North of the known [2024] - Colorado, Wyoming, Montana, Idaho, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico

  • Montag, 23.09.2024

    Der Pool macht um 10 Uhr auf, ich hol' uns dann mal nen Kaffee. Beim Earl of Sandwich in den Miracle Miles gibt es anschließend ein noch bezahlbares Frühstück-Sandwich, das wirklich gut schmeckt. Der kleine Imbiss ist zwar nicht gemütlich, aber möglicherweise dadurch nicht überfüllt.


    Vdara Pool - Las Vegas


    Nach 2,5 Stunden reicht uns der Pool, wir machen uns auf dem Weg zur Fashion Show Mall. Als wir beim Mirage vorbeikommen eine kleine Überraschung, für uns zumindest. Alles eingezäunt, schweres Gerät macht sich an den Vulkan, die Vorbauten und die kleine Kuppel am Eingang. Eine weitere Las Vegas-Ikone geht auf sein Ende zu. Geplant ist ein neues Hard Rock Cafe, die ersten Bilder im Netz sind fantastisch. Eine blau spiegelnde Hotelgitarre, die im Frühjahr 2027 fertig sein soll. Schauen wir mal, ob und was das wird.


    In der Mall haben wir ein paar Dinge gekauft und ein Mittagssandwich genossen. Den Abend beginnen wir an einer Bar im Cosmopolitan und Essen im Gen Korean BBQ; der Grill steht am Tisch. Das Essen war schon in Ordnung, mehr aber auch nicht. Ein trotzdem schöner Tag in Las Vegas, nur Spaziergänge, Wasser und ein paar Kleinigkeiten, - wir haben es genossen.


    Dienstag, 24.09.2024

    Der zweite Relax-Tag beginnt mit Frühstück auf dem Zimmer. Alles unten im Market Cafe gekauft, - war etwas teurer als gestern. Erneut treibt es uns zur Sphere, wir wollen das Teil mal von innen sehen. Aber wie letztes Jahr, - closed. Dann halt weiter in die Canal Shops im Venetian. Nach dem Pool zum Hard Rock und dann noch abkühlen in den Miracle Miles. Heute hatte es immerhin 35 Grad.


    The Sphere - Las Vegas

    Ein Bier an der Lago Bar im Bellagio, dann an der Bar im Palm Restaurant im Caesars. Das Abendessen im Watergrill war gut, aber nicht günstig.


    Zwei erholsame Tage in Las Vegas nehmen ihr Ende. Schön war's, aber zwei Tage, d.h. 3 Nächte, reichen uns inzwischen. Also, schnell schlafen und auf nach Page!

  • Mittwoch, 25.09.2024

    Nach dem Frühstück im Market Cafe fahren wir die Interstate 15 zurück nach Norden. Es hat morgens bereits 28 Grad. Nach 87 Meilen sind wir in Arizona, nach 117 Meilen in Utah und bei St. George geht es ab nach Hurricane, durch das Apfel Tal, am Canaan Mountain vorbei, gen Kanab.


    Sobald wir Netz hatten und uns im sogenannten Geo-Fence der Permits für Kojoten befinden, beantragen wir eine Wave Genehmigung, denn der Top Rock mit seinen schönen zwei Steinbögen und der geilen Fernsicht in der North Unit fehlen uns selbst nach der 5. Wave Wanderung noch. Nachdem wir nochmal 18 Dollar bezahlt haben, beginnt das Warten bis 18 Uhr, Arizona Time, ob wir Glück haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Soviel noch dazu: Sie, die Hoffnung, stirbt leider!


    Wir durchfahren Fredonia und Kanab und nach 223 Meilen, kurz vor Mount Carmel, geht es auf der US 89 nach links in das sogenannte Elephant Gap. 0,4 ungeteerte, aber gut zu befahrenden Meilen weiter, stehen wir am Trailhead zum Belly of the Dragon.

    Der Trail führt kurz zum Eingang in den Bauch. Im Tunnel selbst wird es ziemlich schnell dunkel, aber das ist gut, denn die ganzen Kritzeleien sind dann nicht mehr zu sehen. Die Handy-Taschenlampe muss helfen, um stolperfrei durch die Röhre zu kommen. Eine coole Lokation!


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Wir wandern nach dem Tunnel weiter und treffen nach insgesamt 0,25 Meilen auf einen Dryfall. Man könnte hochsteigen, aber wir umgehen die Barriere nach rechts. Es geht kurz steil hinauf und dann im Creek weiter.


    Nach knapp 0,7 Meilen geht es nach links hoch. Wir finden Fähnchen in den Boden gesteckt, die darauf hinweisen, dass hier der „Grand-to-Grand“ Ultra verläuft. Das ist ein Berglauf über 275 Kilometer vom Grand bis zum Bryce Canyon. In 7 Tage kann man das schaffen, für Verpflegung muss man selbst sorgen. Die Startgebührt beträgt 3.200 Dollar. Na dann, viel Spaß! Nachdem der Ausblick nicht besser wird, drehen wir nach 0,99 Meilen an einer 4WD-Road um. Als Fazit ist zu konstatieren, dass es genügt hätte, wenn wir am Dryfall umgekehrt wären. Sehr un-spannend, unser schlechtester Hike dieses Jahr!


