Besser Klima in Lima

  • Thilo, das Essen war einfach klasse ! So, es geht weiter...


    02.12.2017


    Wir haben ausgezeichnet geschlafen. Außer Hunde, die schon früh am Morgen bellen, hat uns nichts gestört. Das Frühstück ist sehr gut. Ein kleine aber feine Auswahl am Buffet und man kann frisch zubereitete Eier von der Karte auswählen. Danach gehen wir erstmal wieder zum Plaza de Armas. Hier ist es schon voll und wuselig. Wir wollen uns das Kloster Santa Catalina ansehen. Es ist nicht nur ein Kloster, es ist eine Stadt in der Stadt. Seit 1579 existiert die Klosterstadt, die von Dominikanern gegründet wurde und im 17. Jahrhundert auf 20.000 m² vergrößert wurde. Die zweitgeborenen Töchter wohlhabender spanischer Familie traten hier für eine Mitgift, die heute etwas einem Wert von $ 150.000 entspricht ein. Die Nonnen hatten ein sehr erträgliches Leben und konnten sich dank einer großen Dienerschaft ganz auf ihren Dienst im Namen Gottes und der Heiligen Katharina konzentrieren. Der Rundgang ist ausgeschildert. Die Anlage ist idyllisch und könnte in Andalusien stehen. Wir sind von den Innenhöfen und Blumenpracht begeistert. Auch wenn ich keine grünen Daumen habe, ich sehe gerne Blumen an.








    Wieder draußen sehen wir uns noch einen Markt, die Casa del Moral, ein koloniales Gebäude, und die eine oder andere Kirche an. Wir wollen eigentlich einen Kaffee trinken und landen in einem Hinterhof in einem türkischen Imbiss. Wo wir einmal da sind, können wir auch einen Happen essen.




    Für Thilo :D


    Ich bekomme einen sehr leckeren Salat mit Hähnchen. Einen Kaffee trinken wir dann auf den Balkonen an der Kathedrale. Unser Freund der Panflötenspieler ist auch da. Wir streifen weiter durch die Straßen und Gassen und kommen zu den großen Markthallen. Das Obst und Gemüse sieht sehr appetitlich aus, in der Fleisch-Sektion möchte mein Salat wieder raus und ich schmiere mir schnell mein Tiger-Balsam, das ich für solche Zwecke dabei habe, unter die Nase. Schnell raus.




    Auf dem Weg ins Hotel kommen wir an einem großen Supermarkt vorbei. Bisher haben wir nur kleine Läden gesehen. Tottus hätte auch in einer US-Stadt sein können. Aufmachung und Angebot sind sehr ähnlich. Morgen haben wir einen langen Fahrtag und so kaufen wir Wasser, Chips und Kekse ein. Zurück im Hotel ruhen wir uns ein wenig aus. Später am Abend lassen wir uns ein Taxi zum Hotel bestellen und fahren zurück zum…. Genau zum Plaza de Armas. Wir essen wieder in einem der Balkonrestaurants und werden wieder von dem Musiker bepanflötet. Er spielt wirklich sehr gut und diesmal sind sie sogar zu zweit. Auf den Balkonen sind mehrere Restaurants. Die Bereiche sind zwar abgeteilt, aber passierbar. So fangen die Musiker an einer Seite an und spielen sich durch die Gäste.




    Wir setzten uns noch ein auf eine Bank auf dem Platz und schauen den Leuten zu. Es ist erstaunlich was hier alles angeboten wird. Suppen, Kaffee, Saft in Plastiktüten, Götterspeise und vieles für uns Undefinierbares. Mit einem Taxi fahren wir irgendwann zurück zum Hotel, um unsere müden Häupter zu betten. Gute Nacht, Arequipa.

  • 03.12.2017


    Wir stehen um 6.00 Uhr auf. Um 8.00 Uhr sind wir abfahrtbereit. Es tut uns leid diese schöne Stadt zu verlassen. Ein bisschen haben wir noch von ihr, es dauert eine Stunde bis wir raus aus der Stadt sind.
    Wir fahren durch Wüste, hohe Sanddünen säumen die Panamaricana, dann kommt der Pazifik und wir fahren wie durch eine Mondlandschaft. Die Straße schlängelt sich Berge hoch und runter. Ich könnte das alles sicher noch mehr genießen, wenn die Gefahrgut-LKWs sich nicht kurz vor den Kurven überholen würden. Ich habe Angst, daß uns so ein Idiot auf unserer Spur entgegen kommt.





