Nach 2,5 Jahren und 6 Umbuchungen – USA 2022

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    Rückblende


    Im März 2020 machten wir uns in der Frühe auf den Weg nach Frankfurt. Wir hielten beim örtlichen Bäcker und Heiko kaufte zwei Butterbrezeln. Ich saß im Auto und wunderte mich, warum das so lange dauerte, da Heiko um 6 Uhr der einzige Kunde war.


    Mit einer Tüte und einem nachdenklichen Gesichtsausdruck verließ er die Bäckerei. Das Bäckerehepaar hatte im Radio gehört, dass der damalige, komisch blondierte US-Präsident zwei Tage später die Schotten dichtmacht.


    Während der einstündigen Fahrt zum Flughafen rauchte mir vom ganzen Überlegen der Kopf. Sollten wir oder sollten wir nicht fliegen? Wir stellten das Auto im Parkhaus ab und fuhren mit dem Shuttle zum Flughafen. Bei der Lufthansa wusste aber auch noch keiner mehr, denn alle wurden vom Shutdown überrascht. Wir buchten kurzentschlossen am Schalter auf den Mai (1) um. Ziemlich enttäuscht fuhren wir nach Hause, doch wir hatten die richtige Entscheidung getroffen. Zu dem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass Covid-19 die Welt für eine lange Zeit lahmlegen würde.


    Zu Hause angekommen war ich mit dem Stornieren und Umbuchen beschäftigt. Der Travel Ban hielt an und der Flug vom Mai wurde auf den September (2) umgebucht. Im September war noch immer keine Öffnung in Sicht, so dass wir den Flug auf den März 2021 (3) umbuchten. Vom März dann auf den September 2021 (4), den März 2022 (5) und letztendlich auf den Oktober 2022 (6).


    Den Jahreszeiten entsprechend änderte sich auch immer die jeweilige Route und ich hatte viel mit den ganzen Stornierungen, Umbuchungen und Reservierungen zu tun. So wurde es mir in den zweieinhalb Jahren überhaupt nicht langweilig.


    Die Flüge wollte ich bewusst nicht stornieren, da es sich um ein Meilenschnäppchen handelte. Die Business Class Flüge hätten wir sonst so nie mehr bekommen und vielleicht wären die lange gesammelten Meilen futsch gewesen.


    Während dieser Zeit reservierte ich natürlich auch immer wieder Mietwägen. Die Preise gingen so langsam durch die Decke. Im Juli wendete sich allerdings das Blatt und ich hatte Glück. Ohne zu überlegen, buchte ich den Mietwagen über Germanwho und bezahlte ihn gleich. Dadurch sparten wir letztendlich 45 € aufgrund des Währungsverlustes.


    Mitte Oktober ging es dann über den großen Teich :freu: . Es erwartete uns ein Traumwetter, viele Umwege und gesalzene Preise. Aber ich konnte mir endlich einen langgehegten Wunsch erfüllen.


    Den ungefähren Streckenverlauf seht ihr, wenn ihr auf diesen Link zur Map klickt.


    Seid ihr schon gespannt und mit an Bord?

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Zitat
    ....

    Den Jahreszeiten entsprechend änderte sich auch immer die jeweilige Route und ich hatte viel mit den ganzen Stornierungen, Umbuchungen und Reservierungen zu tun. So wurde es mir in den zweieinhalb Jahren überhaupt nicht langweilig.

    ....


    Das glaube ich gern!! Ich glaube, da hätte ich vorher schon mal entmutigt alles gecancelt - sehr tapfer!!!


    Nun bin ich wirklich gespannt! Oktober 2022 saßen wir schon wieder zu Hause ... nach September 2022 in UT und AZ. :)

  • Ein großes (:willkommen2:) allen Mitreisenden.

    Ich steige mal mit ein und sitze wieder hinten links...

    Gute Wahl (:daumenh:) , Stefan.

    Habe auch ein Bier und ne Flasche Merlot eingepackt. ^^

    Dafür habe ich dir gerade ein Gefällt-Herz verliehen. Das Bier ist bestimmt für dich, aber den Merlot teilst du hoffentlich.

    Bin dabei! :winken:

    Das freut mich, Otto.

    Das glaube ich gern!! Ich glaube, da hätte ich vorher schon mal entmutigt alles gecancelt - sehr tapfer!!!


