Alle reden vom Wetter

  • Ich finde nach der jahrelange dürre in Kalifornien gut das es so viel regnet. Als wir vor 2 jahren in Hoove Dam waren hatte man uns erklärt wie extrem der Wasserstand in der gane umgebung auch in Kalifornien ist das haben wir auch gesehen

  • Die Messungen von Niederschlagsmengen, Temperaturen, Wetteraufzeichnungen, etc. haben erst vor rund 250 in Europa Jahren vereinzelt begonnen und wurden dann im Laufe der Jahre auch auf die wenig besiedelten Gebiete der Welt ausgeweitet. Im Westen der (heutigen) USA begannen die Wetteraufzeichnungen erst vor rund 150 Jahren - damals noch nur vereinzelt, mit natürlich inzwischen längst völlig inakzeptablen "Messgeräten", keinesfalls flächendeckend und oftmals mit verschiedenen (also nicht standardisierten) Methoden, heute inakzeptablen Messtoleranzen, usw.


    Der Hoover Damm (Lake Mead) wurde aufgrund von Berechnungen konzipiert, die auf nur 10 Jahren Aufzeichnungen der vorangegangenen Niederschlagsmengen beruhten. Es gab damals zwar schon mehr Daten. Diese wurden aber bei den Berechnungen nicht berücksichtigt (wahrscheinlich, weil man sie als zu ungenau erachtet hatte). Ganz ähnlich verhielt es sich bei den Berechnungen für den Lake Powell und andere Reservoirs.


    Wir (Menschen) erachten 10 Jahre als eine lange Zeit, ein Menschenleben (sagen wir so 70-80 Jahre) als absolute Ewigkeit und 100 Jahre als bereits un(er)fassbar langen Zeitraum. Für eine 1,000 jährige Eiche oder einen 3,000 Jahre alten Sequoia bedeute das gar nichts. Der Lake Cahuilla erstreckte sich vor "nur" 10,000 Jahren von der Gegend des heutigen Calexico bis nach Palm Springs. An seinem Ufer lebten über viele Generationen hinweg Menschen, gingen Fischen, jagen, liebten, kämpften, wuchsen auf und starben. Diese Leute kannten nichts anderes. Der See war für sie schon immer da und sie hatten keinen Grund anzunehmen, dass der See eines Tage nicht mehr da sein würde. Ein (1!) Erdbeben liess den kompletten See verschwinden. Daran war keine Industrie, kein Autoverkehr, kein Hausbrand, vielleicht aber ein verunglückter Regentanz schuld.


    Vor 25,000 - 30,000 Jahren gab es einen gewaltigen See in der Gegend zwischen Barstow und Baker. Auch dort lebten über Jahrtausende hinweg Menschen, die über zahllose Generationen hinweg gar nichts anderes kannten, als eben am Ufer dieses Sees zu leben. Diese Menschen gibt es schon lange nicht mehr. Den See auch nicht.


    Wir (die Menschen) halten uns aufgrund unserer Fähigkeit zu abstraktem Denken nur zu gerne für übermenschlich. Wir können uns Dinge vorstellen, zu denen wir niemals physisch in der Lage sein werden. Wir können uns zum Beispiel vorstellen, wie wir (versuch' es selbst!) einfach und wie Superman abheben und zum Mars fliegen. Wir können uns vorstellen, an den diversen Planeten des Sonnensystems vorbeizufliegen - ev. mit vorangestreckter Faust, um's ein bisschen plakativer zu machen - usw. Man kann einem kleinen Menschenkind ein Blatt Papier und einen Bleistift vorlegen und sagen "Zeichne ein Haus!" und das Kind wird ein Haus zeichnen, das als Haus zu erkennen ist - ein Haus, welches es so nicht gibt. Wir brauchen etwas nicht gesehen zu haben, um es uns vorstellen zu können. Das macht uns zur überlegenen Spezies dieses Planeten.