    Die vielen 1000 Kreuze an der Straßen zeigen, daß das nicht immer gut geht. Wir kommen wieder durch Wüste. Links der Pazifik, rechts 100-200 m hohe Sanddünen. Zwischendurch geht die Straße weiter durch das Inland und dank der Bewässerung ist hier viel Landwirtschaft.







    Gegen 18.00 Uhr kommen wir an. Für die ca. 560 km haben wir 10 Stunden gebraucht. Die Panamericana ist an manchen Strecken gut ausgebaut, an manchen muß man Angst haben, daß einen die Schlaglöcher verschlingen.


    Wir checken im Alegria Nasca ein. Einen Parkplatz bekommen wir im Hinterhof des Hotels. Besonders freundlich ist man hier nicht. Der Mann, der uns den Weg weist, läßt Erny die Koffer alleine ziehen. Ich hätte ja auch einen genommen, aber er will das alleine machen… ganz theatralisch, der Schlepper. So trage ich unser Handgepäck. Der Innenhof des Hotels ist sehr schön. Alles offen gestaltet mit einem Pool in der Mitte. Unser Zimmer ist sehr basic und stickig. An der Rezeption haben wir die Fernbedienungen für den Fernseher und die Klimaanlage bekommen. Auch merkwürdig. Die Klimaanlage ist so laut, daß sie mich nervt. Also aus. Das Fenster kann man etwas zum Gang aufmachen. Die Fenster sind übrigens vergittert. Naja. Es gibt nur zwei kleine Handtücher und keinen Fön.


    Wir brauchen Bargeld und fragen an der Rezeption nach einem Geldautomaten. Einfach die Straße hoch. Bis zum Plaza de Armas kommen diesmal gar nicht. Wir finden eine Bank und ein Restaurant mit einem sehr netten Wirt, der uns nach dem Essen noch zu einem Pisco Sour einlädt. Wieder im Hotel frage ich nach mehr Handtüchern, die kurz darauf gebracht werden. Sehr basic.


    Es ist sehr stickig und das Fenster zu, unten im Innenhof hauen sich ein paar Polen die Hucke voll und sind zu später Stunde noch sehr laut. Wir versuchen trotzdem zu schlafen. Gute Nacht, Nasca.

  • 04.12.2017


    Wir haben nicht besonders geschlafen. Es ist einfach zu warm im Zimmer. Um 7.00 Uhr schellt unser Telefon. Wir haben für heute einen Rundflug über die Nasca-Lines gebucht. Die kleine Fluggesellschaft ist direkt neben dem Hotel. Sie fragen uns, ob wir jetzt schon fliegen könnten. Ich verstehe nicht ganz was er meint. Plan war, wir werden um 9.00 Uhr am Hotel abgeholt und fahren dann zum Flughafen. Ich bin schon fertig und sage ihm, ich komme mal schnell rüber. Im Geschäft erklärt mir der Mann, daß gerade 2 Plätze in einem Flugzeug frei geworden sind. Wir könnten sofort los. Das geht mir zu schnell und wir brauchen wenigstens einen Kaffee vorher. Ok, dann um 9.00 Uhr vor dem Hotel.


    Wir frühstücken erstmal. Wie das Zimmer ist das Frühstück sehr ausbaufährig und die Kellnerin nur wenig motiviert Kaffee aufzufüllen oder die Platten nachzulegen. Ich frage danach. Queso, Käse, kann ich sagen. Das Hotel wäre bestimmt nicht so schlecht gewesen, wenn die Angestellten dort netter gewesen wären. So hätte man gedacht, naja, das Zimmer war nicht dolle, aber die Leute waren sehr nett. Aber so wird es nicht in positiver Erinnerung bleiben.


    Ich werfe zwei Vomex ein, wer mich kennt, weiß daß Flugzeuge nicht meine Lieblingsfortbewegungsmittel sind, aber es nützt ja nichts, ohne komme ich nicht weg… Der Franzose auf dem Schilfboot hat uns von den Leuten im Flugzeug erzählt, die gebrochen haben. Das macht die Sache nicht besser. In einem Kleinbus werden wir mit zwei Griechen zum Flughafen gefahren. In der Schalterhalle sind viele kleine Fluggesellschaften vertreten. Wir melden uns an und müssen zusätzlich eine Flughafensteuer bezahlen. Nach einiger Zeit werden wir aufgerufen, es geht los. Mit 2 Piloten starten wir in dem 6-Sitzer. Die Frauen hinten, die Männer in der Mitte. Dem Mädel neben mir ist auch nicht wohl, aber wir schlagen uns tapfer. Der Pilot fliegt 8en um die Linien, damit die rechts und links sitzenden gut sehen können. Wir sind begeistert ! Die Nasca-Linien sind riesige Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste nahe Nasca. Es gibt bis zu 20 km lange schnurgerade Linien, aber auch Abbildungen von Menschen, Walen, Vögeln und Affen. Sie sind teilweise über 100 m hoch und nur aus der Luft zu erkennen.








