Die Kasperkopp Solotour - Südwesten USA Herbst 2015

  • Der Nächste Ort östlich von Aspen ist Twin Lakes. Ha Ort ist gut, drei Häuser vier Spitzbuben. Hier besichtigte ich das historische Viertel.
    Foto - Red Rooster Tavern im Twin Lakes National Historic District

    Um 1860 wurde hier der Ort Dayton gegründet, wo vor allem Arbeiter aus den Silberminen lebten. Als das Silber in den Minen alle war, hauten die Leute ab und das "normale" Leben begann. 1879 wurde Dayton in Twin Lakes umbenannt.

    Im Twin Lakes National Historic District stehen ein paar verlassene und historisch wertvolle Gebäude. Im Sommer gibt es auch ein kleines Visitor Center, was aber während meines Besuches dicht war.

    Dieses bewohnte Grundstück hatte es mir angetan. Wow hier passte alles. Ich hatte erst überlegt, dieses Foto in den Kalender zu nehmen, aber der Herbst hat nun mal nur zwei Monate, wo das Bild passen würde und die waren schon besetzt. Egal ich schaue mir das Foto gerne an und erinnere mich an eine schöne Zeit.

    Ich habe von hier noch mit meiner Liebsten in der Heimat telefoniert und ihr von meinen Abenteuern und meinen Plänen erzählt. Außerdem haben wir uns für morgen früh zu einer dringend Telefonkonferenz mit der gesamten Family verabredet. Jo ich war in Nöten und brauchte dringend Hilfe aus der Heimat. Dazu aber morgen mehr.
    Twin Lakes hat mir mehr gegeben, als das viel größere Aspen. Einen Besuch kann ich nur empfehlen.

  • Am Nachmittag trudelte ich in Leadville ein, meinem Ziel, was ich mir heute gesetzt hatte. Hier wollte ich entscheiden, wie es weiter geht.
    Foto - Harrison Avenue, die Main Street von Leadville

    Ich stellte mein Auto ab, um mir das Stadtzentrum anzuschauen. Ui war das hier maikühl trotz Sonnenschein. Die Erklärung ist einfach, der Ort liegt auf knapp 3100 Meter.
    Foto - Historic Delaware Hotel, Anno 1886. Dieses Hotel wirbt mit dem Slogan "übernachten in einem Museum".

    Leadville war mal eine der größten Silberbergbausiedlungen der USA. Um 1880 lebten hier bis zu 40000 Menschen, heute sind es keine 3000. Dem Ort ging es nicht anders, wie anderen Minenstädten. Waren die Gold- und Silberminen ausgebeutet zogen die Leute weiter um ihr Glück woanders zu suchen.
    Foto - Der Quincy Block, Baujahr 1879 beherbergte früher die Telefongesellschaft.

    Ich fuhr dann ein paar Blocks weiter zum Bahnhof der Leadville Colorado & Southern Railroad. Von Mai bis Oktober werden von hier aus Touristen und Eisenbahnfreunde in Bahnwagen durch die Berge Colorados chauffiert. Für heute war der Zug aber schon abgefahren.

    Die Olle Dampflock am Bahnhof stand gerade etwas im Schatten. Die Wolken zogen nur sehr sehr langsam. Ich nutzte die Zeit, um mir alles anzuschauen. Prompt kam ´ne junge Frau und fragte, ob es mir gut geht und sie helfen könnte. Ich zu ihr "maybe...I'm waiting for the sun" und grinste sie dabei frech an. Das zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht und sie fuhr weiter.
    Foto - diese C&S Engine 641 Dampflock war die letzte ihrer Art, die über die Schienen schnaufte. 1962 hatte sie ausgehaucht und steht seit dem auf dem Bahnhofsvorplatz zur Ausstellung.