    Letzter Stint nach Page, das Kraftwerk ist mehr oder weniger verschwunden und unten am Walmart sind weitere Hotels entstanden. Wir checken im BW View of Lake Powell ein und werden indianerfreundlich (darf man das noch schreiben?) empfangen. Das Zimmer ist ok, aber das Wasser kommt nur kalt. Zum Abendessen sind wir in alte Gefilde runtergelaufen. Bar und das Essen im Peppers’s waren gut, - für Page-Verhältnisse zumindest.


    Wir drucken noch die Permits für die South Unit, die wir für morgen haben, aus. Nichtsahnend, was uns am Donnerstag, der weder ein Freitag, noch der 13. ist, erwartet, treten wir in die Schlafphase über und freuen uns auf die Kojoten.

  • Belly of the Dragon

    Den coolen Tunnel habe ich schon länger auf der Liste. Jetzt weiß ich endlich, wie er von innen aussieht.

    Das ist ein Berglauf über 275 Kilometer vom Grand bis zum Bryce Canyon. In 7 Tage kann man das schaffen, für Verpflegung muss man selbst sorgen. Die Startgebührt beträgt 3.200 Dollar.

    Nicht um geschenkt.

    und werden indianerfreundlich (darf man das noch schreiben?) empfangen.

    =O (:fluecht:)


    So lange in den Hohheitsgebieten noch überall Indian Reservation am Eingang steht, sind wir da nicht kleinlich ;) .


    Schönes WE

    Euch auch :winken: .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Donnerstag, 26.09.2024

    Wir kommen von hinten in die House Rock Valley Road, d.h. über die 89 A, über die Navajo Bridge und den Colorado River. Kurz danach kommt das Schild "Vermilion Cliff National Monument". Nach 67 Meilen beginnt die Ernte von rund 70 Dollar Gebühren für Permits. 4 Monate vorher und in den Tageslotterien brachten das Ergebnis, dass es für die North Unit nicht reicht. Ja, wir waren schon fünf mal bei den Kojoten im Norden, aber das Gebiet rund um die zwei Wellen ist so schön, dass wir es nie auf den Top Rock geschafft haben. Wir versuchen es seit Jahren, aber bei diesen Bewerberzahlen ist es fast wie ein großes Lottoglück. Ist wie es ist, - wir entern die House Rock Valley Road.


    Nach 9,34 Meilen einigermaßen guten Meilen, beginnt die eigentliche Off-Road-Fahrt auf der Pine Tree Road 1017 in Richtung des Corral Valley. Rechts oben begrüßt uns der Double Barrel Arch(link is external). Und wenn man es nicht gewusst hätte, würde es einem jetzt ein Schild deutlich vor Augen führen: High Clearance and 4WD required! Ergänzend sollte dazu immer angemerkt werden, dass Mietwagen in den USA abseits des Teers nicht versichert sind.


    Vorbei an Hoodoos und roten Butten gelangen wir nach 2 Meilen ins Corral Valley und nach 3 Meilen biegen wir sozusagen nach links ab. Die Straßenbezeichnungen sind 1066, dann 1081, dann 1082. Das Problem des tiefen Sandes kann mit Geschwindigkeit gelöst werden, - der Unterboden kommt aber oft in Kontakt mit dem gelben, durchgetrockneten Brei, so das die Geschwindigkeit abnimmt, obwohl fast mit Vollgas gefahren wird. Die Höhe des Sandes haben wir aber auch schon niedriger erlebt. Das Fiese an diesem Sand ist eher, das man Steine nicht oder zu spät erkennt und das kann fatale Folgen haben.


    Nach 20,7 Meilen ohne Teer parken wir am Cottonwood Cove Trailhead. Nur 2 Safari Tourenautos sind vor Ort. Beides Chevy Tahoe, das gibt uns Hoffnung. Aber deren Reifen sind anders und viel besser als die unseren. Eine Nachrecherche ergab, dass diese Tour 235 USD pro Person kostet, was teuer ist, sich aber ggfs. doch lohnt.


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Wir nehmen den Trail links am Parkplatz und steuern auf die rechte, nördliche Seite der mächtigen Butte zu. Einem wirklichen Wanderweg sucht man anschließend vergebens. Auf schrägem und rotem Fels geht es entlang zu einem kleinen Pass, auf den wir hochgehen. Eine wahre Pracht an Felsformationen, gelben, lila und roten Farben springt uns entgegen. Wir umlaufen die Butte nach rechtsherum und können uns gar nicht sattsehen an den herrlichen Felsen und Farbkombinationen. Eine kleine Wash führt uns ins nächste Gebiet, das wir nach oben gehen.


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Oben angekommen reicht die Sicht bis in die North Unit und rechts, ziemlich nah, leuchten die Felsen in gelben und lila Farben. Herrlich, also nichts wie hin. Wir durchwandern dieses Gebiet, der Foto glüht, und finden weiter im Norden ein buntes Amphitheater, das wir als nächstes erreichen wollen. Und dann passiert's!