    Wieder bei Wikipedia geklaut:
    Weltweit bekannt wurden sie nach 1949 durch die Arbeit der Deutschen Maria Reiche, die sich, seit sie ab 1941 die Linien studierte, bis zu ihrem Lebensende 1998 unermüdlich für Schutz und Erhalt dieser Wüstenfiguren einsetzte und sich um deren Interpretation bemühte. Viele der Figuren wurden durch Fuß- und Autospuren zerstört. Durch die Initiative Reiches ergriff die peruanische Regierung Maßnahmen, um eine weitere Zerstörung zu verhindern. Auf Maria Reiches Betreiben hin wurden die Geoglyphen 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt


    Zurück im Hotel packen wir zusammen und fahren weiter auf der Panamericana nach Paracas, wo unser Quartier für die nächsten zwei Nächte ist. Wir haben uns das Hotel Paracas Resort gegönnt. Nach dem in Nasca haben wir uns das auch verdient. Der Parkplatz ist an der Hotelanlage. Sofort kommen Angestellte, die unser Gepäck ausladen wollen. Erny hat keine Zeit dafür, er muß die neben uns parkenden zwei Motorräder mit Kennzeichen aus Kolumbien, die so aussehen als wäre sie länger unterwegs, genauer inspizieren. In der Lobby checken wir ein und bekommen erstmal kühlenden Getränke. Unsere Koffer und Taschen sind auf einen Wagen verfrachtet und ein Mitarbeiter zeigt uns unser Zimmer. Auf dem Weg dorthin erklärt er uns die Anlage. Restaurants, Pools, einer für Familien, einer mit mehr Ruhe. Wir kommen zu unserem Häuschen. Terrasse mit bequemen Stühlen und das Zimmer nebst Badezimmer ist ein Traum. Sowas will ich zuhause auch.




    Auch hier haben wir eine Suite bekommen. Handtücher sind auch mehr als genug da. Wir spazieren durch die Anlage, sehen uns den Strand an. Der ist nicht besonders. Hier wird gearbeitet und das Wasser ist dreckig. Am Familienpool feiert eine Gruppe ausgelassen. An der Bar dort besorgen wir uns Bier und Cocktail und trinken das ganz gemütlich auf unserer Terrasse. Das Leben ist schön ! Dann erkundige ich mich nach Ausflügen am nächsten Tag zu den vorgelagerten Inseln. Dort sollen Pinguine, Robben und jede Menge Vögel zu besichtigen sein. Ich habe gelesen, daß das Hotel direkt einen Bootsanleger hat, von dem man Touren buchen kann. Eine ist um 7.00 Uhr morgens, die nächste um 10.00 Uhr. 7.00 Uhr ist viel zu früh uns so buche ich uns die 10.00 Uhr Tour. Wir haben ja Zeit. Die Sonne geht unter und wir setzen uns an die Pier, um ihr beim Untergehen zuzusehen.




    Später essen wir in einem der Restaurants. In der Karte steht ein (uns nicht) bekannter Koch kocht hier. Ganz ehrlich ? Das Essen in den einfachen Restaurants war besser. Toll war das nicht und selbst ich hätte es besser hinbekommen. Egal, die Kellner sind nett und wer braucht da schon leckeres Essen… Es ist spät und uns übermannt die Müdigkeit. Gute Nacht, Paracas.

  • 05.12.2017


    Wir schlafen sehr gut und in dem tollen Bad macht das Duschen doppelt Spaß. Wir frühstücken ausgiebig. Das Buffet läßt nichts aus. Um 10.00 Uhr stehen wir pünktlich am Pier für unsere Bootstour zu den Islas Ballestas. Das 7.00 Uhr Boot ist gerade zurück gekommen. Es waren 10-12 Leute darauf. Wir steigen ein uns müssen Schwimmwesten anlegen. Ich hoffe, daß das Boot nicht zu schnell fährt. Bootfahren kommt gleich nach Flugzeug fliegen… Ein junger Mann steigt zu und fragt, ob wir englisch sprechen. Na klar. Er fragt wo wir herkommen. Germany. Ok, sagt er, dann bekommen wir unsere Tour in deutsch. Er ist Niederländer und für die Tour unser Reiseleiter. Erny und ich sind ganz alleine auf dem Boot mit ihm und dem Bootsführer. Vor 5 Jahren ist er nach Peru gekommen, geblieben und arbeitet aus Reiseleiter.


