Norwegian Rhabsodie – Dem Sommer auf der Spur

  • Norwegian Rhabsodie – Dem Sommer auf der Spur

    Nachdem ich lange keine Lust hatte mich mit Reisebericht schreiben zu beschäftigen, ist es nun soweit, ich hab mich selbst motiviert und mit dem Schreiben begonnen.
    Hier könnt ihr und in den nächsten Wochen oder so auf unserer Norwegenreise begleiten

    Viel Spass dabei
    LG wiebke

    Prolog

    Wie ich manchmal lese ist nach dem Urlaub immer auch von dem Urlaub, und so haben wir uns nach der letztjährigen USA Pazifiktour gefragt, wohin wir dieses Jahr reisen werden.
    Nun mache ich bei uns gewöhnlich die Reiseplanung, kann mich aber bei den vielen verlockenden Reisemöglichkeiten oft nicht entscheiden, wohin es gehen soll.
    Also folge ich diesmal dem gegensätzlichen Ansatz : Was will ich nicht ?
    • Ich will nicht fliegen.
    • Ich will nicht unseren Hund zurücklassen.
    • Ich will nicht jede Nacht in einem neuen Bett schlafen.
    Diese Überlegung schränkt die Möglichkeiten nun schon erheblich ein, und wir entschließen uns mal was Neues zu versuchen, mieten ein Wohnmobil und fahren nach Skandinavien.

    Das Wohnmobil mieten wir über den ADAC, und leihen es an einer 30 km entfernten Verleihstation, was es uns ermöglicht allerlei „Luxusartikel“ die im PKW keinen Platz gefunden hätten mitzunehmen.
    Der Hund wird einige Male beim Tierarzt vorgeführt, damit Norwegen uns die Einreise nicht verweigert, und ich kaufe eine Reihe von Reiseführern und stöbere monatelang durch Internet, um eine vorläufige Tour zu erarbeiten.
    Mein wichtigstes Reisemotto lautet: „Nur kein Stress!“.
    Daher wird bei uns meist deutlich weniger in einen Reisetag gepackt als bei anderen Reisenden und so beschränkt sich unsere Reise auf Südnorwegen. Alles andere ist schlicht zu weit weg für die Zeit die wir zur Verfügung haben und auch diese Reiseroute werden wir letztendlich noch verkürzen.

    Eine Woche vor Reisebeginn erwischt mich noch eine Mandelentzündung, die zusätzlich dafür sorgt die Reise ruhig anzugehen und ruhig durchzuführen.

    Dieser Urlaub wird einzigartig. Er ist kurz, aber die Vielfalt der Erlebnisse, haben ihn im Nachhinein viel länger erscheinen lassen. Norwegen ist ein Land der harten Kontraste, das Wetter die launisch, die Natur oft karg und rau, und dann ist man wieder inmitten kleiner landwirtschaftlicher Nutzflächen, gefolgt von gigantische Wasserfälle, Gletschern, Gebirgsfjells, Kirchen, Seen, Schluchten, Fjorden und unendlich vielem was wir nicht sehn konnten in 10 Tagen. Eben nur ein kleiner Einblick in die skandinavische Sommerwelt.

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Montag 25.6.2012 Auf geht’s…

    Da wir das Wohnmobil erst am Abend entgegen nehmen können, vergeht der Tag mit vielen „Last minute“ Erledigungen. So wird es 19 Uhr, bis wir mit unserem „Zuhause auf Zeit“ vorfahren und ca. 22 Uhr bis wir alles verstaut und bereit haben. Dann beginnt sie unsere Reise, … an diesem Tag wird sie uns aber nur noch auf einen Rastplatz nahe Kassel bringen. Dort sind wir „Fix und alle“ und wollen uns Bett fallen, allerdings nicht direkt, denn wir kämpfen erst noch mit der Technik: Der Kühlschrank piepst – das mit dem Gasbetrieb haben wir noch nicht im Griff!

