USA-(fast)-Neuling sucht Tipps für Road Trip im Sept. 16 im Westen

  • Hallo


    Ich bin neu hier im Forum, 23 Jahre alt, Student aus Österreich und möchte im September 2016 einen Road Trip im Westen der USA machen.


    Meine größte Frage ist zunächst von wo aus ich starten soll. Da ich "erst" 23 bin, kommt beim Auto anmieten die Young Driver's Surcharge zum Tragen, die nur bei Sixt gedeckelt ist. Vertretbare Angebote für einen Mittel SUV (RAV 4 - ich will notfalls im Auto schlafen können, sonst campen) gibt es in:


    Seattle
    Los Angeles (billigste Flüge und Mietwägen)
    Las Vegas


    Extrem teuer ist hingegen Denver, obwohl es von der Lage her natürlich ideal wäre. Aber Mehrkosten von $ 400 kann ich alleine nicht tragen.


    Was stelle ich mir also vor, wo will ich hin?


    Ich bin eher auf der Suche nach ruhigeren Orten, etwas fernab des Trubels. Die Great Plains sprechen mich sehr an, auch die Badlands in South Dakota. Und auch wenn z.B. der Pacific Highway sicherlich sehr romantisch sein mag, so suche ich doch eher nach weniger kitschigen Landschaften. San Francisco und (ob ihr es glaubt oder nicht) Las Vegas interessieren mich relativ wenig, da ich weder auf Sightseeing, noch auf den großen Trubel stehe. L.A. hingegen würde mich schon eher reizen, zumindest einmal am Strand dort spazieren zu gehen oder die Lichter des riesigen Einzugsgebiets von oben zu sehen ;)



    Auch die Wüstenlandschaften oder Sehenswürdigkeiten wie das Death Valley sind mir einfach zu heiß - mich findet man normalerweise in Skandinavien, Island usw., aber dieses Mal soll es etwas anders sein.
    Im Grunde genommen würde ich einfach gerne so viele Facetten wie möglich sehen.


    Die Sache ist halt, dass Seattle extrem weit oben und L.A. wieder extrem weit unten ist, sodass ich von beiden Punkten wohl lange unterwegs wäre, bis ich überhaupt erst im Landesinneren bin.


    Ein letzter Punkt ist die Dauer meiner Reise. 3 Wochen alleine unterwegs zu sein ist sehr kostspielig, auch wenn ich nur campen würde. Daher bin ich am Überlegen, evtl. nur ca. 2 Wochen unterwegs zu sein, oder zumindest 2 Wochen reine Reisezeit. Wäre das ausreichend um einen guten ersten Überblick zu bekommen?



    Freue mich schon auf Tipps, melde mich für heute allerdings schon wieder ab und gehe ins Bett :sleeping:

  • Daher bin ich am Überlegen, evtl. nur ca. 2 Wochen unterwegs zu sein, oder zumindest 2 Wochen reine Reisezeit. Wäre das ausreichend um einen guten ersten Überblick zu bekommen?


    Nein ... was generell erst einmal ein kleines Problem darstellt, weil du in nur einem Urlaub von 2 oder 3 Wochen definitiv nicht einmal annähernd alle oder viele Facetten des Landes kennenlernen kannst. Durch seine Dimensionen ist das schlichtweg nicht möglich. Strände in Florida, Berge in den Rockys, Canyons und Arches im Colorado Plateau, Regenwald im Nordwesten, Geysire im Yellowstone, NYC als DIE Weltmetropole schlechthin ... all das lässt sich schwerlich kombinieren in so kurzer Zeit. Wenn du meinst lange Entfernungen aus Island zu kennen kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Vergiss deine Einschätzung einer längeren Fahretappe von A nach B, das ist nicht annähernd vergleichbar mit den USA - wo du dich schonmal gerne eine Stunde auf einen Punkt zubewegen kannst ohne wirklich das Gefühl zu haben näher zu kommen :zwinker:


