung wie ich auf den Quatsch gekommen bin.


    Man geht vom Parkplatz einfach links am Rim ca. 600 Meter weiter, dann steht man auf einer schmalen Land Zunge, die etwa 300 Meter in den Canyon rein reicht. Ich war so begeistert von unserer Entdeckung, dass ich das gleich Martina beim nächsten Telefonat erzählt habe. Vorteil, hier hinten kann man in fast jede Himmelsrichtung fotografieren. Also sollte das Licht für Euch am Parkplatz des Upper Coal Mine Canyon ungünstig sein, versucht es dort mal.


    Wir standen dicht an der Kante. Ich zum Bengel: "komm sag was du an mir nicht leiden kannst". Der traute sich nicht, hatte Schiss, dass der Olle ihn schubst. Bin ich blöd? Der hatte doch die teure Knipse um den Hals.


    Heute am frühen Nachmittag hatten wir wirklich tolles Licht im Coal Mine Canyon. Wir gingen dann zurück zum Auto und aßen erst einmal Mittag und schauten dabei weiter in den Canyon.
    Na auf den Geschmack gekommen? Ja, na dann hin da.

  • Auf unserem weg kamen wir durch Tuba City. Oha da war Indianer Party angesagt. Wir konnten das Festgelände von der Straße aus sehen. Da liefen doch tatsächlich Indianer mit bunten Federn und was weiß ich rum und ich hatte von nix ´ne Ahnung. Wir hielten an und grübelten, haben uns dann aber gegen die Festivitäten entschieden. Einmal waren wir schon bei einem Powwow , dann wollten wir noch zum Blue Canyon und am Ende hatten wir ein Zimmer in Blanding reserviert.
    Ich war 2008 das letzte Mal beim Blue Canyon, konnte mich aber trotzdem noch an den Weg dahin erinnern. Unser Navi kannte auch den Weg und führte uns die Abkürzung über den Slickrock. Die Fahrt darüber sieht abenteuerlicher aus, als sie dann wirklich war. Schon 2008 fragten mich die Leute, was ich da für einen eigenartigen Weg gefahren bin.
    Die teils sandige Piste zum Blue Canyon war in einem sehr guten Zustand. Nur die Fahrt durch den Seitenarm des Moenkopi Wash hatte es in sich. Die war am Ende so steil, dass wir mit der Frontschürze des Autos etwas am Boden geschrammt haben. Ja auch hier muss es in den letzten Tage gegossen haben und das Wasser einen Teil der Furt durch den Wash weggespült haben.


    Nun werden sich wieder einige fragen, warum der Dussel vom Coal Mine Canyon nicht gleich vom Westen her zum Blue Canyon gefahren ist. Das kann ich euch sagen, mein Respekt vor dem hier (Foto). 2008 wollten wir vom Blue Cayon zum Coal Mine Canyon fahren und scheiterten am Moenkopi Wash, weil der total verschlammt und voller Wasser war. Ich sagte Toni, dass ich keinen Bock habe groß Experimente zu machen und fahre lieber gleich hinten rum, was ich auch immer wieder empfehlen kann.
    Der Moenkopi führte tatsächlich Wasser. Wir wollten uns eigentlich noch die Furt durch den Wash anschauen, haben uns das dann aber geklemmt.
    Foto - wir trauten uns nicht dichter an den Abgrund ran, der wir konnten unten sehen, dass dort frisches Erdreich lag, was hier abgebrochen war. So langsam sollten die auch darüber Nachdenken, diesen Teil der Road etwas weiter weg zu verlegen, denn richtig gesund sah das alles nicht mehr aus.


    Das letzte Stück Weg zu den roten Zipfelmützen, war seid damals mächtig zugewachsen. Irgendwie hatte ich hier auch den Eindruck, dass kaum noch jemand her fährt. Scheint der Hype um die Dinger endlich vorbei zu sein.


    Eine Ecke sah besonders eigenartig aus. Da war ein Gatter, ein Grill und auch sonst sah es so aus, als wenn hier regelmäßig Vieh eingepfercht wurde.


