Die große Flut

  • Wir sehen es ja z.Zt. alle auf allen Kanälen, in den Nachrichten und sonstwo : die schreckliche Flut in Teilen Deutschlands. Wir waren gerade zu einem Kurztrip in Dresden und Umgebung. Unvermutet wurden wir Zeuge einer schrecklichen Flut, die unsere Pläne dann doch um einiges über den Haufen geworfen hat. (Ein spezieller, normaler Reisebericht folgt hier noch)
    Nun sind wir keine Katastrophen-Touristen, aber bei einem Bummel in Dresden kommt man an der Brühlschen Terrasse, Semperoper und Zwinger ja nicht vorbei, und dabei sahen wir halt die Helfer, die unermüdlich Sandsäcke gefüllt und aufgestapelt haben. Man meckert ja oft über die jungen Leute, aber hier habe ich eigentlich nur junge Leute beobachten können. Hut ab.





    Diverse Orte die wir besuchen wollten sind schlichtweg abgesoffen und der Besuch war natürlich nicht möglich. Bei dem Besuch der Festung Königstein konnte man von oben einen Einblick von den Schäden in Königstein und den umliegenden kleineren Ortschaften bekommen.






    Der Edekamarkt war fast vollständig unter Wasser:


    Auf der Festung waren Bilder zu betrachten die die Ausmasse der Flut von 2002 zeigten. Erstandlich fand ich, dass z.B. das rötliche Haus in der Mitte des Bildes in 2002 noch gar nicht da war.


    Auch das bringt mich zu der Erkenntnis, dass hier zumindest einige etwas blauäugig gebaut haben.
    Grundsätzlich glaube ich, dass diese Katastrophe eigentlich menschengemacht ist. Man baut viel zu nah an die Flußufer, läßt nirgendwo mehr natürliche Flußauen, damit sich dort ein evtl. Hochwasser ausbreiten kann. Zu allem Unglück versucht man jetzt den Teufel mit dem Belzebub zu bekämpfen, in dem man immer mehr Deiche und Barrieren baut. Das Wasser breitet sich also nicht mehr aus, sondern fließt weiter - in den nächsten Ort - die nächste Stadt, wie jetzt Magdeburg, das ja jetzt viel stärker betroffen ist.
    Ich hoffe das es für alle Betroffenen einigermaßen glimpflich ausgeht, und Frau Merkel jetzt auch mal die eigenen Landsleute mit Milliarden unterstützt, und nicht nur korrupte Banken und bankrotte Länder. Ungeachtet dessen muß nach der großen Flut dringend umgedacht werden, sonst haben wir die nächste "Jahrhundertkastastrophe" bereits wieder in 10 Jahren. Das braucht keiner.

  • :thumbup:
    genau so ist es..


    Wie kann man, wenn man schon ein paar Mal abgesoffen ist, wieder an gleicher Stelle, neu bauen ?
    Ich würde mich von den Gebieten fern halten.
    Aber, jeder ist seines Glückes Schmied. Viele Leute lassen sich von den niedrigen Grundstückspreisen blenden, und bedenken nicht, das keine Versicherung dafür aufkommt, wenn man in Hochwasser gefährdeten Gebieten baut.
    Die Natur fordert ihr Recht. Und wenn man meint, in die Natur eingreifen zu müssen, muss man auch damit leben, wenn die Natur ihr Recht fordert.... ;(

  • ich finde ich macht es euch da etwas einfach- viele interviews haben doch gezeigt, dass viele menschen nur begrenzte wahlmöglichkeiten hatten. Wer darüber urteilt während er aus einer trockene region stammt macht es sich sehr leicht.


    jeder deutscher (ich auch) lebt doch mit risiken die eine gewinnbestimmte versicherung nicht tragen würde.
    Aber zugegeben meist trifft es ebendie steuerzahler über die krankenversicherung ...


