Rocks and Waves - Otto im Südwesten 2004

  • 19.09.2004 - 11. Tag


    Eigentlich war jetzt eine Weiterfahrt nach Torrey und ein Abfahren des Scenic Byway 12 mit diversen Haltepunkten und Nebenstrassen geplant.


    Leider war das Wetter zum Heulen. Es hat geschüttet ohne Ende, bis zum Capitol Reef war an Aussteigen nicht zu denken und auf dem Highway 70 und der # 24 herrschte Aquaplaning-Gefahr.


    Nicht asphaltierte Strecken waren unmöglich zu befahren und auch Wanderungen nur im Ganzkörperkondom zu bewerkstelligen.


    Im Capitol Reef hab ich dann mal Pause gemacht und den Paved Scenic Drive langgefahren.




    Am Panorama Point kurz gehalten. Dort ist mir durch den Wind mein Käppi vom Kopf geflogen und in eine tiefe Felsspalte gefallen. Ich bin dann doch runtergelaufen und konnte es bergen, sah danach aber recht schmuddelig aus.



    Es hat jetzt nicht mehr ununterbrochen geregnet, „nur“ noch geschauert, aber es hat heftigst gestürmt. Am Boulder Mountain habe ich fast nicht mehr die Autotür aufbekommen, so habe ich beschlossen, bis zum Bryce Canyon weiterzufahren. Unterwegs habe ich hier und da mal ein Foto gemacht.











    Am Bryce Canyon versucht, ein Zimmer beim Rubys Inn zu bekommen; die waren aber komplett ausgebucht, im September steigen dort jede Menge Bustouristen ab.
    In der Bryce View Lodge gegenüber habe ich dann noch ein Zimmer für eine Nacht ergattert; leider kann ich es nicht empfehlen, das Zimmer war schmuddelig und hätte vor Jahren schon renoviert werden müssen. Außerdem gab es Etagenbetten wie in der Jugendherberge.


    Direkt dem Bryce Canyon einen Besuch abgestattet.






    Zum Abendessen rausgefahren zum Fosters. Das Essen ist gut, es gibt einen Supermarkt mit einer empfehlenswerten Bäckerei – und sie hatten noch Zimmer frei. Also für die nächste Nacht ein Zimmer gebucht.

  • 20.09.2004 - 12. Tag



    Ich kann es nur immer wieder betonen: Den Bryce Canyon von oben zu bewundern ist schon ein tolles Erlebnis, aber ihn durch einen Marsch hinab von unten zu sehen ist noch eine Steigerung!


    Somit wurde heute runtergewandert in den Bryce.
    Nach einem eher kärglichen Frühstück ausgecheckt und in den NP gefahren.
    Es ist hier recht kalt im Vergleich zu Moab. Ok – der Bryce Canyon liegt etwas höher als andere Teile in Utah, aber mit der Schlechtwetterfront in den letzten 2 Tagen ist ein ziemlich heftiges Tief nach Utah reingezogen. In Salt Lake City wurden die niedrigsten Temperaturen im September seit der Wetteraufzeichnungen gemeldet und an einigen Stellen hat es heftig geschneit. Fürs Wandern ist es aber nicht so schlimm, eher besser, wenn man nicht ganz so viel schwitzen muss.



    Ausgangspunkt des Hikes war der Sunset Point, wo es den Navajo Loop Trail rechts herum durch die Wall Street hinab ging. Über ein kurzes Verbindungsstück bin ich zum Peekaboo Loop Trail, den ich entgegen dem Urzeigersinn komplett durchgelaufen bin. Über den Verbindungsweg zurück und weiter über den Queens Garden Trail hinauf zum Sunrise Point.


    Wenn man in die Map des NPS schaut, dürften es insgesamt ungefähr 10 km gewesen sein, ich habe jedenfalls mit Pausen knapp 4 Stunden gebraucht. Der Aufstieg zurück an den Canyon-Rand ist natürlich etwas anstrengend und insbesondere auf dem Peekaboo Trail gibt es diverse Steigungen, aber ich kann nur sagen: es lohnt sich!


    Der Peekaboo Loop Trail wird auch als Reiterstrecke benutzt; da Mulis und Reiter nicht gerade leise sind, muss man sich eher vor den Pferdeäpfeln in acht nehmen.



    Navajo Loop runter zur Wall Street






    Peekaboo Loop Trail








    Queens Garden Trail zum Sunrise Point








    Nach dem Hike bin ich dann noch mal die diversen Aussichtspunkte im Park angefahren, wie Bryce Point bis runter zum Rainbow Point. Der Regen hat sich entgültig verzogen, nur warm ist es nicht mehr geworden.


    Panorama










    Bei Fosters eingecheckt, im Vergleich zu dem Zimmer gestern war es zwar keine totale Steigerung aber es war sauberer und weniger verwohnt, auch wenn die Einrichtung gelinde gesagt sehr basic war!


    Wieder im Restaurant diniert; es gab auch ein paar Angebote, die nicht auf der Karte standen.

