Memorial Day Weekend in Washington, DC 2012

  • In dieser an Reiseberichten so armen Zeit :D habe ich mal meine alten Bilder sortiert und bin über ein paar Fotos vom Memorial Day Weekend gestolpert.

    Wir sind 2012 während der bayrischen Pfingstferien nach Washington, DC und New York geflogen. Eigentlich hatte ich etwas Bedenken wegen des
    Memorial Day Weekends gehabt…..voll….gefährlich….laut….., aber es war eigentlich nur toll!


    Die beiden Highlights des Wochenendes waren am Sonntag der Rolling Thunder und am Montag die Memorial Day Parade.


    Bei meinen Reisevorbereitungen war ich mehr oder weniger zufällig darauf gestoßen, dass am Sonntag eine Motorrad Parade stattfinden
    würde. Eine Motorrad Parade am Memorial Day Weekend???? Der Name ließ aufhorchen:


    Rolling Thunder


    Für den geschichtlich interessierten Leser :D :

    Im Jahr 1988 versammelten sich Vietnam Veteranen und deren Familien und Freunde, um auf die Schicksale der POW (Prisoners of War) und MIA (Missing in Action) aufmerksam zu
    machen. Für ihre Demonstration wählten sie das Memorial Day Weekend und
    organisierten eine Motorrad-Rallye am Capitol in DC. Ihre Ankunft
    signalisierten sie durch das Dröhnen ihrer Harleys, das sich ähnlich anhörte
    wie das Bombardement Nordvietnams während der „Operation Rolling Thunder“.


    1988 nahmen etwa 2500 Bikes teil. Seitdem wird der „Ride for Freedom“ jährlich am Memorial Day Weekend durchgeführt.

    2012 begann die Rallye um 12:00 Uhr am Pentagon, führte über die Arlington Birdge, die Constitution Avenue entlang zum Capitol,
    zurück über die Independence Avenue und endete am
    Reflecting Pool mit einem Gottesdienst.


    Den Vormittag verbrachten wir im Museum und um ¼ vor 12 bauten wir uns mit einigen anderen Leuten an der Constitution auf. Es waren
    aber längst nicht so viele Menschen auf einem Fleck, wie ich befürchtet hatte. Aufgrund der Länge der Strecke verteilt sich die Menge doch und war zum Teil gut bevorratet.





    Die Straßen rundherum waren mittlerweile für Fahrzeuge komplett gesperrt und auch die Fußgänger kamen nur noch auf Anweisung von
    Ordnern oder Polizei von einer Seite auf die andere.


    Kurz nach 12 kamen bereits die ersten Motorräder in Sicht. Alles Harley, Goldwings oder ähnlich schwere Bikes. Chrom blitzte, Motoren
    heulten, Fahnen wehten, alle winkten und jubelten den Bikern zu. Gigantisch!





    Nach etwa 20 Minuten fuhren die letzten Motorräder an uns vorbei. Ich hätte zwar gedacht, dass alles etwas länger dauern würde, aber es
    war auch so schon beeindruckend. Wir blieben noch eine Weile im Schatten sitzen und wunderten uns, dass die Menschenmenge sich nicht auflöste und die Fahrbahn
    nicht wieder freigegeben wurde. Ich ging auf die Straße und wurde sofort von einem Ordner zurück gewunken. Aber ich hatte schon genug gesehen…..und gehört!


    Wie ein Donnergrollen, das aus der Ferne kommt und immer stärker anschwillt, dröhnten die Motoren der schweren Motorräder. In der
    flirrenden Hitze über dem Asphalt spiegelten sich die Scheinwerfer, als zuerst eine Polizeistaffel, dann Militärmotorräder und schließlich erneut Hunderte, ja
    Tausende von Bikern über die Mall cruisten. Ohne Unterbrechung fuhren sie strahlend, lachend, winkend und Fahnen schwenkend an uns vorbei. Wir bekamen
    den Mund gar nicht mehr zu, absolut irre!!!



















    In den Nebenstraßen wurden die Schätzchen nach Bikerart sehr ordentlich geparkt.




    Ich fragte einen Polizisten, ob er eine Ahnung hätte, wie viele Biker in der Stadt wären. Hatte er nicht, er könne es nicht einmal
    schätzen. In der Washington Post am nächsten Tag war von 900.000 Teilnehmern die Rede.


    Bis in die Nacht lag das Donnern der Motoren über der Stadt. Sehr beeindruckend und absolut empfehlenswert, sich das mal anzusehen.




    Der nächste Tag war Memorial Day.