    Die Islas Ballestas bestehen aus drei Inseln. Sie sind bekannt für ihre Humboldtpinguine, Robben, Seebären, Pelikane und Guano. Letzteres stinkt entsetzlich. Aber die Tiere machen das wieder wett. Zuerst kommen wir an einer Insel vorbei, auf der es ähnlich eine Zeichnung wie bei den Nasca-Linien gibt. 120 m hoch ist die Zeichnung, die aussieht wie ein Kerzenleuchter. Was es wirklich darstellen soll und warum das gemacht wurde, ist nicht klar. Es gibt verschiedene Theorien darüber.



    Wir sehen Seesterne, die an den Felsen „kleben“, Pinguine die ins Wasser springen und Robben, die faul in der Sonne liegen. Und natürlich jede Menge verschiedene Vögel, aber hauptsächlich Kormorane und Perutölpel, die für das Guano zuständig sind. Alle 3 Jahre kommen Männer hierher und kratzen das von den Felsen. Ein Scheiß-Job. Peru ist der größte Guano-Lieferant der Welt.










    Die Fahrt ist kurzweilig. Das Wetter hätte besser sein können, es ist bewölkt. Mittags sind wir zurück. Jetzt läßt sich ein wenig die Sonne blicken. Am Pool stehen Pavillons und einer ist unser für den Nachmittag. Wir lesen und sehen den dicken Kindern von Peru beim Plantschen zu. Eine Großfamilie besetzt die Pavillons gegenüber und die Brut vergnügt sich im Pool. Warum sind die nicht bei den Familien ? Irgendwann spricht eine Mutter ein Machtwort und es ist ruhig. Wir dösen, lesen, lassen uns Sandwiches kommen. Einen Nachmittag mal ganz nett, aber öfters brauchen wir das nicht.



    Wir sehen der Sonne wieder beim Untergehen zu. Das macht sie in den schönsten Farben.




    Wir machen uns frisch für den Abend. Diesmal wollen wir in das italienische Restaurant Trattoria. Aber zuvor setzten uns noch auf die Terrasse an der Bar und beginnen den Abend mit einem Bier und Cocktail. Das italienische Restaurant grenzt an das andere, ist aber leer. Die Restaurant-Managerin fragt, ob wir in dem großen essen möchten. Von der Karte des Italieners. Na klar. So sind wir nicht alleine. Das Essen schmeckt besser als gestern. Pizza und Pasta. Dann spazieren wir zurück zu unserem Häuschen. Obwohl wir nicht viel gemacht haben, sind wir müde. Gute Nacht, Paracas.

  • 06.12.2017


    Nach einem wieder ausgiebigen Frühstück, wer kann schon Lachs, Forelle und Co. widerstehen, packen wir unsere Sachen und verabschieden uns von diesem tollen Hotel. Unsere letzte Fahrt in Peru bricht an und wir müssen das Auto in Lima abgeben. Bis morgen um 12.00 Uhr. Ich habe zur Vorsicht einen Tag länger gebucht, weil es sonst sehr knapp wird. War es dann auch… Wir fahren weiter die Küste entlang und kommen auf eine Autobahn. 50 km vor Lima kommt eine Straßensperre der Polizei. Wir werden raus gewunken. Der Officer erzählt uns etwas in spanisch. Ich sage ihm, daß wir kein spanisch sprechen, ob er englisch kann. Nein. Das macht die Sache nicht einfacher. Er hält uns einen englischen Text unter die Nase. Was wir vorher wußten, in Peru muß man außerhalb der Ortschaften Licht am Auto anhaben. Erny hatte das vor Abfahrt auch nochmal kontrolliert. Aber irgendwie war es aus. Der Polizist dreht so oft an dem Schalter, daß man das auch nicht mehr nachvollziehen kann. Wir stellen uns erstmal dumm. Der Commandante wird gerufen. Auch er redet in spanisch auf uns ein. Ernys Führerschein soll zur Botschaft nach Lima geschickt werden und wir sollen umgerechnet 250 Euro Strafe bei einer Bank einzahlen. Wir verstehen ja nichts… Dann fragt er, ob wir cash dabei haben. Erny hat ca. 25 Euro in Soles in der Hosentasche und ich auch. Sie nehmen die 50 Euro und wir können weiter fahren. Ich ärgere mich, daß ich mein Geld auch abgegeben habe. Aber auch das wußten wir vorher. Das passiert nicht nur Touristen, denn ich denke auch nicht, daß sie beim Rauswinken schon gesehen haben, daß ich blond bin. Das Auto ist so dreckig, es sieht so aus wie alle anderen Autos auch.


