Und weiter gehts - oder auch nicht. Wir bleiben ja noch eine Weile auf Bermuda.
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Tag 5: 22.07.2019
Das Frühstück läuft wieder so ab wie gestern: Jeder nimmt sich, was er möchte. Wir haben auch keine festen Zeiten. Wer wach ist, kommt, wer nicht wach ist, pennt. So einfach ist das.
Um 10.30 Uhr kommt pünktlich das Taxi. Dieses bringt uns nach Somerset Village, ans Ende der Daniel´s Head Road. Kostenpunkt: 30 USD inklusive Tip.
Wir möchten zum Daniel´s Head Beach Park. Der Strand soll sehr schön sein.
Ok, er ist nicht schlecht, aber so richtig vom Hocker haut uns das nicht.
Außerdem ist es brütend heiß. Und sonst so gar nichts los. Da hat es uns an der Horseshoe Bay doch wesentlich besser gefallen.
Aber wo wir schon mal da sind: Was ist eigentlich mit dem Daniel´s Head? Das ist ein ins Meer hinausragendes Felsen-Kap. Da müsste man doch gut schnorcheln können? Lisa-Marie und ich haben unsere Ausrüstung jedenfalls mit.
Aber wie kommt man da hin? Mensch, wir stehen doch direkt davor, aber alles ist abgesperrt. Was soll das?
Wir fragen einen Einheimischen. Ja, ist alles abgesperrt, aber es gibt einen Zugang, den alle nehmen. Können wir auch ruhig machen, vergewissert er uns. Juckt keinen.
Ja dann. Machen wir das mal. Allerdings nur Lisa-Marie, Christian und ich. Caolin, Laura und Maxi bleiben jenseits des Zauns, wie es sich gehört.
Was sich uns bietet, ist sehr interessant. Es sieht aus, als wäre gerade eine Herde Zombies durchmarschiert. The Walking Dead Staffel 25 oder so. Die Strandpavillons und -hütten sehr arg zerrupft aus. Viel Zerstörung, kaputte Scheiben, überall liegt Glas rum. Oder ist da ein Hurricane durchgezogen? Oder Vandalismus? Wir wissen es nicht.
So sieht es aus - bei herrlich türkisem Wasser.
Lisa-Marie und ich können dem vorzeigemäßig türkisem Wasser nicht widerstehen. Wir gehen auf Schnorcheltour zu der winzigen vorgelagerten Insel Daniel Island. Unsere Sachen lassen wir logischerweise an Land - außer uns ist eh keine Menschenseele zu sehen. Das klaut keiner - und die Zombies haben bestimmt auch was anderes vor.
Das Wasser ist herrlich, aber man sieht fast nichts. Es ist super-klar, aber der Boden ist sandig und abgesehen von etlichen Schwämmen ist nichts Interessantes dabei.
Schade eigentlich. Noch weiter raus möchten wir auch nicht, die Paddelei ist nämlich ganz schön anstrengend. Also kehren wir um, dann war es halt nur ein ausgedehnter Badegang.
Lisa-Marie möchte aber noch mal von einem der Stege ins Wasser hüpfen. Kann sie tun, ich mache davon ein Video.
Nach dem missglückten Schnorchelerlebnis mache ich noch ein paar Bilder von der herrlichen Landschaft.
Eigentlich ist die Lage der Strandhütten klasse. Bisschen weit vom Schuss vielleicht. Aber, dass die so verloddert stehenbleiben, finde ich höchst ungewöhnlich.
Nach diesem kleinen Ausflug laufen wir in brütender Hitze mit allen Strandsachen - und das sind viele - zum Supermarkt The Marketplace in Somerset. Das ist zwar nur ein guter Kilometer, aber wie gesagt, es ist verdammt heiß. Ich habe meine Fototasche und die große Schwimmtasche über der Schulter und stehe voll im Schweiße, als wir endlich ankommen.
Drinnen ist es tiefgekühlt kalt. Amerikanische Verhältnisse. Heiß wird uns aber, als wir die Lebensmittelpreise sehen, die mit 260 USD für uns zu Buche schlagen. Und wir haben garantiert nichts Exkusives gekauft.
Davon ein paar Kostproben:
Auf der Suche nach einer bezahlbaren Flasche Wein - der nicht-alkoholische kostet 25 USD - kommt Christian mit ein paar ausgewanderten Schweizern (!) ins Gespräch. Auch sie klagen über die exobitant hohe Preise, obwohl sie da ja aus der Heimat einiges gewohnt sind.
Nun stehen wir da mit Sack und Pack. Und leider ist kein Taxi aufzutreiben. Die Herren Taxifahrer - sind nämlich nur Männer - brausen durch Somerset einfach durch, denn sie fahren hoch zum nördlichen Ende der Insel zum Dockyard, wo die großen Kreuzfahrtschiffe ankommen. Dort sind gute Geschäfte zu machen, indem Touristen aufgegabelt werden, die von dort zu einer Inselrundfahrt starten.
Wir fragen im Supermarkt um Hilfe. Man ist zwar sehr bemüht und wirklich hilfsbereit und tätigt sogar einen Telefonanruf, doch das versprochene Taxi kommt nicht.
So stehen wir also eine Dreiviertelstunde rum - die Lebensmittel natürlich im Laden - als Christian losmarschiert. Schräg gegenüber ist eine Tanke und da hält gerade ein Taxi. Dass wir auch eine etwas längere Heimfahrt haben, motiviert den Fahrer, der eigentlich schon Dienstschluss hat, uns dorthin zu kutschieren. Glück gehabt!
Der Fahrer ist sehr nett. Er erzählt viel über die Insel und gibt uns eine Menge guter Tipps. Natürlich bekommt er am Ende ein großzügiges Trinkgeld.
Carolin und Christian ziehen am späten Nachmittag noch mal los zur Horseshoe Bay, aber wir anderen lassen es gut sein für heute. Bisschen lesen, Internet, relaxen ist auch mal ganz schön. Vor allem bei der Hitze.
Zum Abendessen gibt es heute - nein, keine Nudeln! - Tiefkühlfisch, Hühnchen, Salat und Rosmarinkartoffeln.