    Nun bin ich wirklich gespannt! Oktober 2022 saßen wir schon wieder zu Hause ... nach September 2022 in UT und AZ. :)

    So schnell gebe ich nicht auf und zudem bekam ich dadurch keinen Lockdown-Koller. Ich war laufend beschäftigt (:rofl:) .


    Ich hoffe, ihr hattet im September einigermaßen gutes Wetter. Ursprünglich war unsere Reise auch im September geplant, doch da heiratete die Nichte. Letztendlich waren wir ihr sehr dankbar dafür.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Bin sehr gespannt. Bestimmt ist für mich noch ein Plätzchen frei. Bin also auch dabei.

    Liebe Grüße Christine

    Selbstverständlich und willkommen an Bord, Christine.


    Ich freue mich sehr, dass du mitkommst.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Die Route sieht nach einer entspannten 3 Tages Tour aus. (:fluecht:)

    (:rofl:) Dein Humor gefällt mir. Schön, dass du mitreist.

    Ja klar, habe extra die große Pulle mitgenommen. :)

    :hgfv:

    Ich werd mir das auch anschauen.

    Dürften wir ja fast ein paar Berührungspunkte dabei gehabt haben könnten würden ...

    (:hutab:) Aber übern Weg gelaufen sind wir uns nicht (:kratz:) ? Falls doch, habe ich dich/euch nicht erkannt (:favicon:) .

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Ein großes (:willkommen2:) euch 3.

    ich fahre auch mit, leider ist ja nur noch ein Platz im Kofferraum frei :(

    eine interessante Route, hätte ich so nie geplant
    bin gespannt was mich erwartet

    Im Kofferraum sind schon zwei Koffer und eine Reisetasche. Ich habe kurzerhand ein Womo für euch bestellt, damit ihr ab und zu ein Gläschen Merlot trinken könnt ;) .


    Es waren so viele Ziele auf meiner Bucketlist, die ich endlich abhaken wollte und aufgrund der ständigen Umplanerei kam das ein oder andere noch dazu.

    Bin dabei. 8) Bin gespannt was ihr alles erlebt habt. :)

    Schön, dass du mitreist, Uschi.

    Das fängt ja schon mal spannend an und die Polaroids gefallen mir, da quetsch ich mich doch noch dazwischen.

    Das freut mich, Uli.

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • 1. Tag


    Von Frankfurt nach Los Angeles


    Anreise


    Mitte Oktober war es endlich so weit. Wir fuhren wieder um 6 Uhr früh los, aber ohne einen Stopp beim Bäcker einzulegen. Auf Butterbrezeln und Neuigkeiten verzichteten wir diesmal :zwinker: .


    Nach 30 km Fahrt standen wir plötzlich auf der A6 im Stau. Auf der Gegenfahrbahn brannte ein Auto. Ich hatte schon Schweißausbrüche, aber nach 50 Stoßgebeten und 20 Minuten Schleichfahrt waren wir durch. Auf der anderen Seite waren drei Fahrbahnen gesperrt. Puuhh, was hatten wir für ein Glück. Trotz einer Umleitung in der Nähe des Flughafens erreichten wir fast pünktlich das Parkhaus.


    Der Shuttle fuhr uns zum Terminal 1 und dank Online-Check in waren die Koffer schnell aufgegeben. Jedoch kostete uns die Security so viel Zeit wie noch nie. Das Personal arbeitete auf Sparflamme und betont langsam. Dazu wurde jeder zweite Rucksack gefilzt.


    Für die Lounge blieb nicht viel Zeit. Aber für einen kleinen Happen zum Frühstück


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    und was zum Nachspülen reichte es.


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    Diese Fotos habe ich mit meiner kleinen Canon IXUS gemacht. Leider bemerkte ich erst beim Überspielen der Bilder, dass in der Einstellung das Datum und die Winterzeit aktiviert war. Ihr dürft somit jeweils eine Stunde dazurechnen, dann passt es.


    Jedenfalls stand um 10:00 Uhr die Königin der Lüfte :love: bereit.


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    Am Gate erfolgte die Durchsage, dass sich das Boarding um eine Stunde verschiebt. Der Grund war angeblich das Catering, denn das Backhendl mit Kartoffelsalat für die Business Class war aus. Stattdessen wurde Kalbsgulasch geliefert. Nach einer Stunde durften wir endlich einsteigen.