    Meine Meinung


    Wiebke

  • In einer Fernsehdokumentation vorige Woche über das Hochwasser an der Donau hat jemand in einem betroffenen Ort eine Tafel aufgestellt,Zuschauer bezahlen €5.
    Höchstsumme die Versicherungen bezahlen sind €16000 sein.


  • Ich kann dem nur zustimmen. Viele Menschen in den von der Flut betroffenen Gebietensind heimatverbunden und wollen ungern umziehen. Genauso wie ich als Rheinländer ungern hier wegziehen würde. Wie Wiebke glaube ich auch, dass einige/viele Menschen auch nur begrenzte Möglichkeiten haben umzuziehen, sei es aus beruflichen oder finanziellen Gründen. In einem Interview wurde ein junges Paar befragt, warum sie ihr von den Fluten zerstörtes Geschäft nicht an einem anderem Ort wieder eröffnen würden. Daraufhin wurde geantwortet, dass man sich bewusst für den Verbleib im Ort entschieden hat, um die Stadt nicht aussterben zu lassen, da die meisten jungen Menschen in die Großstädte wegziehen würden. Wo wir bei den jungen Menschen wären. Das "die-heutige-Jugend-ist-faul"-Bashing ist so alt wie die Menschheit. Ich hoffe, dass ich nicht so pauschal über "die" Jugend sprechen werde, wenn ich meine Pension beziehe.
    Und zum Thema Katastrophentourismus verweise ich auf wikipedia.

  • Wahlmöglichkeiten hat man fast immer. Dass bereits bestehende Häuser nicht abgerissen werden, kann ich ja noch verstehen, aber an solch einer Stelle neu zu bauen definitiv nicht!
    Aber wenn sich diese Hochwasserkatastrophen weiter häufen, woran ich glaube, werden wohl auch ganze Straßenzüge und Ortsteile mit der Zeit verlegt werden müssen. Ich bin ganz Sepps Meinung, einfach immer mehr und höhere Deiche sind keine Lösung. Bzw. sie sind eine Lösung für bestimmte Gebiete, aber zur zulasten anderer Gebiete, die es dann umso stärker trifft.


    Ich habe ein paar Jahre nach der ersten "Jahrhundertflut" Königstein besucht. Es war fast alles wieder hergestellt, nur ein paar Häuser zeigten noch die Spuren. Es war erschreckend, die Hochwassermarken zu sehen!


    Ich kann auch nicht begreifen, dass viele Leute ihre Häuser nicht freiwillig und rechtzeitig räumen. Einerseits verstehe ich ja, dass man nicht alles aufgeben will. Aber nach der Flut 2002 muss den Leuten doch klar sein, dass sie sich selbst in Gefahr bringen und die Retter auch. Ich habe selbst Tiere. Ich habe mir überlegt, was ich tun würde, wenn ich betroffen wäre. Ich würde nicht warten, bis ich mit dem Schlauchboot aus dem Haus geholt werde und meine Tiere allein zurücklassen müsste. Sondern ich würde sie mir frühzeitig schnappen und sehen, wo ich mit ihnen unterkommen könnte. Mit Kühen ist das schwierig, aber mit Katzen, Hunden, Vögeln machbar, wenn auch aufwendig. Bei mir ist Hochwasser kein Thema, aber da ich oben am Hang wohne, habe ich bei Kyrill ein ungutes Gefühl gehabt. Wenn hier ein Tornado o.ä. vorhergesagt würde, würde ich nicht warten, ob mit das Haus weggeweht wird (ist eine Holzkonstruktion, kein Stein).

  • In einer Sendung gestern wurde ein Lebensmittelhändler gefragt ob er sein Geschäft nach dem Hochwasser wieder aufsperren wird. Er meinte dazu ,wo sollen die Leute dann einkaufen wenn das nächste Geschäft 10 Kilometer weit weg ist.



    In der Nähe von Wien ,in Kritzendorf, wollten viele auch nicht weg aus ihren Häusern.Ich glaub das die Leute Angst haben das ihr Letztes von den Plünderern weg transportiert wird.