    Ein guter Kompromiss wäre bei 3 Wochen ein Inlandsflug, das du quasi erst nach L.A fliegst und dort 1.5 Wochen bleibst bzw.eine kleine Runde startest bis Las Vegas und dann nach der Hälfte der Zeit zB von Vegas hoch nach San Francisco oder Seattle fliegst. Diese Entfernung mit dem Auto in der kurzen Zeit zurück zu legen ist schlicht nicht möglich und durch (leider erhobene) Einwegmieten (sind verschiedene Bundesstaaten) bei der Fahrzeugabgabe auch meistens recht teuer. Ich würde mir - wenn ich so an die Sache heran gehe wie du es gerade machst - erst einmal Zeit nehmen und mir einfach Reiseberichte durchlesen, Bilder anschauen etc. Danach alles was dir gefällt als Stecknadel bei googlemaps markieren und im Anschluss schauen welche Punkte sich davon halbwegs sinnvoll in 2 oder 3 Wochen miteinander verknüpfen lassen. Denver und die Great Plains passen da IMHO von vorne herein nicht wirklich rein, bei letzteren frage ich mich ehrlicherweise auch was man da will wenn man zum ersten Mal drüben ist - es gibt sooo geniale und schöne einsame Landschaften dort die mich persönlich mehr reizen würden, aber okay ... jeder ist halt anders. Mein Tipp wäre: Konzentriere dich für einen Ersttäterbesuch auf's Colorado Plateau (ist natürlich ein rein subjektiver Vorschlag) und löse dich von der Vorstellung "das Landesinnere" auch mal eben noch mitzunehmen. Das würde in die Hose gehen und unnötig in Streß ausarten. Meine erste Reise hat mich zB ins eben erwähnte Colorado Plateau verschlagen, hat ebenfalls zwei Wochen gedauert und beinhaltete die Ankunft in L.A mit 4 tätigem Aufenthalt (würde ich NIE wieder so machen wiel ich L.A inzwischen echt gruselig finde), von dort aus weiter nach San Diego, Joshua Tree NP, Route 66, Grand Canyon NP, Byce Canyon NP, Zion NP und via Vegas zurück nach L.A. Das war ausreichend damit mich dieses Land bzw.die Landschaft "gecatched" hat, seitdem war ich von 2003 ab jedes Jahr dort - mit Ausnahme von letztem Jahr ... weil vorletztes Jahr neben der USA noch ein Solo-Trip nach Island "dazwischen" kam und ich nun dort noch einiges sehen möchte. Ich werde aber niemals vergessen als ich zum ersten Mal am Rand des Grand Canyon gestanden habe! Und ein paar Tage später dann am Bryce Canyon und vorher dachte "kennst du einen, kennst du alle, Canyon ist doch Canyon". Pustekuchen! Der Bryce ist zB vollkommen anders und hat mich regelrecht umgehauen. Der Pacific Highway ist IMHO übrigens nicht wirklich "romantisch", er ist schlicht und ergreifend auf weiten Stücken eine der am schönsten zu fahrenden Straßen der Welt. L.A hingegen ist weitaus weniger spannend als es Film und Fernsehen einem vermitteln. Schau dir dort Venice an und schlendere den Strand wirklich mal rauf und runter, fahr nach Hollywood, vielleicht auch mal den Mulholland Drive entlang und hoch zum Griffith Observatorium ... dann hast du ein paar Einblicke "von oben" auf die Stadt (wenig Dunst vorausgesetzt, das ist aber leider eher die Ausnahme) und auch ganz allgemein von der Stadt bekommen. "Wüsten interessieren mich nicht" ist auch eine Aussage die von mir früher stammen könnte, das hat sich aber leicht geändert denn auch das Death Valley zum Beispiel ist definitiv einen Besuch wert - vielleicht nicht gerade im Sommer, weil es dann wirklich unverhältnismäßig heiß wird und aus dem Auto aussteigen tatsächlich keinen Spaß macht, aber zu jeder anderen Jahreszeit ist es durchaus empfehlenswert :thumbup: Wobei ich das Death Valley jetzt gar nicht mal als "Wüste" bezeichnen würde. Es beinhaltet allerdings (unter anderem) auch die Mesquite Flat Sand Dunes, tatsächlich eine Art Sandwüste in der unter anderem auch Teile von Star Wars gedreht wurden.
    Ein Stück weiter wie das DV liegen übrigens die Alabama Hills, für mich persönlich eines der schönsten Fleckchen Erde in den USA überhaupt. Und Vegas ... ist halt Vegas, man liebt es oder man hasst es. Vegas besteht aber nicht nur aus der Stadt, es lohnt sich über den Tellerrand zu gucken und die Umgebung zu erkunden: Valley of fire, Red Rock Canyon, Spring Mountain Road, Buffington Pockets, Goldstrike Hot Springs etc. Es gibt da ringesherum SO viel zu entdecken das es fast schon zu schade ist nur in der stadt zu bleiben. Für eine Erstbesuch dort würde ich übrigens so an die 3 Tage (auch wenn es einen nicht interessiert) einplanen, alleine die Shopping-Malls rauben einem die Zeit :whistling: San Francisco ... für viele die schönste Stadt der Welt. Soweit würde ich nicht gehen, aber es ist schon wirklich schön dort - alleine von der Lage her. Auto wird dort nicht benötigt, man kann FAST alles sehenswerte zu Fuß oder mit der (Cable Car) Straßenbahn erledigen. Ganz praktisch falls du dorthin fliegst, es wird also erst ein paar Tage später ein Auto benötigt. Relativ gut zu erreichen von SFO aus wäre zB der Yosemite NP, landschaftlich und auch zum wandern ein absoluter Traum. Die Aussicht dort vom Glacier Point verschlägt einem glatt die Sprache wenn man zum ersten Mal in die Ferne blickt. Gigantisch auch: Der Seqioua NP. Gut zu erreichen vom Yosemite aus, dort findest du die riesigen Redwood-Bäume die Du SO garantiert auch noch nicht gesehen hast. Island hat ja wenig Wald bisher (obwohl fleißig aufgeforstet wird) und von Norwegen glaube ich nicht das ich so etwas ähnliches schonmal iwo gelesen hätte. Das kann Heiner (HEI) aber bestimmt besser beurteilen. Der komplette Nordwesten, also Seattle, Portland und die ganze ecke ist wieder völlig anders. Dort war ich selber noch nicht, aber Locations wie die Columbia River Gorge, Lassen Volcanic oder auch Bandon Beach werden mich wohl hoffentlich bald auch einmal dort hin bringen da ich sie sehr reizvoll finde.


