Prolog
Außergewöhnliche Anlässe erfordern außergewöhnliche Reisen.
Auf der Suche nach einer Idee für unsere Silberhochzeitsreise stoße ich auf ein Foto: ….das Potala Kloster…ein gigantisches Gebäude vor stahlblauem Himmel…..
Da will ich hin. Das Foto will ich auch machen. Mein Mann zieht mit
Nun beginnt erst einmal die Sondierung und Studium diverser Reisekataloge und der wenigen Literatur, die es zu diesem Gebiet gibt. Dazu kommen verschiedene Schreibweisen und ich bin mir nicht immer sicher ob es um die gleichen Orte handelt. Aber ganz klar vor Augen habe ich Lhasa incl. Potala Kloster.
Und nun bedarf es der Findung nach einem geeigneten Veranstalter… Ganz typische Anbieter wie DER-Tours, TUI, Studiosus Reisen etc. scheiden recht schnell aus, denn wir haben nur ein Zeitfenster von 10 Tagen.
In einem Weltreisenforum bekomme ich einen Tipp: http://www.sagarmatha-trekking.de . Ein Veranstalter für Individualreisen und Kenner dieser Gegend. Der erste Kontakt mit Herrn Schneider (Inhaber) ist sehr erfrischend. Er macht einen kompetenten Eindruck. Er versteht, unseren Wunsch die Höhepunkte Tibets zu bereisen und dieses als Paket in diesem so eingeschränkten Zeitfenster zu schnüren.
Wir erfahren auch, daß man nicht einfach von Dtl. nach Tibet einreisen kann, sondern immer den Umweg über China (also Peking) oder über Nepal machen muß. Denn erst dort kann man ein Visum zur Einreise erhalten. Wir entscheiden uns für den Weg über Nepal.
Anreise und Tag1
Am 27. September 2006 starten wir unsere Reise in das so unbekannte Land.
Asien ist uns kein unbekannter Kontinent, viele Male haben wir verschiedene Orte bzw. Länder bereist. Aber Asien ist immer ganz anders und nicht zu vergleichen mit den unterschiedlichen Gegebenheiten wie wir sie in Europa zwischen den verschiedenen Ländern kennen.
Der Flug startet kurz nach Mittag und so sind gepflegtes Frühstück und eine entspannte Anreise zum Airport TXL gegeben.
Wir fliegen mit Qatar Air. Mit einem Airbus 319 geht es erst einmal nach Doha. Der Flieger ist voll belegt.
Wir beobachten Mitreisende mit „fremdländischem“ Aussehen….zB in der der Nachbarreihe ein Ehepaar mit Kind. Die Frau mit persischem Aussehen, hat einen knallgelben, seidenglänzenden Hosenanzaug mit auffälligem Fantasiemuster an …dazu hochhackige Schuhe. Wow!
Neben uns sitzt ein Lehrer aus Berlin auf dem Weg auf eine 5wöchige Reise durch Laos und Kambodscha. …auch interessant….
Er erklärt mir auch, daß der Pfeil, der ständig auf dem Schirm zu sehen ist, die Richtung nach Mekka anzeigt. Ok, wieder ‚was dazu gelernt…
Der Service ist großartig. Es gibt sogar noch eine Speisekarte, ein Etui mit Schlafmaske, Socken, Earplugs, Zahnbürste…und das in der Holzklasse!
Kurz vor der Landung weist uns der Captain noch einmal darauf hin, daß jetzt gerade Ramadanzeit ist, wir dies bitte respektieren und nur in geschlossenen Räumen Speisen und Getränke zu uns nehmen.
In Doha sollen wir 4,5Std Aufenthalt haben. In Vorbereitung auf die Reise habe ich gelesen, daß man für 30USD im VIP-Raum die Zeit verbringen kann. Wir schauen uns den Raum an und entscheiden uns dagegen.
Wir müssen erst erfassen was wir hier draußen sehen. Menschen mit uns eher nur aus dem Fernsehen bekannten Aussehen, mit Kleidung und Kopfbedeckungen außergewöhnlicher Art. Wir suchen uns ein Kaffee und sind nur am Gucken.
Ein echt reges Treiben herrscht vor der Damentoilette... auffällig viele bunt und teuer gekleideter Frauen verschwinden in den Räumen und verlassen im Tschador oder gar Burka gekleidet die Toiletten. Wir erkennen auch „unsere“ Nachbarin aus dem Flieger…auch sie verschwindet und erscheint in einem schwarzen Tschador…so ist das also
Die Zeit verfliegt im Nu. Wir gehen zu unserem Gate. Hier warten ertsaunlich viele Männer in weißen, legeren Anzügen…und seltsamen topfähnlichen Filzhüten. Männer mit so orangem Haar und türkisenen Augen…so etwas haben wir noch nicht gesehen. Aus welchen Ländern kommen sie? Uns fällt ein, daß wir kurz vor der Abreise einen Bericht in einer Nachrichtensendung gesehen haben, der von einem Treffen der War Lords in Pakistan berichtet hat. Für uns ist nun alles klar: das Gehabe und das unterschiedliche Aussehen…das können nur War Lords sein!
Unsere innere Uhr hat schon tiefste Nacht und so vergeht der nächste Flug Doha-Kathmandu sehr schnell.
Beeindruckt hat mich, daß die pakistanische Grenze in seine gesamten Länge so gut beleuchtet ist, daß man es aus dem Flieger sehen kann.
Als das Frühstück serviert wird ist es draußen hell. Wir fliegen (gefühlt) haarscharf an den Spitzen des Himalaya entlang.
Dann führt der Pilot sein Flugzeug mitten rein in diese schneebedeckte Landschaft voller Sieben- und Achttausender. Ich gehe davon aus: er kann das und weiß was er tut.
Kathmandu empfängt uns mit glasklarem Wetterchen
Wir landen und gehen über das Rollfeld zum Gate. Ich sehe keine wirkliche Kontrolle. Kann mir auch egal sein.
Das Abendteuer beginnt!!