  • Ich kann es nur immer wieder betonen: Den Bryce Canyon von oben zu bewundern ist schon ein tolles Erlebnis, aber ihn durch einen Marsch hinab von unten zu sehen ist noch eine Steigerung!


    Da bin ich der gleichen Meinung Otto, von unten ist er einfach traumhaft schön.

  • 21.09.2004 - 13. Tag


    Nachts hatte ich dann ein Erlebnis, was man nicht unbedingt braucht:
    Mitten in der Nacht musste ich feststellen, dass der Strom ausgefallen war. Kein Licht in der Nasszelle, nun gut das Klo hab ich auch so gefunden. Beim Blick aus dem Fenster festgestellt, dass es ein regionales Problem sein musste, da ich noch genug Lichter in der Ferne sehen konnte.
    Gegen 6 Uhr merkten wohl auch andere Gäste den Ausfall, es wurde unruhig. Ich bin dann mal nachfragen gegangen und es stellte sich heraus, dass nur das Motel und Restaurant betroffen waren. Und kalt war es, die Scheiben von meinem Wagen waren zugefroren.


    Da die Heizung auch nicht funktionierte, es kein Licht und Warmwasser gab, hab ich mich nach einer Katzenwäsche und Frühstück beim Bäcker verdrückt.


    Zum Scheibenfreikratzen musste die Kreditkarte herhalten!



    In der Nähe des Bryce Canyon ist der Kodachrome Basin State Park, zu diesem bin ich als erstes gefahren. Neben dem Shakespeare Arch gibt es hier diverse Pinnökel vulkanischen Ursprungs zu sehen und ein kurzer aber heftiger Aufstieg zum Eagles View mit einer grandiosen Sicht auf den Park.




    Panorama






    Zurück zum Bryce und weiter auf der #12 bis zum Red Canyon. Der ist nicht so spektakulär wie der Bryce, aber der ein oder andere Halt bzw. Spaziergang lohnte sich.









    Weitergefahren über die #89/14/148 bis zum Cedar Breaks.



    Dort die Aussichtspunkte Point Supreme, Sunset View, Chessman Ridge Overlook und North View angefahren. Bin immer nur kurz aus dem Wagen, habe geguckt und ein paar Bilder gemacht. Es war einfach zu kalt durch den inzwischen heftig blasenden Wind. Auf der Strecke waren einige Biker unterwegs, in der Nähe des Visitor Centers habe ich zwei getroffen, die kurz zum Aussichtspunkt gingen und nach 30 Sekunden meinten: „Thats nice but lets go!“.
    Cedar Breaks ist ein Vorgeschmack von dem, was einen am Bryce erwartet. Somit ist er auch nicht so spektakulär, ein Ausflug dorthin lohnt sich aber dennoch!









    Jetzt hatte ich die Nase voll von der Kälte, weiter südlich sollten die Temperaturen wieder höher sein. Also entschlossen, zum Zion NP zu fahren. Dabei habe ich aber zunächst den Highway 15 benutzt und einen Abstecher zum nördlichen Teil des Zion NP – dem Kolob Canyon - gemacht. Dieser hat seine „eigene“ Highway-Ausfahrt und es führt nur eine Dead-End-Street hinein. Diese bin ich dann auch bis zum Kolob Canyon Viewpoint gefahren.







    Übernachtet habe ich in Hurricane, weil ich fürs Days Inn einen Coupon hatte; es wäre aber kein Problem gewesen, in Springdale ein Zimmer zu bekommen! Da hätte ich mir auch die Fahrerei am nächsten Morgen etwas erspart.

  • Danke!



    22.09.2004 - 14. Tag


    Für heute hatte ich mich kurzentschlossen zum Angels Landing Hike im Zion entschieden.


    Der Round-Trip beträgt 8 km, bei dem 450 Höhenmeter zu überwinden sind.
    Die Aussicht vom View Point „Angels Landing“ ins Zion Tal ist super, besonders spannend sind die ungefähr letzten 800m des Trails, der über einen schmalen steilen Grat führt. Hier hat man teilweise große Ketten angebracht, damit man sich daran festhalten kann.
    Ich persönlich fand diese Passage nicht sehr gefährlich; der Rückweg ist zwar nicht so anstrengend wie der Hinweg, aber bergab sollte man noch besser aufpassen. Wer allerdings Probleme mit größeren Höhen hat, sollte sich den letzten Teil gut überlegen!


    Der Trail wird vom NPS als „strenuous“ bezeichnet, so total anstrengend kam mir das nicht vor, die Switchbacks haben es aber teilweise in sich. Für den gesamten Hike habe ich mit einer großen Pause auf dem Gipfel keine 3 Stunden gebraucht. Oben erzählten andere Wanderer, dass es Leute gibt, die diesen Trail sehr oft gehen und teilweise nur eine Stunde benötigen. Nun ja, wers braucht!


    Beim Runtergehen insbesondere der steilen Switchbacks werden ein paar Muskeln belastet, die beim Wandern sonst wohl nicht so gefragt sind. Ich hatte jedenfalls am nächsten Tag einen prima Muskelkater an Stellen, die ich sonst nicht gespürt habe.



