Floridafutter - ein tierisches Spektakel

Zitat von Otto

Deine "Crocos" sind aber alles "Alis" - da gibt es einen Unterschied!

Klaro, Otto... ich kenn den Unterschied sehr gut, aber wohnbedingt geht mir das Wort "Ali´s" nicht so sanft über die Lippen...

Schlucke: ...der Löffler war auch unser Highlight...

rattlesnake: ..fahr hin, es ist nicht zu warm, war überhaupt nicht feucht und es flogen und stachen nur wenig Moskitos...

@Eric: ...ein Waldstorch... dankeschön, wieder was dazu gelernt...

@Schneckchen: ...Süße, man konnte die ganzen Piepmätze einfach nicht üerbsehen, sie waren einfach überall... erstaunlich, denn in den letzten Jahrzehnten ist der Vogelbestand um mehr als 90%!! geschrumpft... früher muss man ja kaum blau am Himmel gesehen haben...

@Lala: goile Bilder...

Brenni: ...so eine kleine Florida Wildlife Karte hatten wir auch, ist schon spannend, rauszufinden, was man da genau sieht...

@all: dankeschön für all eure wunderbaren Kommentare, ich hab meinen Spaß... +

Weiter geht´s...

Heute geht es nach Key West… natürlich kannte ich zig Bilder und Aufnahmen von der Ecke und noch vor einigen Monaten hatte ich null Bock auf die Keys… warum? Weil mein Hirn mir wieder mal einen seiner blöden Streiche gespielt hat. 100 Meilen lang nur eine Straße, ohne Ausweichmöglichkeiten links und rechts, bedeuteten für mich Dauerstau… in meinem Kopf hatte ich immer die Bilder von der N99, das ist diese Straße an der Cote Azur, wo man in den Sommermonaten schneller zu Fuß als mit dem Auto ist und auf so was hatte ich überhaupt keine Lust. Außerdem hatte sich der Glaube eingeschlichen, dass da eh nur ein Promi neben dem nächsten wohnt und daher außer hohen Mauern eh nix zu sehen ist…

...alles Blödsinn! Von der ersten Keyssekunde an, war das einfach nur entspanntes Cruisen durch wunderbar abwechslungsreiche Gegenden…

…aber mal von vorne… nach nem leckeren Kaffee düsten wir erstmal zum ortsansässigen Walmart und erledigten die üblichen DasnehmenwirmitnachDeutschlandEinkäufe und ein paar Lustkäufe an der heißen Theke für später… ist auch nicht mehr soviel, wie früher und deshalb waren wir recht fix durch und standen pünktlich zur Öffnung des Outlets um die Ecke vor der Türe… ein Outlet, wie ich es mag - klein, überschaubar, absolut leer und genau die richtige Anzahl an Läden, um in die meisten kurz rein zuschnuppern…einzigster Wermutstropfen und das wie immer – die Klimaanlagen in diesen Dingern waren die coolsten der Welt…

Da wir beim Shoppen richtige Mädels sind, dauerte es genau 90 Minuten bis alle Hände mit Einkaufstaschen versorgt waren. Unser Schnäppchenhighlight waren zwei neue – natürlich saucoole – Sonnenbrillen… zwei zum Preis von einer… ich brauchte mal wieder eine Vernünftige, Birgit hatte also Glück – bei ihr macht so ein Kauf nämlich eigentlich wenig Sinn, denn meist verschwinden die Dinger innerhalb kürzester Zeit auf Nimmerwiedersehen… ich sag Bescheid, wie´s diesmal läuft… zumindest sind beide Nasengestelle mit nach Deutschland gereist…

High noon und damit langsam Zeit, die ca. 100 Meilen nach Key West in Angriff zu nehmen… schon nach wenigen Meilen funkte ich an mein Hirn: Du doofe Nuß!!! Alles war völlig anders, als erwartet… absolut akzeptabler Verkehr, wobei ich zu diesem Zeitpunkt noch der festen Überzeugung war, dass die Autos in Key West sicherlich übereinander gestapelt standen, irgendwo mussten sie ja schließlich hin… die Gegend war einfach nur nett anzuschauen, alles flach bebaut und Promis ließen sich auch nicht blicken, im Gegenteil – manche Ecken verbreiteten einen gewissen angeranzten Charme… uns gefiel´s auf jeden Fall… (:cool:)

Irgendwo kurz vor Islamorada legten wir einen Picknickstop und wo macht man das besser, als an einem Picknicktisch… wie schon in den Everglades waren die aber mehr als rar, komisch – von der Straße aus entdeckte ich jedenfalls eine Zufahrt zum Meer und dort stand tatsächlich – genau, ein Picknicktisch… die Aussicht konnte sich sehen lassen…

Lage gecheckt, für gut befunden, das heisseThekenEssen raus und hingesetzt… Sch…e!!!