    An den Zipfelmützen selbst, nagte mächtig der Zahn der Zeit. Ich zeigte Toni die 5 Padres, von denen einige ohne Hut da standen. Tja da haben die geheimen Fotografen, die dieses ehemalige Secret, vor uns bösen Besucher schützen wollten, die Rechnung ohne Wind und Wetter gemacht. Ich ermahnte Toni, er solle die Augen zukneifen, oder noch besser aus den Augenwinkeln die Formationen betrachten, nicht das da bei seinem stechenden Blick noch die nächste Mütze runter fällt. Jo und bohrende Fragen und scharfe Fotos sind hier auch verboten. Ja ich liebe das Thema Secrets.


    Oha damals konnten wir hier Quer durchfahren, das war jetzt nicht möglich, denn hier muss vor kurzem noch ein "See" gewesen sein. Die trockene Narbe täuscht, darunter war Pampe. Toni wollte da zu Fuß durch und hat das schnell aufgegeben. Wir nahmen dann den Weg an der Canyon Wand entlang.


    Also der hier sieht noch genauso aus wie früher...als wäre er aus Stein.


    Im Blue Canyon sehen die Formationen in jeder Ecke anders aus. Am Hauptweg sind sie weiß mit roten Köpfen, weiter hinten sind eher rot und mal mehr und mal weniger marmoriert.


    Wir ließen uns hier richtig Zeit um uns alles anzuschauen. Angst vor irgendwelchen bösen Indianern, die in Geschichten von einem französischen Geheim Fotografen vorkommen, hatten wir nicht. Ja zu viel Rotwein ist auch nicht gesund.
    Für die Unwissenden: Da behauptete mal jemand, dass er hier von Indianern mit Waffen vertrieben wurde. In Wirklichkeit, wollte er uns Sterbliche nur von einem Besuch abhalten.
    Wisst ihr, früher habe ich mich über diese Heinis immer aufgeregt, heute liebe ich deren Storys, ist Comedy pur.


    Na ist das was? Jo mir gefällt's.


    Hier der Beweis, wir sehen zwar scharf aus, haben die Zipfelmützen aber vorsichtig angeguckt.
    Wenn ich unseren Urlaub mit nur einem Bild beschreiben sollte, wäre dieses Gif meine 1. Wahl. Fragt nicht, was wir uns gegenseitig die Taschen voll gehauen haben.


    Was für Kontraste. Wir schnüffelten in den Ecken, immer auf der Suche nach neuen aufregenden Farben und Formen. Ja stimmt, ich bin total begeistert vom Blue Canyon. Auch Toni hatte hier absolut keine Langeweile.


    Hier noch eine andere Art der Farben im Stein. Direkt über dem Boden, erinnerte das an Schriftzeichen.


    All diese Muster im Stein sind natürlichen Ursprungs.


    Ach war das wieder schön hier. Für uns wurde es dann Zeit. Auf der Rückfahrt nahmen wir nicht dem Weg über den Slickrock, sondern die normale Sandpiste. Ganz ehrlich, die Abkürzung über den Slickrock bringt nix. Da fährt man langsamer und muss aufpassen, im Sand ist man viel entspannter und fährt schneller.
    Nach Sonnenuntergang kamen wir in Blanding an. Wir pennten wieder im Super8 Blanding, für 60,08€ die Nacht. Abendbrot gab es Pizza, die wir in der Tanke kauften.
    Ihr werdet euch sicherlich fragen, warum wir jetzt wieder nach Norden fahren. Ganz einfach, wir wollen paar Tage im Raum Escalante verbringen, denn da gibt es noch so viel, was ich nicht kenne und wo uns der Shutdown weiterhin nicht stört. Problem war nur die Übernachtung in Escalante, denn das Circle D, ist nach meiner Meinung ein Drecksloch und da will ich nicht pennen. Aber um das Problem kümmern wir uns Morgen. Jetzt sag ich erst mal gute Nacht.

  • Sitze auch immer noch hinten im Fond und hoffe, dass ich nicht raus fliege :zwinker:
    Ich habe schon viele schöne Fotos vom Coal- und Bluemine Canyon gesehen, aber Deine toppen alles. Da möchte ich unbedingt auch mal hin.