    Dienstag 26.6.2012 Nach Norden

    Das Bett ist unerwartet bequem, und nur die vieltonnigen Nachbarn recht laut (so gegen 4-6 Uhr am morgen). Von daher gab es nicht allzu viel Schlaf und wir haben keinen Bock den ganzen Tag Auto zu fahren. So buchen wir kurz entschlossen unsere Fährüberfahrt auf den nächsten Tag um, und besuchen erstmal unsere Familien nahe Hamburg. Dort nutzen wir die Duschen, schnacken die Tour durch, essen, geniessen die Sonne und lassen den Hund ausgiebig schnüffeln und toben. Am Abend fahren bis nahe Arhus in Dänemark und merken auf dem Campingplatz, dass es noch recht „schattig“ ist im Norden Dänemarks. Was solls. Ich gehe mit Mütze schlafen und decke für alle Fälle noch den Hund zu, bevor wir von Norwegen träumen…

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Mein erster Gedanke ... "cool, ein Kreuzfahrtbericht" :thumbup: aber dann fiel mir ein das ihr da ja nicht mit dem Schiff unterwegs gewesen seid. Ich schwing mich mal auf, Norwegen find ich glaube ich ganz gut in letzter Zeit :8o:

  • Oh fein, Norwegen und ihr seid schon dort gewesen. Ich bin gespannt auf den Bericht, denn das steht auch noch auf unserer to-do-Liste...
    werden sicher nachlesen müssen, da wir selbst gerade unterwegs sind. Der Anfang hört sich aber schon sehr vielversprechend an. Schön geschrieben, macht Lust auf mehr.....

    viele Grüße
    Jutta und Rolf

    Liebe Grüße von
    Utah & Co
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    Island 2016
    Florida 2016

    Bei vielen USA-Stammtisch.NETten Treffen dabei.

  • Hallo an alle, schön dass ihr dabei seid!

    Also Volker, das du bei dem Namen an Rhababer denkst (:kratz:) - oder ist das die Königin der Pflanzen (:daumenh:)

    LG wiebke


    Mittwoch 27.6.2012 Norwegen ahoi

    Wieder nur wenig Zeit zum Schlafen schließlich sind es ja noch 180 Kilometer zum Fährterminal in Hirtshalts.

    Nachdem wir uns dort eine Weile im „Schlangeparken“ geübt haben muss der Hund in der Transportbox untergebracht werden. Trixie vier stunden allein im fremden Wohnmobil zu lassen hat mir im Vorfeld ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Die Box ist nötig, damit falls sie seekrank wird, nicht das WoMo voll gekotzt wird und damit sie nicht an der Tür kratzt.

    Glücklicherweise bringt uns die Fähre in knapp vier Stunden bei ruhiger See nach Kristiansand in Norwegen und der Hund wirkt fit und fröhlich, als wir ins WoMO zurückkehren. Das Wetter in Norwegen ist super : blauer Himmel mit Schäfchenwolken bei angenehmen Temperaturen.
    Hunde werden bei der Einreise nach Norwegen übrigens tatsächlich kontrolliert, während sich die Grenzbeamten für uns Menschen kaum interessieren. Aber die Papiere sind in Ordnung und so kommen wir endlich an im Urlaubsland.


    Wir fahren noch ca. 100 km bis Mandal und rollen dann auf einen Campingplatz im Wald am Meer. Traumhaft. Eigentlich wollte ich noch mit dem Rad in die Stadt aber irgendwie ist der Campingplatz dann doch viel verlockender…
    Jan kocht draussen, Trixie und ich erkunden den Wald, treffen Hunde, Rehe und schauen schon mal an den Strand. Dort erblicke ich einen Pfad durch die Felsen, den wir später mit Jan unbedingt erkunden müssen.


    Hunger! Einer der großen Vorteile des Wohnmobilreisens, ist für uns, dass man die Lieblingsspeisen aller Familienmitglieder mitnehmen kann. Bei einer zweiwöchiger Reise wiegt das Futter des Hundes bereits mehr als der Hund selber und mehr als ein Gepäckstück beim fliegen wiegen darf. Ich bekomme im Durchschnitt sicher zweimal im normalen Urlaub die Krise, weil ich Hunger habe, und nichts mit meinen Allergien verträgliches zu finden ist.

    Diesmal sind wir gut versorgt und total entspannt. Nur das sichere verstauen im Wohnmobil muss noch verbessert werden. Ein Reiseführer fällt aus einem der oberen Fächer und hinterlässt ein Loch in der Tischplatte. Das Mobilar des WoMo ist wirklich emfindlich und am Ende der Reise werden wir die Tischplatte ersetzen müssen. (:ratlos:)

    Bevor wir uns dem ersten Mal „ausschlafen“ dieses Urlaubs zuwenden, wollen wir ein erstes Mal durch die Felsenlandschaft am Meer spazieren und laufen Richtung Strand. Kaum unterwegs werden wir von einem freilaufenden Schäferhund verfolgt. Dessen Besitzer sind nirgendwo zu sehn…
    Erst folgt uns der Riese, dann rennt er auf eine Weise auf Trixie zu, die nichts Gutes erahnen lässt. Ich schreie ihn an - keine Reaktion. Jan tritt auf ihn zu - keine Reaktion. Trixie fletscht sehr eindeutig die Zähne - er stutzt und stoppt. Wir versuchen weiter zu gehen - Er folgt uns. Trixie schnappt in seine Richtung - Er bleibt stehn. Das wiederholt sich ein paar Mal und mir tritt langsam der Schweiß aus. Aber irgendwann besinnt er sich und gibt das Spiel auf ganz geheuer scheint ihn die Situation auch nicht zu sein. Glück gehabt.