Ich weiß nicht genau, wie´s passiert ist und der Vorschaden muss natürlich schon beträchtlich gewesen sein, jedenfalls glitten Birgit und ich langsam zu Boden… die Bank war einfach weggeknickt und wir haben uns vor Lachen fast in die Hosen gemacht… ist Gott sei Dank nix passiert, da wir unsere Knochen rechtzeitig weggezogen hatten, aber der einzigste Picknicktisch weit und breit war hin… sollte da mal jemand von Euch vorbeikommen, psssst…

Die vordere Bank haben wir gar nicht erst berührt, es wäre aber – das war uns nach genauerem Hinschauen klar – das Gleiche passiert… auch bei Cruisergewicht abwärts…

Gegessen und sich schlapp gelacht wurde einfach ein paar Meter weiter vorne auf einer Steinkante… gut gestärkt ging´s dann weiter… was von Anfang an komisch aussah, war die riesige Stromleitung, die auch durchs Meer die Straße begleitete… fototechnisch war das Murks, aber klar, man konnte schlecht verlangen, dass die da unten den ganzen Tag auf dem Fahrrad strampelten…

...die Leitungen hatten aber auch einen Vorteil, sie waren nämlich willkommene Landeplätze für allerlei Piepmätze. Und wenn ich schon bei Murks bin, mecker ich gleich noch etwas weiter… meistens musste man an den schönsten Plätzen vorbei fahren, anhalten war einfach nicht vorgesehen, keine Parkmöglichkeiten, wenig Ausschilderungen – dass wir auf der Seven Miles Bridge waren, haben wir erst gemerkt, als wir drauf waren… mehr Murks gab es aber auch nicht, deshalb ist schon Schluß mit meckern…

Immer mal wieder hatten wir links und rechts der Straße Pelikane gesehen… meistens auf den alten Brücken, die man einfach so hat stehen lassen… ich hab zwischendurch mal drüber nachgedacht, wie das in ein paar hundert Jahren aussieht, wenn da so 6 bis 7 alte Brücken nebeneinander stehen, aber dann ist mir eingefallen, dass die Keys bis dahin eh Atlantis sein werden oder aber schon am 22.12. Schluß ist – muss man sich also keine Gedanken drüber machen… die Pelikane, die saßen jedenfalls ganz oft auf diesen alten Brückenabschnitten, das sah einfach zu süß aus…

Ich liebe Pelikane, auf Guadeloupe hatten wir schon jede Menge Spaß mit den putzigen Zeitgenossen und hier waren wir sozusagen mitten drin, im Pelikanparadies… an einer Stelle mit besonders vielen, machten wir den nächsten Stop… die Fischer zerlegten gerade ihren Fang und jede Menge Pelikane profitierten davon, wir auch…

Aua… Mundraub in seiner Urform…

Pelikanfotograf wäre auch ein Traumberuf für mich, ich konnte gar nicht genug kriegen, die sehen einfach so putzig aus und sie haben so einen schönen trotteligen Blick drauf… also, wenn mal einer gesucht wird, denkt an mich…

Unsere Brenni hat mir kurz vor dem Abflug noch die Meile 73 ans Herz gelegt, den Anne`s Beach… sehr gut und dankeschön dafür…

Die Beaches sind übrigens alle keine Beaches, wie man sie eigentlich kennt, den Baden im herkömmlichen Sinne ist unmöglich, außer man ist bereit, ein paar Kilometer ins Wasser zu laufen, damit es einem bis zum Hals steht… aber man konnte natürlich im seichten Wasser rumwatscheln, brauchte jedoch Schuhe dafür, da überall der kantige Kalkstein aus dem Boden ragte… wollten wir vielleicht morgen mal machen.

Heute hatten wir noch etwas anderes vor. Im Reiseführer hatten wir etwas über die Key deers gelesen, eine bedrohte Zwergart des Weißwedelhirsches, die max. 70 cm hoch und 33 kg schwer werden. Sie kommen nur auf Big Pine Key und No Name Key vor, also nix wie hin…

Zwischendurch noch ein Stop, warum? Es gab einen Parkplatz, einfach so und den haben wir natürlich ausgenutzt… man hatte endlich mal einen schönen Blick auf so ein alten Brückenteil. Die sehen übrigens bei näherem Betrachten tatsächlich ziemlich mitgenommen, aber teilweise recht hübsch aus…

Außer zwei Anglern hatten wir das herrliche Fleckchen ganz für uns alleine…

Apropos Angler… hier kamen sie zu spät, da hat schon jemand vorher zugeschlagen, aber es gab wohl noch ein paar Reste…