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Gott sei Dank haben wir uns zum zivilen Ungehorsam entschlossen


    Jawoll man muss auch mal Rebell sein - genau so wollen wir es haben :D


    Glück Auf


    Tom

    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen"
    Henry Ford (1863-1947)

  • Jetzt bin ich auch wieder auf dem Laufenden :)


    Gestern und heute habe ich noch mal alles in einem Rutsch auf deiner HP gelesen, mit dem dunklen Hintergrund gefallen mir die Bilder noch besser. Bei euch muss ein Tag ja 48 Stunden haben, so viel wie ihr unternehmt. Klasse :thumbup:

  • Freundin, Auto....hmmm


    Jetzt weiß ich wieder warum mir Deine Reiseberichte nicht nur wegen der Fotos gefallen boobs


    Glück Auf


    Tom

    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen"
    Henry Ford (1863-1947)

  • Na ihr auch so gut geschlafen? Die Wetteraussichten waren prächtig, wir hatten jede Menge Unbekanntes auf dem Plan. Was kann das noch toppen?
    Auf unserem Weg kamen wir direkt am Natural Bridges National Monument vorbei. Hmmm.... da stand jetzt aber kein Schild, von wegen Shutdown und Closed. Ach wir fuhren einfach mal gucken. Ui das Visitor Center war offen. Was´n hier los? Wir da ganz vorsichtig rein und guckten doof. Die junge Rangerin brabbelte sich irgendwas in den Bart, was wir nicht ganz verstanden. Ich fragte nochmal nach, aber die hatte immer noch ´ne Kartoffel im Mund. Sie nuschelte was sich wie "nur heute" und "Utah" anhörte. Ach egal, wir wollten eh in keinen National Park.
    Blick auf die Sipapu Bridge


    Außer uns war nur ein älteres Ehepaar mit ihrer Grandma im Natural Bridges National Monument unterwegs. Hmm wir waren ja auch eher zufällig hier. Foto - Sipapu Bridge


    Wir gingen den kurzen Trail zum Horsecollar Ruin View Point.


    Rechts, die Hütten der Horsecollar Ruin, erinnerten uns eher an Schlumpfhausen, als an Indianer Bauten.


    So richtig kamen wir mit der Lage hier nicht klar. Die Bridges waren ja nun gar nicht geplant. Ok wir planen auch sonst nix, aber das wir hier reindurften, damit haben wir gar nicht gerechnet. Wir grübelten über das, was die Tante am Tresen zu uns gesagt hat. Haben die offen, weil heute Sonntag ist und in Utah fast alle heilig sind? Wir waren auch der Meinung, irgendwo was von einem Gerücht gehört zu haben, dass angeblich doch nicht alles dicht wäre und einige Ranger auf eigene Kappe diverse Einrichtungen offen halten. War das hier jetzt so ein Fall? Ach egal, wir werden das schon noch erfahren.
    Foto - Blick auf die Kachina Bridge


    Brav der Bub


    Das Natural Bridges National Monument gehört nicht gerade zu meinen Favoriten. Ich denke Mal, das liegt daran, dass wir beim ersten Besuch mit Martina, von Gewittern durch den Park getrieben wurden. Heute waren wir so baff, dass wir einfach zu keiner Bridge runter gingen, außerdem hatten wir eine längere Wanderung auf dem Plan, die ich nie mit Martina machen könnte. Ich vermute, der Bridges zeigt seine wahre Schönheit erst, wenn man runter in den Canyon steigt. Oben von den Viewpoints wirken die Brücken eher langweilig, selbst deren Größe, die uns bewusst war, konnte daran nix ändern. Wir waren aber trotzdem froh, dass wir hier ganz unerwartet rein durften.
    Foto - Owachomo Bridge

  • Heute war Wandertag. Wir stellten die Karre am White Canyon ab, zogen unsere Wanderschuhchen an, packten Getränke ein und los ging der Spaß.


    Unser Ziel war der Long Canyon. Dazu mussten wir einfach dem White Canyon für 4,5 Kilometer folgen und dann nach rechts abbiegen. GPS ist hier überflüssiger Ballast. Verlaufen ist nicht, es sei denn man klettert aus versehen die 40 Meter hohen Wände des White Canyon hoch.


    Das was hier, Dank Weitwinkelobjektiv, so niedlich ausschaut, ist ein gigantisches Wasserloch, von 20m Länge. Es ging da steil runter. Wir trauten uns da nicht ran.


