Wir wollten im Winter in die Sonne. Wo soll's denn hingehen ? Ägypten ? Nee! Thailand? Zu teuer um die Jahreszeit. Hmm, warum denn nicht Florida? Airberlin hatte ein klasse Angebot nonstop von DUS nach Miami zu fliegen, da schlugen wir zu. Wir überredeten zwei Freunde mitzukommen, um uns nochmal das Ferienhaus zu teilen, welches uns 2011 schon so gut gefallen hatet. Auf dem Plan stand ? Eigentlich nicht viel. Ich wollte den Ostteil der Everglades einmal sehen, da waren wir noch nicht, den Myakka River State Park und alles andere ließ ich offen. Wir sind Ende Mai nochmal 3 Wochen im Nordwesten unterwegs, wir wollten also in Florida einfach mal Sonne tanken.
Am 20.2.2013 war es dann soweit. Die beiden Kater haben wir schon vorher zur Pension gebracht, so konnten früh zum Düsseldorfer Flughafen starten. Vom Streik wurden wir verschont, dennoch fuhren wir früh los, für alle Fälle. Natürlich ist es immer so, wenn man früh los fährt, ist man immer viel zu früh da. Da kommt meistens dann gar nichts dazwischen, das ist immer nur wenn man eh schon spät dran ist. Also verbummelten wir die Zeit bis zum Abflug mit Kaffee und Camel-Lounge. Wir hatten XL Seats gebucht, die uns aber kurzfristig weggenommen wurden, wegen eines Maschinentypwechsels. (von wegen) Wir ließen uns Zeit mit dem Einsteigen und gingen als letzter durch die Gangway. Stop, natürlich musste bei mir der Sprengstofftest durchgeführt werden, die Herren waren aber sehr nett und locker. Als wir dann endlich in den Flieger kamen, tönte hinter mir aus dem Lautsprecher: "Boarding completed!" - Mein blick schweifte über die leeren mittleren Sitzreihen die neben mir waren und schon saß ich, zwar nicht auf meinem Platz, aber in einer 4er Reihe, allein. Anett setzte sich zu mir dazu und der Ärger wegen der XL Seats war erstmal verflogen.
So kann man den Flug aushalten. Ich konnte kurz nach dem Essen (Pasta) einschlafen, der Hörbuchtipp war gut. Vor der kanadischen Küste sagte der Pilot Turbulenzen durch. Seit meinem letzten Vegas-Heimflug bin ich da sehr empfindlich, besonders, wenn sich die Cabin Crew auch hinsetzen muss. Es passierte zum Glück: Gar nichts. Toll, schwitzige Hände, Herzrasen, alles umsonst.
Wir landeten ruppig in Miami. Der Weg zur Immigration kam mir weiter vor als sonst, wir hatten wohl ganz hinten den Parkplatz bekommen. Als wir in den Raum kamen, Ernüchterung. Es waren mehrere Flugzeuge gerade angekommen und so war es dementsprechend voll. Glückerweise kamen wir gerade vorne an, als die Ordnerin die Leute umsortierte, und plötzlich standen wir schon in der Reihe zum Officer, keine 10 Minuten später. Ich ging schon mal vor zu Alamo. Trotz der Warnungen, dass es da fiese Schlangen gibt, habe ich den SUV nicht mehr storniert. Bei den Customs staute es sich nochmal 15 Minuten, dann ging ich schnell zum MIA Mover. Ich lächelte innerlich als ich die Alamo Station sah. Nix, Niemand ! Sie war leer.
Ich stand vor 2 Deutschen von unserem Flug, unerklärlich wie die so schnell mit dem Gepäck dahin kamen. Eine Mitarbeiterin fragte uns, wo wir herkommen. Germany. Ihr Kommentar war ungefähr so übersetzt: "Okay, das bedeutet, die deutsche Meute ist angekommen!" Sie ging zurück und ließ alle Schalter besetzen. Die Dame am Schalter war in bester Laune, gab mir mein gewünschtes Auto, wollte mir keine Versicherungen aufzwingen, sondern wollte mit mir und ihrer anderen Kollegin zur Happy Hour gehen. Wäre lustig geworden, ich verneinte aber freundlich. Gerade als ich die Papiere in der Hand hatte kamen die anderen schon. Wir fuhren runter in die Garage. Mist, die Qual der Wahl. Alle Reihen waren voll. Ich guckte mir alle Autos an. Ein Jeep war nicht dabei, schade. Ich entschied mich für den GMC. Wir luden unser Gepäck ein, aber igendwie sagte der mir nicht so zu. Alles wieder raus. Alle hassten mich. Wir nahmen den nagelneuen Chevy mit Rückfahrkamera, Soundsystem, 3000 Meilen und Bluetooth.
Ich wollte kurz noch zu Bubba Gump in die Bayside, weil mein geliebtes Shirt ein Loch hatte. Vom Flughafen aus ging das recht schnell. Wir parkten, wow 6 Dollar die Stunde !
Wir schlenderten durch die Bayside, und ich fasste in meine Hosentasche. Was ist das? 4 Schlüssel, ich ahnte Schlimmes. Es war auch so. Ich hatte den GMC Schlüssel nicht wieder in den GMC gelegt, ich Idiot! Ich informierte die anderen, und wir überlegten was wir jetzt machen. Zurückfahren, und abgeben. Okay. Wir erledigten schnell die Einkäufe und schwangen uns dann wieder auf die VOLLE Interstate.
Beim Rental Car Center gibt es einen Passenger Drop Off, der genau bei den Schaltern ist. Perfekt. Anett und ich fuhren wieder in die Garage runter. Da stand der GMC und just in diesem Moment schickte ein Mann seine Frau zu den Angestellten, um die fehlenden Schlüssel zu erfragen. Ich übergab ihm diese professionell, im Nachhinein ärgere ich mich, kein Tip verlangt zu haben. Mir fiel ein Stein von Herzen. Die zwei Ersttäter wollten Duschen und ins Hotel. Nix gibts ! Ich hatte noch ein paar Sachen im Sinn. So fuhren wir wieder nach South Beach in unser Billig-Parkhaus, die Stunde zu 1 Dollar.
Klasse. In 3 Minuten ist man auf dem Ocean Drive in Höhe des Colonys. Wir hatten Hunger, also setzten wir uns zu Johnny Rockets und bestellten ein paar Burger. Schmeckte nicht wirklich gut, aber das ist für den Ocean Drive nichts neues. Es war kühl geworden und die Sonne stand tief. Einen Strandbesuch muss man aber immer in South Beach machen. So schlenderten wir noch ein bisschen umher.
Anett wurde von einer Möwe attackiert
Nix passiert
Als es dunkel wurde machten wir uns auf den Weg nach Plantation. Nicht sehr schön während der Rush Hour, aber wir hatten hier günstig über Priceline ein Hotel geschossen, da nimmt man das in Kauf. Das Sheraton sah von außen komisch aus, aber als wir auf die Zimmer kamen waren wir begeistert. Ich ging gleich zu den anderen nach unten ob die auch so eine Suite hatten, ja, die hatten sie. Klasse. Ich liebe Sheraton Hotels, allein schon die Betten sind so bequem. Wenn ich die Wahl hätte würde ich fast nur da übernachten, aber leider liegen die außerhalb von PL nicht immer im Budget. Die anderen waren bereits bratfertig. Anett und ich setzten uns noch mit einem Kaffee nach draußen und kamen noch ein bisschen zu Ruhe. Wir sind wieder in Florida.