Wenig später kündigten die Wildwechselschilder die Big Pine Key an, es gab übrigens auch Alligatorwechselschilder… also rechts abgebogen und einfach mal umgeschaut, mmh… links und rechts gingen immer wieder kleine Straßen ab, die an Häusern zu enden schienen, aber nach einer Weile gab´s ein Hinweisschild auf das Blue Hole… klang interessant, Auto abgestellt und los ging´s, das Ganze entpuppte sich als kleiner See mit einem Weg, der halb herum führte, zwar nicht das Wanderparadies, was wir uns erhofft hatten, aber trotzdem ganz nett…

…wir schauten uns die Augen aus, um eventuell ein Kleinwuchsdeer zu Gesicht zu bekommen, aber da war nix… machte aber nix, denn zu unserer Überraschung lagen schon wieder zwei Exemplare von denen hier rum…

Wir schlenderten so in der Gegend rum, als eine aufmerksame Zeitgenössin ein paar Zentimeter vor Birgit´s Füßen diesen Burschen entdeckte… Biiiiiiiiiirgit, pass auf und guck mal! Birgit hat nix geschnallt, aber die Füße richtig gesetzt… und da isser, ein Prachtexemplar, sicherlich einen Meter lang… leider haben wir ihn nach ein paar Minuten aus den Augen verloren, bei der Farbe war das nicht allzu schwer…

Mann, wir waren Glückspilze… toll so ein Exemplar in freier Natur zu sehen… und wer braucht da noch kleinwüchsige Deere… genau – niemand.

Der Rest vom Tag ist schnell erzählt. Happy cruisten wir die letzten Meilen nach Key West, begleitet von ein paar Pelikanen, die sich später als Düsenjets rausstellten, die kurz vorm Inselende stationiert sind… gegen 17 Uhr checkten wir ins Days Inn ein, ziemlich am Anfang von Key West, bis zum Mallory Square und da wollten wir natürlich hin, war das noch nen ganzes Stück, also Taxi.. aber keinen Streß, nix geht ohne Feierabendbierchen… und wenn man die Wahl zwischen Feierabendbierchen oder Sonnenuntergang hat, ist die Entscheidung doch klar… Prost…

Ein Pink Taxi setzte uns pünktlich nach Sonnenuntergang am Mallory Square ab, die Gaukler und Massen zogen gerade von dannen, die Flagge wurde eingerollt – dieser G.I. steht da doch schon gefühlte 10 Jahre oder?… wir hatten trotzdem nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben… hier und da haute noch einer in die Klampfe, es sah nicht so aus, als dass man an dieser Stelle der Erde sehr reich werden konnte… wir hatten aber auch nicht den Eindruck, dass das hier einer wollte, die Leute waren alle ziemlich cool. (:cool2:)

Um die Ecke in Havanna genehmigten wir uns einen Mojito – leider nicht zu cubanischen Preisen, aber wenigstens war die Kneipe Cubafeeling pur – sogar mit Livemusik und tanzenden Menschen… anschließend waren wir heiß auf nen 190iger, schließlich sollte dieser hier der Beste sein… Uli hatte mir in Miami noch gesagt, einfach vorne an hinsetzten und Leute gucken… genau so machten wir das… Genuß pur war´s, wirklich… außer… sag mal, sprühten die hier alle paar Sekunden ein Parfüm durch die Gegend? Tatsächlich, ich glaube die spinnen… der 190iger Geschmack war trotzdem nicht verzerrt und ehrlich? Es war definitiv der beste, den wir je getrunken haben… Volker, haste Recht gehabt…

Eigentlich hatten wir vor, später noch nen 190iger zu verdrücken, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… wir zogen in das Sloopy Joe´s, Key West`s wohl berühmteste Kneipe… in der Reihenfolge essen, trinken, tanzen, versacken stolperten wir irgendwann raus aus dem Laden, es muss recht spät gewesen sein, denn der Fat Tuesday hatte tatsächlich schon dicht und das samstags Nacht… Provinznest... Ehrlich? Wir hatten genug... gute Nacht...

…to be continued…

Kerstin : ...der Bursche war wirklich ein Glücksfall... also Augen auf... , das Days Inn war absolut in Ordnung, es gab nix zu meckern, die Lage ist nicht ganz optimal, weil man abends auf ein Taxi angewiesen ist, zum Laufen isses einfach zu weit...

B.A.: ...ja, da bin ich mir sicher, da wurde alles geraucht...

OliH:

@Wiebke: ...hier waren´s heute nur knapp unter 0°

Kat: ... Du bist schwer verwirrt... Diemelsee wird echt Zeit... und die falsche Zimmertür ist auch nicht schlecht...