Canyonlands, "einmal von der anderen Seite"

  • Guten Tag in die Runde!
    Mein Name ist Andreas. Ich lese in diesem Forum schon lange mit, bin aber selbst
    (leider) eher schreibfaul;-)


    Meine ersten USA Urlaube waren aber von diesem Forum (bzw. dem "Vorläufer" .de)
    inspiriert und so will ich denn einmal etwas "zurückgeben". :)


    Canyonlands, einmal von der "anderen Seite":
    So kennen wir und die meisten Urlauber "Canyonlands NP", den Blick von "Island in
    the Sky" in Richtung "Turkshead" am Green River.


    Ich wollte immer schon einmal auf "die andere Seite" und im September 2013 hat es
    dann endlich funktioniert: ich hatte einen Reiseveranstalter in Moab gefunden,
    der genau zu der Zeit in der ich dort war eine Tour in den Teil des Canyonlands
    NP veranstaltete, der "the Maze" genannt wird.



    Vielleicht erinnert sich jemand der Reisenden, aber September 2013 in Utah war
    sehr ungewöhnlich: Es regnete fast mit schöner Regelmäßigkeit jeden
    Spätnachmittag, was man sonst nur aus der Monsumzeit im August kenn. Daher stand
    die Reise auf der Kippe, denn die Pisten ("Flint Trail") sind schon bei trockenem
    Wetter nur schwer zu befahren, bei Regen geht garnix, wie meist in dieser
    Gegend. So lernte ich dann eine beliebte Freizeitbeschäftigung der
    amerikanischen Jugend kennen: lets go muddin...

    An den "Golden Stairs" angekommen, machten wir uns auf, dies Stufe im Gelände zu
    Fuß hinabzusteigen. Unser guide wollte mit dem Jeep "außen rum" fahren und
    meinte nur " der Abstieg dauert ein Stunde, meine Umfahrung 2 Stunden, wenn ich
    nach drei Stunden nicht dort unten im wash ankomme, dann komme ich nicht durch
    und Ihr müsst mir entgegenlaufen. Irgendwo auf den 17 Meilen dazwischen werden
    wir uns schon begegnen...". Naja, auf gehts.
    Zunächst ging es über die schmalste Stelle des Plateaus, dem "China-Neck" und
    dann bergab die "Golden Stairs" hinunter.

    Blöderweise begann es nach 15 Minuten zu regnen und die
    "Golden Stairs" verwandelten sich in "the muddy slopes".
    Unten angekommen schien aber wieder die Sonne auf "Mother and Child".

    Fast zur angekündigten Zeit tauchte dann Brian mit dem Jeep auf und es konnte
    weitergehen. Durch das "Land of standing Rocks" fuhren wir zum ersten
    Übernachtungsplatz an einer steinernen Landmarke, (na wie mag sie schon heißen)
    "Standig Rock".

    Nach einer wolkenlosen Nacht mit überwältigendem Sternhimmel ging es nach einem
    deftigen Frühstück per Jeep zum "Chimney Rock" Parkplatz und dann zu Fuß hinein
    in "the Maze". Über mesas und Seitencanyons ging es hinunter in den "Horse
    Canyon". Die Regenfälle der letzten Woche sorgten für "fließendes Wasser" im
    Canyon und reichlich Treibsand, in dem jeder von uns einmal steckenblieb.
    Leider sorgte die Sonneneinstrahlung dafür, dass die
    "Harvest Scene" genannten Pictografien kaum zu fotografieren waren. Trotzdem
    eine sehr beeindruckende Scene der überlebensgroßen Figuren entlang des
    Felssimses.



    Nach der Rückkehr ins Camp wurde vor dem Abendessen noch ein Spaziergang zu den
    "Standig Rocks" fällig, die sich im besten Licht der Abendsonne zeigten.
    Nach exzellentem Abendessen mit allen Schikanen,einschließlich Kuchen aus dem
    Dutch Oven, saßen wir noch stundenlang bei dem Licht der Venus und der
    aufgehenden Milchstraße vor dem "Standig Rock".




    Für den nächsten Tag war Jeepfahren und am Ziel dann Canyoneering
    mit Abseiltechniken sowie andere praktische Übungen angesagt
    (don't get trapped in those waterfilled pothole").
    Aber das ist eine "Fortsetzung" dieser Geschichte...



    Viele Grüße
    Andreas

    Sonnenaufgang im Camp mit den Henry Mountains im Hintergrund

  • Vielen Dank für das Willkommen.
    Die Bilder gibt es auch in "groß", ich war mir nicht darüber klar, wie stark verkleinert sie angezeigt werden.


    Hier in lockerer Folge die Bilder in Originalgröße ;)


    Blick von "Island in the Sky" in Richtung Westen auf den Green River und den "Turks Head".


    "China Neck" am Kopf der "Golden Stairs"

    "Mother and Child" eine der Formationen am Fuße der "Golden Stairs".

    Blick auf den "Horse Canyon" im Vordergrund. Die Mesa am Horizont ist "Island in the Sky"!

    "Land of Standing Rocks"

    Im "Land of standing Rocks" die "Ethernal Flame"


    Der "Standing Rock" genannte Felsturm.



