Hola Baja California 2015

  • 15.03.15 - Ostküste



    Von Santa Rosalia nach Mulegé



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    Am diesem Morgen hatten wir überhaupt keine Lust auf irgendwelche mexikanischen oder sonstigen Eier und beschlossen daher, im Supermarkt ein paar Brötchen zu holen. Die praktische Nuss-Nugat-Creme in der Tube und Honig haben wir ohnehin immer im Gepäck.


    Doch zuerst musste ich mir endlich die Haare mit warmem Wasser waschen. Dazu kochten wir Wasser im Reisewasserkocher. Das mischten wir in der Kaffeekanne mit kaltem Wasser und wandten das Duschprinzip vom Kuyima-Camp an :zwinker::D .


    Frisch gestylt wollten wir uns auf den Weg zum Supermarkt machen, doch die Rezeptionistin lauerte uns auf und bot erneut an, dass wir bei ihr duschen können. Ich sagte ihr, dass alles "muy bien" ist. Das war schließlich an der Frisur zu erkennen und dass uns keine Fliegen umschwirrten (:Pfeif:) .


    Im Supermarkt waren wir wieder einmal von der Auswahl an Backwaren erschlagen





    und kauften zwei Brötchen, ein Conch (eine Art Streuselkuchen) und etwas O-Saft. Zurück im Hotel ließen wir uns das Continental Breakfast schmecken.


    Bevor wir uns auf den Weg zu unserem südlichsten Ziel und Umkehrpunkt in Mulegé machten, tankten wir den Jeep für umgerechnet 37 € voll und schauten uns Santa Rosalia bei Tag an.



    Im Zentrum befindet sich das bekannteste Bauwerk der Stadt, die nahezu komplett aus Stahl gebaute Kirche Santa Barbara in der Avenida Obregón. Sie wurde 1884 von Gustave Eiffel, dem Erbauer des Eiffelturms in Paris, als Prototyp für Missionskirchen in französischen Kolonien entworfen, 1887 gebaut und 1889 auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt und prämiert. Sie sollte ursprünglich nach Afrika gebracht werden, wurde aber 1894 – in ihre Einzelteile zerlegt – von Charles Laforgue, dem Direktor der Compagnie du Boleo, in einem Lagerhaus in Belgien entdeckt. Er kaufte sie, ließ sie um das Kap Hoorn nach Santa Rosalía verschiffen und 1897 dort aufbauen (Quelle: Wikipedia)





    Direkt am Markplatz befindet sich die Bibliothek



    die eine große Dokumentation über die Kupferzeit beherbergen soll, jedoch sonntags geschlossen ist.


    Santa Rosalia verdankt ihre Existenz und Gründung den in der Region 1868 entdeckten reichen Kupfervorkommen. Die Verarbeitungsanlagen und der Verschiffungshafen wurden von der französischen Compagnie du Boleo gebaut und 1885 in Betrieb genommen. Die Gesellschaft brachte u.a. indianische Arbeiter aus dem mexikanischen Bundesstaat Sonora nach Santa Rosalía, die sich heute Oaxacas (wa'hakas) nennen.


    Die Compagnie du Boleo arbeitete bis 1954, als ihre steuerfreie 70-Jahre-Konzession auslief und der Betrieb deshalb nicht mehr kostendeckend war. Die Gesellschaft ging in Insolvenz die Mine wurde geschlossen. Um die Wirtschaft der Stadt zu stützen, übernahm die mexikanische Regierung die Anlagen und betrieb sie unter dem Namen CMSRSA (Compañía Minera Santa Rosalía S.A.) bis 1985. Dann wurde der permanent defizitäre Betrieb endgültig eingestellt. Die Fabrikanlagen verfielen langsam, bestimmen aber noch heute das Bild der Stadt, wie der Schornstein und die Abraumhalden über der Stadt,


    die Schmelze





    und der alte Verladeturm am Hafen.



    Einiges wurde zu Ausstellungsstücken umfunktioniert, wie z.B. die Lokomotive am Eingang zur Altstadt.



