Julia Pfeiffer Burns State Park, CA

  • Etwa eine Stunde Autofahrt von Carmel entfernt und ziemlich genau 10 Meilen südlich des Pfeiffer Big Sur State Parks befindet sich eine besonders verlockend schimmernde Perle in der wie an einer Kette entlang der Küste aufgereihten kalifornischen State Parks, der Julia Pfeiffer Burns State Park. Selbst wer den Highway 1 nur im Schnellprogramm abspult, wird sich den Stopp hier nicht entgehen lassen wollen. Schließlich gilt es, eines der berühmtesten Fotomotive Kaliforniens abzulichten - die McWay Falls. Aber der Park hat noch mehr zu bieten…



    Die Einfahrt ist nicht zu verfehlen. Eine große Steinmauer links der Straße (bei Fahrt gen Süden) weist in einer langgezogenen Kurve den Weg zum Parkplatz. Eine Schranke gibt es hier nicht, man zahlt die Gebühr von 10 Dollar, indem man das Geld in einen Umschlag steckt und in dem Briefkasten neben der großen Informationstafel deponiert. Vom Umschlag reißt man einen Schnipsel ab und legt ihn hinter die Windschutzscheibe. Damit lassen sich auch am gleichen Tag noch weitere State Parks besuchen.



    Bevor wir uns durch den Fußgängertunnel unter dem Highway hindurch auf den Weg zum Wasserfall machen, klären wir noch den komplizierten Namen dieses Parks:
    Julia Pfeiffer war die Tochter der Pionierfamilie von Michael Pfeiffer, die ab 1869 eine Ranch in den Santa Lucia Mountains unterhielt. 1915 heiratete Julia einen gewissen John Burns, mit dem sie in der Gegend eine Rinderzucht betrieb. 1924 erstanden der New Yorker Kongressabgeordnete Lathrop Brown und seine Frau Helen das Land um die Bucht und bauten sich darauf ein schickes Haus mit beneidenswerter Aussicht auf den Wasserfall (dessen Name McWay an einen der vorherigen Besitzer dieses Fleckchens Erde erinnert). Helen und Julia wurden dicke Freundinnen, wobei letztere dann schon 1928 starb. Ihr zu Ehren vermachte Helen Brown das Grundstück 1961 dem Staat Kalifornien mit der Auflage, doch bitteschön das Haus in ein Museum zu verwandeln oder es abzureißen und die Bucht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1962 wurde der State Park eingerichtet und 1965, da sich keine Mittel für einen Museumsbetrieb zusammenkratzen ließen, das Haus dem Erdboden gleichgemacht. Die Grundmauern sind noch heute neben dem Aussichtspunkt am Ende des Waterfall Trails zu sehen.



    Der Weg ist denkbar einfach zu gehen und auch nur etwa eine halbe Meile lang. Man genießt dabei einen wunderschönen Blick auf die Bucht, die McWay Cove, und den einzigen großen Wasserfall Kaliforniens, der direkt ins Meer fällt. Wobei: Eigentlich fällt er ja auf den Strand. Das aber erst seit Mitte der 80er Jahre. Ein massiver Erdrutsch etwas nördlich von hier spülte 1983/84 den Sand ins Meer, der sich nun überall entlang der Küste in Form kleiner Strände ablagert. Glück im Unglück.



    Vormittags liegt der Wasserfall im Schatten, die ideale Tageszeit für einen Besuch ist sicher der späte Nachmittag. Mit etwas Glück lassen sich in der Brandung Otter ausmachen. Im Frühjahr ziehen Grauwale die Küste entlang, auch die lassen sich vom Trail aus beobachten.



    Auf dem Rückweg kann man noch einen Abstecher zum Pelton Wheel unternehmen. Das Mühlrad diente den Browns zur Stromversorgung und zum Antrieb einer kleinen Seilbahn zum Haus.



    Für die allermeisten Besucher ist das Besichtigungsprogramm im Julia Pfeiffer Burns State Park hiermit erschöpft. Nur die wenigsten interessiert es, dass sich auf einem kleinen Spaziergang ein weiterer Wasserfall und Jahrtausende alte, bis zu 90 Meter hohe Redwoods entdecken lassen. Man folgt einfach vom Parkplatz aus dem Schild “Canyon Trail” entlang des McWay Creek, schon steht man inmitten eines Redwood-Hains und erreicht bald einen hübsch eine Felswand hinunterplätschernden Wasserfall.



    Den Besuchermassen entkommen kann man auch auf einer etwa 4,5 Meilen langen Wanderung auf dem Ewoldsen Trail, der zu einem Aussichtspunkt hoch über der Küste führt. Man sollte einigermaßen gut zu Fuß sein, immerhin sind über 500 Höhenmeter zu meistern. Leider war dieser Trail bei unserem Besuch im Mai 2013 noch immer infolge des großen Basin Complex Fire von 2008 gesperrt, mittlerweile (Stand Ende 2013) ist er allerdings wieder zugänglich, wenngleich auch noch nicht als Rundweg zu laufen.


    Der State Park verfügt über zwei Campingplätze, beide südlich des McWay Creek gelegen. Der Strand ist offiziell gesperrt.



    Fazit:
    Wer in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand einen Eindruck davon bekommen will, was Big Sur ausmacht, nicht nur die Aussichtspunkte und Brücken entlang des Highway 1, sondern eben auch Wasserfälle, tief eingeschnittene Canyons, die riesigen Redwoods und das Leben der frühen Siedler, sollte den Julia Pfeiffer Burns State Park ganz oben auf die To-do-Liste für den Kalifornien-Urlaub setzen.


