Banff liegt in den kanadischen Rocky Mountains und ist Hauptort des Banff NPs, dem ältesten Nationalpark Kanadas und Welterbe der UNESCO.
Der Ort ist sehr schön in den Bergen gelegen – er wird aber gerade zu Saisonzeiten von einer Unzahl Touristen heimgesucht (im Jahr etwa 4 Millionen), so dass es in der Sommerhauptsaison oft zu einem ziemlichen Gedränge kommen kann. Dann sollte man den Besuch der Innenstadt mit dem eigenen PKW vermeiden – aber schon etwas außerhalb der Flaniermeile kann man die Natur genießen. „Downtown“ spricht gerade das Publikum an, welches in Bussen anreist, insbesondere unsere asiatischen Freunde. Im Winter ist hier Skilaufen angesagt.
Übernachtet habe ich im „Spruce Grove Inn“ im südlichen Teil der Banff Avenue; zum Laufen in die Touristenzone liegt es ein wenig weit außerhalb. Das Hotel war aber ansonsten recht gut.
Die Touristenmeile Banff Avenue, in der man seine Shoppinggelüste ausleben kann. Günstig ist es aber nicht. Ich fand das Visitor Center am interessantesten.
Blick vom Canada Place auf die Banff Avenue. Im Canada Place gibt es eine kleine interaktive Ausstellung über das Land Kanada und seine Bevölkerung. Der Eintritt ist kostenlos.
An den Canada Place schließt der Cascade Gardens an, ein kleiner historischer Garten, der im Sommer besonders farbenprächtig sein soll.
Das auffälligste Gebäude im Ort ist das berühmte Hotel „The Fairmont Banff Springs“. Es wurde 1888 fertiggestellt und lockt damals wie heute das zahlungskräftige Publikum mit seinem luxuriösen, schlossähnlichem Ambiente. Hotels dieser Art wurden an einigen Stellen in den Rocky Mountains zur Ankurbelung des Tourismus gebaut und im Laufe der Zeit immer wieder vergrößert.
Ich bin mal durchgelaufen, kam mir aber irgendwie deplaziert vor.
Blick vom Bow River hinauf zum Hotel.
Die kleinen Bow Falls unterhalb des Hotels haben mich jetzt nicht gerade vom Hocker gerissen.
Pflichtprogramm insbesondere bei schönem Wetter ist eine Fahrt mit der Banff Gondola, dem Suphur Mountain Gondola Ride, hinauf in 2255 m Höhe. Man hat einen sagenhaften 360 Grad Panoramablick. Kostet allerdings auch 22$ (2005) – aber bei Sonnenschein lohnt es sich wirklich.
Blick auf Banff – im Hintergrund der Lake Minnewanka.
Über einen etwa 1 km langen Boardwalk gelangt man zum Summit Ridge, von dem man auch eine grandiose Aussicht hat.
Im Tal sieht man den Trans Canadian Highway und Teile der Vermillion Lakes.
Die Bergstation der Seilbahn
Das Panorama ist wirklich klasse.
Man kann auch Dickhorn-Schafe sehen – dieser hat richtig geposed.
...oder andere seltsame Gestalten.
Blick aus der Gondel bei der Rückfahrt.
In der Nähe der Talstation liegen die Thermen der „Upper Hot Springs“. Ich hatte auf Badeanstalt keine Lust, auch wenn das Wasser 39 Grad warm war (die Quelle führt 47 Grad heißes Wasser). Nach dem Besuch der „Hot Springs Cove“ auf Vancouver Island in natürlicher Umgebung hat es mich nicht gereizt.
Für viele andere ist dies allerdings ein Pflichtbesuch.
Die „Vermillion Lakes“ am westlichen Rand von Banff sind drei hintereinander liegende und verbundene Seen mit ausgeprägtem Marschland, an denen man viele Tiere sehen kann. Über den Vermillion Lakes Drive kann man die Seen abklappern.
Ganz in der Nähe spaziert man über den „Fenland Trail“ ungefähr 2 km entlang eines Creeks durch die Landschaft.
Direkt zu Beginn fühlte ich mich irgendwie beobachtet – was auch stimmte...