    Im Jahre 1992 erwarben kanadische Investoren eine neue Konzession, und in den folgenden 15 Jahren ergaben Probebohrungen und Tests, dass noch immer gewaltige Mengen an Kupfererz sowie erhebliche Vorkommen von Kobalt, Zink und Mangan vor Ort lagen. Im Jahre 2010 begann der Konzessionsinhaber, Minera y Metallurgica del Boleo (MMB), eine Tochterfirma der Baja Mining Corp. aus Vancouver, mit dem Bau der notwendigen hydrometallurgischen Anlagen, aber Kostensteigerungen zwangen Baja Mining im Jahre 2012 dazu, ein koreanisches Konsortium federführenden Mehrheitsaktionär hinzuzunehmen. Das Konsortium wird von der staatlichen Korea Resources Corporation dominiert und besitzt seit 2013 90% der MMB. Die Produktion soll 2015 beginnen (Quelle: Wikipedia).


    Nach der Stadterkundung fuhren wir nach Mulegé weiter und suchten dort nach unserem Quartier, dem Casa Granada.



    Dies gestaltete sich gar nicht so einfach, denn Mulegé ist durch einen Fluss geteilt



    und die Straßen sind dem Navi unbekannt. Irgendwann fuhren wir einfach eine Dirtroad zum Fluss hinunter und trafen dort auf eine Amerikanerin, die uns sagte, dass es nur noch eine halbe Meile bis zur Unterkunft wäre.


    Der deutsche Besitzer Christian und seine osteuropäische Frau Lena begrüßten uns in ihrem feudalen Haus auf Englisch. Ich sagte zu Christian, dass wir mit ihm bestimmt deutsch sprechen können, was er aber energisch mit den Worten „das glaube ich nicht" ablehnte. Ein freundliches Willkommen sieht meiner Meinung nach anders aus und hier hatte ich gleich zwei Nächte reserviert :wacko: .

    Wir schleppten unsere Koffer ins Gästezimmer im ersten Stock. Das Zimmer war im Gegensatz zu den Privaträumen sehr spartanisch eingerichtet und da fühlten wir uns gleich unwohl. In diesem lieblos eingerichteten Zimmer hing nicht mal ein Bild und die Wände hatten dringend einen Anstrich nötig.



    Lena fragte uns, ob wir am nächsten Morgen Frühstück haben möchten und das für 9 US $ !!! pro Person. Wir sollten es uns überlegen und dann abends Bescheid geben. Sie gab uns noch Tipps, welche Strände wir in der Bahia Conception besuchen könnten und dass es am Burro Beach Petroglyphen gibt. Wo genau, das wusste sie leider nicht.


    Auf die Bahia Conception mit den traumhaft weißen Stränden waren wir schon gespannt, denn wir vermissten von Anfang an die langen Strandspaziergänge, die wir 2013 ganz im Süden fast täglich unternommen hatten.


    Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt, denn der Coyote Beach war fest in Gringo-Hand und kostete Eintritt.


    Also weiter zur nächsten Bucht, zum Burro Beach.



    Auch der Burro Beach ist fest in Gringo-Camper-Hand, die dort Holzhütten errichtet haben.



    Und lässt man mal den groben Sandstrand beim Fotografieren weg :zwinker:, dann entsprechen die Buchten schon eher Abbildungen aus dem Reiseführer.



    Der Burro Beach kostet auf der linken Seite keinen Eintritt und dort gibt es ein Restaurant.



    Wir hatten noch Glück und konnten zwei leckere Burger bestellen, denn die schließen sonntags um 14 Uhr. Außer uns war noch eine durstige japanische Reisegruppe da, die zum Abschluss ihrer geführten Felsmalereien-Tour (in der Baja gibt es sehr schöne Felsmalereien in Höhlen, die alle permitpflichtig sind und sich im unwegsamen Gebirge befinden) einiges an Getränken bestellte.