  • Die Red Cliff Bridge Anno 1940 ist nur eine von zwei Stahlbogenbrücken im Bundestaat Colorado. Ich hatte sie wie vieles in Google Earth entdeckt und dachte mir, die schaust du dir an, wenn du in der Nähe bist. Ich war nicht nur in der Nähe, nöö ich bin sogar darüber gefahren. Sie trägt noch den Beinamen Eagle River Bridge. Der Eagle River plätschert 61 Meter tiefer unter die Brücke durch. Ich hatte auch noch versucht sie von unten anzuschauen, aber das war nix. Von dieser Seite kommt man so gut wie nicht ran und von der anderen hatte ich volles Gegenlicht.

    In meinem Navi hatte ich als nächstes die Ghost Town Gilman im Angebot. Irgendwann meldete das Navi, dass ich da wäre, nur da war nix. Ok etwas das nach Bergbau aussah, aber sonst nichts. Obendrein war überall parken verboten. Ich also weiter gefahren und mir schon gesagt, dass ich da wohl einen Fehler gemacht hätte, als plötzlich auf der Gegenseite ein Viewpoint kam. Er ist momentan die einzige Möglichkeit Gilman zu besichtigen.
    Foto - Gilman

    Mit Hilfe des 70-200er Objektive konnte ich mir alles etwas genauer anschauen. Ich war erstaunt in welche guten Zustand die Dächer waren. Der Rest war am verrotten, aber die Dächer sahen sehr gut aus.

    Foto - Blick auf die Wohnsiedlung der ehemaligen Mine

    Da ich mich nicht entscheiden konnte, welches Haus ich knipse, habe ich einfach alles abgelichtet. Nee waren nicht viele.

    Foto - Eagle Mine

    Gilman wurde 1886 gegründet. Früher lebten hier bis zu 2000 Menschen. Die Mine soll eine der reichsten Colorados gewesen sein. Nachdem das Silber alle war, wurde hier vor allem Blei und Zink in Massen abgebaut. Die Minengesellschaft nahm es dabei nicht so genau mit dem Umweltschutz und ließ ihr Gift einfach in den Boden versickern, bzw. pumpte den Mist in den Eagle River.1984 war das Maß voll und die Umweltschutzbehörde machte den Laden dicht. Seit dem ist der Ort verlassen. Das nahe Minturn hat 2008 den größten Teil der Fläche Gilmans nach einem Volkentscheid annektiert. Den Ort gibt es offiziell nicht mehr.
    Das Gelände der Mine und deren Wohnsiedlung ist in Privatbesitz und darf nicht betreten werden. Angeblich sollen die Gesetzeshüter in der Beziehung hier null Spaß verstehen.
    Irgendeine Firma wollte dann hier auf dem Gelände ein Wintersport Resort bauen, inklusive Schilifte, Hotels und allem Pipapo. Die Rechnung hatten sie ohne die Umweltschutzbehörde gemacht, die andere Pläne hat. Jo einer muss die Sauerei erst einmal weg machen.

  • Das Minturn Aquaduct kannte ich nur von Fotos her, hatte Null Ahnung wozu das gut ist, aber sehen wollte ich es trotzdem. Heute passte es, da ich eh vorbei musste.

    Dieses Gestell trägt eine Pipeline, in der Schwermetall (vor allem Zink und Cadmium) belastetes Wasser von der Eagle Mine Gilman zu einer Wasseraufbereitungsanlage gepumpt wird. Das Wasser wird in der Mine an zwei Stellen gesammelt und von dort in die Pipeline geleitet. Würde man das nicht tun, würde die Mine durch Sickerwasser voll laufen und noch mehr Gift freigesetzt werden.

    Die Pipeline ist aus Stahl und mit Holz ummantelt. Im Winter soll sie nicht einfrieren, wenn eine bestimmte Menge Wasser die Pipeline pro Minute durchströmt.