    Links:
    Hiking in Big Sur (McWay Waterfall Trail, Ewoldsen Trail)
    California Department of Parks and Recreation
    Story of Big Sur's Waterfall House

  • bei dem Titel dachte ich erst .. was ?? was für ne tussi hat nen StatePark abgefackelt ??
    aber bei den Bildern war dann alles klar .. :thumbup:


    da möchte ich auch noch hin.. und die Bilder machen wirklich "appetit"

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    ich war schon bei ganz vielen Stammtischtreffen dabei :thumbup:
    und es werden hoffentlich noch viele folgen (:peace:)

  • sehr interessant zu lesen was es dort sonst noch anzusehen gibt.
    Dank Sepp seinem damaligen Tipp, haben wir uns zumindestens den Strand angeschaut.
    (das man den Strand mit dem Wasserfall nicht betreten darf, kann man so oder so sehen ;) )

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




  • Tolle Bilder und gute Beschreibung! Ist schon ein paar Jährchen her das wir dort waren, hat uns aber sehr gut gefallen.
    Allerdings hatten wir damals die glorreiche Idee, im Pfeiffer State Park zu campen. Großer Campingplatz, aber durch die Vegetation extrem "dunkel". Eigentlich kein Wunder, Redwoods wachsen nun mal höher - hätten wir auch vorher draufkommen können... :whistling: Weniger begeisterten uns auch die Schwärme von kleinen Fliegen / Mücken. Die meisten anderen Camper hatten deshalb auch so "Fliegengitterpavillons" dabei. Wir natürlich nicht. "Back to nature" hieß es auch beim Waschraum, den ich mir mit einem kleinen Skorpion teilen durfte - was weder er noch ich so richtig gut fanden. War unser erster und letzter Campingversuch. Darüber bin ich definitiv nicht traurig :zwinker:

  • Super eingefangen. :thumbup:


    Ich war 2009 da und ich war überrascht, wie wenige sich für dieses schöne Stück Erde interessieren.


    Lohnt sich !

    [size=18]USA 2009, USA 2012
    [size=10]Bei Stammtischtreffen nette Leute getroffen....

  • Schade dass es bei mir solange her ist (1980). Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern bzw. die wenigen Bielder von der Gegend genau zuordnen.


    Schau doch mal, ob Du eins vom Wasserfall findest. Der muss ja damals noch direkt ins Meer gestürzt sein...


    bei dem Titel dachte ich erst .. was ?? was für ne tussi hat nen StatePark abgefackelt ??


    :D


    (das man den Strand mit dem Wasserfall nicht betreten darf, kann man so oder so sehen ;) )


    "Closed" bedeutet "für Besucher geschlossen". :zwinker: Dass sich da nicht jeder dran hält, ist ja klar. Man kann z.B. aus Richtung Campingplatz über den Saddle Rock auf den Strand klettern, wenn man partout unter dem Wasserfall duschen mag - und dabei anderen Besuchern das Fotomotiv versauen. :whistling:


    War unser erster und letzter Campingversuch. Darüber bin ich definitiv nicht traurig


    Versuch macht kluch...

  • Auf die To-Do-Liste für eine der nächsten Reisen genommen! ^^
    Klasse :thumbup: Danke für den tollen Bericht!

    (:hutab:) Viele Grüße
    Sylvia & Michael

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    Florida 2009, Ostküste 2010, Südwesten 2011, Back in Florida 2012, Südstaaten 2013, Around the Rockys 2014, Desert & Dust 2015,
    Tex-Mex & Sunshine Week 2016, Red Rock Tour 2017, Sand & Stones & Fun in the sun 2018, Rock on & Rock the keys 2019, Back on tour & Soak up the sun 2022, Top of the Rocks 2023

  • (:danke:) für den Tipp. Kommt gleich mit auf meine Liste, denn wir sind vom 14.06 - 05.07.2014 zwischen San Diego und San Francisco unterwegs (:tanz:).

    TomTom
    ____________________________________________________________________________________________________________________________________
    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Zitat

    Schau doch mal, ob Du eins vom Wasserfall findest. Der muss ja damals noch direkt ins Meer gestürzt sein...


    Ich habe tatsächlich eins gefunden, zwar in mässiger Qualität, da von einem alten Dia eingescannt.
    Aber du hast recht, damals stürzte der Fall noch direkt ins Meer. 8|


  • Aber du hast recht, damals stürzte der Fall noch direkt ins Meer.


    Aber jetzt ist viel schöner. :D Wir hatten bei unserem Besuch 2011 - wie immer - viel zu wenig Zeit um auch noch den Rest des State Parks anzusehen. Na-ja, vielleicht irgendwann nochmal.

  • Wir sind auch 2011 den HW1 runtergefahren und wollten unbedingt uns den State Park ansehen.
    Doch dann hatten wir ein solches Sauwetter an diesem Tage, dass es unmöglich war.
    Siehe hier:



    und die Straße kurz dahinter sah dann so aus:



    Schitt happens !!


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Wann war denn das genau? Kommt mir irgendwie bekannt vor...
    Wir wollten am 28.05.2011 ebenfalls den Hwy 1 in Richtung L.A. fahren, doch da war eine Vollsperrung wegen eines Erdrutsches.
    ;(

    (:hutab:) Viele Grüße
    Sylvia & Michael

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  • Wann war denn das genau? Kommt mir irgendwie bekannt vor...
    Wir wollten am 28.05.2011 ebenfalls den Hwy 1 in Richtung L.A. fahren, doch da war eine Vollsperrung wegen eines Erdrutsches.


    das war am 04.06.2011. Die Vollsperrung war dann etwas weiter südlich und wir mussten über die Nascimento Road bis zur Interstate ausweichen.


    Grüße
    Gerhard

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