    So kommen wir doch noch zu unserm Felsenspaziergang. Hier zeigt sich, dass Felsenwandern keine leichte Übung für Trixie ist. Ihr fehlt der Halt. Da wir an ihrer Beschuhung nicht viel ändern können, trägt Jan sie über ein paar für sie schwierige Stellen hinweg. Davon ist sie nun nicht gerade begeistert, aber wieder mal grenzenlos gutmütig.
    Gut das es nur ein kurzer Weg ist, und wir bald eine schöne Stelle finden, um uns niederzulassen und übers Meer zu blicken. Einfach nur schön. Wir bleiben eine Weile und begeben und dann zum WoMo und ins Bett – endlich ausschlafen!

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • :winken: Ich fahr auch mit!

    Habe mich mal beim ADAC für die Wohnmobilpreise kundig gemacht - für einen WE-Trip scheint sowas aber zu teuer zu sein (auch wegen der Endreinigungskosten) - muss ich aber mal genauer nachlesen.

  • .. da muß ich als jahrelanger Scandinavienfan doch gleich mitlesen...
    freue mich schon auf eure Bilder

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)


  • Schöne Idee und schöner Bericht. Das eine Bild mit dem Leuchtturm könnte auch vom Acadia NP sien ;)

    Und Volkers Kommertar bezieht sich vermutlich auf die Schreibweise von Rhapsodie ....

  • Schöne Idee und schöner Bericht. Das eine Bild mit dem Leuchtturm könnte auch vom Acadia NP sien ;)

    Und Volkers Kommertar bezieht sich vermutlich auf die Schreibweise von Rhapsodie ....

    das Problem musste ich gerade mal Buchstabe für Buchstape nachvollziehen :D
    da ist doch tatsächlich ein Buchstape verdreht in den Titel gesprungen 8-)

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Donnerstag 28.6.2012 Auf ans Nord- äh Südkapp!

    In einem Land das das für sein Nordkapp bekannt ist, muss natürlich auch ein Südkapp geben, und genau das wollen wir heute besuchen.
    Morgens schlafen wir aber erst mal gemütlich aus, nutzen die Duschen, frühstücken gemütlich mit frischen Brötchen, und unternehmen eine Hunderunde mit Strandbesuch – wir treiben also einfach in den Tag hinein - Traumhaft!!! Die Sonne strahlt und es ist angenehm warm.
    Eigentlich wollte ich Mandal mit seinen weissen Häuschen erkunden, aber bei genauerer Betrachtung meiner Wünsche stehen die Zeichen auf Meer und Südkapp. Das „Südkapp“ ist eine Hallbinsel mit Leuchtturm „Lindness fry“ (Fry= feuer). Wir fahren eine gute Stunde auf kleiner Strasse durch malerische Hafenorte dorthin.

    Lindness fry ist ein Leuchturm, aber unter ihm ist auch ein Teil des Westwalls, also eine alte Bunkeranlage der Nazis. An diesem Küstenabschnitt gibt es viele solcher Anlagen. Die Norweger haben sie nie gesprengt und nur baufälliges entfernt. Es gibt Orte dort stehen sogar noch alte Geschütze.
    Ich habe gelesen, dass die Bunker bestehen bleiben, damit man die Geschichte nicht einfach vergessen kann, denn vergessene Geschichte könne sich leicht wiederholen. Mir gefällt dieser Ansatz, denn unberührt lassen einen diese Wehrbauten nicht und man muss schon eindeutige Ziele verfolgen, um sich die Mühe zu machen dem soliden Fels hier Tunnel abzuringen.
    Hier in Lindness, mit all den Touristenfamilien, der Sonne und einigen Umbauten wirkt das ganze mehr wie ein Abenteuerspielplatz, denn wie ein Kriegsgebiet. Eine zweite einsame Bunkeranlage wird uns diesen Teil der Geschichte am nächsten Tag dann deutlich näher bringen. Aber auch hier beschleicht uns ein komisches Gefühl als wie all diese Gänge und Wege im Berg zu durchlaufen.