    Weiter geht es nach Lima. Das Auto muß am Flughafen abgegeben werden. Als Adresse steht eine Straße ohne Hausnummer, nur Airport Lima Meet & Greet. Der Plan ist so lange wie möglich auf den großen Straßen zu bleiben. Es ist sehr viel Verkehr und wir stauen uns. Zwischendurch wechseln wir Spuren was nicht einfach ist. Hupen, Arm raus und versuchen einzuscheren. Irgendwann sind wir auf der Straße zum Flughafen. Stoßstange an Stoßstange schieben wir uns durch den Verkehr. Ungefähr einen Kilometer vor dem Flughafen entdecke ich rechts aus dem Augenwinkel ein Europcar-Schild an einem Laden. Das kann es noch nicht sein. In unseren Unterlagen steht Airport. Also kriechen wir weiter. Vor dem Flughafen ist nochmal ein großer Kreisverkehr. Erny ist wirklich mein Held, weil er das so klasse gemacht hat. Wir schaffen es auch in die Flughafeneinfahrt zu kommen. Und stehen wieder im Stau. Dann sind wir auf Höhe eine Polizeiwagens. Ich frage den Polizisten, wo es zu den Mietwagen geht. Er hat keine Ahnung. Ich hole den Europcar-Zettel raus und zeige ihm das Logo. Aha, er weiß wo das ist. Genau da wo ich das Schild gesehen habe. Im Schneckentempo kommen wir endlich wieder aus dem Flughafengelände raus und fahren zurück in Richtung Stadt. Leider darf man nirgends links abbiegen. Hätten wir vielleicht trotzdem gemacht, wer hält sich schon an Verkehrsregeln, aber es stehen dort Polizisten und wir haben schon genug bezahlt für heute. Also rechts abbiegen und einmal um den Block. Wir kommen trotzdem nicht auf direktem Wege dorthin. Und fahren noch um den einen oder andern Block und umrunden eine Fabrik. Dann fahren wir in ein Einkaufszentrum und müssen ein Parkticket lösen beim Einfahren. Mehr als genervt kommen bei Europcar an. Wir sind ziemlich stinkig was die drei Mitarbeiter dort aber nicht interessiert. Erny inspiziert mit einem das Auto. Dreckig, aber nicht eine Macke dran ! Ich bitte darum uns ein Taxi zu bestellen. 10-15 Minuten. Wir stehen mit unserem Gepäck draußen. Das Büro ist groß wie ein Handtuch. Nach 30 Minuten warten, gehe ich wieder rein und frage, wo unser Taxi bleibt. Sie hatte gerade mit dem Fahrer telefoniert. Er steht wie alle im Stau, ist aber gleich da. Dann kommt sie raus und wir gehen zusammen zum Eingang des Zentrums, wo ein Auto auf uns wartet. Es paßt nur ein Koffer in den Kofferraum, als kommt der andere auf den Vordersitz. Der junge Mann fährt uns zu unserem Hotel, wieder das Dazzler, nach Miraflores. Nach einer Stunde sind wir endlich da. Die Dame von Europcar sagten vorher, daß es 35 Soles, umgerechnet ca. 9 Euro kostet. Wir waren so lange unterwegs, aber er wollte nur die 35 Soles. Erny gibt ihm 50 und er ist glücklich.



    Diesmal bekommen wir ein Zimmer in der 17. Etage. Der Ausblick ist noch schöner von hier oben.



    Wir sind ziemlich fertig. Fahren in Lima ist als Fahrer und Beifahrer kein Vergnügen. Also essen wir im Hotel, weil wir hier bleiben wollen. Es gibt Pizza heute. Erny bestellt zur Erheiterung der Kellner eine Familienpizza. Der Mann hat Hunger. Sie haben viel Spaß damit, daß er sie komplett verputzt. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit dem Kellner über Machu Picchu. Er ist aus Cusco und war ein paar mal dort oben. Hundemüde gehen wir auf unser Zimmer und schlafen zeitig ein. Gute Nacht, Lima.

  • interessant diese Linien


    Ja, das sind sie. Wahnsinn, wie präzise die sind. Es war wirklich ein Highlight das mal zu sehen.


    Fotografieren war nicht einfach. Die Spiegelreflexkamera hat sich nicht scharf stellen können und mit dem Handy hast du nicht gesehen was du fotografierst. Also haben wir nur ein paar Bilder gemacht und lieber die Aussicht genossen.