    "Horse Canyon"

    Sunrise mit Henry Mountains im Hintergrund


    Vom Canyonneering im Bereich "North Wash", genauer East Fork of the Leprecheaun Canyon gibt es wenige Bilder, da Schlamm und Wasser etwas riskant für die Fotoapparate waren ;)
    Insbesondere die "Schwimmpassage" durch den Slotcanyon hatte es in sich (igit ;) (:fluecht:)




    Viele Grüße
    Andreas

  • Herzlich Willkommen Andreas!
    Deine Bilder aus dem Leprecheaun sind richtig geil!
    Auch Eure Maze-Abenteuer sind mal was anderes.
    Wir haben mal einen Flug über Canyonlands gemacht.
    Habe ich HIER beschrieben, evtl. erkennst Du etwas wieder.


    Hallo andie,
    stimmt, da erkenne ich aus der Luft viele Landschaften wieder, in denen ich auf dem Boden herumgekrebst bin.
    Nicht nur im Bereich "The Maze", auch in den "Needles". Das sind herrliche Luftaufnahmen. (:hutab:)


    Die Chocolate Drops habe ich auch nur vom Canyon Boden aus gesehen, daher wirken sie auf die Distanz nicht so sehr beeindruckend.

    Aber auch "Kleinkram", auf den man unverhofft im Flussschlamm trifft, kann beeindruckend sein.

    Eine Atlatl (?) Spitze, auch nach >600 Jahren im Flussschlamm noch messerscharf. Wir haben das Stück selbstverständlich wieder zurückgelegt.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Uuups, den Leprechaun habe ich trockener in Erinnerung. Beeindruckende Fotos. Gerne mehr davon.
    Gruß Bernd


    Hallo Bernd,
    unser Guide meinte auch, dass die "Schwimmpassage" zwei Wochen vorher nur knietiefes Wasser aufgewiesen hatte.
    Da haben wir halt besonders Pech gehabt. ;(
    Zum Glück war es danach nicht weit bis zu dem weiter geöffneten Cayon in den wieder die Sonne eindrang.
    Dort konnten wir uns aufwärmen, denn das Wasser war wirklich KALT gewesen. :thumbdown:


    Viele Grüße
    Andreas

  • Nach der Rückkehr in die Zivilisation (Moab;-), einer heißen Dusche und einer Nacht in einem weichen Bett ging es am nächsten Tag weiter mit der Erkundung der Canyonlands.


    Diesmal lies ich mich mit einem Shuttle an den Green River fahren, am Ende der Mineral Bottom Road.
    Von dort aus bin ich in 5 Tagen mit dem Kanu bis zum Zusammenfluss von Green River und Colorado River gepaddelt :D


    Auf dem Green River unterhalb Mineral Bottom.

    "Butte of the Cross", ein "Scheinkreuz", eigentlich zwei Buttes hintereinander, aber das wusste J.W. Powell ja noch nicht, als er diese Erscheinung benannt hatte.



    Nach dem abendlichen Regen zeigen die seitlichen Zuläufe zum Green River ein deutlich anderes Farbenspiel: es mischen sich rot und grün ;)

    Am "Bonita Bend". Der Abschnitt des Green River unterhalb Mineral Bottom heißt auch "Stillwater Canyon".
    Das Wasser ist danach!
    Spiegelglatt und wenig Strömung (im September bei extremem Niedrigwasser zumindestens).

    Mein Camp in der Nähe des "Turks Head". Das Niedrigwasser erlaubte die problemlose Übernachtung auf Sandbänken.

    Der "Turks Head" vom Wasser aus. Nachteil des Niedrigwassers: die Uferböschungen sind teilweise sehr steil und man bekommt das Boot allein nicht aus dem Wasser, muss es also drin belassen und gut festbinden. Nicht ideal für Übernachtungsplätze.

    Die einzige "Stromschnelle" unterhalb der Einmündung des Horse Canyon. Und nach zwei Tagen die ersten "anderen Leute" :)

    "Nach dem Gewitter" ;( . Camp auf einer Sandbank nahe dem Water Canyon.

    Kurz vor der "confluence", dem Zusammenfluss zwischen Green River und Colorado River. Der Green River zeigt sich nochmal von seiner "zahmsten Seite".

    Der Colorado selbst hatte nach dem Niedrigwasser im Green River überraschend Hochwasser!
    Es hatte offensichtlich in den Tagen zuvor zwar am Oberlauf des Colorado geregnet, nicht aber am Oberlauf des Green River.
    Einige Jahre zuvor war am Zusammefluss im September noch eine sehr breite Sandbank sichtbar gewesen, dieses mal stand das Flusswasser bis zur steilen Böschung.
    Die Strömung des Colorado machte es auch nicht ganz leicht, vom Green in den Colorado "abzubiegen".
    Aber das tiefe Wasser hatte den Vorteil, dass das Jetboot für das Pick-up Randevouz problemlos ans Ufer kommen konnte.


    Nach 5 Tagen auf dem Fluss war die heisse Dusche ein Luxus pur :D


    Viele Grüße
    Andreas

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