    Die mussten anschließend alle am Toilettenhäuschen anstehen und in der Zeit sprach mich deren geschäftstüchtiger Fahrer, Salvador, an. Er fragte mich, wie lange wir bleiben, ob wir Interesse an Felsmalereien oder an einer Bootstour hätten. An den permitpflichtigen eigentlich nicht, eine Bootstour wäre durchaus interessant, aber vielleicht wusste er, wo sich die Petroglyphen hier befinden. Und ob er das wusste. Wir sollten einfach gleich hier die Mex. 1 überqueren und uns eine Weg zwischen zwei Kakteen suchen und etwas nach oben folgen. Ich bedankte mich recht herzlich und er drückte mir für alle Fälle seine Visitenkarte in die Hand. Man kann ja nie wissen.


    Die Beschreibung stimmte und wir fanden auch ein gekipptes Schild



    und inmitten der Felsen oberhalb der Mex 1 ein paar bemalte Steine.




    Doch wir waren wegen der Strände hier und erkundeten noch ein paar dieser Naturbuchten.



    Wir fuhren die Bahia Conception bis zum Ende, doch dort gibt es überhaupt keine Strände mehr.



    Auf dem Rückweg bleiben wir an einem der Strände noch etwas, aber waren doch enttäuscht, dass die schönsten Strände nur ganz im Süden zu finden sind.

    Als wir beim Casa Granada eintrafen, stand ein Taxi davor und wer war der Fahrer? Richtig: Salvador ! Er begrüßte mich überschwenglich und fragte natürlich gleich wegen dem nächsten Tag. Am nächsten Tag war eigentlich ein Strandtag geplant, doch das lohnte sich hier nicht. Ich versprach, mich gegebenenfalls noch zu melden, sobald wir eine Entscheidung getroffen haben.


    Zum Abendessen fuhren wir ins Zentrum von Mulegé zum Restaurant Los Equipales. Das Essen war so lecker, dass wir beschlossen, am nächsten Morgen dort zu frühstücken.


    Zurück im Casa Granada fragten wir an, ob wir uns an den Gartentisch neben den Privatgemächern setzen dürfen und ich bestellte auch gleich das Frühstück ab. Eine weitere Nacht würden wir definitiv nicht bleiben. Auf einmal setzte sich doch tatsächlich Christian zu uns und fragte auf deutsch, was uns nach Mulegé verschlagen hat. Wir waren kurz perplex, weil er die Sprache doch nicht verlernt hat. Als er hörte, dass wir vor zwei Jahren schon den Süden bereist haben und uns jetzt vom Norden her den Rest anschauen wollten, taute er etwas auf und erzählte, dass er lange Zeit in Kalifornien gearbeitet hat und nun sein Rentnerleben in Mulegé verbringt. Ihm missfiel irgendwie, dass ich die Herzlichkeit der Mexikaner lobte, doch wie man in die Wüste reinschreit ... . Wenn er als Gast in dem Land zu den Einheimischen auch so überheblich und barsch ist, dann kann er keine Gegenliebe erfahren.


    Nach dem Plausch gingen wir aufs Zimmer und mit uns eine riesige Kakerlake. Das Insektenspray hatten wir leider im Auto und so fing ich die Kakerlake mit einem Waschlappen. Sie machte - meinerseits unbeschadet - den Abflug vom ersten Stock in den Garten und ich hoffte, dass es bei diesem Käfer bleiben würde. Die Koffer haben wir übrigens nie offen gelassen, damit solche blinden Passagiere nicht auf dumme Gedanken kommen.


    Übernachtung: Casa Granada B & B, Mulegé
    Preis: 55 $ ohne Frühstück

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Das ist einfach nicht meine Art von Landschaft. Das sind ja selbst die rolling hills im Kraichgau schoener. (:fluecht:)
    Ne im Ernst: coole Tour bisher und die Wale sind ja mal der Hammer. Ich fand auch das Essen bisher interessant. Just sayin'. engel1


    Macht echt Laune, mit Dir zu reisen Ilona!


    Dem kann ich nur zustimmen. shakasmile

  • Das ist einfach nicht meine Art von Landschaft. Das sind ja selbst die rolling hills im Kraichgau schoener. (:fluecht:)



    Wem ging es da um Landschaft -> ich wollte Grauwale streicheln . Wenn ich Landschaft will, dann reise ich nach Utah .