  • Ich glaube als Nicht-Betroffener über die Betroffenen zu urteilen steht NIEMANDEN zu :!:


    Auch eine Beurteilung ob die Besiedlung von solchen Gebieten Sinn macht ist doch überflüssig. Ansonsten müsste man Städte wie Amsterdam oder Rotterdam dauerhaft evakuieren :zwinker:


    Dann dürfte es auch keine Häuser an berghängen geben, können abrutschen
    keine Häuser in Tornadogebieten, wie in USA oder keine Zivilisation zu weit im Norden, WInter kann ja auch schwere Folgen haben


    wo fängt man an, wo hört man auf über Sinn und Unsinn zu diskutieren ?(

  • Und die Katastrophentouristen ,Unfallgaffer und Co wo auch immer ,gehören bestraft.


    Ach herrje... Meine Meinung: Diese "Katastrophentouristen" gibt es vor allem in der Boulevardpresse (die ja selbst von der Sensationsgier ihrer Leser lebt). :thumbdown: Die Blöd hat sich neulich ja so herrlich blamiert, als sie die Besucher eines Biergartens auf einem Rheindamm in der Nähe von Düsseldorf fett mit Foto an den Pranger stellte. Dabei war da gar kein Hochwasser und die Leute haben wie jedes Wochenende einen Sommertag am Fluss genossen und dem Schiffsverkehr zugeschaut. Forderst Du hier etwa, Sepp zu bestrafen? :whistling: Und wofür?


    Generell können wir doch auch froh sein in Deutschland, dass solche Katastrophen recht selten passieren. Wer am Fluss lebt, muss mit Überflutungen rechnen. Ich wohne keine 100 Meter vom Rheinufer entfernt. Mainz hat zum Glück mittlerweile einen sehr guten Hochwasserschutz, aber jeder kennt die Flutmarken vergangener Zeiten und kann sich ausmalen, dass irgendwann das Wasser mal wieder in der Stadt stehen wird.

  • Das ist ja toll das mir hier Katastrophentourismus vorgeworfen wird. Das empfinde ich als Unverschämtheit. Echt klasse hier !!!
    Wir waren in Dresden und dort kommt man, wenn man den Zwinger oder die Semperoper besuchen will, unvermeidlich genau da hin wo die Bilder entstanden sind. Das hat rein gar nichts mit Katastrophentourismus zu tun. Ebenso Festung Königstein. Hier ist der Ausblick unvermeidlich auf Königstein. Bevor man uns also in solch eine Ecke stellt, sollte man vielleicht vorher mal Ortskenntnisse besitzen. Und an anderen Stellen waren wir gar nicht, was das Hochwasser betrifft.
    Ist schon heftig, das ich mich hier auch noch rechtfertigen muss. Vielleicht sollte ich mir ein anderes Forum suchen.

  • das mit dem "Tourismus" habe ich bei dir nicht gesehen, hatte es so verstanden, dass es halt Zufall war, dass bei eurem geplanten Kurztripp halt grad das Hochwasser aufgetreten ist


    glaube das war eher allgmein gemeint, nicht auf dich bezogen Sepp


    wusste allerdings nicht, das Königsstein selbst auch so betroffen ist, hab dort in der Nähe als Kind (Bad Schandau) einige Urlaube verbracht, tolle Gegend

  • Das ist ja toll das mir hier Katastrophentourismus vorgeworfen wird.


    Ich weiß nicht, wo du das herausgelesen hast, aber ich finde keine Stelle, wo dir das jemand vorwirft. Einzig Oli erwähnt dich namentlich aber für mich in einem Kontext, der dich explizit als Katostrophentourist ausschließt.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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    Wer unsere Reisen nach- und miterleben möchte, ist hier jederzeit willkommen!
    Steffuzius.png
    Bei 32.png kleinen und großen Stammtischtreffen dabei

  • Leute kommt mal wieder runter.
    Katastrophentourismus ist wenn man wegen eine Katastrophe wo hin fährt und nicht wenn man schon dort ist und dann Bilder macht.