    Dein Ansatz ist schon richtig, du gehst - finde ich - geordneter heran als so manch anderer der die Vorstellung hat die USA zu besuchen und möglichst viel zu sehen. Ich denke das wird schon, das Land ist - ähnlich wie Island ja auch - ein einfach zu bereisendes Land. Mit einer vernünftigen Ausarbeitung wird das garantiert eine Reise in die USA die nicht die einzige bleiben wird. Wenn du die Geothermalgebiete gewohnt bist von Haukaladur oder Námaskarð und zum ersten Mal in den Yellowstone wirst du zB vermutlich schmunzeln über die "Größe" der Gebiete auf Island. Das sind völlig andere Dimensionen, in jederlei Hinsicht. Was ähnlich ist ist die Infrastruktur in den einzelnen Parks. Vieles ist Rollstuhltauglich ausgebaut, Toiletten gibt es eigtl.fast überall. Was völlig anders ist als auf Island: Alles kostet, du wirst kaum namentlich bekannte Parks finden wo du einfach so hereinspazieren bzw.fahren kannst. Bei mehr als drei Nationalparks kann es sich dann schon lohnen den US-Nationalpark-Pass zu kaufen. Du zahlst einmalig 80US$ und hast dann in alle Nationalparks (NICHT in State Parks, die kosten extra) freien Eintritt. Darum sollte man sich dann aber erst kümmern wenn man weiss was man alles sehen möchte.


    Ich denke da wird noch einiges an Vorschlägen kommen hier, lass dich einfach mal inspirieren :thumbup: Und schau mal unter der Kategorie "Interessante Links" hier im Forum nach, viele der Mitglieder haben einen Link zu Ihrer HP dort eingetragen ... dort findest du erst einmal Reiseberichte satt die dir vllt auch ein wenig bei der Ideenfindung weiterhelfen -> *klick*


    Was mich noch interessiert ... was genau heißt denn "Fast-Neuling"? Was kennst du ??


    Und jetzt erst einmal
    (:Stammtisch:)

  • (:Stammtisch:)
    Ich würde auch von LA starten und eine Runde wie von Andreas (HOH) schrieben drehen, in der Gegend gibt es viele schöne Campgrounds und wirklich tolle Landschaft, wenn man bereit ist etwas zu wandern findet man auch in der Gegend Plätze die nicht so überlaufen sind, lies dir zB mal ein paar Berichte von Bille (VoF Fan) durch klick oder von Thomas klack

  • 23 Jahre und zum ersten Mal in die USA?
    Erinnert mich irgendwie an mein "erstes Mal". :D


    Hier habe ich was zu der Reise geschrieben.


    OK - ist nicht ganz ernst gemeint, ich hatte was mehr Zeit. (:peace:)



    Für die Zeit, die du dort sein wirst, solltest du dich entweder für den Nordwesten oder den Südwesten entscheiden.
    Alles andere finde ich Kappes. :zwinker:


    (:Stammtisch:)

  • Hallo Leute


    Vorweg: Danke schonmal für die sehr ausführlichen und tollen Tipps. Werde mir Zeit nehmen und mich damit ausgiebig auseinandersetzen.


    Es ist übrigens nicht mein erstes Mal in den USA, ich habe davor NYC und New Orleans gesehen, aber nun reizen mich die großen Weiten ;)

  • (:Stammtisch:)


    Vorsicht bei Anmietung über SIXT !
    Ganz genau die Vertragsbedingungen lesen. SIXT bietet wohl halbwegs bezahlbare Young-Drivers-Angebote, meines Wissens nach darf man aber bei bestimmten Tarifen immer nur in die jeweils vom Anmiet-Standort angrenzenden Bundesstaaten fahren, darüber hinaus erlischt der Versicherungsschutz !!
    Bei einer cleveren Routenführung kann das durchaus trotzdem eine Option sein - aber man sollte das bei seiner Planung in jedem Fall im Hinterkopf behalten.