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Ein kleiner Hügel zwischen zwei Felsen sieht verlockend aus, um weitere Perspektiven und Sichten auf dieses Hochtal zu bekommen. Es war wohl die Euphorie, die mich zum Laufen bewegte, um möglichst schnell auf diesem felsigen Hügel zu landen. Es macht "Zack" beim ersten Laufschritt nach oben. Mir wurde spontan bewusst, dass das das Ende des Urlaubs sein könnte und ärgere mich zunächst mal über mich selbst.


    Nicht aufgeben, humpelnd und mit einseitiger Hilfe erreichen wir das schöne Amphitheater und noch weitere Felsen, aber dann ist Schluss. Nach 2 Meilen suchen wir bzw. unser GPS den kürzesten Weg zurück zum Auto, - die letzte Meile sozusagen. Insgesamt sind es 3,25 Meilen geworden, die wirklich wunderschön, im Ergebnis aber elender Mist waren.


    Und dann kam irgendwie alles zusammen. Endlich auf der House Rock Valley Road (HRVR) erscheint die Anzeige "Tire Pressure low". Sie war nicht nur low, sondern nicht mehr vorhanden, und es sind noch 6 Meilen bis zum Teer, aber das war nicht mehr zu schaffen. Am Parkplatz der Condor Aufzuchtstation war Schluss. Der Reifen nur noch ein Fetzen und Felge nicht mehr rund. Gott sei Dank hat uns ein Mitarbeiter vom BLM beim Wechseln geholfen. Der hatte nicht nur Know-how, wie man bei einem amerikanischen Auto an den Ersatzreifen kommt, sondern er hatte auch Profiwerkzeug. Trotzdem brauchten wir eine Stunde. Ich hätte ihm meine letzten Dollarnoten gegeben, aber er lehnte dankend ab. Ich glaube, dass ich ihn umarmt habe. Nicht auszudenken, wenn es früher passiert wäre.


    Nach ein paar Telefonaten mit dem Road Service von Hertz vom Hotel aus war klar, dass es weder an unserer nächsten Station, Durango, noch an der vergleichsweise nahen Station, Flagstaff, ein Auto in unserer Kategorie gab. Das nächste Auto gibt's in Phoenix, Sky Harbor Airport.


    Ernüchtert und schmerzgeplagt fahren wir ins Krankenhaus. Krücken, Kompressionsverband und Muskelrelaxan. Danach noch einen Burger in der Brewery, das war's. Was für ein sch... Tag!?

  • Ca. 15 Minuten behandelt, Druckverband und Krücken kosten 1.453 Euro

    Oha, das ist mal amtlich ... =O

    Und was war dann jetzt die Ursache bzw. die Diagnose? Bist du umgeknickt --> Bänder(an)riss?


    Ist jedenfalls voll doof :thumbdown: und wäre schon ohne den platten Reifen voll doof gewesen. Eines des Horrorszenarien - grad im Urlaub - aber auch daheim.

    Ich hoffe, ihr habt immer auch die 2. Fahrer*in für den Mietwagen eingetragen?

  • Teile des Wadermuskels gerissen,aber da geht noch einiges

    Dann hat sich soeben meine Frage erübrigt.


    Jedenfalls war das absolut nicht dein Tag. Dazu noch die (hoffentlich keine Farbe) Vogelkacke X( auf dem schönen half-n-half Stein.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Freitag, 27.09.2024

    Zwei weitere Telefonate mit Hertz brachten kein verbessertes Ergebnis. Also gut, Auto ausräumen und all das Zeugs ins Hotelzimmer schleppen. 9.15 Uhr an der Tanke, um in den Reservereifen noch Luft zu füllen und dann geht's los. 562 Meilen, also 904 Kilometer, liegen vor uns, - leider nicht nur Interstate. The show must go on!


    Die US 89 bringt uns nach Flagstaff und dann endlich eine Autobahn, - auf der Interstate 17 geht es weiter nach Süden. Nach einem Fahrerwechsel macht der Reservereifen komische Geräusche, die Beschleunigung ruckelt. Das Reifenmanagement (Luftdruck), spielt auch und natürlich verrückt. Also noch auf der Interstate rechts ran und die Schrauben nachgezogen. Wir fahren weiter und kurz fühlt es sich noch an, als ob der Reifen eiern würde. Aber nach ein paar Minuten läuft er wieder rund.


    Wir zittern uns gut 100 Meilen durch bis Phoenix. Zum Sky Harbor International noch Stau, aber nach knapp 5 Stunden sind wir bei Hertz. Es hat inzwischen 46 Grad Celsius, puh! Gott sei Dank war der Tausch problemlos und schnell abgewickelt. Und wir fahren mit einem Nissan Armada, der ebenfalls schon fast 40.000 Meilen auf dem Buckel hat, zurück nach Page. Die Fahrt mit einem funktionierenden Auto verläuft mental wesentlich entspannter und am Ende des Tages - im wahrsten Sinne des Wortes - haben wir sogar Hunger. Subway, that's it!


    Es war notwendig und letztendlich gut, dass wir es gemacht haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!