    Dem kann ich nur zustimmen. shakasmile


    Freut mich :D .


    Die Walbilder waren bislang der Hammer! :thumbup:
    Kein Vergleich mit meinen "Walsuchbildern" 2005 in Kanada.
    Aber die anderen Tiere - Kakerlaken - brauch ich wirklich nicht. 8|
    Ich wäre beim letzten Ort auch baldigst weitergereist!


    Cucarachas und Mexiko gehören irgendwie zusammen :zwinker: . Wobei wir nur die eine lebendige gesehen haben.


    Ja, da kannste alle anderen Waltouren in die Tonne kippen. Das ist das einzig wahre Whale Watching .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


  • ging mir auch so :rolleyes:


    Hola Chrissy,


    lieber spät, als gar nicht geoutet :zwinker: . Willkommen in unserer Runde .



    ich hatte in einem Türkischen Hotel mal 5 davon erledigt. Am Morgen danach lag nur noch eine vorm Bett ?(


    Wahrscheinlich bekam die 5. nach ihren 4 verspeisten Kollegen den Herzkasper.


    Aber Achtung: Nie Kakerlaken zertreten, denn die Eier können über die Schuhsohlen mitgeschleppt werden.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Nun haben wir fast 3/4 der Halbinsel erkundet. Doch bevor wir uns so langsam auf den Rückweg in die USA machen, möchte ich euch noch die Highlights unserer Schnupperreise im März 2013 vom restlichen Viertel zeigen.


    Badesee im Canon de la Zorra:




    Mushroom Rock am Balandra Beach bei La Paz:




    Der Balandra Beach ist einer der schönsten Strände am Golf von Kalifornien.



    Dieses Ferienhäuschen direkt am endlosen Pazifikstrand von Todos Santos hatten wir gemietet.




    Am Naturstrand von Playa Las Palmas:



    Die Bootstour zu El Arco in Los Cabos am südlichsten Ende der Baja:





    Das Vogelschutzgebiet in San Jose del Cabo



    mit endlos weißen Sandstränden.



    Das mondäne Los Cabos mit Casino, Mall und Yachthafen:




    Der südlichste Teil der Baja ist vollkommen von Touristen überrannt, denn alle 5 Minuten landet ein Ferienflieger aus den USA.


    Also kein Vergleich, auch nicht preislich, zu der ursprünglichen Baja, die wir dieses Jahr vom Norden her erkundeten.


    Aber wir haben nur die schönen Sandstrände und langen Strandspaziergänge vermisst .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • So, ich habe zumindest schon teilweise nachgelesen, Du bist mir einfach zu schnell :D


    Der Grenzübertritt ist ja schon irgendwie abenteuerlich, ich weiß echt nicht, ob wir uns das so trauen würden. Ich hätte da wohl immer Angst, es geht was schief


    Die Waltour mit dem kleinen Boot muss ja wahnsinnig beeindruckend sein, so nah an dieses riesigen Lebewesen, ein Traum


  • dann oute dich mal - wie macht man das dann sinnvoller und so, daß sie nachher auch wirkich weg sind :=

  • So, ich habe zumindest schon teilweise nachgelesen, Du bist mir einfach zu schnell :D
    Der Grenzübertritt ist ja schon irgendwie abenteuerlich, ich weiß echt nicht, ob wir uns das so trauen würden. Ich hätte da wohl immer Angst, es geht was schief
    Die Waltour mit dem kleinen Boot muss ja wahnsinnig beeindruckend sein, so nah an dieses riesigen Lebewesen, ein Traum


    Hallo Sandra,


    dann werde ich jetzt ein bisschen langsamer machen :zwinker::D . Du weisst schon: Vorweihnachtsstress und so ...
    Ich bin ein unerschütterlicher Optimist und somit geht bei solch einer abenteuerlichen Reise einfach nichts schief . Was da täglich an Kolonnen von Autos über die Grenze fährt. Nur ob der Busfahrer auf uns warten würde - da war ich mir nicht sicher. Aber dann hätte Plan B gegriffen und ich hätte uns ein Taxi gerufen. Schließlich musste ich dem Ruf der Wale folgen .