    Grüße Jens

    1997-Südwest 1 / 1999-Ostküste / 2001-Texas / 2003-Deep South / 2005-Nordwest+Westkanada / 2007-Südwest 2 / 2009-Ostkanada+Neuengland / 2011-Blue Ridge Parkway / 2013-Florida / 2015-Südwest 3 / 2017-Rockies / 2019-Südwest 4 / 2023- Ostküste 2 / 2025-California in Vorbereitung

  • Hallo und (:willkommen2:)


    Mal 'ne Frage... wenn Dich die Great Plains so reizen... warum nicht nach Chigaco fliegen und von dort aus in Richtung Nordwest? Wenn Du mal durch Wisconsin und Minnesota durch bist, ist da auch schon Dakota (egal ob Nord- oder Süd). Mehr "Big Sky Country" geht fast nicht... :D

  • Moin,


    Alamo hat doch auch ein u25-Spezial, hast Du da schon mal nach Preisen geguckt? Bei Alamo hast Du Auswahl satt was die Anzahl der Vermieterstationen betrifft.


    2 Wochen würde ich nicht machen wenn es geht, die Hauptkosten liegen beim Flug, die 1 Woche mehr haut da finanziell nicht ganz so rein, vor allem im Zelt. CG gibt es reichlich wo Du Dein Zelt aufbauen kannst. Du kannst auch mal beim Hospitality Club gucken, kostenlos übernachten bei Einheimischen, wir haben damals mit dem WoMo öfter mal darüber bei Leuten geschlafen, oft IM WoMo, aber halt einen kostenlosen Stellplatz und Tipps von Einheimischen, wenn das in Frage kommt, wäre das eine Möglichkeit.

  • Hallo Leute


    Also nochmals vielen Dank für die tollen Tipps, Otto, dein Bericht war sehr spannend zu lesen und er erinnert mich irgendwie an meine Backpacking-Tour durch Europa die ich mit 17 gemacht hab. Sehr undurchdacht, wobei in heutigen Zeiten durch Internet etc. natürlich einfacher, aber trotzdem ein Abenteuer mit vielen Erlebnissen


    HOH: Natürlich will ich nicht die ganze USA in diese 3 Wochen quetschen, um Himmels Willen :zwinker: ich möchte nur einen guten Startpunkt finden, von dem aus ich "ins Blaue" fahren kann.


    Ich werde es nämlich fast so machen müssen, da mir bis kurz davor kaum Zeit für umfangreiche Planungen bleibt und ich es ohnehin genieße, nur ein paar Wegpunkte zu haben und eine ungefähre Route, aber keine fixen Hotelbuchungen usw.


    Basierend auf euren Tipps habe ich mir jetzt folgenden ersten groben Entwurf überlegt, der zwar etwas kompliziert erscheint, aber meiner Meinung nach machbar sein sollte:


    Ankunft in L.A., dort Auto anmieten und raus in Richtung Las Vegas und eine Runde im Südsüdwesten drehen, sodass ich am 10. Tag wieder nach L.A. zurückkehre.
    Dort Mietwagen retour und von L.A. nach Chicago (oder Seattle, aber eher Chicago) fliegen (mit Southwest <3), von dort aus wieder einen Mietwagen anmieten und "Oben" eine Runde drehen.


    Die genauen Wegpunkte arbeite ich mir jetzt dann heraus.


    jewa: Danke für den Hinweis. Sixt buche ich über Expedia, die haben da tolle Deals und sehr gute Konditionen, aber werde das vor Ort noch checken!

  • Moin,


    Alamo hat doch auch ein u25-Spezial, hast Du da schon mal nach Preisen geguckt? Bei Alamo hast Du Auswahl satt was die Anzahl der Vermieterstationen betrifft.


    2 Wochen würde ich nicht machen wenn es geht, die Hauptkosten liegen beim Flug, die 1 Woche mehr haut da finanziell nicht ganz so rein, vor allem im Zelt. CG gibt es reichlich wo Du Dein Zelt aufbauen kannst. Du kannst auch mal beim Hospitality Club gucken, kostenlos übernachten bei Einheimischen, wir haben damals mit dem WoMo öfter mal darüber bei Leuten geschlafen, oft IM WoMo, aber halt einen kostenlosen Stellplatz und Tipps von Einheimischen, wenn das in Frage kommt, wäre das eine Möglichkeit.


    Ja das stimmt, aber für Sixt bekomme ich über Expedia sehr gute Deals, somit bin ich trotz U25-Special noch um gut $ 200 billiger dran

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