  • so, ich bin wieder auf dem Laufenden. Tolle Reise, locker zu lesen. Ihr könnt sowas häufiger machen, dann brauche ich nicht auch dahin sondern kann alles vom Sofa aus miterleben.....
    Erlebnisse mit Polizisten hatte ich auch so ähnlich in Mexico vor vielen Jahren. Irgendwann hat man keine Lust mehr und gibt nen bisken Geld, dann ist Ruhe.....

  • Tolle Reise, mal was komplett anderes!! Von den Nasca-Linien hatte ich schon mal als Kind was gelesen, aber man kann es sich nicht so recht vorstellen. Das gehört sich in die Kategorie: begreifen können durch selber sehen. Und dann stellt sich ja noch die Frage: warum haben die das gemacht? Irgendwie krass.


    Euren Reisebericht habe ich letztens erst einer Kollegin empfoheln, die in den nächsten Tagen zu einer ähnlichen Tour aufbricht. Die Vorfreude war groß und ich denke, ein paar Orte die sie nannte, sind hier mit Bildern auch schon drin.


    Das Autofahren mit Stau usw. würde mich aber wirklich eher abhalten von so einer Tour. Ich fahre ja echt gern, aber wenn so gar nix geht .... grenzwertig ...


    Vielen Dank jedenfalls für den Bericht. Hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese Region dank euch etwas näher kennen zu lernen!

  • Wahnsinn und Respekt was ihr dort gemacht habt und
    klasse das ihr gesund wieder zurückgekommen seit.


    Bei sovielen bescheuerten LKW - Fahrern kann man
    ja Angst bekommen.
    Über die Rundflugveranstalter in Nazca gibt es ja auch
    gelegentlich negative Meldungen hinsichtlich schlecht
    gewarteter Flugzeuge.


    ... und natürlich toll geschrieben, (:hutab:)
    man hat das Gefühl direkt dabeigewesen zu sein.

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




  • Ja, die Nasca Lines sind schon etwas besonderes. Man muß das gesehen haben. Natürlich haben wir auch von schlecht gewarteten Flugzeugen gehört. Aber die Fluggesellschaft hatte gute Kritiken. Passieren kann dir überall etwas ^^


    Hier gibt es zum Verkehr auf Torstens Seite ein paar nette Bilder Klick


    2 Tage kommen noch. Hatte noch keine Zeit....

  • Gestern Abend habe ich die Zeit in Berlin genutzt und bin jetzt auch in Lima angekommen. Eine beeindruckende Reise - aber ich glaube auch ich werde es beim Lesen des Reiseberichtes belassen. Machu Picchu würde mich zwar schon reizen, der Rest dann doch nicht soooo sehr. Aber man weiß ja nie...


    Auf jeden Fall Respekt für Euren Mut, die Reise so locker durchzuziehen. Aber als professionelle Reisevorbereiterin mit bestens justiertem Map-Man an der Seite konnte Euch ja eigentlich auch gar nichts passieren. :thumbup:
    Na mal schauen, was die letzten beiden Tage noch bringen? :D

    Bei vielen Stammtischtreffen dabei, aber immer noch zu wenig.

  • 07.12.2017


    Beim Frühstück sind die Kellner des Vorabends wieder da. Sie sind erstaunt, daß Erny schon wieder essen kann. Sie sind alle sehr nett hier. Danach machen wir uns auf unseren Stadtteil zu besichtigen. Miraflores ist nicht die ärmste Gegend. Auch haben hier die Autos andere Fahrweisen. Man läßt Fußgänger passieren ! In Lima ist das lebensgefährlich eine Straße zu überqueren… Wir trauen ihnen nicht auf Anhieb. Was ist, wenn sie Gas geben, wenn wir in der Mitte der Straße sind. Aber nein, sie lassen uns gehen. Am Meer angelangt kommen wir durch viele schöne Parks.







    Es ist bewölkt, aber T-Shirt-warm. Wir sitzen hier mal und dort mal und genießen die Gegend und schauen den Surfern beim Warten auf die großen Wellen zu. Irgendwann kommen wir zu dem Einkaufscenter Lacomar. Es hätte genauso in Los Angeles, Las Vegas oder Orlando stehen können. Nur das es hier schön auf mehreren Ebenen in die Klippen gebaut wurde. Natürlich brauchen wir eine Toilette und sind hier richtig. Wir schauen uns die Geschäfte an und trinken bei Starbucks Frappuccino. Man sitzt hier schön draußen. Die Fressmeile ist nicht weit. Genau wie in USA ist alles vertreten. Ich esse ein wenig chinesisch, Erny Hamburger. Wir gehen langsam zurück am Meer entlang.