    Die Wale sind jetzt wieder in den Lagunen eingetroffen und es gibt schon die ersten Babies :freu: . Am liebsten würde ich sofort in den Flieger steigen (:Pfeif:)

    dann oute dich mal - wie macht man das dann sinnvoller und so, daß sie nachher auch wirkich weg sind


    OK Chrissy jetzt kommt der Exkurs im Beseitigen von Kakerlaken. Ich zitiere mich mal :zwinker: :


    Zitat

    und so fing ich die Kakerlake mit einem Waschlappen. Sie machte - meinerseits unbeschadet - den Abflug vom ersten Stock in den Garten


    Wenn du drauf trittst, dann knirscht das doch fürchterlich :wacko: . Also wenn schon, dann lege wenigstens ein Papiertuch (auch wegen der Eier) dazwischen (:fluecht:) .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 16.03.15 - Umkehr


    Von Mulegé nach Guerrero Negro



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    Irgendwie schlief ich in dem Zimmer nicht gut, wahrscheinlich aus Angst, dass irgendeine Riesenkakerlake übers Bett huscht . Um 6 Uhr wurden wir ohnehin vom geschäftigen und lauten Treiben auf der Dirtroad vor dem Haus geweckt, so dass wir schnell auf den Beinen waren.


    Nachdem Lena am Vorabend ziemlich beleidigt anmerkte (weil wir weder frühstücken, noch eine weitere Nacht bleiben wollten), dass wir bis 8 Uhr auschecken sollen, haben wir ihrem Wunsch sehr gerne entsprochen .


    Zum Frühstück (mexikanische Eier) gingen wir wieder ins Restaurant Los Equipales und trafen am Nachbartisch bekannte Gesichter vom Vorabend. Das Ehepaar aus Südarizona verwickelte uns gleich in ein Gespräch und erzählte, dass sie zuletzt acht Jahre lang das Hostel in Tombstone betreuten und sich danach als Rentner ein Haus unten am River zugelegt haben. Mitte September 2014 verwüstete Hurricane Odile jedoch weite Teile der Baja California Sur und das Wasser überflutete ihr komplettes Erdgeschoss. Sie mussten in einem Motel in der Stadt wohnen, bis ihr Haus bezugsfertig renoviert war. Wir unterhielten uns gerne mit diesen Leuten, denn noch immer hatten wir keinen Plan . Eine Option wäre gewesen, sich ebenfalls in dem Motel einzuquartieren und einen Bootstrip mit Salvador zu unternehmen. Doch irgendwie waren wir planlos und in Mulegé gefiel es uns überhaupt nicht.


    Also fuhren wir einen Tag früher zurück und hielten in Santa Rosalia im Hotel Las Casitas. Die Rezeptionistin freute sich, hatte aber immer noch kein Gas, weil der Lieferant im Urlaub war. Mexiko halt (:Pfeif:) .


    Eine andere Casita gefiel uns nicht und so fuhren weiter gen Norden, vorbei am Centro de Rehabilitacion Social = CERESO = Knast



    Auch weitere Abstecher auf der Suche nach schönen Stränden blieben leider erfolglos und so bogen wir am Schild Vulcanos Tres Virgines ab.



    Doch nach 10 km war mal wieder der Teerbelag ausgegangen



    und auf eine schier endlose Dirtroad zur Vulkan-Forschungsstation hatten wir keine Lust. Also zurück zur Transpeninsular.



    Beim Militärposten in San Ignacio wurden wir diesmal nicht durchgewunken, sondern regelrecht gefilzt. Jede Tasche wurde nach Waffen und Drogen durchsucht. Die Jungs waren aber sehr nett und wir durften nach einem Plausch weiterfahren.


    Das Zauberwort ist Alemania . Sobald die Mexikaner Deutschland hören, fangen sie mit der Bundesliga an, zählen die Spieler von Bayern München auf oder bedauern uns wegen dem kalten Wetter. Die Erfahrung haben wir schon 2013 gemacht.