    Was das Bauen in gefährdeten Gebieten angeht, wenn das Baugebiet schon da ist und Menschen das Risiko eingehen wollen dort zu bauen ist das meiner Meinung nach ihre Sache, aber das wichtigere ist einfach das keine neuen Baugebiete mehr in gefährdeten Gebieten genehmigt werden dürfen. Stattdessen sollten die Freiflächen in den Gebieten so umgebaut werden, dass diese im Bedarfsfall geflutet werden können.

  • [quote='Kerstin','index.php?page=Thread&postID=80554#post80554']Leute kommt mal wieder runter.
    Katastrophentourismus ist wenn man wegen eine Katastrophe wo hin fährt und nicht wenn man schon dort ist und dann Bilder macht.


    :thumbup::thumbup::thumbup:


    Hallo Sepp
    Ich sehe das genau so wie Kerstin.

  • Sepp, das hat Traude bestimmt nicht so gemeint.
    Du bist zufällig vorbeigekommen.Dann kann man ruhig ein paar Fotos machen. Hätte ich auch so gemacht.


    Ich habe eher Traude so verstanden, wenn von anderen Menschen Bilder gemacht werden oder Berichte geschrieben werden, die in Not sind, und da noch Geld rausgeschlagen wird.
    Das ist für mich menschenunwürdig und unverschämt.
    Und durch die Gaffer evtl. die Rettungshelfer nicht durchkommen. Die gehören wirklich bestraft.

  • Hi sepp,


    ich glaube, du hast da was "in den falschen Hals" bekommen.


    Ich sehe nicht, dass dir einer Katastrophentourismus vorwirft - aber Kritik an DIESEN Leuten wird schon deutlich.


    Im übrigen hätte ich, wenn ich wie du geplant jetzt dort gewesen wäre, das Ganze auch fotografiert und hätte was dazu hier geschrieben.

  • Hallo Sepp,
    du hast nic hts falsch gemacht. Wenn man schon in Dresden ist, fotografiert man auch. Das es Hochwasser gibt konntest du nicht wissen. Ich war heute in Hitzacker und habe Fotos gemacht. Wohne ja dort.
    Warum man sich im Forum über ein Thema, daß man nur aus Presse und TV kennt, die Köpfe heiss redet, verstehe ich nicht!
    Jo

  • Das ist ja toll das mir hier Katastrophentourismus vorgeworfen wird. Das empfinde ich als Unverschämtheit. Echt klasse hier !!!
    Wir waren in Dresden und dort kommt man, wenn man den Zwinger oder die Semperoper besuchen will, unvermeidlich genau da hin wo die Bilder entstanden sind. Das hat rein gar nichts mit Katastrophentourismus zu tun. Ebenso Festung Königstein. Hier ist der Ausblick unvermeidlich auf Königstein. Bevor man uns also in solch eine Ecke stellt, sollte man vielleicht vorher mal Ortskenntnisse besitzen. Und an anderen Stellen waren wir gar nicht, was das Hochwasser betrifft.
    Ist schon heftig, das ich mich hier auch noch rechtfertigen muss. Vielleicht sollte ich mir ein anderes Forum suchen.


    Hey Sepp, Ihr hab Euch so auf die Reise gefreut und die Naturgewalten haben die erhofft schöne Reise stark beeinträchtigt, Ich habe noch an Euch gedacht, als es mit dem Drama losging.
    Die Eindrücke in wenigen Bildern zu schildern, finde ich absolut okay. Ich werfe Dir nix vor und fände es schade, wenn Du wg. einiger weniger gehen würdest. Wir waren vor 2 Jahren in Dresden und die Elbe ist nun mal an vielen Stellen sehr präsent.


    Wir wollen doch auch in 2014 zusammen ein Füchschen trinken.

    [size=18]USA 2009, USA 2012
    [size=10]Bei Stammtischtreffen nette Leute getroffen....

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