Was macht ein Biker im Winter? Richtig, auf den Frühling warten – oder die Kälte ignorieren.
So geschieht es seit 41 Jahren jeweils am zweiten Januar-Wochenende. Da treffen sich die kälteresistenten Biker auf Schloss Augustusburg bei Chemnitz zum traditionellen Wintertreffen.
Zum nunmehr siebten Mal wollte ich dieses Spektakel besuchen, als Premiere allerdings diesmal gemeinsam mit Ramona. Da der Wetterbericht nicht so ganz eindeutig war, sollte der morgendliche Blick ins www und aus dem Fenster die Entscheidung bringen. Ein Grad Lufttemperatur, zwar Bodenfrost aber trockene Straßen und nur bei Chemnitz die Gefahr von leichten Schneeschauern - wir fahren.
Um kurz vor 8:00 Uhr verließen wir – von den vielen Klamotten aufgeplustert wie Michelin-Männchen – unsere heimatlichen Gefilde. Vor uns lagen ~ 180 km Landstraßen und Autobahn. Die ersten 30 km fuhren sich fast zu gut, bis auf die in alle Ritzen kriechende Kälte alles chic. Kurz vor Senftenberg kam dann aber fast das KO-Kriterium – super überfrorene Straße. Zum Glück nur ein paar Kilometer, diese wurden mit max. 60 km/h gemeistert, dann ging es wieder besser. Um zügig zum Treffen zu kommen haben wir uns auf dem Hinweg für die Autobahn entschieden, diese war auch gut gelaugt (mein Bike ist jetzt ‘ne Salzbretzel) und so konnten wir zügig fahren. Mit nur zwei Pausen zum aufwärmen schafften wir die Tour bis Augustusburg und fuhren 20 nach 10 gut durchgekühlt auf den Schloßhof. Nach dem Auspellen führte uns der erste Weg natürlich an die Tanke – Glühwein wärmt immer noch am Besten.
Die nächsten drei Stunden verbrachten wir mit Gucken, Gaffen, Schauen, Staunen und dem einen oder anderen Griff an den Kopf.
Zuerst mal der grobe Überblick, …
Dann nähere Betrachtung der Haupt“personen“ ….
Natürlich mussten wir auch mal bei den Übernachtungsgästen gucken…
Ein Stammtisch war ebenfalls vor Ort – die zugehörigen Biker waren bestimmt auch nett…
Auch Maskottchen sind bei den Bikern beliebt.
Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt.
Irgendwann nach 13:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg, trotz einiger Wolkenlücken immer noch bei Temperaturen um die Null Grad. Für den Heimweg nutzten wir überwiegend Landstraßen, die inzwischen größtenteils trocken waren. Nur um Dresden herum nahmen wir mal ein Stück die Autobahn.
Nach insgesamt 380 km waren wir partiell tiefgekühlt, aber happy wieder zu Hause. Nach einem Kaffee, zwei Jagertee, einem heißen Bad und lecker Abendessen fielen uns schon kurz vor Neun die Augen zu, so dass wir uns in die kuschelig warmen Betten verzogen.
So schnell war ein zwar kalter, aber schöner Tag vorbei.