    Wenigstens trocknet man in der Business Class nicht aus.


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    Nach dem Winzersekt wurden die Menükarten gereicht.


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    Mein Sitz und vor allem der Tisch waren nur oberflächlich sauber. Das gereichte, heiße Tuch nahm ich erst für die Hände und dann entfernte ich damit irgendwelche Essensreste. Schließlich musste ich 12 Stunden auf dem Sitz verbringen.


    So ließ sich das etwas besser aushalten (:trink:) .


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    Wir hatten uns bei der Vor- und Hauptspeise für den Fisch entschieden.


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    Beides war sehr lecker und auch der Nachtisch war prima.


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    Trotz der meist klaren Sicht verging die Zeit nicht wie im Flug.


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    Es dauert halt, auch wenn sich die 12 Stunden bequemer in der Business Class absitzen. Die Filmauswahl war nicht besonders. Ich schaute mir Moonfall und später Top Gun Maverick an.


    Eine Stunde vor der Landung wurde entweder Rinder-Pastrami (das hatte Heiko)


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    oder ein indisch-vegetarisches Gericht (meine Wahl) angeboten.


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    Das sah zwar zermatscht aus, war aber erstaunlich lecker.


    Währenddessen kam der Lake Mead in Sicht


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    und die Solarparks entlang der I-15.


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    Der Pilot hatte Vollgas gegeben und wir landeten nach einem absolut ruhigen Flug just-in-time in Los Angeles. Leider stautet es sich mal wieder vor der Immigration. Sechs lange Reihen und die Schlangen wurden immer länger. Als wir endlich in der 3. Reihe standen, waren die US-Bürger abgefertigt und diese Schalter wurden für alle freigegeben. Dadurch sparten wir eine Stunde. Die Koffer drehten schon Ehrenrunden und wir machten uns schnell auf den Weg zum Alamo-Shuttle.


    Bei Alamo waren wir dank Skip the Counter schnell durch. Wir zeigten den Beleg am Außenschalter vor und durften uns in der zweiten Reihe einen Standard SUV aussuchen. Tja, leider stand da kein Fahrzeug, das uns auf Anhieb begeisterte. Alle hatten mindestens 52000 Meilen auf dem Buckel.


    Dann kam auf einmal ein roter Jeep Grand Cherokee mit schwarzer Motorhaube angefahren. Das Fahrzeug hatte zwar schon 69734 Meilen drauf, aber die Reifen überzeugten durch ein gutes Profil. Wir schnappten uns das Auto und machten uns auf den Weg nach Westminster.


    Der Mietwagen war nicht besonders gut gereinigt. Es lag ein Desinfektionstuch drin und das nutzte ich gleich, während sich Heiko auf den grausigen Verkehr konzentrierte. Die Vormieter sind nicht gerade pfleglich mit dem Jeep umgegangen und hatten bestimmt Pizza im Auto gegessen, denn ich entfernte unter anderem einige Tomaten-Käse-Reste. Dazu fand ich im Fach unter der Armablage eine angepiekste Capri-Sun und das Auto roch fürchterlich nach Gras. Somit taufte ich den SUV gleich auf den Namen Mary Huana :smkng2: .


    Unser Navi war etwas wirr und kam mit den vielen Baustellen und Umwegen nicht zurecht. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir das Best Western Westminster Inn und checkten ein. Neu war, dass die Kreditkarte mit einem Deposit von 100 $ belastet wurde. Wir hatten zwar nicht vor, das Zimmer zu zerlegen, aber wir mussten die Kaution akzeptieren.


    Nach dem Einchecken machten wir uns frisch und schnappten unsere Reisetasche, die voller Mitbringsel war. 15 Minuten später standen wir vor dem Haus einer entfernten Verwandten, die sich seit zweieinhalb Jahren auf unseren Besuch freute. Sie ist mittlerweile 87 Jahre alt und ihr Mann 90. Schon deshalb war es uns wichtig, diese Reise anzutreten. Wir verbrachten dort zwei schöne Stunden. Die drei erwachsenen Kinder freuten sich auch über die mitgebrachten Goodies aus Deutschland. Bevor uns die Augen zufielen, verabschiedeten wir uns in Richtung Motel.


    Übernachtung: Best Western Westminster Inn


    Preis: 96,22 $ inkl. Tax


    Link zur Map

    Liebe Grüße


    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

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