    Danach genießen wir eine Weile die Sonne, trinken einen Kaffee und beratschlagen, wie es weiter gehen soll.
    Ich könnte den Rest des Tages gut in dieser Gegend füllen, es gibt einen weiteren Leuchtturm, Felszeichnungen und abgelegener Bunkeranlagen, aber vermutlichen keinen Campingplatz mit Internetzugang. Der muss für Jan aber heute unbedingt sein, denn schließlich ist EM und Deutschland spielt. So fahren wir zurück zu Richtung E39 und nach Fleckefjord.
    Eigentlich hätte man hier wieder das Stadtzentrum bestaunen sollen, aber ich möchte lieber den Nordseevägen (44) entlang Richtung Egersund fahren und hier startet unser Abenteuer Norwegische Strassen.
    Viele Norwegische Strassen liegen am Fels, und mussten aus den Fels gesprengt werden. Da dies mühsam und teuer ist, sind die Strassen nur so breit, wie zu ihrer Erbauung notwendig erschien, und nicht mehr. Ausweichen ist daher oft nur an vereinzelten Buchten möglich, da es an einer Seite der Strasse steil aufwärts und auf der anderer Seite abwärts geht. Wenn man mit einem WoMo unterwegs ist möchte man auf vielen dieser Strassen nicht mehr als einem Fahrrad als Gegenverkehr begegnen. Aber es kommen natürlich auch Autos, WoMo`s oder LKW s des Weges und da gibt es schon ein paar -na ja- besondere Situationen… von der Strasse abkommen will jedenfalls keiner…


    Der Nordseevägen ist für uns die erste Strasse dieser Art. Wunderschön schlängelt er sich an Fjorden oder Seen entlang. Immer wieder würden wir gerne anhalten und verweilen, aber Halteplätze sind Mangelware und so müssen wir die Landschaft beim Fahren mit den Augen aufsaugen. Fotos von hier gibt es kaum, da ich das Fotografieren zwischen Panikattacken und Kurvenübelkeit lieber sein gelassen habe.

    Schließlich kommen wir nach Egersund und wollen uns einen Übernachtungsplatz suchen. Meine Wahl wäre auf ein romantisches Fleckchen am Fjord gefallen, aber dort gibt werden Fernsehen noch Internet und landen wir schließlich am Campingplatz Hausen, mit bewachsenen Servicehäuschen und Blick auf den Fjord.

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Tolle Bilder! :thumbup:

    Ich bekomme im Durchschnitt sicher zweimal im normalen Urlaub die Krise, weil ich Hunger habe, und nichts mit meinen Allergien verträgliches zu finden ist.


    Das kenne ich auch, für den Notfall habe ich immer ein Fläschchen Cortison dabei.

    Liebe Grüße

    Kerstin h0651.gif

  • Bin natürlich auch dabei, hab ja schon drauf gewartet. In Norwegen war ich noch nie, daher bin ich umso gespannter.

    LG
    Andrea

    Bei Stammtischtreffen dabei.

  • Hi andrea und Kerstin,

    schön dass ihr dabei seid :winken:
    Bei mir sorgen die Allergien für Magenkrämpfe, nach so einem Anfall sind 1-2 Tage gelaufen ...

    Gleich gehts weiter

    LG wiebke

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Freitag 29.6.2012 Ein Tag mit einer Prise von allem…

    … einem Anflug von Sturm, dem Eindruck von Regen, einer Erinnerung an Krieg, einem Unfall, einem Leuchtfeuer im Nebel, einen Ort des Glauben, zwei Portionen Waffeln, Pfotenabdrücken am Meeressaum, einen Hauch von Märchen, einem Kurztrip Kapitalismus, einer Spur durch grüne Hügel, einem Quäntchen Geduld, einer Reise über das Meer und am Abend dem Gefühl angekommen zu sein.

    Während der Nacht werden wir von Sturm und Regen ordentlich durchgeschüttelt. Eine ganz andere Welt, als gestern erwartet uns draussen. Wir genisessen es, dass das WoMo eine Heizung hat, und wir es zum Frühstücken nicht verlassen müssen. Der Gang ins Sanitätshauschen wird im Gore-Tex Dress durchgeführt und auch der Hund muss mit Regenmantel raus. Wer das albern findet kann ja gerne mal ein paar Tage mit nassem Hund in WoMo oder Wohnung verbringen, der Geruch und der Dreck ermutigen schnell zu umdenken.