Die kleine Schleife ist sehr einfach zu laufen und recht nett.
Die National Historic Site „Cave & Basin“ ist die Geburtsstätte des kanadischen Nationalparksystems. Als hier im Jahre 1883 die heißen Mineralquellen von drei Eisenbahnarbeitern entdeckt wurden, ahnte man noch nicht, was für einen Boom dies lostreten würde. Im Jahre 1885 wurde der Banff NP gegründet und alles weitere hat sich daraus ergeben.
Die Höhle zu der Quelle ist durch einen Gang zu besichtigen, so richtig viel ist aber nicht zu sehen.
Durch ein Loch in der Decke fällt ein wenig Licht in die kleine Gruft.
Von außen ist diese sicherheitshalber abgedeckt.
Das restaurierte Badehaus von 1914.
Das Quellwasser fließt nach außen, wo es ganz schön vor sich hin blubbert und heftig nach Schwefel stinkt.
An vielen Stellen sieht man heißes Wasser hervorquellen, in denen sich farbige Bakterien tummeln.
Über Sumpfstege führt ganz in der Nähe der kurze „Marsh Trail“ über weiteres Gebiet, durch die das heiße Wasser fließt.
Wenn man genau hinsieht, kann man kleine Fische erkennen.
Das Cave & Basin ist auch Trailhead für den „Sundance Trail“. Dieser 9,5 km lange Trail ist auf den ersten 3,7 km asphaltiert und daher bei Fahrradfahrern und Rollerbladern beliebt. Der Anfang des Trails entlang dem Wasser und durch den Wald ist aber leider nicht besonders spannend.
Danach beginnt ein etwa 2 km langer Loop hinauf in einen Canyon, teilweise über Stufen und immer wieder über kleine Brücken über den Fluss. Dies ist ein sehr schönes Teilstück!
Sobald der Loop den Fluss verlässt, kommt der etwas unspektakuläre Teil durch den Wald zum Loop-Ende und man muss den Asphaltweg wieder zurücklaufen.
Manchmal trifft man Ansässige.
Man kann zwar teilweise als Alternative den „Marsh Loop Trail“ durch sumpfiges Gebiet nehmen (dann 1,5 km länger gegenüber der Asphaltroute), nach dem Marsh Boardwalk ist das aber nicht mehr so interessant. Außerdem wird dieser stark von Reitern benutzt und ist daher sehr matschig.
Im Hintergrund sieht man den Marsh Boardwalk – dahinter liegt die Cave & Basin.
Insgesamt hab ich inkl. Lunch 2,5 Stunden für den Trail gebraucht.
Entlang des Tunnel Mountain Drive/Road liegen einige Viewpoints - wie auf die Zuckerseite das Banff Springs Hotel.
Man wirbt auch mit einigen Hoodoos – wer aber schon mal im Südwesten der USA war, findet diese eher albern.
Ungefähr 10 km nördlich von Banff liegt der Lake Minnewanka, ein recht schön gelegener aber unspektakulärer Stausee.
Ich bin ab dem See den „Stewart Canyon Trail“ gelaufen - ungefähr 3 km one way. Nach der Hälfte der Strecke geht man über eine Brücke und blickt in den Canyon. Ab da wird es erst interessant, man läuft durch den Wald immer am Cascade River entlang. Das Ende ist an einem kleinen Zufluss des Canyonflusses, dort beginnt bzw. endet auch der eigentliche Canyon. Dieser Teil des Trails ist sehr schön – auch wenn man ihn zweimal laufen muss.
In der Nähe des Lake Minnewanka befinden sich der Two Jack Lake....
...und der Johnson Lake.
Gut gefallen hat mir auch „Cascade Ponds“.
Diese kleinen Gesellen haben durch ihr Pfeifen einen ganz schönen Lärm verursacht.
Nahe bei Banff ist auch der Bow Valley Parkway, den man unbedingt lang fahren und u.a. den Johnston Canyon besuchen sollte.
Zum Dinner war ich in der „Spaghetti Factory“ – bei dieser Kette kann man nicht viel falsch machen.