    Auf einer Klippe üben Gleitschirmflieger den Start. Auf einer Bank sitzend schauen wir ihnen zu. Es ist schön den Tag so langsam zu begehen. Irgendwann sind wir zurück im Hotel und ruhen uns aus. Währenddessen überlegen wir unser Abendprogramm, wo gehen wir essen. Ich schaue bei Google Maps was in der Nähe liegt. Toni Roma’s nur ein paar Straßen entfernt ! Erny fängt an zu sabbern und schmeckt die Spareribs schon.
    Ich checke uns schon mal für den Rückflug ein. Für den Hinflug gab es ein Special. Für 300 Euro mehr ein Upgrade in die Business-Class. Für den Rückflug sind wir bereit einen Aufpreis zu bezahlen. Leider gibt es das nicht mehr. Nur noch für den Flug von Amsterdam nach Düsseldorf. Und den bekommen wir auch so hin.


    Später am Abend gehen wir dorthin. Wir haben ja ein Navi auf dem Handy. Map-Man freut sich aufs Essen ! Wir biegen in die Straße und dort wo der Laden sein sollte, ist etwas anderes. Wir schauen uns den Laden an und ich lese etwas von Steaks. Geht auch. Leider haben sie eine geschlossene Gesellschaft. Erny ist sichtlich ungehalten. Ich schaue mich um. Es gibt ein Hähnchenrestaurant. Will er nicht. Also gehen wir die Straße entlang und kommen an einen Kreisverkehr mit allem was das Herz begehrt. Wir entscheiden uns für TGI Friday, weil Erny jetzt unbedingt Rippchen will. Und so tun wir es. Die Spareribs sind einfach lecker. Dank der Onionrings als Vorspeise reicht mein halbes Rippchen vollkommen aus.


    Zufrieden machen wir uns auf den Heimweg. Ich habe zwar vorher gelesen, man soll nachts nicht durch die Straßen laufen, aber nach dem Essen tut das ganz gut. Außerdem sind wir nicht ängstlich. Und so kommen wir sicher im Hotel an. Gute Nacht, Lima.

  • 08.12.2017


    Unser letzter Tag in Peru bricht an. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und beschließen nochmal in die Altstadt zu fahren. Unsere Koffer werden eingelagert und wir gönnen uns einen Fahrer vom Hotel, um zum Plaza de Armas zu kommen. So weit kommen wir gar nicht, weil die Straßen zum Teil gesperrt sind. Also steigen wir schon vorher aus und laufen weiter. Hier ist heute eine Parade, aber wir können nicht rausfinden warum. Nur, daß Feiertag ist. Maria Empfängnis.





    Musiker und Tänzer laufen durch die Straßen des historischen Zentrums. Sie kreuz immer mal wieder unseren Weg. Außerdem sind viele Kinder in weißen Kleidern oder Kutten unterwegs. Ich habe auf Kommunion getippt, aber vielleicht treten die auch einem Kloster bei, weil sich vieles am Kloster San Francisco abspielt.





    Am Regierungspalast kommen wir gerade richtig zur Wachablösung. Auch mit viel Musik und natürlich El Condor Pasa, hört sich aber professioneller an als bei der Parade. Der Platz ist heute noch voller. Von einer Bank aus beobachten wir die Leute.



    Weiter geht’s Richtung durch die Fußgängerzone, wo einige merkwürdige „Skulpturen“ stehen, zum Plaza San Martin. Hier ist eine Militärausstellung und es sieht aus als sollen junge Leute angeworben werden. Man kann sich auf Holzpferden, mit Panzern oder Soldaten fotografieren lassen. Interessant wie begeistert alle davon sind.






    Wir setzten uns in eins der Restaurants, in denen man draußen sitzen kann und essen eine Kleinigkeit. Am Plaza Grau trinken wir wieder einen Frappuccino. In der Karte ist ein Markt auf der gegenüberliegenden Seite eingezeichnet. Durch eine Unterführung gelangen wir dorthin. Was eine Überraschung ist, hier unten gibt es einen Busbahnhof mit Bussen, die wie U-Bahne geregelt und gesittet in einer Spur fahren. Bisher haben wir nur die überfüllten, eher schrottreifen, Busse gesehen. Der Markt ist eher wie ein Flohmarkt und so voll, daß wir darauf keine Lust haben.