    Für Geschichtsbeflissene:


    Der letzte Montag im Mai ist ein amerikanischer Feiertag zu Ehren der im Krieg für ihr Vaterland gefallenen Soldaten.
    An diesem Tag wehen alle Flaggen bis zum Mittag auf
    Halbmast und die Gräber der Gefallenen und andere Gedenkstätten werden besucht
    und mit Blumen geschmückt.

    Die Parade beginnt in Washington um 14:00 Uhr an der Ecke Constitution Avenue/7th. Street und endet an der 17th. Street.


    Außerdem markiert dieser Tag den Beginn der bis zum Labor Day am ersten Montag im September reichenden Sommersaison.

    Den Vormittag verbrachten wir mit der Besichtigung des Capitols und des Air & Space Museums. Dann wurde es Zeit, aufzubrechen, da wir ja die Parade sehen wollten.


    Draußen schlug uns flirrende Hitze entgegen, wir hatten locker 34°. Im Schatten bleibend schlugen wir uns zur Constitution durch.
    Überall sammelten sich Musikgruppen, Soldaten in verschiedensten Uniformen. Tanzgruppen und geschmückte Wagen und formierten sich für die Parade.






    Diejenigen, die nicht mehr probten, versuchten, sich im Schatten noch ein wenig zu erholen. Schon wir litten leicht bekleidet unter der
    Hitze, wie musste das dann sein, wenn man in den Kostümen oder Uniformen steckte? Viele von den Sachen schienen aus Kunststoff zu sein und klebten
    dementsprechend an den Körpern der Teilnehmer.


    Der Beginn der Mall wurde durch eine riesige Flagge markiert.



    Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen unter den gigantischen Säulen der National Archives. Uns gegenüber war die Ehrentribüne,
    die den Beginn der Strecke markiert.




    Kurz vor 2 formierten sich die ersten Gruppen und pünktlich ging es los: Aufstehen – Hand auf´s Herz – Ausrollen einer Riesenfahne – Hymne.




    Es folgen ein paar – Gott sei Dank – kurze Reden, eine Flaggen-Tanz-Vorführung und dann begann der Marsch. Jede Gruppe wurde einzeln
    angekündigt, grüßte zur Ehrentribüne und spielte ihren Part.





    Es gab auch kleinere Gruppen,





    Und wer nicht laufen konnte, wurde gefahren.




    Einige Gruppen waren beritten, alle waren in ihren Uniformen toll anzusehen.







    Auch Karnevalswagen nahmen teil



    Wir schauten dem Treiben eine Weile zu und liefen dann zurück zum kühlen Museum. Unterwegs kamen wir noch an unzähligen Kleingruppen
    vorbei, die in der Hitze auf ihren Einsatz warteten.














    Auch dieser Tag war sehr interessant und es ist absolut zu empfehlen, sich so etwas mal anzusehen.

  • Oft werden die Amis ja für ihren Patriotismus belächelt, was ich sehr schade finde.
    Ist bestimmt ein Gänsehaut-Erlebnis, eine solche Parade live miterleben zu können.

  • Danke für die Mühe, die du dir gemacht hast. Solche Veranstaltungen mit Pathos und viel TamTam sind schon irgendwie "beeindruckend".
    july4

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • (:danke:)
    ... für die schönen Eindrücke der Parade.


    Glück Auf


    Tom

    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen"
    Henry Ford (1863-1947)

  • Oft werden die Amis ja für ihren Patriotismus belächelt, was ich sehr schade finde.
    Ist bestimmt ein Gänsehaut-Erlebnis, eine solche Parade live miterleben zu können.


    Genau das denke ich auch ! Wir waren letztes Jahr zur 4. Juli Parade in Washington. Hat uns auch gut gefallen :D


    Danke für die schönen Bilder, Jutta

  • (:danke:) Wirklich schöne Bilder! Müssen wir auch mal machen... :D july4

    (:hutab:) Viele Grüße
    Sylvia & Michael

    USA-Banner.png
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  • ich sag auch mal (:danke:) für die tollen Bilder

    Gruß Michael


    Die Leidenschaft des Reisens ist das weiseste Laster, welches die Erde kennt.


    BeiTreffen dabei





  • Danke für den tollen Bericht und die schönen Bilder. :thumbup: (:hutab:)
    Wir haben uns in diesem Jahr, am Independence Day, auch mal
    über AirBnB bei einem Rentnerehepaar in einer, dir bekannten,
    Rodeostadt eingebucht, vielleicht kann man dann soetwas
    typisch amerikanisches auch mal mitbekommen. :zwinker:

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




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