    Irgendwo im Nirgendwo kam ein Abzweig in die Sierra San Francisco. Hier sollte es nach 40 km die berühmten Höhlenmalereien geben. Wir hatten zwar kein Permit dafür, aber noch jede Menge Zeit.


    Ausgebremst wurden wir auf dieser noch recht neuen Straße auf 2500 m zuerst von einer Ziegenherde.



    Schöne Ausblicke in tiefe Schluchten gibt es von dort oben.



    Nach 27 km musste Heiko richtig scharf bremsen. Da war mal wieder der Teer ausgegangen .



    Die Weiterfahrt mit den abgefahrenen Reifen wollten wir nicht riskieren.



    Wahrscheinlich hätten wir die Felsmalereien ohnehin nicht gefunden und wenn, wäre uns der Eintritt mangels Permit verwehrt geblieben.


    Wir fuhren auf die Mex 1 zurück, auf direktem Weg nach Guerrero Negro weiter und fragten im Hotel TerraSal, ob sie noch ein Zimmer frei hätten. Das war kein Problem und für den nächsten Abend hatte ich ohnehin reserviert.


    Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant Malarrimo. Die Fischteller waren jetzt nicht der Brüller, aber das weiß man ja vorher nicht.

    Wir gingen noch in den kleinen Supermarkt in der Ortsmitte. Hier fanden wir endlich einen Behälter für Tortillas und ein Päckchen Meersalz von der Saline, das Heiko in den Tortillabehälter aus Plaste packte und so in den Kofferraum legte. Die Flasche Wein aus niederkalifornischen Anbau nahmen wir mit aufs Zimmer. Der Baja California Wein ist richtig gut, sehr süffig und sorgt für die nötige Bettschwere.


    Hotel: TerraSal, Guerrero Negro
    Preis: 37 $ ohne Frühstück

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Ich begleite Euch immer noch gerne virtuell bei Euren Abenteuern, auch wenn bisher nicht der Wunsch in mir geweckt wurde, die Baja einmal zu bereisen.


    Deine Schreibe ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam! :thumbup:

  • Ich begleite Euch immer noch gerne virtuell bei Euren Abenteuern, auch wenn bisher nicht der Wunsch in mir geweckt wurde, die Baja einmal zu bereisen.


    Da bist du nicht die Einzige :D . Aber ihr könnt euch jetzt wenigstens ein Bild von der Baja machen und erspart euch die stapaziöse Anreise :zwinker: .


    Deine Schreibe ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam! :thumbup:


    DANKESCHÖN!

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Zitat

    Das war schließlich an der Frisur zu erkennen und dass uns keine Fliegen umschwirrten (:Pfeif:) .


    :D:D:D


    So, ich habe komplett nachgelesen. Die zweite Waltour war ja auch wieder super, hoffentlich konnten sie das Kalb noch befreien


    Das Gerümpel der alten Minenanlagen würde mir gefallen, die Strände hingegen weniger, schön leer sind sie zumindest teilweise.


    Mit dem Essen hätte ich keinerlei Probleme, ich liebe Fisch und Meeresfrüchte und mexikanisches Essen sowieso.


  • So, ich habe komplett nachgelesen. Die zweite Waltour war ja auch wieder super, hoffentlich konnten sie das Kalb noch befreien
    Das Gerümpel der alten Minenanlagen würde mir gefallen, die Strände hingegen weniger, schön leer sind sie zumindest teilweise.


    Ich hoffte auch für das Kalb, dass man es davon befreien konnte. Wenn man sich überlegt, wie schnell die wachsen. Zu dem Zeitpunkt war es ca. 3 Monate alt und als es auf die Welt kam, war es ein bisschen größer als ein ausgewachsener Delfin.


    Bei dem Gerümpel musste ich irgendwie an dich denken (:Pfeif:):D . An den Stränden haben wir fast keine Leute angetroffen. Es ähnelt Malle nur ganz im Süden. Aber selbst da ist es nicht so voll und verläuft sich.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

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