    Das Licht war während meines Besuches sehr bescheiden. Die Sonne stand schon sehr tief über den Bergen am Himmel. Wolken haben die dumme Eigenart sich im Bereich der Gipfel von Bergen zu tummeln. Um mich rum überall blauer Himmel nur dort wo die Sonne stand war nix zu machen. Mir hat es dennoch hier gefallen und vor allem fand ich die Geschichte interessant.
    Foto - Closeup Pipeline auf dem Minturn Aquaduct

    Für die Nacht suchte ich mir wieder Grand Junction aus und buchte dort per Handy ein Zimmer in der Econo Lodge Grand Junction für 52,31€. Das Motel gefiel mir schon beim letzten Mal sehr gut. Ich hatte große Lust im Auto zu schlafen, nur passte das heute nicht.
    Ich kam erst nach Sonnenuntergang am Motel an, checkte ein und fuhr gleich nochmal los um ein wenig Geld auszugeben.
    Am Abend telefonierte ich noch mit Ilka. Wir sprachen über die letzte Tage. Sie und ihr Mann waren schon auf dem Weg nach Los Angeles, wo sie in wenigen Tagen wieder in die Heimat fliegen. Schade dass ich die Beiden nicht treffen konnte. Vielleicht ein anderes Mal. Ilka fragte mich, wie es bei mir weiter geht. Ja keine Ahnung, muss ich erst mal grübeln.
    Abendbrot gab es auf dem Zimmer. Ich hatte mir wieder irgendwelches Fleisch bei Walmart gekauft und in der Mikrowelle warm gemacht.
    Da war noch die Frage, wie es weiter geht. Ich hatte diese Solotour angetreten um mir Wünsche zu erfüllen, Wünsche die von meiner Family nicht geteilt werden. So schön es auch in Colorado ist, hier werden meine Träume nicht wahr. Auch sagte ich mir, dass ich in paar Monaten wieder hier bin und dann mit Martina Colorado weiter erkunden kann. Folglich entschied ich mein Glück woanders zu suchen, soll heißen ich war jetzt reif für Moab. Da Moab ein heißes Pflaster in Sachen Motel ohne Reservierung ist, buchte ich gleich für die nächsten beiden Nächte im Super 8 Moab, das Deluxe Zimmer für 55,68€ die Nacht. Jo der Preis ist für Moab und in der Hochsaison Spitze.
    So der Tag war lang, wird Zeit für den alten Kerl. Gute Nacht.

  • Nu weiss ich wie der Independence Pass aussieht. Ich wollte mal über diesen pass nach Aspen und kurz vorher stand ein Schild dass geschlossen ist. War dann ne halbe Tagestour Umweg.

    Solche spontanen Touren haben früher eigentlich alle gemacht, in der vor-Internet-Zeit. Da hatte man höchstens ne Directory vom Motel 6 und Super 8 und blieb dann in der Stadt, in der es einem gefiel. Heute kann man z.b. nach Hanksville oder Escalante oder auch Moab nicht mehr "einfach so" hinfahren. Apps sind da schon was gutes.....

    Tolle Fotos, wie immer - und nen bisken frieren ist bei dir ja eigentlich kein Problem, du bist ja gut gepolstert..... 8-)

  • Heute kann man z.b. nach Hanksville oder Escalante oder auch Moab nicht mehr "einfach so" hinfahren. Apps sind da schon was gutes.....


    ich erkenne mich selbst nicht wieder. Noch vor einem halben Jahr hab ich Smartphone mit dem Popo nicht angeschaut.

    - und nen bisken frieren ist bei dir ja eigentlich kein Problem, du bist ja gut gepolstert..... 8-)


    ...und ich wollt ein Kind von dir

  • ich mach nur den Index


    Ich habe heute erst an dich gedacht, weil so viele Location. Vielen Dank lieber Otto

    Aspen? Wo sind der Schnee und die Schifahrer?