    Mit einem Taxi fahren wir zurück ins Hotel. Mittlerweile haben wir von KLM Bescheid bekommen, daß der Abflug eine Stunde später ist. Um 22.00 Uhr. Dadurch werden wir den Anschluß nicht bekommen und sind schon auf einen späteren Flug umgebucht. Schön ist etwas anderes. So haben wir fast 5 Std. Aufenthalt in Amsterdam.


    Im Hotel machen wir uns noch frisch bevor uns ein Fahrer zum Flughafen fährt. Um die Wartezeit zu verkürzen gehen wir etwas essen und warten dann lesend am Gate. Im Flugzeug haben wir die gleichen Plätze wie auf dem Hinflug. Zum Glück habe ich nicht zugenommen. Map-Man, der ja im Flieger nicht schlafen kann, schläft schon vor dem Start ein. Glücklicherweise schlafen wir beide viel. Aber bequem ist etwas anderes.


    Die Wartezeit in Amsterdam ist endlos. Unser Pilot hat richtig Gas gegeben und wir waren nur eine halbe Stunde zu spät. Trotzdem hätte es mit den ganzen Kontrollen nicht gereicht. Wir sind froh als wir nach 50 Minuten Flugzeit in Düsseldorf landen. Die Koffer brauchen ewig und auch auf unser Auto warten wir ein paar Minuten. Eben noch in Wattenscheid bei meinen Eltern stoppen, dann geht es Richtung Sauerland. Erny muß sich wieder daran gewöhnen, ohne Hupen anzubiegen und einzuscheren. Um 1.00 Uhr nachts sind wir da. Eine lange Rückreise.


    Fazit


    Peru hat unsere Erwartungen übertroffen und wir fliegen sicher nochmal hin. So schön haben wir es uns nicht vorgestellt. Im Vorfeld haben wir von Kriminalität und Überfällen gehört. Natürlich muß man vorsichtig sein, aber wenn man sich verhält so wie man sich als Tourist verhalten soll, ist es ein sicheres Land zum Verreisen. Das mit den Polizeikontrollen wußten wir auch vorher und so war es eigentlich keine große Überraschung. Wir haben aber so viel Positives erfahren. Wenn ich in spanisch gefragt habe, ob die Leute englisch sprechen, haben sie sich noch dafür entschuldigt, daß es nicht so ist. Es wäre schön gewesen, wenn ich mehr gekonnt hätte, aber wir haben mit viel lachen, Händen und Füßen immer erreicht was wir wollten. Die Menschen sind einfach nett und aufgeschlossen.


    Es laufen sehr viele Straßenhändler rum. Mit Süßigkeiten, Getränken, Souvenirs, Sonnenbrillen usw. Ein kurzes no, gracias hat gereicht, wenn wir nichts kaufen wollten, und sie gingen weiter.


    Einiges gefiel uns natürlich nicht. Die Autofahrer sind einfach rücksichtslos und geben nicht nach. Das hat mich sehr genervt. An das ständige Gehupe, auch wenn es nichts zu hupen gab, gewöhnt man sich. Dann der Müll. Die Städte sind sehr sauber. Das war uns schnell aufgefallen. Aber außerhalb der Ortschaften wird der Müll einfach an den Straßenrand geworfen. Bergeweise. Wir haben gesehen wie Autos angehalten haben, um dort den Müll loszuwerden. Wir haben den niederländischen Guide auf dem Boot danach gefragt. Er sagte, es ist ein großes Problem, daß auf dem Land der Müll nicht abgeholt wird. Aber ist das ein Grund, den in der Natur zu verteilen ?


    Die Fahrtage waren lang, evtl. würde ich nächstes mal mehr fliegen. Aber es gab ja auch viel zu sehen. Der Weg ist das Ziel. Gravelroad als Beifahrer muß ich nicht so oft haben. Mit dem Wetter haben wir sehr viel Glück gehabt. Die Temperaturen lagen bei 20 bis 28 Grad. Perfekt ! Und mit 2x 1 Stunde Regen können wir in der Regenzeit durchaus leben. Wichtig war, daß es am Machu Picchu trocken geblieben ist. Zwischendurch hat es während der Fahrt ein paar Tropfen gegen, aber da saßen wir ja im Auto. Peru sieht uns irgendwann mal wieder !

  • (:danke:) für‘s Mitreisenlassen! War super interessant! Klasse!


    LG Inken (:favicon:)

    "Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum!"


    Southwest 1982, 2000, 2007, 2009, 2010, 2016, CA+HI 2018; Midwest 2002; Florida 2011, 2014; Northwest 2012; NYC 2015


    Bei 27 USA-Stammtischtreffen dabei gewesen!

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