    Der White Canyon verläuft parallel zur Teer Straße, von der wir ab und an mal ein Auto hörten.
    Wir entdeckten eine wunderschöne Wand voller Cracks. Toni war besonders begeistert, da er so etwas noch nie zuvor gesehen hatte.


    Wir sahen in den letzten Tagen immer mal wieder Spuren von Unwettern. Hier im White Canyon waren die Spuren sehr deutlich. Die Büsche im Canyon waren teilweise komplett voller abgetrockneten Schlamm und neigten sich in Fließrichtung. Hier muss ab und an mächtig die Post abgehen.


    In diesen Baum habe ich mich sofort verliebt. Ich fragte mich, ob er jemals ein richtig Großer wird.


    Toni war die ganze Zeit am Steine sammeln. Jo der suchte den ganzen Urlaub nach ausgefallenen Dingern.
    Wir sind ja hier unter uns. Er hatte im Auto eine Schatzkiste, die er während unserer Reise mit seinen Fundstücken füllte. Pssst aber nicht weiter sagen.


    An dieser Stelle ging es nicht weiter, was aber nicht schlimm war, denn der Long Canyon ging hier nach rechts weg.


    Eingang in den Long Canyon. Das sieht noch so klein aus. Später wird der Canyon immer tiefer.


    Auch hier überall Wasser.


    Kurz hinterm Eingang stand dann richtig Wasser. Schade, aber da gehen wir nicht durch. Nöö traurig waren wir nicht. Im Gegenteil, uns gefiel der White Canyon eh besser. Ich dachte bis dato, dass ich Toni eine Freude mit einem Slot Canyon machen würde. Er beichtete mir dann aber, dass ihm nix an den Dingern liegt.


    Wir knipsten ein Wenig im Slot und zogen wieder los Richtung Auto.


    Ich gehe vorne vor Toni weg, als mir auf dem Rückweg diese Stelle auffiel. Hmm die sieht verdammt nach Quick Sand aus, vor dem im Südwesten immer mal wieder gewarnt wird. Komisch, wir sind doch aber vorhin hier auch lang gegangen. Ich lief da rüber und merkte sofort, dass ich weg sackte. Toni kam näher und ich sagte ihm, das wir hier Treibsand hätten. Er stand auf der anderen Seite und fragte mich, wie ich da rüber gekommen wäre, weil von meinen Fußspuren nix mehr zu sehen war. Er war echt unsicher. Ich sagte ihm, lauf einfach schnell rüber, dann passiert da nix. Er bestätigte das mit dem Einsacken und gehen wie auf Eiern. Seine Fußspuren verschwanden auch sofort. Das Wasser Sand Gemisch wabbelte wie ein Pudding.


    Nach 9 Kilometer kamen wir durstig wieder am Auto an. Uns hat es Spaß gemacht und vor allem haben wir viel gesehen und erlebt.

  • Danke für Deine ausführliche Berichterstattung!
    Geile Bilder, nützliche Infos, lustige Storys, wie immer ... :thumbup:


    Ich vermute, der Bridges zeigt seine wahre Schönheit erst, wenn man runter in den Canyon steigt

    Stimmt!
    Aber dann braucht man auch Zeit.
    Wir sind damals einen ganzen Tag dort unten umher geirrt.

  • Seite Jahren quake ich rum, dass ich mal die Gegend um Hite im Glen Canyon National Recreation Area sehen will. Nie passte das in eine Route. Dank dem Shutdown wurde mein Quaken erhört. Aber Stopp mal, wenn das ein National Recreation Area ist, dann ist da heute nicht Sonntag, sondern Shutdown....hmmm. Egal, die Straße können sie ja nicht sperren.


    Jo dann kam das Schild Glen Canyon National Recreation Area. Links ging es von der Straße ab, runter an den Lake Powell. Au fein da war offen. Am Straßenrand sahen wir Straßensperren aus Beton, die scheinbar jemand bei Seite gezogen hat. Auf dem Teer sahen wir deutliche Schrammen. Alles komisch.
    Viel war hier nicht los. Der Lake Powell war noch mitten am Shutdown feiern, dass wir heute kommen um ihn zu besuchen, hatte ihm niemand gesagt.
    Foto - Lake Powell...was glaubt ihr nicht? Doch ich schwöre, der ist da....mal gewesen. Erinnert euch an meine Februar Reise und dem Besuch des Sees. Da habe ich schon vom Wassermangel geschrieben. Hier wo der See normaler Weise anfängt und das Ufer flach ist, machte sich der extrem niedrige Wasserstand viel stärker bemerkbar.