    Bei diesem Wetter wollen wir eigentlich nirgendwo hin und so gibt ein zwei Heissgetränke mehr, bevor wir Richtung Stavanger starten.
    Nicht weit von Egersund besuchen wir heute zuerst einmal noch eine Westwallbunkeranlage, bei der wir ganz allein unterwegs sein werden. Getarnt in der Felsenwelt ist hier ein Bunkersystem voller Tunnel, Mauern, Treppen und eben Bunker. Alles ist dunkel und sich selbst überlassen. Uns wird schon ein bisschen mulmig, als wir mit unserer kleinen Taschenlampe, durch das düstere Tunnellabyrinth stolpern. Hier findet sich so manches, von rostigen Installationen und Stahltüren aus der Nazizeit, hin zu improvisierten Schafplätzen und Graffities im Dunkeln. Spannend! Aber nach dem ersten Tunnel beschließen wir uns lieber im Tageslicht aufzuhalten und uns auf den oberirdischen Teil zu beschränken.
    Beim umherlaufen muss Jan den Hund immer wieder auf den Arm nehmen, da die Pfoten keinen Halt finden. Dabei stürzen die beiden auf den glitschigen Felsen. Eine bange Sekunde lang stockt mir der Atem, was einem in einer solchen Situation nicht alles durch den Kopf schiessen kann…
    Aus meiner Sicht sah der Sturz böse aus, aber glücklicherweise kommen die beiden mit dem Schrecken und ein paar blauen Flecken davon. Aber vom Rumklettern haben wir alle erst einmal genug, kehren tropfnass ins WoMo zurück und stärken uns erst mal ein wenig. Wir sind dankbar, dass es eine Dusche gibt, in die wir das ganze nasse Zeug verbannen können und das wir direkt was trockenes zur Hand haben.

    Im weiteren Verlauf der Strasse kommen wir durch eines der urbarsten Gebiete Norwegens. Aus der Nebel-Regen Suppe tauchen Kühe, Schafe, Pferde, Blumen, Felder und Leuchttürme auf und schließlich entdecken wir ein Museum: ein altes Pastorat mit Landwirtschaft.
    Das Museum lassen wir aus, aber wir genießen ein paar leckere Kleinigkeiten im gehörigen Cafe. Auf dem Land in Norwegen oder Schweden sind Cafes eher selten, von daher genießen wir die leckeren, frischen Waffeln besonders.

    Einige Kilometer weiter nutzen wir auch noch mal die Möglichkeit einen Strand zu besuchen, und streifen eine Weile am Spülsaum entlang. Ich weiss auch nicht, für mich ist keine Landschaft schöner als das Meer.


    Vor Stavanger gibt es ein fotogenes an die Artussage erinnerndes Denkmal: drei Schwerter im Fels. Diese wird keiner von uns herausziehen, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem. Ein ähnliches Gefühl, wie neben einem Mammutbaum zu stehn: Man kommt sich ziemlich klein vor.
    Auf Stavanger haben danach keine Lust mehr und fahren nach einer kurzen Einkaufsrunde Richtung Prekestolen. Hier kaufen wir eine Thermoskanne, Zuhause wird sie nur rumstehen, während der Reise bietet sich im aber den angenehmen Luxus ständig was warmes in den Bauch zu bekommen, und so ausgerüstet, können Schlechtwetterphasen bequem durchlaufen werden.

    Ein Unfall zwingt uns zu einem Umweg, und so dauert die Fahrt etwas länger und leitet uns dafür über einsame Strässchen durch eine grüne Hügellandschaft.
    Anschließend kommen wir zu den Fjorden und müssen ein ganze Weile für unsere Fährüberfahrt anstehen. Aber die Sonne ist wieder da und so vertrete ich mir die Beine und geniesse die vollkommen verwandelte Landschaft. Eine Sache die mich an Norwegen wirklich fasziniert hat, ist wie viele verschiedene Laudschaften man innerhalb eines Tages sehen kann.

    Unser Nachlager schlagen wir am Fjord nahe des Prekestolen auf. Denn da wollen wir morgen theoretisch rauf marschieren. Praktisch mache ich mir Gedanken, ob mir dass nicht ein bisschen zu viel wird, ganz fit bin ich ja noch nicht wieder. Zusätzlich sind wir unsicher, ob der Hund den Weg mitlaufen kann. Letztlich wollen wir das Wetter entschieden lassen, bei Sonne probieren wir unser Glück, bei Regen lassen wir die glitschigenen Felsen Felsen sein.


    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Werde mal hinter her lesen. Ich kenne N von mehreren Motorrad Reisen und kann mich noch an das nasse Leder erinnern.
    Oh Gott, das war Mitte der 70er

    also das meiste was wir gesehn haben gab da schon -

    nur uns noch nicht (:fluecht:)

    LG wiebke

    Bei Stammtischtreffen dabei

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