    Irgendwas stimmt nicht mit mir. Nun war ich da schon und trotzdem würde ich den Ort gerne mal im Winter sehen. Wobei muss nicht unbedingt Aspen sein, aber im Winter nach Colorado wäre mal was. Wir haben darüber gesprochen und uns entschlossen im Februar 2017 nach Denver zu fliegen und dann gehen Schicki und Micki flanieren :D

  • Nun war ich da schon und trotzdem würde ich den Ort gerne mal im Winter sehen. Wobei muss nicht unbedingt Aspen sein, aber im Winter nach Colorado wäre mal was. Wir haben darüber gesprochen und uns entschlossen im Februar 2017 nach Denver zu fliegen und dann gehen Schicki und Micki flanieren :D


    Wenn ich Aspen angucke und dann Breckenridge... tja... mir gefällt Breckenridge einiges besser als Aspen. Wobei, ich nicht Skifahre und deshalb nichts über das Skigebiet sagen kann. Aber ich würd' im Winter nach Breckenridge :thumbup:

    Ach und die Fahrt vom Independence Pass runter nach Aspen hat mir sehr gut gefallen - ist vielleicht runter schöner zu fahren als hoch. Aber die ganzen Espen am Strassenrand waren top - und ich wusste auch plötzlich, woher der name "Aspen" wohl stammt... :D

  • So, bin Dir auch hinterher gereist... bin total außer Atem :D . Ich wünschte meine Bilder würden nur annähernd so gut werden wie Deine. Einfach nur schön, Thomas ! Ein bisschen wie Sauerland (:fluecht:)

    Bei vielen Treffen dabei :D !


  • Wenn ich Aspen angucke und dann Breckenridge... tja... mir gefällt Breckenridge einiges besser als Aspen. Wobei, ich nicht Skifahre und deshalb nichts über das Skigebiet sagen kann. Aber ich würd' im Winter nach Breckenridge :thumbup:

    Ach und die Fahrt vom Independence Pass runter nach Aspen hat mir sehr gut gefallen - ist vielleicht runter schöner zu fahren als hoch. Aber die ganzen Espen am Strassenrand waren top - und ich wusste auch plötzlich, woher der name "Aspen" wohl stammt... :D

    Klugscheißen ich muss jetzt mal: "Breckenridge ist nicht halb so toll wie Keystone gleich um die Ecke. Die Pisten in Breckenridge sind echt nur flach, außer man fährt ganz hoch in die Tiefschneeabteilung. Geht aber nur per Pistenbully. Beides hat aber nix mit Schicki Micki zu tun. Wer gesehen werden will, sollte vielleicht als Alternative zu Aspen noch Beaver Creek gleich um die Ecke von Vail in Betracht ziehen. Das ist dann so richtig dekadent :tksm: "

    Nicht das ihr jetzt glaubt ich bin nur am rumjetten. Ich war genau 1x zum Ski fahren drüben, weil ich es wollte. Der Rest des Lebens wird wieder im Allgäu Ski gefahren. Da gibt es 2-3 Stundenkarten. Reichen mir völlig aus und sind auch viel billiger. :thumbup:
    Allerdings wirds damit an Weihnachten nix, weil Schnee wurde bisher so gut wie keiner gesichtet. :(

    Freu mich schon auf die Weiterreise mit Thomas. Hau rein Junge.

    so long
    alljogi

  • Wenn ich Aspen angucke und dann Breckenridge... tja... mir gefällt Breckenridge einiges besser als Aspen. Wobei, ich nicht Skifahre und deshalb nichts über das Skigebiet sagen kann. Aber ich würd' im Winter nach Breckenridge :thumbup:


    Wir können beide nicht Schifahren, aber wir mögen die Berge und den Schnee. Wir hatten schon im Februar 2015 vor während unserer Tour einen Abstecher nach Colorado zu machen, aber das wurde nix, weil als es gerade zeitlich passte dort ein Schneesturm tobte. Wie gesagt, wir wollen 2017 im Winter nach Denver. Man(n) hat ja so seine Vorstellungen vom Winter in Colorado. Ich hoffe, dass ich nicht enttäuscht werde.

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