    Die Landschaft haute uns von Anfang an vom Hocker. Heute scheint echt wieder einer unserer Tage zu sein, an dem wir verwöhnt werden. Foto - Brücke über den Colorado River


    Ich ließ die Karre am Straßenrand stehen und ging zu Fuß weiter. Toni sollte mir dann später mit dem Auto nachkommen.


    Toni holte mich von der Brücke ab. Das war das erste Mal, dass er während dieser Reise mit dem Auto auf Teer gefahren ist. Eigentlich hatten wir vorher abgemacht, dass jeder mal fährt. Ich ihm das gegenüber erwähnt. Da sagt der mir, dass er Angst hätte. Der Witz war gut. Wir sind hier in der Wüste, kein Verkehr und breite Straßen. Der Hund wollte einfach nicht. Ich grübelte, ob der mit seiner Mama abgemacht hat, dass er mich testen soll, ob ich wegen dem Handicap noch alles kann. Also übernahm ich wieder das Steuer.
    Foto - Blick von der Brücke auf den Colorado River.


    Blick auf den Dirty Devil River.


    Eine geniale Aussicht - in der Bildmitte, die Brücke über den Colorado River. Die Straße geht weiter vorne nach links weg, macht einen Bogen und geht dann über die Brücke.


    Hier der Hite Overlook. Eigentlich soll man auch hier auf den Lake Powell schauen, aber wenn der See nicht will, dann will er nicht.
    Übrigens zum Hite Overlook führt eine 700 Meter lange Teer Straße. Da ist nur ein Parkplatz, mehr nicht, kein Klo nix. Die Ranger hatten tatsächlich die Road zum Aussichtspunkt mit Betonteile gesperrt. Heute waren die weg, aber die Schrammen auf dem Teer zeugten davon. Ganz ehrlich, wir haben ja Verständnis für die Leute, die wegen dem Shutdown keine Arbeit hatten, aber das hier ging nach meiner Meinung zu weit. Uns taten die Urlauber leid, die dem Schabernack ausgesetzt waren.
    Das Glen Canyon National Recreation Area um Hite hat uns voll überzeugt. Ich werde mit Martina irgendwann wieder kommen und auch euch kann ich einen Besuch nur empfehlen.

  • Am Nachmittag landeten wir am Leprechaun Canyon. Hier stellten wir uns ein wenig dusselig an. Ich dachte immer, dass der Canyon fast direkt an der Straße beginnt. Am Ende kam dann doch die Einsicht, dass unser TomTom nicht lügt.


    Das Licht am späten Nachmittag war toll.


    Auch wenn das hier so verlockend aussieht, da ist nicht wirklich ein Slot Canyon...


    ...nach nur paar Metern ist da Schluss.


    Der Weg zum Leprechaun Canyon ist einfach. Von der Straße aus immer rechts halten, dann geht nix schief.


    Jo und dann ging der eigentliche "Spaß" los.


    Er beginnt gigantisch groß, wird immer kleiner und enger.


    Außer uns war nur ein Vater mit seiner Tochter hier. Aber die beiden waren schon weg, so dass uns der Canyon ganz alleine gehörte.


    Er sah aber auch hinter jeder Ecke anders aus.


    Selbst Toni gefiel es hier. Ok er war schon wieder am Steine sammeln für seine Schatzkiste.


    Ich dachte erst, dass wir schon zu spät für den Canyon wären, aber scheinbar waren wir gerade zu richtigen Zeit da. Durch das indirekte Licht, der tiefstehenden Sonne, begannen die Canyon Wände an zu leuchten.


    Die Subway im Leprechaun Canyon.


    Jo und hier war für uns Schluss und wir sind zurück gegangen.


    Der Leprechaun Canyon ist wunderschön. Den kann ich euch wirklich empfehlen.


    Noch mal ein Blick zurück Richtung Leprechaun Canyon. Denkt daran, immer rechts halten, auch ruhig mal etwas nach oben auf Sandstein gehen.

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