    Genau das (die Fähigkeit zum abstrakten Denken) ist es aber auch, was uns Probleme bereitet. Abgesehen davon, dass wir uns dadurch alle möglichen Geschäftsmodelle ausmalen können, die uns ein besseres Leben nach dem Leben versprechen (mit den zahlreichen, tödlichen Konsequenzen), verleitet es uns nur zu leicht dazu, uns für alles verantwortlich zu sehen, wofür wir minimale bis gar keine Verantwortlichkeit haben können. Dass rund 7,000,000,000 Menschen alleine schon aufgrund ihrer biologischen Ausscheidungen (in den diversen Formen) Auswirkungen auf das Wetter haben, braucht man nicht zu diskutieren. Jeder Mensch emittiert täglich nur durch normale Atmung (also kein Sport, kein Stress, kein Sex, keine körperliche Arbeit) rund 1.8kg CO² - Somit werden also weltweit 12.6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid nur dadurch ausgestossen, dass es Menschen gibt, die noch dazu auch leben. Da manche auch noch port betreiben, Sex haben oder gar körperlich anstrengende Arbeit verrichten, werden es wohl eher so an die 14 bis 15 Milliarden Tonnen CO² sein. Aber das ist nur eine individuelle Schätzung meinerseits..


    Als nach einem Unterseebeben 2004 hunderttausende Menschen durch einen grossflächigen Tsunami um's Leben kamen, gab's umgehend Kommentare wie "die Natur wehrt sich!", "Die Natur schlägt zurück", "Wir müssen weniger Fleisch essen!", usw. (kein Scherz - leider - das schrieben manche Zeitgenossen damals wirklich...). Warum? Weil "Wir" sind grundsätzlich die Beherrscher der Welt und generell für alles verantwortlich. Was für eine Überheblichkeit!
    Sobald mir ein (oder gerne auch hunderttausende) Mensch(en) beweisen können, wie er/sie einen Vulkan zuhalten oder ein Erdbeben aufhalten kann/können, werde ich mich gerne eines Besseren belehrt zeigen. Bis dahin sage ich weiter: Nein, wir haben keine steuernde Relevanz.


    Um um das präzisieren: Wir (Menschen) haben zweifellos eine Relevanz. Das ergibt sich eben schon aus der Anzahl der Menschen und des Ausstosses an klimarelevanten Gasen (CO², Methan) und anderen Substanzen. Aber ich behaupte jetzt einmal ganz unverschämt, dass wir diese Auswirkungen nicht ermessen können. Und das, weil wir noch für die nächsten paar zehntausend Jahre nur nicht ausreichend relevante Daten haben. Klimaforscher können uns heute auf den zehntel-Prozentpunkt vorhersagen, wieviel sich die Durschnittstemperatur weltweit bis zum Jahr 2100 erhöhen wird. Aber ob's und wann's nächste Woche regnet, wissen sie nicht so genau. Ich mache jetzt einmal die - meiner Meinung nach wissenschaftlich fundierte - Voraussage, dass es 2050 um 2°C kälter sein wird, als heute. Sollte ich falsch liegen, verklagt mich... *lol*


    Bis wir uns genauer auskennen, sollte man in Deutschland erst einmal den Wald wieder aufforsten - sofern dort Bäume inzwischen wieder gedeihen können. Denn seit 1984 wissen wir ja - und das wissenschaftlich unzweifelhaft erwiesen - dass es ab dem Jahr 2000 keinen Wald mehr in Deutschland geben wird. :zwinker:


    Und nein, ich bin absolut nicht gegen alternative Energien. Ganz im Gegenteil! Wir müssen weg von den fossilen Energien (Nicht vergessen: Seit 1973 wissen wir ja bereits, dass es bis zum Ende des 20. Jahrhunderts auch gar kein Öl mehr geben wird) und hin zu den erneuerbaren Energien. Das ist eine begrüssenswerte Entwicklung und diese sollte definitiv weiter forciert werden. Aber solange der Strom für E-Autos auch aus kalorischen und Atomkraftwerken kommt, sollten sich die Strassenbahn- und Prius-Fahrer mit ihrer Überheblichkeit halbwegs im Zaum halten. :D

  • Ich weiss ja nicht, was bei euch zurzeit windmässig abgeht.
    Aber hier am Niederrhein werden die Böen langsam schon sehr heftig - ich bekomme Angst um meine Dachziegel. :8o:


    Und die Mülltonne (morgen ist Müllabhole) hat sich auch schon von ganz alleine vom Rand auf die Straße bewegt. 8|

  • Wenn der Ein-Tonner alleine wieder zurück kommt, ist es mir wurscht. ^^


    Seitdem der alte Kirschbaum gefällt ist, kann baummässig nicht mehr viel bei mir passieren.
    Aber fliegende Dachziegel brauche ich nicht, hatte ich vor gar nicht allzu langer Zeit ja schon gehabt. War geräuschmässig übel, auch wenn es nur so 6 Ziegel waren. :huh:

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