    Trailhead ist die Bus-Shuttle-Haltestelle „The Grotto“. Zunächst geht es Stück am Virgin River entlang; man kann von dort schon sehen, dass das erste Stück recht steil nach oben geht.
    Es empfiehlt sich, die Wanderung am frühen Morgen zu beginnen. Das Photolicht ist dann zwar noch nicht so klasse, dafür liegt der erste anstrengende Teil aber noch im Schatten. Zu einem späteren Zeitpunkt wird man ansonsten hier schon ganz schön gebraten.




    Danach folgt eine Passage, in der kaum Höhenmeter gemacht werden, entlang des Refrigerator Canyons. Wie der Name schon sagt, hier ist es angenehm temperiert.
    An den „Walters Wiggles“ genannten Swichbacks endet allerdings diese eher beschauliche Phase.


    Jetzt geht man immer weiter steil nach oben bis zum Scout Lookout. Hier hat man schon einen prima Blick in den Zion Canyon sowohl nach Norden als auch nach Süden. Wer also die letzte Passage nicht machen möchte, bekommt trotzdem eine nicht schlechte Aussicht geboten.


    Weiter läuft man über den schon erwähnten Grat, der erste Teil ist noch nicht besonders steil, der Blick nach unten sagt einem aber deutlich, dass man auf seine Schritte achten sollte. Das letzte Stück geht nochmals steil hoch; insbesondere hier sind die angebrachten Ketten sehr hilfreich.


    Belohnt wird man am Trailende mit phantastischen Aussichten...


















    Zum Abschluss noch mal ein Blick ins Zion Tal, aufgenommen in der Nähe des Visitor Centers.


    Ich bin noch bis nach St. George gefahren, eigentlich keine Stadt zum „urlauben“. Aber bis nach Vegas hatte ich keine Lust mehr zu fahren, somit war ein wenig Shopping angesagt. Außerdem gab es noch ein hervorragendes China-Food-Take-Away. Dieser „Panda-Express“ scheint eine Kette zu sein – mir hat es gut geschmeckt!

  • Das weckt Erinnerungen. :thumbup: Chelser Park wollte ich schon immer mal mit 4x4 umrunden. Mal sehen.


    In meinem Motel damals konnte man einen Jeep leihen, um damit in den Needles zu fahren.
    Ich hatte mich mal erkundigt, aber man hat mir abgeraten, da die Strecken dort recht anspruchsvoll sind und nichts für einen 4WD-Newbie wie mich.

  • 23.09.2004 - 15. Tag


    Den ganzen Tag wollte ich nicht in Vegas verbringen, somit habe ich erst mal einen Abstecher zum Red Rock Canyon gemacht.


    Nach 2 Wochen Südutah mit vielen roten Steinen hat er mir nicht so toll gefallen; aber wer nur einen Ausflug von Las Vegas machen will, um mal was anderes als Casinos zu sehen, wird seinen Spaß haben. Für nur einen kurzen Blick kann man sich den Eintritt sparen, kurz hinter dem Eingang gibt es an der Strasse einen Picknickplatz mit guter Aussicht auf die Berge.





    In Vegas bin ich dann im Excalibur eingecheckt, das Vorzeigen meiner AAA-Karte gab mir zwar einen Rabatt (obwohl ich doch gar nicht ADAC-Mitglied bin!), aber gut 100$ fand ich doch für innerhalb der Woche recht teuer. (Beim nächsten mal doch wieder ins Motel 6!)


    Danach meinen letzten Hike dieses Urlaubs gemacht, einmal den Strip vom Excalibur bis zum Venetian und zurück.







    Angenehm fand ich, dass man am Strip nicht mehr angehalten wird, wenn man einen Drink oder eine Dose Bier in der Öffentlichkeit trinkt. Das habe ich dann auch mal gleich ausgenutzt!


    Im Paris bin ich dann hoch auf den „Eiffelturm“. Grandiose Aussicht auf das beleuchtete Las Vegas. Leider sind die meisten Fotos verwackelt und das trotz Stativs. Das Teil schwankt nämlich, dies ist mir vor ein paar Jahren im Stratosphere Tower auch schon aufgefallen. Die Fotos dort waren sämtlich verwackelt.




    Zum Abschluss gab es noch ein Bier im New York, dann war packen angesagt.


  • 24./25.09.2004 - 16./17. Tag


    Der Rückflug nach Deutschland war gegen Mittag; somit nach einem ausgiebigen Frühstück den Wagen abgegeben. Ich bin in den 2,5 Wochen 2371 Meilen gefahren.




    Man sollte mindestens 2 Stunden vor Abflug einchecken; das fand ich völlig übertrieben. Es lief bei mir alles problemlos und durfte mich dann noch etwas am Flughafen langweilen.


    Der Rückflug war recht angenehm mit Umsteigen in Denver und am Morgen in Frankfurt.


    Mir hat es wieder gut gefallen, dies war sicherlich nicht die letzte Reise in den Südwesten.
    Zumal ich inzwischen durch den USA-Stammtisch eine Menge weiterer Ziele gefunden habe. Die To-Do-Liste wächst....

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